Warum klammern so viele Menschen an Beziehungen, die eh nicht funktionieren und ihnen nicht gut tun?
Ich glaube man muss erstmal grundsätzlich eines dazu verstehen: Man kennt die Menschen, die man liebt nicht. Man ist zu nah dran, projiziert zu viele von seinen Hoffnungen auf sie, teilt zu viel. Man übernimmt zu viel von dem, was der andere über sich denkt. Und was wissen Menschen schon über sich selbst?
Außerdem liebt man Menschen. Liebe lässt einen Dinge nicht mehr klar sehen. Man weiß nichts über das Leben des Anderen außer dem, was er erzählt.
Der Grund liegt in einem selbst. Der Grund, warum man nicht Schluss machen kann oder warum man trotzdem immer wieder nach der Trennung zurück kehrt. Man hofft, dass irgendetwas anders wird, weil man es braucht. Und mit Hoffnung ist das so eine Sache. Hoffnung ist ein Verräter. Hoffnung lässt dich kämpfen und hält dir den Sieg vor Augen, immer wieder, egal wie klar es ist, dass du verlierst. Kommt die Niederlage dann, ist sie weg. Keine Hoffnung mehr. Keine Aussicht, dass Dinge sich doch noch zum Guten wenden. Hoffnung ist so irrational wie Angst. Zusammen sind die beiden unschlagbar. Und dieser Hüpfer, den jede Andeutung macht, dass wir doch noch bekommen was wir brauchen, treibt uns weiter. Das fühlt sich gut an. Ja, am Ende halten wir das für Liebe.
Ach ja, wenn man damit klar kommt, tut der Trieb noch sein Übriges hinzu. S. lässt einen so viel besser fühlen, oder? Guter S. und eine schlechte Beziehung sind eine echt miese Kombination. Echt mies. Aber witzigerweise scheint gerade der Umstand, dass Beziehungen kaputt sind, irgendwie zu ebenso kaputtem S. zu führen.
14.01.2016 01:45 •
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