Verantwortung in der Beziehung

Zitat von CocosPool:

@missgeschick es ist schön das du damals einen Partner an deiner Seite hattest der dies mittragen konnte. Aber du hast es auch offen kommuniziert, ...

Also zumindest stellt sie extrem viele Forderungen an einen Mann und eine "Beziehung" ohne dasselbe zu geben. Und das ist keinesfalls ok. Reflektieren, reden und heilen ist wichtig und sollte sie um ihn zu "halten". Er scheint ein guter Typ zu sein, der zu patchworken bereit ist und seinerseits viel gibt. Das ist etwas besonderes und er muss da nicht dermaßen zurück stecken. Gibt jetzt nicht unendlich viele "von den Guten"‘da draußen und ich bin sicher, er kann und wird eine Partnerin finden, die das wertschätzt. Genau wie ich damals.

Zitat von MissGeschick:

Das hab ich überlesen und ich gebe dir vollkommen Recht. Es gibt ja auch ansonsten viele Unterschiede zu meiner Geschichte. Ich hab garnichts erwartet von ihm. Solange ich auch nichts geben wollte. Erst nach dem Tag an dem er raus war, haben wir eine Beziehung gestartet und dann auch erst das Kind involviert. Und ich ...

Vielen Dank für Deinen Post.

Vieles kommt mir bekannt vor.

Als ich mich eingelassen hatte, wusste ich, dass Familie oder Ehe ein rotes Tuch sind,
das wurde fairerweise gleich kommuniziert. Ich habe das schon verstanden, wenn man
frisch geschieden ist.

Aber ich habe unterschätzt, wie tief der Unwille ist, sich zu verbinden.
Ich bin ein Mensch für dick und dünn. Ich möchte nicht im Stich gelassen werden, oder
als Priorität Nummer 6 hintangestellt werden. Ich glaube, sogar wenn ich der Kindsvater
wäre, wäre so eine Beziehung nicht gut.

Ich komme allmählich zu dem Schluss, dass ich nicht auf verbindliche Beziehung,
vielleicht auch nicht auf Ehe oder Familie verzichten will, weil sie absolut keine Kapazität hat.
Oder schlicht nicht will.
Wobei ich denke, wer wirklich will, der kann schon.


Ich habe eine Kollegin, die ist auch AE und hat einen kinderlosen Partner.
Er bringt sich etwas ein, ja. Aber sie fahren auch selbstverständlich in Paar Urlaub,
wenn die Kinder beim anderen Elternteil sind.
Und sowas fehlt mir. Wir hatten noch kein einzigen gemeinsamen Urlaub.
Nichtmal ein Wochenende sind wir weggefahren oder so.

Also entweder ich bring mich familienmäßig ein, oder sie tankt dann
an den kinderfreien WE bei mir auf, wie sie sagt. Da darf ich dann kochen, trösten,
sie vom stressigen Alltag verwöhnen.
Mach ich prinzipiell gerne.

Übrigens hat sie bisher auch bei unseren Gesprächen jedesmal gesagt, ja,
ich wäre so wichtig. Ich wäre so toll. Sie habe mich lieb.

Aber ich SPÜRE was anderes. Und anhand ihres Verhaltens und auch der
Witze glaube ich, dass mein Bauchgefühl nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

Vielleicht kann sie einfach nicht allein sein. Braucht Trost und Kuscheleinheiten.
Und ich bin auch sonst nützlich.
Kann man alles verstehen. Ich will mich aber nicht benutzen lassen.

Ich habe nun um ein Gespräch in der nächsten Zeit gebeten.
Bis jetzt kam keine Antwort..mal sehen,

Danke für die Beiträge bis hier an alle! Es hilft mir sehr!

Zitat von MissGeschick:

Also zumindest stellt sie extrem viele Forderungen an einen Mann und eine Beziehung ohne dasselbe zu geben. Und das ist keinesfalls ok. Reflektieren, reden und heilen ist wichtig und sollte sie um ihn zu halten. Er scheint ein guter Typ zu sein, der zu patchworken bereit ist und seinerseits viel gibt. Das ist ...

Hier möchte ich einhaken.
Sie fordert es nicht direkt. Aber indem sie sich als Opfer hinstellt,
höre ich dann eben zu und helfe.
Oder sie sagt, sie würde gerne zu4 in Urlaub fahren, aber dann macht
sie halt nix dazu...und so mache ich es eben. Etc pp

Und da sie schnell die Kinder involviert hat, und wenn ich dann da bin,
ich natürlich auch helfe, endet es damit, dass jeder sich um ein Kind
kümmert (eins hängt wie gesagt an mir), es aber garkeine Paarzeit gibt.

Es ist als wäre ich in die Rolle des Vaters gerutscht und sie nimmt
es selbstverständlich. Fängt zB an Homeoffice zu machen, während ich
mit dem Kleinen male, so werde ich irgendwie automatisch eingespannt.

Zitat von merretich:

Vielen Dank für Deinen Post. Vieles kommt mir bekannt vor. Als ich mich eingelassen hatte, wusste ich, dass Familie oder Ehe ein rotes Tuch sind, ...

Du klingst wirklich sympathisch, liebevoll und auch bindungsfähig, trotz ihrem großem Rucksack. Das ist definitiv etwas besonderes und ich finde es gut, dass du da jetzt mal einen Fuss auf den Boden stampfst, dich auf deinen Wert besinnst und auch was zurück willst. Bleib dabei und bei dir und ich hoffe sie erkennt, dass du es wert bist zu investieren, auch wenn ihr die bloße Tatsache aus guten Gründen Angst machen mag.

@missgeschick Du geht von Angst aus, wo ich von reinem Egoismus und Kälte ausgehe. Beides wäre natürlich möglich. Aber sie will keine Verantwortung, aber der andere soll sich gefälligst für ihre Kinder verantwortlich fühlen. Da fängt es ja schon an.

Und sie hält ihn ja nicht nur auf Abstand, sie nutzt ihn ja tatsächlich aus. Finanziell, zeitlich und seelisch. Das kann man sich ja echt nicht mehr schönreden.

Nun, man liest ja hier nur eine Seite und hat keine Mimik/Gestik...

Abervich geb mal wieder wie ich es (selbst allein mit 3 Kids) lese, ich tue mal in ihre Rolle schlüpfen:

Da ist ein Mann, dem ich direkt sagte, dass Familie Hochzeit durch sind. Jetzt ist er beleidigt wenn ich mal Witze über die Ehe mache.

Ein Mann, der angibt mich zu lieben, zu der 2 Kinder gehören (mein Herz) und auf diese ist er eifersüchtig. Er sieht sich ständig in Konkurrenz. Will mehr Paar, weniger Kinderzeit, aber die Kinder gehören zu mir und damit in unser Leben.

Er sagt es nicht, aber ich spüre, dass er das mit den Kids mehr pflichtmässig macht.

Ständig drängelt dieser Mann und jetzt kommt er mit dem blöden Spruch mit dem Blumengebinde. Das ist makaber und fishing for Aufmerksamkeit. Natürlich lege ich Blumen aus wenn mein Freund stirbt, aber was soll das? An sowas will ich nicht mal denken und er nutzt es um seine Bedürftigkeit zu stillen.



*BUMM*

Das waren harte und kritische Worte von mir, aber ich wollte zeigen, dass jede Medaille zwei Seiten hat und du dich für mich ehrlich gesagt sehr fordernd liest. Ich lese stark raus, dass die Kids geduldet sind aber nicht wirklich gewollt. Du möchtest die Nummer eins sein, der Ehemann und selbst Papa von den eigenen Kindern. Aber du wusstest vorher dass sie Kids hat und nicht heiraten will. Sich eine Frau mit Kindern aussuchen, heisst für mich, dass man sich auch mit drum gekümmert. Ich bin auch mit dem Hund vom Ex Gassi gegangen, mein Ex gabs nicht ohne Hund und mit der Beziehung war es noch immer sein Hund aber ein Stückchen gefühlt auch meiner. Ich habe den Hund nicht geduldet, sondern angenommen.

Ihr habt vermutlich beide eure Anteile

Zitat von Vajana:

Nun, man liest ja hier nur eine Seite und hat keine Mimik/Gestik... Abervich geb mal wieder wie ich es (selbst allein mit 3 Kids) lese, ich tue mal in ihre Rolle schlüpfen: Da ist ein Mann, dem ich direkt sagte, dass Familie Hochzeit durch sind. Jetzt ist er beleidigt wenn ich mal Witze über die Ehe mache. Ein ...

Ich drängle weder noch setze ich mich in Konkurrenz zu den Kindern.
Das ist auch garnicht möglich, weil von Anfang an klar kommuniziert wurde,
dass die an erster Stelle stehen.
In meinen Augen sind es sogar eher noch die Kinder, die uns ZUSAMMEN HALTEN,
weil ihr und mir bewusst ist, dass es ein Geschenk ist, dass ich die Kids mag und umgekehrt,
und zu denen bereits eine Bindung aufgebaut ist.

Ich habe auch nie mehr Paarzeit eingefordert. Wie auch.
Das Sorgerecht ist klar aufgeteilt, da gibts nix zu rütteln.
Ich bin froh um meine Freiräume. Und ich mag ihr Kids.

Nein. Das Problem liegt in der Paar Ebene. An mangelnder Wertschätzung.
Verbindlichkeit. Loyalität. Invest. Wie auch immer man das jetzt nennen mag...

Vielleicht projezierst Du was aus Deiner Erfahrung als AE auf mich?

[url=/post2946632.html#p2946632]Zitat von Arnika[/url]
Du geht von Angst aus, wo ich von reinem Egoismus und Kälte ausgehe.


Ja, weil ich eine ähnliche Situation schon erlebt habe und durchaus verstehen kann, WIE SEHR einem eine Scheidung mit Kids den Boden wegziehen kann und wie sehr man danach mit sich selber in Konflikt ist, wenn man wieder liebt. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht Verantwortung übernehmen muss. Sie muss sich gesund machen und sie muss sich reflektieren lernen. Nicht ihr böser Ex ist Schuld an ihrem Verhalten, sondern allein sie. Wenn sie sich nicht öffnen will oder kann für eine neue Liebe mit all ihren Zukunftsoptionen, muss sie konsequent sein und ihn gehen lassen. Das sie ihn nicht liebt, schätzt, etc würde ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, ohne mit ihr zu reden. Aber ich finde es richtig, dass er das so wie es läuft nicht mehr will. Für mich war das damals ein entscheidender Wendepunkt und ich bin heute dankbar dafür. Ob sie das so auch empfindet wird sich zeigen.

Zitat von Arnika:

Aber sie will keine Verantwortung, aber der andere soll sich gefälligst für ihre Kinder verantwortlich fühlen. Da fängt es ja schon an.

Das finde ich auch sehr heftig. Ich persönlich würde niemals einem Partner meine Kinder anvertrauen in diesem Ausmaß (gemeinsame Urlaube, alleinige Betreuung etc) den ich nicht als meine Familie empfinde, mit allem was an gegenseitiger Verantwortung dazu gehört (Krankheit, Krisen, Finanzen, Tod etc) Trauschein hin oder her. Da hast vollkommen Recht.

@merretich : Ich kann ja nur werten was ich hier lese... da steht halt, dass sie dir die Kids aufs Auge drückt, das selbstverständlich nimmt, dass dir klar wird, dass du selbst gern Familie Hochzeit hättest, das meist ein Kind bei dir und eines bei ihr ist statt Paarzeit.

Dass du überlegst es zu beenden, dass du dich ausgenutzt fühlst, dass sie sagt sie liebt und schätzt dich du es aber nicht so fühlst. Dann sprichst du als Witz den eigenen Tod an un zu hören dass sie dann Blumen streut (salopp gesagt)
Und sagst hier fortan was alles gegen Sie spricht.

Also musst du doch auch dich fragen:

Gehe ich wertschätzend mit ihr um?
Liebe ich sie ?
Was tue ich damit es uns gut geht und wir als Paar funktionieren?


Sie wird ihre Schattenseiten haben, wie wir alle, aber ich lese hier einfach auch nicht die riesen Wertschätzung und die Grosse Liebe deinerseits, was du ihr quasi vorwirfst. Dies ist das, was bei mir ankommt.

@missgeschick Eben. Ich finde auch das mit dem Schwimmbad heftig. Sie will keine Investitionen in ihn, den Wocheneinkauf kann er für sie und ihre Kinder umgekehrt aber schon zahlen, aber muss ihr dann die paar Euro für das Schwimmbad zurückgeben. So warst du auch drauf? Ehrlich. Glaube ich nicht. Es ist ein großer Unterschied, ob ich jemand vielleicht nicht ganz an mich ranlasse, sondern dann schon auch noch sehr gern die Hand aufhalte und zudem als kostenlosen Babysitter etc einspanne. Im Gegenteil, der noch für diese Ehre quasi zahlen muss. Nur mit Ängsten begründen kann man das eigentlich nicht mehr. Deswegen glaube ich auch nicht, dass sie sich ändert. Für sie läufts ja.

Zitat von Arnika:

So warst du auch drauf?

Nein, wie schon gesagt, war ich immer finanziell unabhängig und bin das jetzt, in der Ehe, auch noch. Aber mein Mann, damals Freund hat auch mal einen Urlaub als Überraschung springen lassen, was mich damals echt gerührt hat. Da war das finanziell einfach noch nicht drin. Danach hat er dann aber ein Jahr mietfrei bei uns gewohnt. Also es hielt sich immer die Waage und keiner wurde ausgenutzt. Wegen so Euro Beträgen haben wir nie aufgerechnet. Das find ich auch schräg

@missgeschick Ja, eben. Dass jemand nach schlechten Erfahrungen vielleicht mal etwas unnahbarer wird, na gut. Aber deswegen nutzt du ja nicht andere aus. Und der TE fühlt sich ja nicht grundlos so. Und sie hat ja keine finanziellen Sorgen, da würd ich es noch eher verstehen, dass sie rumknausert. Nach 2 Jahren Beziehung, welche großartigen Ängste sollten das noch sein? Vielleicht kommen die noch dazu. Aber das Hauptproblem sehe ich wo anders. Wo wir wieder beim reinen Egoismus und dem eigenen Vorteil sind. In der Waage seh ich da zumindest nix.

Zitat von MissGeschick:

Zitat von Arnika Du geht von Angst aus, wo ich von reinem Egoismus und Kälte ausgehe. Ja, weil ich eine ähnliche Situation schon erlebt habe und durchaus verstehen kann, WIE SEHR einem eine Scheidung mit Kids den Boden wegziehen kann und wie sehr man danach mit sich selber in Konflikt ist, wenn man wieder liebt. Das ...

Sie sieht selber, dass das schief ist.

Nach einem unserer Gespräch hat sie wörtlich gesagt:
Jeder andere hätte schon längst seine Sachen vor die Tür
geknallt, bei dem was ich Dir zumute.

Nur folgt auch so ein Gespräch keine Verhaltensänderung.

Übrigens meinte der Ex als Begrüundung für die Trennung, es habe
ihm Wertschätzung in der Beziehung gefehlt....ich kann es verstehen

Zitat von Vajana:

@merretich : Ich kann ja nur werten was ich hier lese... da steht halt, dass sie dir die Kids aufs Auge drückt, das selbstverständlich nimmt, dass dir klar wird, dass du selbst gern Familie Hochzeit hättest, das meist ein Kind bei dir und eines bei ihr ist statt Paarzeit. Dass du überlegst es zu beenden, ...

Was ich als Mensch tue, dass wir als Paar funktionieren?

Ich organisiere einen Tanzkurs. Ich lade zu einem interessanten Vortrag ein.
Ich koche regelmäßig für uns. Ich helfe bei der Kinderbetreuung.
Ich tröste und baue auf bzgl der Scheidung. Ich richte mich komplett nach ihrer Kinder Orga
(Planung Wochenenden, Feiertage, und Ferien)....

während sie es nichtmal für nötig hält, an meinem 40. Geburtstag dieses
Jahr ein Kinderwochenende umzuorganisieren, um das mit mir feiern zu können.
Verstehst?

Und ja..meine Wertschätzung für sie schwindet.
das bestreite ich ja garnicht. Bei der Schieflage passiert das zwangsläufig...

Ich sag ja garnicht, dass sie ein schlechter Mensch ist.
Ich denke, sie steckt noch voll im Chaos der Scheidung, das wurde alles
null verarbeitet. So bin ich die Unterstützer-Therapeuten Rolle gerutscht.
Was von dem Verhalten Charakter ist und was die Konstellation masse ich
mir nicht an, zu beurteilen...aber die Auswirkung auf mich spüre ich

@merretich Die einzige Strategie, die mir da noch einfallen würde, ist sie beinhart zu spiegeln. Musst halt du entscheiden, ob dir das den Aufwand wert ist, weil in Wahrheit ist es auch nur ein Verbiegen deiner selbst, nur halt in die andere Richtung.

Aber Gespräche bringen da nix. Außer eben, dass du ihr auch knallhart um die Ohren haust, dass sie gefälligst den Einkauf 3/4 zu zahlen hat und du ihr zu nichts verpflichtet bist. Vielleicht wächt sie dann mal auf. Musst du halt einige Zeit lang dann konsequent durchziehen können.