Ema
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Zitat von YsaTyto:
Und ich glaube, die Motivation weiter zu machen, irgend etwas in dieser Geisterbahnfahrt zu genießen oder etwas positives abzugewinnen, bedeutet auch, sich diesem Horror noch nicht ganz aussetzen zu wollen, so paradox es klingt. Beendet sie die Beziehung, ist sie zwar raus aus der Geisterbahn, aber muss auch fühlen, dass es wirklich eine war und nicht etwa nur ein Kinderspiel, bei dem sich alle als Geister verkleiden, danach die Masken abreißen und sich in die Arme nehmen.
Perzet
Zitat von DieGute:Das ist einfach nur eine kranke Beziehung.
Wenn es jemanden gut tut, sein Partner zu betrügen. Wie bitte?
Ganz ehrlich. Bei solchen Beziehungen bekomme ich es mit der Angst zu tun.
Und würde wegrennen.
Lass die beiden ihr Ding machen. Aber lass Dich nicht von Beiden benutzen. Und das tun sie
Nur mit dir können sie ihr Ding durchziehen.
Das fühlt sich für mich sehr beängstigend an. So als Außenstehende.
YsaTyto
Ex-Mitglied
YsaTyto
Zitat von YsaTyto:. ., aber ich meinte dennoch mit diesem Bild auch genau den aktuellen Beziehungshorror. Kann das gar nicht anders beschreiben, als ich es tat. Ich glaube, solange man zwischendurch auch das Gesicht gestreichelt bekommt, wird all das noch etwas von schönen Gefühlen ausgeglichen, auch wenn man permanent neu verletzt wird.
Ex-Mitglied
Zitat von EchtJetzt:
Nein,ist es nicht.Du nimmst es wahr und auch dir werden irgendwann die Rechtfertigungen ausgehen.Nimm es weiter wahr und schaue es dir interessiert an,anstatt es negativ zu bewerten.
Zitat von DieGute:Das finde ich auch. Schau es dir an. Als ob die Ortrere eine Freundin von Dir wäre. Mit etwas Abstand. Aus einem anderen Blickfeld. Sichtweise ändern. Sieh Dir das Ganze mal als Außenstehende an. Beobachte Dich, beobachte ihn,
Zitat von Isely:Warum fragt man nicht gleich zu Anfang, ob der Typ gebunden ist ?...., war ich eigentlich ab Tag 1 ständig mit dem jeweiligen Mann verbunden, ob Treffen zu allen Uhrzeiten, auch zu Unzeiten, zig Telefonate am Tag, auch zu allen Zeiten. Da merke ich doch ruck zuck, ob es da nicht doch noch eine Ehefrau gibt.
Zitat von Hanne123:Pass, pass, pass auf Dich auf ...
Zitat von YsaTyto:ja, das ist ein wesentlicher Punkt. Aber Ortrere schrieb ja, dass es ihr auch zuvor nicht gut ging. Das macht die Abösung viel schwieriger, denn sonst hätte sie die Gewissheit, dass es ihr auch wieder gut gehen kann. ....
Nimmt man das als betroffener alles ernst und erlebt es, ist es doch ein Albtraum. Und ich glaube, die Motivation weiter zu machen, irgend etwas in dieser Geisterbahnfahrt zu genießen oder etwas positives abzugewinnen, bedeutet auch, sich diesem Horror noch nicht ganz aussetzen zu wollen, so paradox es klingt.
Zitat von YsaTyto:Ich glaube, solange man zwischendurch auch das Gesicht gestreichelt bekommt, wird all das noch etwas von schönen Gefühlen ausgeglichen, auch wenn man permanent neu verletzt wird.
Zitat von Ema:Da war ein starker, tiefer Kummer in mir, schon mein ganzes Leben, den ich nie gespürt hatte und von dem ich nichts ahnte.
Zitat von Ema:Heute denke ich, dieser Schmerz hatte nur sekundär mit dem Affärentypen zu tun.
Er hat ihn ausgelöst. An die Oberfläche geholt. Aus der Tiefe meiner Seele geholt, wo er jahrzehntelang gefangen war.
Ich wusste nichts von diesem Schmerz. Hatte keine Ahnung, dass er in mir sitzt.
Ex-Mitglied
Zitat:Es ist zum Brechen, oder?!
redhead1
Zitat von Ortrere:Wenn ich hier virtuell einen Kniefall hinlegen könnte, dann jetzt! Ihr seid so wunderbar, so liebenswert, so hilfreich, so engagiert, ich könnte weinen vor Dankbarkeit!
Aus jedem Eurer Beiträge nehme ich etwas mit und knüpfe in meinem Kopf am Rettungsseil. Ein paar Schlaufen habe ich jetzt gerade wieder fertig.
Das habe ich diese Woche begonnen. Und letzte Nacht sehr lange gemacht. Ich erzähle es gleich, möchte aber erst auf Eure wunderbaren Anstöße eingehen....
Liebe Isely, wir sind da völlig d'accord: wir waren permanent zusammen, haben jede Minute freie Zeit zusammen verbracht, er hat nach ca. 2 Monaten quasi bei mir gewohnt, wir waren im Urlaub, haben Millionen Nachrichten in den Stunden dazwischen geschickt...ich wäre im ersten halben Jahr NIEMALS auf den Gedanken gekommen, dass er ein Doppelleben führt. Und danach fing es ganz, ganz langsam an, dass es Tage gab, wo er plötzlich nicht so erreichbar oder verfügbar war. Falls ich das noch nicht erzählt habe, es ist noch eine perverse Krönung! Seine LG war nämlich im KH, die Schönheits-OP war nicht gut gegangen und sie war monatelang in Reha und Nachbehandlung. Es ist zum Brechen, oder?!
Mit Euch zusammen klappt das sehr viel besser, als ich das ja ganz offenbar alleine kann. So oft, seitdem ich hier aufgeschlagen bin, habe ich gedacht: hätte ich dieses Forum nicht vor 3, 2 oder wenigstens einem Jahr finden können?
Für mich klingt das nicht paradox. Es ist eine sehr alte Erfahrung, manifestiert im bekannten Spruch Pest oder Cholera. Menschen entscheiden sich für das (vermeintlich) kleinere Übel. Und wenn an diesem Übel auch noch Momente der Befriedigung hängen, wird es noch schwerer. Und wenn dann das (vermeintlich) größere Übel aus bisheriger Erfahrung unbekannt ist, oder an eine fürchterliche Verletzung aus gar nicht so langer Zeit vorher erinnert, dann drehst Du Dich im Kreis. Also ich.
Das ist das Grundproblem. Dem ich mich letzte Nacht ein kleines bisschen genähert habe. Nachher mehr dazu. Erst einmal bin ich zutiefst betroffen von @Ema :
Ema, ich glaube, Du hast gerade einen sehr tief in mir sitzenden Punkt angekratzt. Ich friere am Rücken, seit ich Deinen Beitrag gelesen habe und irgend etwas in mir weint.
Ich erzähle später von gestern/heute, denn zusammen mit dieser Beschreibung bekommt so manches eine neue Bedeutung. Danke
Ex-Mitglied
Zitat von Ema:
Ja, da hast du recht.
Es ist nicht nur der Ursprungsschmerz.
War es bei mir auch nicht.
Ich habe auch um diesen Menschen geweint. Um diese Liebe. Sehr sogar.
Und dein Bild, dass man vieles hinnimmt, solange man zwischendurch auch das Gesicht gestreichelt bekommt, das trifft es in meinen Augen schon wieder ganz wunderbar.
Aber ich denke eben jetzt - ich weiß es - dass ich nicht nur um diese Liebe geweint habe.
Der Schmerz um ihn war echt. Aber der tiefe Schmerz, der gleichzeitig an die Oberfläche kam, der ist auch verdammt echt. Und ich wusste wirklich rein gar nichts davon. Viele Jahrzehnte nicht.
Und ja: Dankbarkeit ist sicher das falsche Wort.
Er wusste ja gar nicht, was er tut und was er auslöst. Weder im Guten, noch im Schlechten. Es war keine Absicht von ihm. Insofern ist Dankbarkeit das falsche Wort.
Sagen wir, ich bin insgesamt dankbar, dass ich jetzt viel mehr Zugang zu meinen Gefühlen habe.
Diesen Zugang hatte ich nämlich tatsächlich nur eingeschränkt.
Ich denke, ich habe in meinem Leben davor unbewusst alles getan, um bestimmte Gefühle nicht fühlen zu müssen. Eben genau deshalb, damit ich diesen tiefen Kummer in mir nicht wahrnehmen musste.
Das bedeutete aber auch, insgesamt sehr eingeschränkt in meiner Gefühlswelt zu sein. Und vor allem bedeutete es, dass Gefühle wie Schmerz und Trauer - aber auch Angst - bei mir ständig von anderen Gefühlen, vor allem von Wut, überlagert waren.
Das war mir überhaupt nicht bewusst.
Diese Wut hatte Vorteile.
Sie hat mich davor bewahrt, zusammenzubrechen.
Aber sie hatte eben auch starke Nachteile. Vor allem den, dass ich selbst nicht wusste, was wirklich in mir steckt.
Kennst du den:
I sat with my anger long enough until she told me, her true name was grief.
Das trifft auf mich genau zu.
Und ja, du hast recht: Manche Menschen bringen sich in so einer Situation um.
Weil sie es eben nicht aushalten.
Sagen wir also so: Ich bin nicht wirklich IHM dankbar.
Aber ich bin letztlich dankbar, dass es so gekommen ist.
Zitat von SweetSeduction:@Ema
Darf ich fragen, was bei dir dahintersteckte? Welcher Schmerz war es denn, der bei dir an die Oberfläche kam?
Ex-Mitglied
Zitat von Ema:Aber mir war echt nicht bewusst, wie weh mir das alles tut.
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