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Verantwortung in der Beziehung

M
Zitat von Nachtlicht:
Ja. Erfüllter. Gegenseitiger. Das ist manchmal irritierend, weil man es ja nicht gewohnt ist. Und am Anfang muss man da auch mal ganz bewusst mit dem Kopf rangehen, um nicht wieder in die alten falschen Muster zu rutschen, denn es ist ja häufig auch unser eigenes nicht selbstwertschätzendes Verhalten, welches unser ...

Danke für Deinen Beitrag.

Der Knackpunkt ist halt auch, wenn ich mir- unbewusst- Problemfälle im
Scheidungskrieg wähle, haben die garkeine Kapazität, etwas für mich zu
machen. Und wenn dann die Ehe noch dazu geführt hat, dass jemand mauert
und nimmer investieren will...bleibt das meine Rolle.
Weil irgendwer muss ja dafür sorgen, dass es läuft.

Das Muster kenne ich aus der Kindheit auch. Total überlastete Mutter
AE ohne Unterhalt mit mehreren Kindern und psychopathischem Ex.
Was ich nicht selber gemacht habe, ist nie passiert.
Und was mit mir war, war weitestgehend egal, solange ich nicht tot
im Eck lag und halbwegs funktionierte.

Mit mir selber komme ich sehr gut zurecht. Ich mag meine Jobs.
Ich weiss was ich brauche damit es mir gut geht (Natur, Sport, Bücher..)

Nur die Beziehungsmuster stören massiv noch mein Leben.

wie gesagt, mein jetziger Partner ist definitiv ein Fortschritt.
Er betrügt nicht. Er lügt nicht. Etc.
Aber er kann oder will halt nix geben.
Und dann habe ich keine Wahl als zu gehen.

Vielleicht kann er es in paar Jahren.
Bei einer anderen Frau. Wenn die Scheidung lang her ist.
Und die Kinder gross sind.
Vielleicht ist es aber auch sein Charakter.
Das zu beurteilen, masse ich mir nicht an.

Aber so funktioniert es halt nicht.


OT: Mit dem Erbe: ich habe es damals ausgeschlagen, weil ich ihn
kenne und es in ewigen Streitereien um die Immobilie geendet wäre.
Rechtlich ist da nix zu machen.
Aber dass ich nichtmal den Schmuck bekomme, der mir auf dem
Totenbett als Tochter versprochen wurde, wo er ne Immobilie für
1,2 Mio geerbt hat, zeigt die Kontinuität beim Geldthema in der Familie.
Es ist ziemlich eklig.
Ähnlich wie bei meinem Freund. Ich fordere eh schon nix ein, was andere
Frauen vielleicht tun (dass er Urlaube bezahlt, oder teure Geschenke
macht oder so). Aber dann reichts nichtmal für 2,20 für einen Kaffee.
oder wenn dann nur sehr widerwillig.

26.06.2022 19:24 • #391


E
Hallo,

Ich verfolge das Thema mit großem Interesse und mir kam die Frage auf, warum du dich derart unter dem Wert verkaufst. Die Geschichte mit dem Bruder ist auch strange, wahrscheinlich symptom derselben Sache. Kannst du deine Ansicht vielleicht ein wenig erörtern?

Warum hast du auf deinen Anteil verzichtet? Findest du nicht, dass er dir zusteht?

Mein Anliegen ist nur dich zu verstehen und das ausgeschlagen Erbe ist ein Aspekt davon. Oft spiegelt die Welt uns wieder, also benehmen sich unsere Mitmenschen konform zu unseren Überlegungen. Geld ist auch eine Form von Anerkennung, finde ich. Du wahrscheinlich auch, sonst hätte dich der Kaffee nicht gekränkt.

Du hast freiwillig auf 600000 verzichtet, was bist denn du dir wert? Auch wenn die Frage provokativ klingt, ich meine es gut.

26.06.2022 19:41 • x 3 #392


A


Verantwortung in der Beziehung

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M
Zitat von Ella:
Hallo, Ich verfolge das Thema mit großem Interesse und mir kam die Frage auf, warum du dich derart unter dem Wert verkaufst. Die Geschichte mit dem Bruder ist auch strange, wahrscheinlich symptom derselben Sache. Kannst du deine Ansicht vielleicht ein wenig erörtern? Warum hast du auf deinen Anteil verzichtet? ...

Hi,

danke für Deinen Post!
Der Bruder ist leider gestrickt wie der Vater und Grossvater.
Dro. und NPS. Respektlos. Eifersüchtig. Unfair.
Und alles was mit NPS zusammenhängt. Hängt natürlich wieder mit
der Vaterfigur zusammen, was er da gelernt hat.

Ich wusste dass es die Hölle, wird wenn wir das Erbe zusammen verwalten.
Auch war die Immobilie verschuldet. Ich wäre dauernd seinen Angriffen und
Bösartigkeiten ausgesetzt gewesen. Und ich konnte ihm nie vertrauen.
Er redet schlecht über andere, wenn man ihm den Rücken zudreht. Er ist gemein
und hinterhältig. Er hält nicht, was er verspricht.

Verkaufen wollte er nicht. Wir hätten also zusammen das Erbe verwaltet und
wären bis heute! finanziell miteinander verstrickt. Das wollte ich auf keinen Fall.
Darum habe ich gesagt, lieber verzichten, als mir das Theater antun.
Ich habe einen hohen Preis gezahlt damals. Für meinen Seelenfrieden.
Damit ich in Ruhe komme.

Jahre später war ich lebensbedrohlich krank. Es ging mir daher auch finanziell nicht gut.
Ich hatte Krebs. Musste eine Auszeit nehmen, um gesund zu werden.
Da bat ich ihn, mir den Schmuck vom Speicher des Hauses zu geben,
den die Mutter explizit mir versprochen hatte. Er hat gesagt nein, er will ihn seiner
Tochter später vererben.
Verstehst Du? So ist mein Bruder. Er lässt seine totkranke Schwester lieber
verrecken, als paar Ohrringe rauszugeben, die mir zustehen.
Er hat das von unserem kriminellen Vater. Es geht immer nur um ihn. NPS halt.

Mit einem liebenden Bruder hätte ich gerne das Erbe verwaltet.
Natürlich. Ein Mensch, dem ich vertrauen kann. Wo Respekt herrscht.

Ich bereue das Ausschlagen des Erbes nicht. Es war damals meine
einzige Möglichkeit, aus der toxischen Familiendynamik rauszukommen
und mir meine Leute selber auszusuchen.

Aber natürlich. Jetzt einen Partner zu haben, der bei Erwähnung meines
Begräbnis reflexartig reagiert, dass ihn das nix kosten darf...erinnert an früher.

Ich glaube es geht garnicht um Geld.
Ich habe immer gute Jobs gehabt.

Aber es geht um die fehlende Wertschätzung beim Thema Geld.
Und dieses Familienthema spiegelt mein Partner jetzt.
Und seine Ex ist ja auch gegangen, weil Wertschätzung gefehlt hat. Wer
will schon immer ein Haus putzen, das einem selbst nicht gehört, und dafür
auf eigene Rente verzichten.
Ja, es sind ähnliche Muster. Da ist noch Unverarbeitetes, das weiss ich.

26.06.2022 20:04 • #393


N
Zitat von merretich:
Hi, danke für Deinen Post! Der Bruder ist leider gestrickt wie der Vater und Grossvater. Dro. und NPS. Respektlos. Eifersüchtig. Unfair. Und alles ...

Ich führe auch gerade einen anwaltlichen Disput gegen meine Mutter, auch NPS, welche das Erbe aus der Gemeinschaft von ihr und mir von meinem Vater auf den Kopf gehauen hat, mir das gemeinsame Haus gegen einen lächerlichen Betrag abgequatscht hat und so weiter ... Ich habe angefangen mich zu wehren nachdem ich Jahre alles hab einfach geschehen lassen.

26.06.2022 20:19 • x 2 #394


E
Danke für die Erklärung. Also hast du verzichtet, um dein Seelenheil zu erhalten, richtig? Wärst du traurig, als du das musstest?

Dass er die Ohrringe nicht rausrücken wollte, überrascht mich nicht, er hat gesehen, dass er damit durchkommt, dir nichts zu geben.

Dein Partner sieht auch, dass er damit durchkommt. Oder zumindest war das bis jetzt so. Was hindert dich daran, offen das einzufordern, was dir zusteht? Du willst, dass er gerne den Kaffee bezahlt. Das tut er aber nicht. Deine Reaktion darauf ist passiv meiner Meinung nach, eine Art dann will ich nicht, dann verzichte ich lieber daran. Aber du urteilst über ihn und letztlich auch über dich, weil du mit so einem zusammen bist.

26.06.2022 20:26 • x 2 #395


M
Zitat von Nostraventjo:
Ich führe auch gerade einen anwaltlichen Disput gegen meine Mutter, auch NPS, welche das Erbe aus der Gemeinschaft von ihr und mir von meinem Vater auf den Kopf gehauen hat, mir das gemeinsame Haus gegen einen lächerlichen Betrag abgequatscht hat und so weiter ... Ich habe angefangen mich zu wehren nachdem ich Jahre ...

Die Kraft habe ich leider nicht.
Auch gibt es da rechtlich keine Möglichkeit, ich habe ja freiwillig
verzichtet. Und ich bin heilfroh, keinen Kontakt zu ihm haben zu müssen.
Es tut mir sehr gut. Wer eine schwere PS hat, dem geht man besser aus dem Weg.
Er hat mir nur geschadet. Klar kann man verstehen bei der Historie, dass er
so geworden ist, aber mich vor ihm zu schützen war wichtiger als das Geld.

Ich denke es ist ein Familienthema, dass ein Mitglied auf viel Geld sitzt
(bei uns die Männer, das muss ja nicht immer so sein), während die anderen
in der Gosse liegen könne.
Bereits mein Grossvater wollte meiner Mutter das Studium nicht zahlen, obwohl
er sehr reich war (MdB) Sie musste als junge Frau vor Gericht gehen damals.
Bei meinem Vater musste sie wieder vor Gericht, weil er nicht gezahlt hat.
Es hat sie früh altern lassen und sehr verbittert.

Heute ist denke ich für mich das Wichtigste, mir keine Wiederholungen dieser
Familiendynamik ins Haus zu holen. Deshalb hilft mir der Strang gerade sehr.
Ich sehe doch sehr viele Anteile, und versuche, meinen Anteil zu beleuchten.

26.06.2022 20:27 • x 2 #396


E
Zitat von Nostraventjo:
Ich führe auch gerade einen anwaltlichen Disput gegen meine Mutter, auch NPS, welche das Erbe aus der Gemeinschaft von ihr und mir von meinem Vater ...

Genau, das Thema ist sich wehren. Für sich einzustehen. Aber nicht nur das Tun, sondern das erkennen dass das ungerecht ist. Vorbehaltlos.

26.06.2022 20:29 • x 1 #397


N
Zitat von Ella:
Genau, das Thema ist sich wehren. Für sich einzustehen. Aber nicht nur das Tun, sondern das erkennen dass das ungerecht ist. Vorbehaltlos.

Sein Recht einzufordern ohne schlechtes Gewissen zu haben ist eine der Dinge die ich erfolgreich in der Tagesklinik gelernt habe.

Ich nehme niemandem etwas weg sondern nur das was mir zusteht.

26.06.2022 20:31 • x 4 #398


M
Zitat von Ella:
Danke für die Erklärung. Also hast du verzichtet, um dein Seelenheil zu erhalten, richtig? Wärst du traurig, als du das musstest? Dass er die Ohrringe nicht rausrücken wollte, überrascht mich nicht, er hat gesehen, dass er damit durchkommt, dir nichts zu geben. Dein Partner sieht auch, dass er damit durchkommt. ...

Ich finde es entwürdigend, sowas einfordern zu müssen.
Klar beruflich tue ich das wenns um Gehalt geht. Aber in einer Partnerschaft
muss doch sowas von Herzen kommen. Und ich merke, wenn er was gibt,
dass er nicht will. Er ist dann angepisst. Wie damals, als er versehentlich den
Tanzkurs bezahlt hat für uns.

Auch sehe ich ja, wie er es mit seiner Ex macht.
Die hat..hat er erzählt, bereits vor dem Haus rumgeschrien, weil
ihr Auto kaputt war, und er den Unterhalt/Versorgungsausgleich...
irgendwas was ihr zusteht...nicht gezahlt hat. Die muss echt
verzweifelt gewesen sein. Sie hat ja kein Haus oder Karriere aufgebaut.

Ich habe mich also in eine Familiendynamik begeben, die meiner
Ursprungsfamilie gleicht. Was habe ich übersehen am Anfang?
Was kann ich künftig besser machen?

Und mein Bruder..tja..wenn Du nur noch 40 kg wiegst und gegen den
Tod kämpfst, was willste da für bisschen Schmuck kämpfen.
Es gibt Situationen, da geht man lieber und heilt sich.
Prinzipiell verzichten tu ich nicht. Aber in der Situation hatte ich keine wahl.
Mein Frieden und meine Gesundheit war mir wichtiger.
Es hat ja dann trotzdem geklappt und ich bin gesund geworden.

26.06.2022 20:35 • #399


E
Wenn man eine derart komplizierte Familiengeschichte hat, ist es schwierig die Angemessenheit der Dinge zu erkennen. Du machst es toll und bist auf einem guten Weg. Die wirklich bedrohliche Muster sind erkannt und das ist eine starke Leistung.

26.06.2022 20:38 • x 3 #400


M
Zitat von Nostraventjo:
Sein Recht einzufordern ohne schlechtes Gewissen zu haben ist eine der Dinge die ich erfolgreich in der Tagesklinik gelernt habe. Ich nehme niemandem etwas weg sondern nur das was mir zusteht.

Ja da stimme ich Dir zu!
Ich habe das auch gelernt die letzten Jahre.
Wenn ich emotional nicht verstrickt bin, kann ich das auch ganz gut.
Bei der letzten Gehaltsverhandlung habe ich überdurchschnittlich viel
verlangt und auch bekommen.

Aber wie willste n Partner zwingen ein grosszügiger Mensch zu sein,
wenn er es einfach nicht ist. Ich habe das Thema ja angeschnitten.
Er ist wie er ist. Die Frage ist eher, wie vermeide ich, wieder in sowas
reinzuschlittern...

26.06.2022 20:44 • x 1 #401


M
Zitat von Ella:
Wenn man eine derart komplizierte Familiengeschichte hat, ist es schwierig die Angemessenheit der Dinge zu erkennen. Du machst es toll und bist auf einem guten Weg. Die wirklich bedrohliche Muster sind erkannt und das ist eine starke Leistung.

Vielen Dank! Ja, nach einiger Zeit merke ich es dann schon.
Es ist halt viel Arbeit, und man muss aufhören, sich die Dinge schönzureden.

Und dann trotzdem rausgehen, das Leben geniessen, und wieder vertrauen
lernen...

Danke!

26.06.2022 20:45 • #402


M
Zitat von Nostraventjo:
Ich führe auch gerade einen anwaltlichen Disput gegen meine Mutter, auch NPS, welche das Erbe aus der Gemeinschaft von ihr und mir von meinem Vater auf den Kopf gehauen hat, mir das gemeinsame Haus gegen einen lächerlichen Betrag abgequatscht hat und so weiter ... Ich habe angefangen mich zu wehren nachdem ich Jahre ...

Viel Erfolg dabei!

26.06.2022 20:55 • #403


E
Vertrauen ist wichtig, vor allem in sich selbst. Dass man Unheilsames erkennt und mit einem Nein danke liegen lässt. Das kriegst du hin. Es ist nie zu spät, auch in dem jetzigen Fall nicht. Die Welt ist bunt und viele Menschen sind traumatisiert. Auch der Mann scheint sein Päckchen zu tragen haben. Ich weiß nicht, was ich dir raten soll...

26.06.2022 20:57 • x 2 #404


M
Zitat von Ella:
Vertrauen ist wichtig, vor allem in sich selbst. Dass man Unheilsames erkennt und mit einem Nein danke liegen lässt. Das kriegst du hin. Es ist nie zu spät, auch in dem jetzigen Fall nicht. Die Welt ist bunt und viele Menschen sind traumatisiert. Auch der Mann scheint sein Päckchen zu tragen haben. Ich ...

Ja natürlich.
Mein Bruder hat auch ein Mordspäckchen zu tragen gehabt: vom eigenen Vater
bereits als Baby und Kleinkind jahrelang missbraucht zu sein. Dann überforderte verbitterte AE Mutter.
Wer bestreitet das?

Ich denke man kann Verständnis haben, Mitgefühl für den anderen. Und trotzdem seine Grenzen setzen,
beziehungsweise sich gewissen Dingen nicht mehr aussetzen.
Und das nehme ich mir auf für Freitag vor. Ein liebevolles nein.
Nein zum ausnutzen. Nein zu Missbrauch und Respektlosigkeit.

Wenn mein Partner sooo unter der Ex gelitten hat, kann er eine Therapie machen.
Dann kann man ja in einem halben Jahr nochmal drüber sprechen.
Falls ich dann noch frei bin.
Aber so geht es nicht.

26.06.2022 21:03 • #405


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