Zitat von RolandTafi: Wenn man verliebt ist ist es echt schwer seine Gefühle und Emotionen zu kontrollieren. Vor allem aber will ich keine bestehende Beziehung zerstören. Man hat aber doch die Hoffnung, dass sie sich vielleicht von selbst trennt (da ich von jemanden gehört habe, dass ihre Beziehung nicht gut laufen soll) und man dann zusammen eine Chance bekommt.
Lieber Roland,
Ihr begebt Euch auf gefährliches Terrain, Meiner Ansicht nach drücken ihre Gesten jedenfalls Zuneigung aus. Wie ernst sie gemeint sind und was sie aussagen sollen, lässt sich daraus nicht ableiten.
Ich möchte Dir gerne ein paar Sätze schreiben.
Never *beep* the company! Heißt, keine emotionalen und intimen Kontakte mit Arbeitskollegen. Das wird immer übergangen, aber es wirkt sich in jeder Hinsicht auf die Arbeit aus. Ihr seid dann zu sehr auf Euch fixiert, dann werden private Dinge in die Arbeit mitgenommen, dann wird geflirtet und noch mehr, wenn die Gelegenheit das zulässt und wenn es bei einer Beziehung zu Problemen oder gar zu einer Krise kommt, hast Du nicht mal mehr in der Arbeit einen geschützten Raum, wo Du das alles für eine gewisse Zeit ausblenden kannst.
Sie ist vergeben und was irgendwelche Dritte über diese Beziehung sagen,ist bedeutungslos, denn woher sollen sie das wissen? Aussagen Dritter sollten für Dich keine Rolle spielen, auch wenn sie glauben, es zu wissen. Und willst Du daraus einen Freibrief ableiten?
Die Kollegin sollte wenigstens klare Verhältnisse schaffen und nicht erst warten, ob der nächste Zug, der sie mitnimmt, auch bereit steht. Wenn Du ihr Avancen machst, mischst Du Dich natürlich in ihre Beziehung ein. Entweder sie genießt dann Deine Bemühungen - evt. ohne sie zu honorieren - weil sie nur auf einen Egopush aus ist oder aber sie wägt ab, ob Du es wert sein könntest, die Beziehung zu beenden.
Und dann soll sie sich gleich mit Dir einlassen? Gestern war es noch Robert, heute Du? Wie soll das denn funktionieren? Wenn sie das so mir nichts Dir nichts durchzieht, hat eine Beziehung für sie keinen großen Stellenwert. Und so wie sie mit ihrem Nochpartner umgeht, wird sie auch mit Dir umgehen.
Ganz ehrlich, Du würdest keinen Fehler machen, wenn Du auf ihre Avancen nicht eingehst. Zig. kann man auch mit anderen machen. Geht aber noch, Die wöchentldichen Meetings zu zweit sind meiner Ansicht nach ein No-Go, außer ihr müsst zusammenarbeiten, aber selbst da sind regelmäßige Treffen im engsten Kreis keine gute Idee. Es fällt den anderen auf und ihr sondert Euch damit auch aus dem Kollegenkreis ab, was auch keine gute Idee ist. Es wird Gerede geben wie: Die zwei hocken schon wieder im stillen Kämmerlein. Ja, wer weiß, was da abläuft und mit der Arbeit nichts zu tun hat? Die sind ja lustig drauf mit ihren Meetings!
Schon gemerkt, wie der Sven hinter ihr her giert? Und sie ist wohl auch kein Kind von Traurigkeit, dabei hat sie zu Hause einen Partner.
Wage Dich da nicht zu weit vor, es könnte sich negativ für Dich auswirken.
Außerdem bist Du nicht ihr Hampelmann, der dann springt, wenn sie es sagt, oder doch? Jetzt Zig., heute nachmittag das Meeting, das wahrscheinlich gar nicht sein muss und dazwischen legt sie Dir noch die Hand auf die Schulter. Und Du springst ihr hinterher - angefüttert mit Hormonen.
Ich halte von Beziehungen unter Kollegen rein gar nichts. Es ist möglich, wenn beide in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten und sich die Arbeitsbereiche nicht überschneiden. Aber Kollegen mit denen man zusammenarbeitet, sollten nicht ins Privatleben gezogen werden.
Ich habe den Fehler zweimal gemacht. Der eine Kollege wohnte mit seiner Freundin zusammen und wir begannen eine Affäre. ich war damals noch sehr blauäugig und dumm.
Nachdem ein Wechsel der Frau, von dem ich natürlich träumte, für ihn große Veränderungen bedeutet hätte (gemeinsame Wohnung, eingebunden ins Dorfleben, langjährige Beziehung mit seiner Partnerin), entschied er sich nach einem halben Jahr gegen mich. Er habe begriffen, dass er mit Anna alt werden wolle, blabla. Und ich Trottel hatte ungewollt zur Wiederbelebung der eingeschlafenen Beziehung beigetragen.
Denn irgendwann merkte sie was, er sprach Klartext und die Krise war da. Die aber wiederum führte dazu, dass die beiden wieder anfingen miteinander zu sprechen und zwar über die Dinge die zählen. Sie kochten wieder gemeinsam und ich wartete und hoffte auf eine Entscheidung zu meinen Gunsten. Ich war ungewollt ein Katalysator zur Wiederbelebung seiner Beziehung geworden.
Ich brauchte Wochen und Monate um darüber hinweg zu kommen und war heilfroh, dass wir nicht in derselben Abteilung arbeiteten.
Nummer 2 war solo, aber er war einige Jahre jünger als ich und noch ziemlich unreif. Und er hatte konkrete Zukunftspläne (Heirat, Haus, 3 Kinder), in die ich mit Mitte 30 nicht gut hineinpasste. Dennoch fing ich was mit ihm an und litt darunter, dass ich mich in seinem Leben nur wie ein Add-on fühlte und hinterher benützt, weil er eine Jüngere kennenlernte, die besser in sein Leben passte.
Ich rutschte in eine tiefe Krise mit psychsomatischen Beschwerden, aber ich konnte ihm wenigstens aus dem Weg gehen, weil auch er in einem anderen Gebäude arbeitete, was die Loslösung doch erleichterte.
Ich kann Dir abraten so viel ich will, Du wirst Deine eigenen Entscheidungen treffen und auch die Konsequenzen tragen. Aber solange die Dame in einer Beziehung ist, würde ich mich nicht als neuer Stern am Firmament anbieten.
Klare Verhältnisse sollten sein, weil alles andere zu Angst, Ungewissheit und letztendlich oft zu Ärger, Verdruss bis zum Hass führt.
Spring nicht wie ein Hündchen über jedest Stöckchen das sie Dir hinhält. Meiner Ansicht nach tust Du das und hechelst ihr hinterher. Vielleicht will sie aber nur spielen, ein wenig Bestätigung einheimsen und Gewinn daraus ziehen, dass sie Dich in der Hand hat. Wow, super, ich kann mir den Mann aussuchen! Oder sie ist so oberflächlich, dass sie Dich als Abwechslung benützt.