Habe mir nur den Thread und keiner der Antworten durchgelesen, somit könnte es sein, dass einige meiner Punkte im Verlauf geklärt sind. Dann bitte ich um Nachsicht.
Was ist das Ziel des Beitrags? Möchtest Du aufgrund Deiner Erfahrungen im Kollektiv austeilen oder einfach nur mal Luft ablassen?
Auch wenn die Hummel-Geschichte ein alter und nicht ganz korrekter Vergleich ist - es gibt da nämlich schon plausible, wissenschaftliche Erklärungen - ist der Kern der Sache dennoch ersichtlich.
Ja, könnte man so unterschreiben. Das betrifft aber auch andere Lebensituationen und nicht unbedingt nur Frauen. Einige Menschen scheinen dieser Ansicht zu sein, dass Worte ja nur Worte sind und man sagen darf, was man möchte. Andere wiederum setzen das sehr bewusst als Instrument ein, sehen da teilweise (auch mal eine vermeintliche) Stärke und beachten weder Maß noch Spielregeln noch das Erreichen von Schwellenwerten.
Da könnte ich nun unzählige Beispiele aus eigener Erfahrung und Erzählungen meiner Mitmenschen aufführen... und da müsste nicht einmal ein einziges Mal eine Frau dabei sein.
Ja, man stößt hier und da sehr schnell an seine Grenze, auch gerade in einer Beziehung, wenn man mit Worttiraden regelrecht überschüttet wird und für sich selbst einfach nur Abstand braucht. Provokateure, die sich das trotz besserem Wissen dann selbst nicht eingestehen möchten, sind nicht gerade selten die ersten, die dann nach Polizei und Gesetz schreien.
Entweder kennt man das 3. Newtonsche Axiom in der Praxis nicht - actio führt zu einer reactio - oder man fühlt sich seiner Sache, seiner vermeintlichen Macht zu sicher, bis ein in die Ecke gedrängter Mensch regelrecht explodiert oder es ist pure Absicht, seine Strategie brühwarm auszuschlachten.
Nun zu Deinem Aufschrei und meinen anfänglichen Fragen: Was veränderst Du durch Deinen Aufschrei?
Ein Provokateur, was auch Frau oder Mann in einer Beziehung sein kann, hat den Vorsatz, einen anderen aus der Reserve zu locken, sei es aus reiner Frustration, einer Art Lebensphilosophie, purer Verzweiflung, aus vermeintlicher Überlegenheit ... - und will eben sehen, wie das Gegenüber leidet und fühlen sich, aus welchem Grund auch immer, zu sicher. Dabei kann ein einzelner Schlag mit bloßer Hand über Leben und Tod entscheiden und die halbe Staatsmacht danach am eigenen Schicksal nichts mehr ändern. Affekt, Dummheit, falsche Selbstsicherheit, Verblendung...! - Such Dir was aus.
Manche, das liest man ja gerade auch hier, vertreten eben das Modell Auge um Auge, Zahn um Zahn. Also wird jegliche Verletzung erst einmal persönlich genommen und statt auf Sachebene eine Klärung herbeizuführen, direkt zur Gegenattacke übergegangen - Hauptsache, noch mal so richtig eine auf den Weg mitgegeben. Für mich: ganz arme Menschen.
Das soll sich nicht arrogant anhören, denn ich habe auch schon so manche Frau oder Mann in ihre Schranken verwiesen und weiß deshalb, was in einem vor geht. Nur, ich bin Kampfsportler und bringe tranierte 107 kg auf die Waage. Kurios ist, dass eben gerade die erkennbare Masse hier und da ohne jeglichen Ansatz wie eine Massengravitation zu wirken scheint... .
Dabei dürfte selbst eine Hyäne als Raubtier, eine einzelne, sich sicherlich verkneifen, sich mit einem Löwen anzulegen... - die Krone der Schöpfung hingegen, der Mensch, ist da offenbar anders.
Ich wunderte mich schon häufig, welche gezielten Provokationen ich erlebte und nicht selten dabei dachte: Wow, da würde ich mir aber einen anderen Gegner aussuchen. - Nie, kein einziges Mal, hatte ich bei (fairen) Konflikten erlebt, dass meine Einschätzung falsch war! - War es sinnloser Heldenwahn (mal prahlen zu wollen), blinder Zorn, Arroganz... - keine Ahnung.
Auch ich glaube nicht, dass die teils überfüllten Frauenhäuser ausnahmslos nur wahre Opfer beherrbergen - aber leider nutzen einige Zeitgenossen/Innen den Rahmen des möglichen Strafrechts zu sehr aus. Sind verbal keine Beleidigungen und/oder Bedrohungen dabei, wird eine reactio in Handgreiflichkeit dann schnell das formale Problem. Dann werden die Held/Innen ruckzuck wach und das Höschen schlagartig voll. Dann soll auch hier die pure, ausgeschriene Verzweiflung den selbst entfachten Sturm aufhalten. Schuld daran ist dann natürlich wieder der Andere - selbst hat man ja nichts gemacht, nur eben nett geredet und mal höflich gefragt...
Viele Menschen können mit eigenen Fehlern überhaupt nicht umgehen, man hört häufig und sehr schnell: Das war ich nicht. Zumindest mir geht es nicht darum, einen anderen Menschen an den Pranger zu stellen oder zu hängen. Mein Ansatz sind: Verstehen und Vermeiden.
Meine Erfahrung ist, man kann nur seinen Umgang damit ändern, einen anderen Einstieg wählen oder auch einen anderen Ausstieg, wenn es um das Beenden einer Beziehung geht. Echte Toleranz gibt es meist nur als Wunsch oder Selbsterwartung. Deshalb geht es häufig in Gesprächen noch so sinnlos um die Wurst. Ich muss permanent meine Gegenüber davon überzeugen, dass ihre Ansicht falsch und nur meine richtig ist. Muss man aber nicht - anhören, ggf. nachfragen um verstehen zu wollen, Meinung einfach stehen lassen (Punkt).
Sich mit Geplapper und Provokationen regelrecht stalken zu lassen, das braucht allerdings niemand! Auch wenn es manchmal schon richtig arg ist und sich beide Fäuste in der Tasche ballen... - sein lassen!
14.12.2015 13:44 •
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