2320

Verbogen bis kurz vorm Zerbrechen

Ortrere
Bitte nicht streiten. Für die Mahnerinnen hier: wo bitte habt ihr herausgelesen, dass ich mit dem neuen Bekannten ins Bett gehe? Ab dieser Stelle fand ich die Diskussion abgedreht. Aber es hat mir geholfen zu verstehen, dass zwischen die Zeilen mehr interpretiert wird, als drin steht.
Allen Genießerinnen und denen, die auf dem Weg dahin sind wünsche ich ein sonniges Wochenende!

27.06.2019 22:30 • x 2 #1021


F
Zitat von Ortrere:
Bitte nicht streiten. Für die Mahnerinnen hier: wo bitte habt ihr herausgelesen, dass ich mit dem neuen Bekannten ins Bett gehe? Ab dieser Stelle fand ich die Diskussion abgedreht. Aber es hat mir geholfen zu verstehen, dass zwischen die Zeilen mehr interpretiert wird, als drin steht.
Allen Genießerinnen und denen, die auf dem Weg dahin sind wünsche ich ein sonniges Wochenende!


Muss nochmal was dazu sagen. Hat doch gar keiner geschrieben dass du mit dem ins Bett gehst. Wird wirklich abgedreht jetzt.

Und den Hammer find ich immer, wenn man eine andere Meinung hat, dann ist man miesmachend und neidisch. Neidisch auf was? Ich finde es unverschämt, dass die gleichen Leute, bei denen sich überschwänglich bedankt wurde, nun die blödem sind, weil sie ne andere Meinung haben. Vergiss nicht, dass sich hier fremde Leute dir ubd deinem Problem angenommen haben. Hast recht, echt abgedreht hier.

28.06.2019 05:35 • #1022


A


Verbogen bis kurz vorm Zerbrechen

x 3


D
@Ortrere

das ist das schöne an einem solchen Forum.
Wie kommt Dein Verhalten an bei Fremden? Wie sehen Sie Deine Lage? Wie nehmen Sie Dich wahr?
Was spiegeln sie dir?
Ich denke, eine Art psychotherapeutische Behandlung hier. Nimm die Gedankenansätze einfach mal als kleine gedankliche Hilfestellung an. In der Therapie werden solche Fragen auch behandelt, nur müssen sie dort teilweise selbst beantwortet werden. Hier liegen die antworten auf dem Teller.

28.06.2019 11:14 • x 1 #1023


Ortrere
Nun ist Juli. Sommer. Der erste Sommer seit dem verliebten, wunderbaren Sommer 2015, den ich in vollen Zügen genieße! So viele schöne Erlebnisse, so entspannte Tage, neue Menschen und ein neuer Blick auf vertraute Menschen, die mir in den letzten Jahren fest zur Seite standen, versucht haben, mich zu verstehen und oft verzweifelter waren als ich selbst. Manchmal fließe ich regelrecht über vor Dankbarkeit, diese Menschen so fest an meiner Seite zu haben. Danke M+P, T, S, K, H, O, M und U - Ihr seid die Schätze in meinem Leben!
Am Mittwoch übernehme ich mein künftiges Zuhause und werde in den nächsten Monaten ganz und gar Meins daraus machen. Es fühlt sich wie ein Aufbruch an, so schön!

Der neue Bekannte hat sich in mich verliebt. Wir haben einen tollen Tag mit Reden, essen und OpenAir-Konzert verlebt und er war nach den 2 Tagen ohne Treffen ganz anders...nähesuchend, Hand halten wollen, tiefe Blicke, überschwängliche Worte über unser Kennenlernen und gleichzeitig viele Erwartungen, wie ich ihm die Gegend zeige, ihm weiter interessante Unternehmungen vorschlage, ihm meine Freunde bald vorstelle... Das hat mich überfordert, ich habe gemerkt, dass die Vereinbarung, die wir nach den vielen Gesprächen über unsere Vergangenheit geführt haben, dass wir langsam schauen, wie weit wir uns aufeinander einlassen, von seinen Gefühlen überholt waren.
Ich habe ihm gesagt, dass ich Sorge habe, sein Herz zu brechen und das auf keinen Fall will. Er ist traurig und hofft, dass wir weiter verkehren.
Nicht zuletzt durch die vielen Threads hier im Forum weiß ich nun aber, dass ich genau jetzt Abstand zu ihm halten muss, um keine Hoffnungen zu schüren. Wir sind an verschiedenen emotionalen Punkten und ich könnte mit jeder lieben Geste seine Gefühle verletzen.
Ich bin auch ein bisschen traurig, denn er ist mir in der kurzen Zeit schon ziemlich wichtig geworden, aber ich habe keinerlei verliebte Gefühle, mehr so ein ganz zartes Summen, dass das hätte wachsen können.
Wie soll ich mich verhalten?

01.07.2019 10:18 • #1024


Ortrere
Schon wieder 3 Wochen um, momentan rast die Zeit, denn meine Tage sind knallvoll mit Organisieren, Angebote einholen, rechnen, planen, wieder rechnen und verwerfen... ich kümmere mich um mein neues Zuhause, das nur für mich sein wird, so, wie es mir gefällt (im Rahmen dessen, was ich mir leisten kann). Dabei rücke ich endlich wieder meinem Sohn näher, wir können toll miteinander arbeiten und uns gemeinsam am Ergebnis freuen, was für eine schöne Erfahrung!
Der Ex (!)-AM hat irgendwann Wind davon bekommen und noch einmal unter Aufbietung aller Kräfte versucht, sich in Position zu bringen. Unterstützung angeboten, Kontakte vermitteln wollen, gucken wollen. Nein, es ist mein neues Leben. Er soll und darf darin keinen mm Platz mehr haben.

Ja, es tut noch weh. Wenn ich abends geschafft zu Hause sitze, mir alles weh tut vom Garten in Ordnung bringen, oder wenn ich allein überlege, wie irgendwas zu bauen geht...da fehlt er mir unsäglich. Ich habe halt tolle Freundinnen, die können mit mir lachen, ratschen, tanzen, Sport machen, unendliche Nachmittage verbringen....bauen und Handwerkern kann keine von ihnen. Und nur eine einzige hat einen Partner, der praktisch veranlagt ist. Helfen wird, wenn er von seinem derzeitigen Asien-Treck im September zurück ist. Andere haben hilfreiche Kontakte. Aber selbst anpacken, sägen, planen, renovieren...das konnte eben der ExAM.

Mir fehlt vieles von ihm schmerzhaft, aber gewiss das alles nicht: die Lügen, das Vertrösten, das Hoffnung machen ohne jegliche Basis, die tausend gebrochenen Zusagen und Versprechen, die ignorierten Nachrichten, wenn ich gerade sein richtiges Leben störte, die Schuldumkehr bei jedem Aufmucken von mir, die ewige Abwesenheit, wenn ich ihn gebraucht hätte. Meine jahrelange unendliche Einsamkeit.

23.07.2019 20:29 • #1025


Ortrere
Wieder reingefallen
Gestern früh rief der ExAM plötzlich an, er wäre auf dem Weg zu mir, hätte was nützliches für meinen Bau dabei und wöllte mir bei einer typischen Männerarbeit helfen bzw. diese übernehmen: die zig Stämme diverser bereits von mir umgesägter Flieder, Thujas usw. zu Kaminholz zersägen. Ich mich gefreut, da es echt schwere Arbeit ist (ja, ich hatte ihm letzte Woche davon erzählt, ohne den Hintergedanken, dass er da was tut, sondern eher bisschen zu eitel, was ich alles kann)

Er saß dann schon da, als ich kam, und telefonierte. Verkündet mir, er müsse doch noch mal schnell weg, einen Freund wohin fahren. Er kam nicht wieder, sondern erklärte spät abends per WA, dass sich leider alles sehr gezogen hätte, er käme dann heute. Nach seinem 10-Uhr-Termin hätte er den ganzen Tag Zeit.

Drei mal dürft ihr raten. Ja, ich habe auch heute den ganzen Tag allein gearbeitet, nichts gehört, kein Sorry, einfach nichts. Wenigstens habe ich weder gestern noch heute nachgefragt, und jetzt bin ich so sacksauer auf mich selbst, dass ich dem schon wieder was geglaubt habe, ich könnte gegen die Wand rennen.

Wieso macht der das? Erzählt mir immer, wenn wir uns mal sehen, was er alles für andere tut. Wem er alles hilft. Ist das echt so eine arme Wurst, dass gar nichts davon stimmt oder komme ich, die immer zur Stelle war (äääh, und so lange immer verfügbar war!) echt 100 km hinter allen anderen?
Ich habe wirklich geglaubt, wir hätten inzwischen ein lockeres Verhältnis, ich bin nicht mehr verrückt nach dem, habe schon länger keinerlei Sehnsucht, schreibe ihm nicht mehr von mir aus, weil ich auch kein Bedürfnis habe, ihm was mitzuteilen aber habe bis heute die gelegentlichen Kontakte nett gefunden. Und dachte aufgrund seines Verhaltens und seines Interesses an meinen Sachen, er auch. Was für ein Irrtum!

Das Gute daran: diese neuerliche Erfahrung bringt mich wieder ein großes Stück weg von ihm. So einen unzuverlässigen Sprücheklopfer kann ich nicht in meinem derzeit sehr anstrengenden Leben gebrauchen, Mann, Ortrere, begreif das doch mal!

25.07.2019 20:59 • #1026


L
Wenn du irgendwann mal ehrlich zu dir selbst bist, weißt du, dass du ihn nicht ohne Hintergedanken von den Arbeiten bei dir berichtet hast. Das ist so typisches Verhalten von Affärenpartnern, um sich immer wieder in Erinnerung zu bringen. Ich weiß, du schreibst jetzt, dass das natürlich bei dir gaaaaaaanz anders ist. Aber du wolltest nur eines, nämlich dass er zu dir kommt, punkt!

Wann blockierst du ihn endlich auf allen möglichen Kanälen, blockieren und dann den Kontakt komplett löschen. Keine Bange, die blockierten Nummern bleiben auch nach dem Löschen blockiert (hab ich ausprobiert).
Dann tut es eine ganze Weile wahnsinnig weh, aber du hast ja professionelle Hilfe. Durch die abgeschnittene Möglichkeit der Erreichbarkeit wird es aber gelingen, irgendwann wieder frei im Kopf zu sein. Im Herzen bist du es ja angeblich schon (was eine glatte Lüge ist). Hör endlich auf dich selbst zu belügen. Oder hast du den Text nur geschrieben, um hier wieder Aufmerksamkeit zu erlangen?

26.07.2019 09:33 • x 3 #1027


Ema
Zitat von Lynny:
Hör endlich auf dich selbst zu belügen. Oder hast du den Text nur geschrieben, um hier wieder Aufmerksamkeit zu erlangen?


Sachlich betrachtet sehe ich vieles genau so wie du, Lynny. Nur der letzte Satz ist mir aufgestoßen.

Ja, vielleicht will sie Aufmerksamkeit. So wie viele hier. Was ist daran schlimm? Man schreibt hier unter anderem, weil man mit manchen Dingen einfach nicht zurechtkommt und Zuhörer und eben deren Aufmerksamkeit, vielleicht auch Zuwendung braucht.

Das würde ich Ortrere nicht vorwurfsvoll unter die Nase reiben wollen.

26.07.2019 10:32 • x 4 #1028


L
Zitat von Ema:
Ja, vielleicht will sie Aufmerksamkeit. So wie viele hier. Was ist daran schlimm?


Seit einigen Tagen reagiert hier auf die Texte der TE niemand mehr. Vielleicht habe ich mich tatsächlich etwas falsch ausgedrückt. Eigentlich habe ich mich beim Lesen des letzten Textes gefragt, ob das wahr ist, oder ob es nur darum geht, Antworten zu provozieren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es so wie es geschrieben steht, stimmt. Wenn es stimmt, und das habe ich auch geschrieben, befindet sie sich in einer Abhängigkeit, die scheinbar auch mit professioneller Hilfe nicht durchbrochen werden kann

26.07.2019 11:51 • x 1 #1029


Ortrere
Zitat von Lynny:
Oder hast du den Text nur geschrieben, um hier wieder Aufmerksamkeit zu erlangen?

Zitat von Lynny:
Seit einigen Tagen reagiert hier auf die Texte der TE niemand mehr.

Jetzt frage ich Dich mal ganz direkt, weshalb Du hier im Forum schreibst?
Meiner Meinung bzw. Erfahrung nach ist Zuwendung oder Feedback durchaus eine Form der Aufmerksamkeit. Ja, Lynny, diese gibt mir was, es ist einer der drei Gründe, weshalb ich hier angemeldet bin.

Die Zeiten, in denen es mir gut geht, ich beschäftigt bin und im realen Leben gut zurechtkomme, werden länger und häufiger. Vielleicht hast auch Du bemerkt, dass ich mehrere Wochen lang gerade mal 2 Beiträge geschrieben habe. Das interpretierst Du als Ruf nach Aufmerksamkeit?

Langsam ermüdend, daher zum letzten Mal: mein Thread ist kein minutiöses Abbild aller Ereignisse in meinem Leben, natürlich fehlen allen Lesern hier Gesprächsinhalte, Momente, Ereignisse. Ich akzeptiere, dass dadurch kein vollständiges Bild entstehen kann, erbitte mir aber nun energisch den Vorwurf der Lüge, ich habe mit dem Selbstbelügen (wie bestimmt korrekt erkannt) genug zu tun!
Und ob bei mir irgendwas heilbar oder nicht ist, lasse ich auch in der Hand der Therapeutin, hier geht es mir um eigene Gedankensammlung und die Gedanken der Leser/innen dazu.

Niemand hier kennt mich und ich kenne Euch nicht, trotzdem geben wir uns alle gegenseitig etwas und nehmen dankbar. Warum ist es nötig, hier im anonymen Rahmen Unterstellungen, Verdächtigungen oder Vorwürfe zu platzieren?

26.07.2019 12:17 • #1030


Ortrere
Vor lauter Aufmerksamkeitsgesuche bin ich nun im Affärenthread gelandet. Das war der Strang, den ich seit Winter von Anfang an gelesen hatte und der mir überhaupt erst Mut gemacht hat, mich hier anzumelden und mein eigenes Drama in Angriff zu nehmen. Es war so beruhigend und gleichzeitig verstörend, wie viele Leute, vor allem Frauen, genau den gleichen Mist erlebt haben wie ich. Und genau wie ich oft sehr lange trotz aller Erkenntnisse in der Affäre festhingen. Es sind nun neue Frauen dort, die zum Teil ähnliche Erlebnisse haben und jetzt, nach fast 8 Monaten habe ich das Gefühl, unterstützen zu dürfen.

Da das hier mein persönliches Tagebuch der Affäre ist, führe ich den Thread dennoch weiter, auch, wenn es nun seit Wochen keine großen Storys mehr zu erzählen gibt.

Es fühlt sich so an, als wäre es nun vorbei.
Der ExAM hat sich noch einmal maximal daneben benommen und für mich ist dieses doppelte Hängenlassen, versetzt werden, die letzte Unverschämtheit, die er sich mir gegenüber herausgenommen hat. Ich weiß, ich habe durch das immer wieder verzeihen aus lauter Angst vor dem Verlust des letzten Zipfelchens dieses ehemals so begehrten Mannes selbst dafür gesorgt, dass er immer weiter Grenzen überschritten hat, die kein normal sozial funktionierender Mensch überschreitet. Einmal darf passieren, schon beim zweiten Mal sollte man sich umdrehen, da man dem anderen ja offenbar so wenig wert ist. Ich habe mich sicher 100 Mal nicht umgedreht, sondern schluchzend meine Wunden geleckt, um dann lächelnd wieder aufzutauchen. Nun ist es genug.

In den vergangenen 3 Monaten bin ich gewachsen. Ich habe sehr viel geschafft und bin momentan dabei, meinen ganz eigenen kleinen Traum mit meinen eigenen Händen zu verwirklichen. Jeder Freund, alle guten Bekannten dürfen mir herzlich gern helfen, mit bauen, räumen oder Kontakte vermitteln. Der Mensch, der mir so lange so wichtig war, dass ich nicht realisiert habe, wie unwert ich ihm bin, wird keinen Anteil daran bekommen, das verspreche ich mir hiermit offiziell. Kein Einknicken, kein Umfallen, kein Verzeihen mehr, ganz egal, womit der Mensch irgendwann angeeiert kommt. Es ist sowieso gelogen. Und es geht ihm immer nur um sich.

Aber mir geht es jetzt um mich!

28.07.2019 21:40 • x 2 #1031


I
So, jetzt habe ich aber einige Stunden an Lektüre hier hinter mir. Aktuell in einer ähnlichen Lage steckend, will ich (vielleicht) noch einige neue Gedanken einwerfen.

Für mich ist und bleibt die wichtigeste Frage, wie man sich WILLENTLICH -und ja es ist willentlich, alles andere wäre naiv- in solch eine Lage bringen kann.Ich schau da -ebenfalls mit Hilfe eine Körpertraumatherapeutin- bei mir genau hin. Und Tatsache ist, ich merke es nicht, wenn mir etwas nicht guttut, bzw. rationalisiere das in Millisekundenschnelle und das Urpsrungsgefühl ist weg oder vergraben. Ich will meine Situation nicht auf Dich übertragen aber aus Deinem ganzen Schreibstil heraus meine ich, dies auch zu erkennen. Mir fehlen bei Dir die eigentlichen und ursprünglichen Gefühle.

Meine Tochter meinte mal zu mir: Mama, egal wie nett dieser Mann ist, Du hast schon zweimal wegen ihm nach wenigen Monaten geweint, das ist mindestens einmal zuviel. Tu Dir das nicht an und steige aus. Sie würde das so tun und genau hier finde ich muss man ansetzen. Warum macht man etwas, das einem nicht guttut und sperrt die dazugehörigen Gefühle so weit weg, dass die eigens hervorgebrachten Argumente zur Weiterführung einer toxischen Beziehung überwiegen und für einen selbst wahrhaftig werden? Weshalb ist es wichtig, dass ein Mann zärtlich, liebevoll, aufmerksam ist, wenn er andererseits lügt, betrügt und unzuverlässig ist? Wo bleibt der jedem Lebewesen natürlich anhaftende Abgrenzungs- und Aggressionstrieb? Für mich gibt es nur eine einzige Anwort. dem liegt eine enorme Verlustangst zugrunde. Die Urspünge liegen tief begraben in der Vergangenheit und haben mit dem aktuellen Geschehen nichts zu tun.

Ich lasse da auch nicht das Argument gelten, dass man eigentlch gut alleine klarkommt, hier werden nämlich die ganz natürlichen Bedürfnisse nach Bindung angetriggert. Was hier im Argen liegt und nicht aufgearbeitet wurde, wird durch diesen Menschen angestossen. Wir sagen Liebe dazu, in Wirklichkeit ist es ein riesiger Hormoncocktail, der da in Gang gesetzt wird und der nur ein Ziel hat: den Ursprungsschmerz nicht mehr zu spüren. Was ja auch eine zeitlang funktioniert, bis der andere eben nicht mehr so funktioniert, wie es für die Aufrechterhaltung des Hormonspiegels ausreicht. Wäre diese Ursprungswunde nicht vorhanden, würden wir uns durch unsere natürlichen Aggressionen sofort aus einer ungesunden Situation lösen. Auch mit der Option, sich eine Weile nicht gut zu fühlen. Davor hätten wir dann überhaupt keine Angst mehr und dieser Mensch hätte nicht den enormen Stellenwert, den wir ihm geben. Wir könnten uns sogar aus sehr liebevollen Beziehungen lösen, die nicht toxisch sind, die aber aus anderen Gründen nicht funktionieren.

Für dieses Gefühl der Bindung tun wir aber alles. u.a. sehen wir den anderen nicht so, wie er wirklich ist, sondern wie wir ihn gerne hätte. Und wenn er das zu 20 Prozent erfüllt, finden wir das zunächst überwältigend. Das das nicht funktióniert, ist vorporgrammiert und wenn wir dann noch einen ebenfalls in seiner Verlassenheitswunde stochernden Menschen treffen, ist das Chaos vorprogrammiert. Es ist sogar so: je älter wir werden und je weniger wir den Ursprung bearbeiten, desto größer ist die Chance, genau diese Menschen anzuziehen.

Und eine zweite Sache: ich glaube, das wir das ernten, was wir sähen. Ich zum Beispiel möchte eine liebevolle, monogame Beziehung. Und bevor mir mein letzter Mann begegnet ist, habe ich es auch nicht so genau damit genommen. Ich hatte zwei kurze, schmerzfreie Verhältnisse mit gebundenen Männern. Das würde ich heute nie mehr tun und mir wurde kurz darauf die Quittung dafür präsentiert. Ich glaube, wenn wir etwas wollen, müssen wir alles lassen, was nicht zu dem führt. Ich glaube daran, dass es energetisch nicht möglich ist, eine monogame Beziehung zu führen, wenn wir selbst dazu beitragen, in Dreiecken zu leben. Insofern finde ich Deinen letzten Satz ABER MIR GEHT ES JETZT UM MICH fragwürdig. Meines Erachtens ging es Dir 4 Jahre lang um Dich, denn die andere Frau war Dir zumindest 3 Jahre lang nicht wichtig genug, um vollkommen unegoistisch aus einem Dreiecksverhältnis auszusteigen.

Ich selbst habe nach meinen Dreiecksgeschichten einen sehr liebevollen und aufmerksamen Mann kennengelernt, der sich im Nachhinein als chronischer Lügner und Betrüger rausgestellt hat. Ich bin fassungslos, dass jemand so leben und handeln kann. Aber die für mich wichtigste Frage war und ist bis heute: warum habe ich den natürlichen Ausstieg nicht an dem Zeitpunkt geschafft, an dem es für mich zeitweise aufreibend und traurig wurde. Warum haben mir ein paar wunderschöne Tage ausgereicht um Lügen immer wieder zu entschuldigen und rationalisieren? Ich habe meine Antwort darauf. Hat mit ihm und seinem Verhalten nur gar nichts zu tun.

29.07.2019 10:57 • x 6 #1032


K
Zitat von Ortrere:
Warum ist es nötig, hier im anonymen Rahmen Unterstellungen, Verdächtigungen oder Vorwürfe zu platzieren?


Ganz einfach, einige wollen provozieren. Gab es im Affärenthread andauernd, ebenso im Narz.thread.
Siehe es als Aufgabe, dich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Gute Lernübung für draußen und erst recht für Ex AM, Ex Narz (erwähne den Narz. Thread, weil ich da regelmäßig schreibe).
Von daher lass die Leute provozieren. Wenn dich das kalt lässt, bist du einen großen Schritt weiter.
Man kann ihnen so gesehen sogar dankbar dafür sein.

Zitat von Ortrere:
Es sind nun neue Frauen dort, die zum Teil ähnliche Erlebnisse haben und jetzt, nach fast 8 Monaten habe ich das Gefühl, unterstützen zu dürfen.


Schön. D.h. schreiben/lesen hilft. Nach 8 Monaten bist du kurz vorm dem endgültigen Raus. Guter Schnitt bei zuvor jahrelanger Qual. Gehe deinen Weg, meiner Meinung nach machst du alles richtig. Den Absprung zu schaffen muss ja auch zur Person passen. Klar, Rückfälle sind dabei, die gehören dazu. Wichtig ist, dass die Gefühle am Ende neutral sind, das hilft später, wenn sie nach Monaten oder Jahren wieder andocken wollen. Bleibt jetzt noch was offen, hängst du dann vielleicht wieder durch und lässt dich wieder einfangen.
Dann lieber jetzt noch ein/zwei Runden extra drehen und irgendwann ist gut. Für immer.

29.07.2019 14:48 • x 3 #1033


R
Liebe @ Ortrere, Du schreibst, der Mensch, der mir lange so wichtig war, dass ich nicht realisierte, wie unwert ich ihm war... Dieser Satz verfolgt mich schon den ganzen Tag, weil er so wahr ist.

29.07.2019 16:29 • x 1 #1034


Ortrere
Zitat von Karenberg:
Siehe es als Aufgabe, dich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Gute Lernübung für draußen und erst recht für Ex AM


Danke! So was ähnliches habe ich in den letzten Tagen auch beschlossen, als ich in den Anfangsseiten meines Threads herumgelegen habe. Ich war schon mal an dieser Stelle, mich sachlich und nicht so empfindlich mit Provokationen auseinanderzusetzen. Da will ich wieder hin, denn in jedem Beitrag hier steckt ja auch ein Funken Wahrheit, wenn auch nicht immer meine eigene

Zitat von Karenberg:
Schön. D.h. schreiben/lesen hilft. Nach 8 Monaten bist du kurz vorm dem endgültigen Raus. Guter Schnitt bei zuvor jahrelanger Qual. Gehe deinen Weg, meiner Meinung nach machst du alles richtig.

Echt? Das tut immer mal wieder ganz gut, wenn andere Frauen einen ähnlichen Weg gut finden. Jeder sucht sich seinen eigenen, es ist in Ordnung, dass man oft erst hinterher weiß, dass es nicht der geradeste war...

Auf die anderen Beiträge gehe ich nachher noch ein, muss jetzt alles erst mal gewitterfest machen!

29.07.2019 16:34 • #1035


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag