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Verfahrene Situation

R
Ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Wir haben zwei Söhne 16 und 19 Jahre alt. Ohne jetzt so weit ausholen zu wollen, im Nachhinein gesehen, haben unsere Probleme sehr früh begonnen. Bereits als unser ältester Sohn zwei Jahre alt war. Die ganzen Jahre war ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Kindererziehung, Haushalt, sich um die Schule kümmern, Finanzen, alles halt...
Mein Mann hat sich total raus genommen und meinte, es reiche ja wohl, wenn er das Geld mit nach Hause bringt. Das allerdings hat immer gepasst. Finanzielle Sorgen hatten wir noch nie.
Jedenfalls habe ich es vor einem Jahr nicht mehr ausgehalten. Ich war verheiratet und doch meist allein. Deshalb habe ich mich in eine Affäre geflüchtet. Auch verheiratet, derselbe Ballast wie ich. Haus, Kinder, Ehefrau. Er geht seit zehn Jahren fremd und hat immer mal wieder für ein paar Wochen oder Monate eine Freundin. Er ist sehr gut mit mir umgegangen und war meine Insel, meine Zuflucht, jeweils für ein paar Stunden. Wir ticken gleich. Nicht nur s.uell. Er hat es aber jetzt beendet. Wie er es wohl immer macht, wenn zu viele Gefühle im Spiel sind. Klar, ich bin traurig deswegen und es tut weh. Ich vermisse ihn. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das geht wieder vorbei.
Ich mache mir viel mehr Sorgen, wie es mit meiner Ehe weiter gehen soll. Mein Mann wusste übrigens die ganze Zeit Bescheid. Ich habe ihn nie belogen. Aus Respekt ihm und unserer langen Ehe gegenüber. Mein Mann und ich haben uns vorgenommen es nochmal ernsthaft zu versuchen. Er hat inzwischen erkannt was schief gelaufen ist. Aber wenn ich ganz tief in mich hinein horche, ist da nichts mehr. Mein Mann hat gesagt, dass er jetzt vor hat sich eine Freundin zuzulegen. Das würde ihm ja auch zustehen. Gleiches Recht für alle. Das ist mir total egal. Im Gegenteil, dann konzentriert sich nicht mehr alles auf mich. Ich habe im übrigen nichts mehr dergleichen vor. Mit meinem Freund hatte ich ein paar gute Stunden. Vorangebracht hat es mich aber auch nicht. Irgendwie war das eine weitere Baustelle in meinem Leben. Aber wie soll es jetzt weiter gehen? Ich könnte einfach alles so weiter laufen lassen. Oder nochmal neu starten... Ich weiß einfach nicht, wohin es gehen soll. Ich bin jetzt knapp 50 Jahre alt. Einfach weiter auszuharren, kann es auch nicht sein. Ich bin nicht direkt unzufrieden. Glücklich aber schon gleich mal gar nicht. Und dass soll es gewesen sein?

17.05.2015 08:40 • #1


B
Ich glaube dieser Gedanke war das alles treibt viele in unserem Alter um (bin ähnlich alt)

Zumal, wenn man schöne Stunden mit jemand anderen erlebt hat ( geht mir genauso )

Wie wollt ihr es denn nochmal ernsthaft versuchen, wenn Dein Mann sich nun eine Freundin sucht? Klingt schwierig.

Warum trennst du dich nicht?

17.05.2015 09:06 • #2


A


Verfahrene Situation

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R
Tja warum? Hauptsächlich wegen unserer Jungs. Und weil mein Mann immer noch an uns festhält. Wohl aber auch mehr aus Gewohnheit, denn aus Liebe. Und weil ich den Mut dazu noch nicht aufbringe. Ob ich dann zufriedener bin, weiß ich ja auch nicht. Ich weiß einfach noch nicht, wo es in Zukunft hin gehen soll. Ist oder war niemand in einer ähnlichen Situation?
Klar letztendlich entscheiden muss ich selbst.

17.05.2015 09:55 • #3


W
Hallo Roxanne,
ich war vor fast 4 Jahren in einer ähnlichen Situation, daher kann ich dich gut verstehen.
Ich stand vor meinem 50. Geburtstag, typische midlife Crisis, die Ehe schon lange gelaufen, Kinder erwachsen. Irgendwie wusste ich, dass ich mich von meinem Mann trennen sollte, wollte aber noch warten bis die Kinder mit der Ausbildung fertig sind.
Dann trat er in mein Leben, ein Arbeitskollege, natürlich mit Familie, viel jünger als ich. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden, dass mir so was passiert, aber ich wollte diese Affäre.
Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich mich trennen werde und mich dann auf diese Affäre eingelassen.
Nun bin ich geschieden, lebe alleine und habe meinen Mann noch nicht 1 Tag vermisst. Also war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, mich zu trennen.
Die Affäre läuft immer noch und ist natürlich mit viel Leiden verbunden, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, finanziell und so.
Ich komme auch in der Hinsicht ohne meinen Ex-Mann klar, habe mich zwar finanziell verschlechtert, aber das ist mir meine Eigenständigkeit wert.
Es gab natürlich viele Schwierigkeiten zu überwinden, aber das ist alles zu schaffen, wenn man es will.
Ich rate dir, unabhängig von der Affäre, nicht an einer Ehe festzuhalten, die schon lange keine mehr ist.
Wenn da keine Perspektive mehr ist, beende sie.
Ich habe auch lange gezögert, es war ein schwieriger Weg, aber ich weiß, dass ich es immer bereut hätte, wenn ich es nicht ausprobiert hätte.
Wir können uns auch gerne über PN schreiben.

17.05.2015 10:48 • x 1 #4


M
Hallo Roxanne

Dein letzter Satz ist bezeichnend Und dass soll es gewesen sein?

Es ist es nicht gewesen wenn Du nicht willst das es das gewesen ist.

Überlege mal wieviele schöne Jahre noch vor die liegen können. Wenn Du es willst.

Dein grösster Feind bist Du selber und niemand anderes.

21.05.2015 16:12 • x 1 #5




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