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Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

Wulf
@Golem
Am Ar.s.ch die Waldfee.
2004 hat mein Opa mal erzählt was der in den 40igern so alles gebracht hatte. Davon haben wir alle Traumatas weg?
Davon kenne ich noch deren Verhalten aus der damaligen Mangelwirtschaft. Wir sind in einer Wegwerfgesellschaft angekommen.

21.03.2025 19:33 • x 3 #436


G
@Wulf
Magst du das für uns näher ausführen?

21.03.2025 19:35 • #437


A


Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

x 3


ElGatoRojo
Zitat von Scheol:
Auf sozialer und kultureller Ebene beeinflussen Gemeinschaftserfahrungen und geteilte Narrative die Weitergabe von Traumata. Gemeinschaften, die kollektiven Traumata ausgesetzt waren, wie Krieg, Genozide oder Holocaust, entwickeln oft gemeinsame Geschichten und Traditionen, die das Trauma in Erinnerung halten und weitergeben.

Ist diese Erkenntnis nicht fürchterlich trivial? Natürlich hängt man im Klima seiner soziologischen Gruppe. Wäre eher verwunderlich, wenn es nicht so wäre. Hat aber nichts mit Geneteik zu tun, sondern kultureller Weitergabe.

Ausserdem wird es inzwischen wieder heftig off topic. Warten wir mit MrLuft auf Mittwoch und wünschen ihm und seiner Liebsten alles Gute.

21.03.2025 19:38 • x 7 #438


Wulf
@Scheol hab von dem Quatsch gehört das er sich genetisch über Generationen einprägen kann.
Das klingt nur nach einer faulen Ausrede sich nicht gesellschaftlich integrieren zu wollen um besser darstehen zu können.
Das ist ganz normales vorleben und weitergeben.

21.03.2025 19:39 • #439


Wulf
@Golem Die Russen und Engländer waren von seiner Anwesenheit nicht wirklich begeistert.

21.03.2025 19:43 • #440


G
@Wulf
Hat das irgendwie etwas besser gemacht?

21.03.2025 19:48 • #441


FrauDrachin
Zitat von Wulf:
...hab von dem Quatsch gehört das er sich genetisch über Generationen einprägen kann.

Nennt sich Epigenetik und ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Magst du mal einfach gut sein lassen, bitte?
Beschließen, dass das für dich alles keine Relevanz hat, ist das eine. Kannst du gerne machen.
Auch konstatieren, dass du es nicht gut findest, gesellschaftliche Ressourcen auf solche Überlegungen zu verschwenden. Aber ich bitte dich doch sehr, bei einem so sensiblen Thema auf deine Wortwahl zu achten.
Deine Worte über deinen Großvater kann man gut als Verharmlosung bis Verherrlichung von Krieg/Kriegsverbrechen lesen, hier hört sich der Spaß auf.

21.03.2025 19:50 • x 4 #442


Wulf
@Golem ne Sorry, also familiär hat mein Opa diverse Sachen ausgepackt. Auch auf die Rückfrage ob er auf gewisse Handlungen in dem Zeitraum wusste, hat er einfach mit der allgemein bekannten Unwissenheit geantwortet.

21.03.2025 19:54 • x 1 #443


Worrior
Meine Eltern waren Kinder des Krieges, betroffen und aktiv teilgenommen, ihrer jungen Jahren beraubt
Natürlich hatten die einen anderen Blick auf die Menschheit und die Welt wie ich.
Ihre Besorgnisse und Ängste waren ganz andere als meine. einem Wohlstandszögling der keinen Mangel, keinen Hunger kannte. Nicht annähernd die Entbehrungen erdulden musste wie sie.
Sie konnten sich aber an vielen Kleinigkeiten erfreuen, die ich selbstverständlich sah.
Nach dem Krieg kam das Wirtschaftswunder, mit harter Arbeit wurde Wohlstand erarbeitet und Luxus.
Ehen wurden geschlossen, stabile Verbindungen die auf Liebe und einem gemeinsamen Wertedenken beruhten.
Da waren Ziele, vom Eigenheim über den Farbfernseher oder eigenem Auto, Urlaube in fernen Ländern.
Die Zukunft schien nicht mehr so unsicher denn die Lebensbedingungen wurden stabiler.
Dinge die ich als selbstverständlich sah und darauf basierenden Anspruchsdenken.
Natürlich gab es da die Kriegstraumatas der Eltern.
Ich musste nie aus einem verbombten Gebäude über die Leichen meiner Angehörigen steigen oder Menschen die mir etwas bedeuten.
Ich musste nie einen Menschen töten um selbst nicht getötet zu werden, hielt nie einem Kameraden die Hand der dann seinen Verletzungen erlag.
War nie in Gefangenschaft unter unmenschlichen Bedingungen oder musste Angst haben von bewaffneten Soldaten hingerichtet zu werden.
In unserer Wohlstandsgesellschaft bringt die WHO regelmäßig neue Krankheitsbilder, psychischer Erkrankungen hervor, zu Gunsten Derer die monitär davon profitieren.
Zum Nachteil derer die diese Krankheiten dann erst haben wenn sie davon erfahren dass es diese gibt.

21.03.2025 19:55 • x 7 #444


Wulf
@FrauDrachin deine Großeltern waren latürnich die heiligen.

21.03.2025 20:02 • #445


ElGatoRojo
Zitat von Worrior:
Natürlich gab es da die Kriegstraumatas der Eltern.
Ich musste nie aus einem verboten Gebäude über die Leichen meiner Angehörigen steigen oder Menschen die mir etwas bedeuten.
Ich musste nie einen Menschen töten um selbst nicht getötet zu werden,

O.k. - führt mich nicht in Versuchung. Natürlich habe ich ungefähr 50 Jahre von brennenden Städten geträumt, verschütteten Kellern und Toten. Aus der Erinnerung? Am 28.7.1943 war ich gerade 3 und die Erinnerung ist wohl nicht bewußt oder verdrängt. Seit so 30 Jahren aber nicht mehr - Vergessen ist erfolgreich. Und für unsere Söhne - jetzt auch beide über 50 - ist der Zweite Weltkrieg eher eine Sage der Vorzeit aus meinen Erzählungen ebenso wie für mich der Erste Weltkrieg durch die Erzählungen meines Vaters.

Trotzdem will ich meine Kindheit in der zerstörten Stadt nicht missen = liebevolle Adoptiveltern, nette Verwandte, viele Kumpel, massenhaft Abenteuerspielplätze in den Ruinen, immer draußen in der Stadt frei und ungebunden mit dem Wohnunghsschlüssel am Band um den Hals. Später als wir Teenager waren, kam der Roch-n-Roll auf, den vorige Generationen noch garnicht hatten. Und es ging voran und nicht stagniertend wie jetzt.

Und die Generation vorher, Eltern und Tanten, Onkel - alle waren sie froh, dass sie noch am Leben waren. Und dass es ihnen erspart blieb, als Inhaber kriegswichtiger Handwerksbetriebe selbst an der Front sein zu müssen und so Blut an den Händen vermieden. Auch wenn manche - eben auch die Eltern - durch feindliche Luftangriffe sämtlichen Besitz verloren. Nun ja - man hate dem Regime keinen Widerstand geleistet und sich durchgewunden. Aber eben versucht, auch moralisch klar zu kommen. Eher war nach 45 Action angesagt, Arbeit um das Tägliche = Nahrung und Heizung. Weder Grund, diese Zeit so glorifizieren als auch, sie zu verdammen und wichtiger war, erst einmal den kältesten Winter des Jahrhunderts zu überleben 1946/47.

21.03.2025 20:17 • x 9 #446


E
Zum dünnflüssigen Brei: Mir ist vollkommen bewusst, dass ganz viele die generationsüberschreitenden Kriegstraumas als Lächerlichkeit abtun.

Dennoch oute ich mich hier mal als so genannte Betroffene. Ich halte nichts (mehr) von Therapeuten, aber ich habe von meiner Oma (nicht von meiner Mutter geboren 38) ein solches Trauma mitbekommen und das ist zeitweise (gerade derzeit) extrem ausgeprägt und man sollte sehr vorsichtig damit umgehen, solche Empfindungen als bloßen Quatsch abzustempeln.

21.03.2025 20:17 • x 4 #447


L
Themenbereich transgenerationale Traumata:

Gerade die angebliche Stärke der Erwachsenen, die im Krieg Familien durchgebracht haben, im Krieg gekämpft haben, und in der Nachkriegszeit das Land aufbauten haben, haben mit und für ihre Kinder emotional zu wenig feinfühlig zur Verfügung gestanden. Die Kinder wurden dadurch traumatisiert und wollten dann alles anders machen - bis hin zu antiautoritärem Familienleben, Selbstverwirklichung etc., konnten aber trotzdem ihre eigenen Traumata nicht gänzlich überwinden. Deren Kinder fühlten die Eltern als schwer beschäftigt und ebenfalls nicht feinfühlig auf Beziehungen und Bedürfnisse eingehend, hatten sie trotz großer Sehnsucht und neuer Lebenskonzepte nicht gelernt.
Mehrere Scheidungswellen folgten
Ratet was die Kinder dabei erlebten und lernten hinsichtlich fehlender Sicherheit.

Sie wiederum waren weit weg genug vom realen Überlebensmodus des Krieges und in der Lage, die Großelterngeneration und die Eltern in ihrer Hilflosigkeit wahrzunehmen. Das hat die Enkelgeneration besonders mit starken Hilflosigkeitsgefühlen gelähmt. Subjektiv ist der Leidensdruck der Enkelgeneration größer als bei den voherigen Generationen. Sie erscheinen der Großelterngeneration verweichlicht und lebensunfähig.

Trotzdem hat die Enkelgeneration die Chance, in ihren eigenen Beziehungen nah an ihren tatsächlichen Bedürfnissen zu bleiben, die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und in feinfühligen Regulationen Nähe und Verbindung aufrecht zu erhalten - die lebenswichtigen Zutaten für das Gefühl von Sicherheit, dass Großeltern und Eltern nicht herstellen und weitergeben konnten - aufgrund des Kriegsherausforderungen.

21.03.2025 20:18 • x 2 #448


ElGatoRojo
Zitat von LebedeinLeben:
Themenbereich transgenerationale Traumata:

Wer suchet, der findet. Und klar - gewisse Anforderungen hat das Leben schon, auch ohne Krieg. Dass in dieser Gegend nun bald 80 Jahre keiner war ist auch eher selten gewesen. Kann man froh drüber sein.

Das, was du da über die Generationenfolge erzählst ist nicht das Ganze, sondern die Wahrheit derer, die eine Erklärung herbei suchen, warum es nicht smooth läuft. Nein - das Leben läuft nicht smooth und gewissen Herausforderungen sollte man sich schon stellen. Eben auch emotionalen.

Natürlich kann man auch seine Traumata kultivieren. Man kann aber auch versuchen, an ihnen zu wachsen oder mit ihnen zu leben oder umzugehen.

21.03.2025 20:28 • x 5 #449


FrauDrachin
Ich bastle gerade an eine Thema zu Thema, aber mei PC ist abgestürzt. Wollen wir nicht dahin umziehen?

21.03.2025 20:28 • #450


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