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Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

Blanca
Zitat von FrauDrachin:
Tatsächlich erzählen mir das Leute zunehmend aus allen medizinischen Bereichen, dass sie schlechter aus Krankenhäusern und Rehaeinrichtungen ...

Sind das Privat- oder Kassenpatienten?

21.03.2025 17:54 • #421


MrLuft
Zitat von Blanca:
Sind das Privat- oder Kassenpatienten?

Wir sind Kassenpatienten. Eine gute Freundin von uns war mal teilweise über mehrere Wochen in verschiedenen Schmerzkliniken unterwegs. Hat auch viele Baustellen die eigentlich operiert werden müssten. Sie hat aber ne Medikamentenunverträglichkeit das heisst man kann Sie derzeit nicht sedieren. Was da an ihr rumgedoktort wurde ist teilweise unbegreiflich. Manche Schwestern haben die Berichte nicht richtig gelesen und ihr Sachen verabreicht, wo sie fast über den Jordan ging. Gott Sei Dank war ihr Ehemann zu Besuch und nur eben schnell nen Kaffee holen, als das passierte.
Es gibt echt schaurige Geschichten. Liegt wohl auch einfach an der Überarbeitung. Aber hier kann nen Fehler eben Menschenleben kosten.

Auch wenn ich jetzt mal Off-Topic betreibe

21.03.2025 17:59 • x 5 #422


A


Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

x 3


G
@Scheol
Zu einem Vorgespräch war sie oder zwei. Dann kam die Überweisung zur Klinik.
Mit 4 Verdachtsdiagnosen. War schon krasses Zeug dabei.
Nach der Klinik ging es zur Langzeit bei einer Therapeutin weiter.
Mit Trauma Erfahrung.
Ich glaube noch bis heute geht sie dahin.

Sie hat wohl immer noch Schlafprobleme.
Wohnt jetzt allein hat sich im Januar vom Next getrennt mit dem sie sich aber wohl wieder trifft.
Es ist kompliziert und auch vor allem tragisch.

21.03.2025 18:03 • x 3 #423


G
Zur Info. Kann keine PN's schreiben. Bei Fragen gern direkt in mein Thema springen

21.03.2025 18:06 • x 1 #424


L
@Golem ich kann mich gut erinnern, als du mit deinen Erfahrungen hier im Forum gestartet bist. Und alle Achtung, wie du diesen Weg geschafft hast...

21.03.2025 18:14 • #425


L
@MrLuft Manche Klniken haben dermaßen wenige und schlecht besetztes Personal, dass Wachleute und Putzfrauen in das Pseudokonzept einbezogen werden - es gibt kein funktionierendes Konzept mehr, es wird so getan als ob. Die Interaktionen mit dem Personal scheinen willkürlich, der Patient darf sich von den ungeplanten Interaktionen überfordern lassen und ist sowieso immer an allem Schuld. Er kann ja dämpfende Psychopharmaka nehmen, dann ist das Personal zufrieden.

Dass traumatisierte Menschen angesichts dieser realen Minderversorgung und koneptuellen Unsicherheiten retraumatisiert werden und in Hochstress oder Erstarrung/Freeze geraten ist absolut kein Wunder.

Am besten ist immer noch, wenn sich das Personal bei den Patienten ausheult. Und die Patienten in Panik und Hochstress geraten, weil sie Monate auf den Klinikplatz gehofft und gewartet haben und dann misshandelt alleine in dem System Klinik dastehen. Deshalb ist es nicht abwegig, wenn Menschen unter Schock auf alte Überlebensmuster zurückgreifen und die Angehörigen sich die Augen reiben, was da abgeht.

Heulkrämpfe, Zusammenbrüche, massiver Vertrauensverlust, und wenn sie wieder draußen sind ist nicht garantiert, dass sie bei einer ambulanten Thrrapie vertrauen können und an sich arbeiten können. Bittere Reität unseres Gesundheitssystems.


Destabilisiert und einmal durch den Schleudergang.

21.03.2025 18:18 • x 5 #426


G
@LebedeinLeben
Vielen lieben Dank. Das habe ich auch durch viele Impulse von hier geschafft.

21.03.2025 18:22 • x 1 #427


G
@LebedeinLeben
Trauma ist eine oft Unterschätzte Sache.
Auch Fachpersonal ist manchmal nicht in der Lage es zu erkennen.
Es sind auch nur Menschen.
Die Forschung geht weiter.

Ich kann nur den Rat geben, sich mit der Klinik zu der man geht auseinander zu setzen.
Sich zu informieren. Was die da machen.
Ob das passen könnte.
Auch mit Freunden abgleichen was man dort wahrnimmt. Einfach zur Validierung.

Es gibt auch Seiten wo Kliniken bewertet werden.
Es gibt wirklich gute, die sich lohnen und wissen was man tut.
Nur wenige sind traumaspezifisch.

Ich selbst war auch in Reha. War so eine Familienkur.
Es waren viele Mütter da mit ihren Kids.
Kein Alleinerziehender Vater. Da war ich der einzige.

Es gab dort auch Trainings für Eltern und den Umgang mit Kindern.
Es war in Ordnung. Teilweise extrem Oberflächlich weil die Zeit gar nicht da war, Themen wirklich zu klären.

Manche Mütter hatten Probleme mit ihren Kindern. Sie haben auch offen darüber gesprochen was sie überfordert und wie sie damit umgehen.
Immer wieder schwang die eigene Kindheit mit. Sätze wie, meine Mutter hat das so gemacht.

Ich hörte mir das nur an. Doch ich spürte, dass oft ein gewisser Schmerz dahinter steckte. Nicht bei allen.
Aber besonders bei denen die Überfordert wirkten.
Das Personal dort, konnte das nicht richtig moderieren. Weil sie dafür nicht ausgebildet sind.
Es wurden statt dessen Erziehungstipps als Zettel verteilt. Wo ich teils die Hände über den Kopf zusammen geschlagen habe.

Ich habe einiges von Jesper Juul gelesen und finde das sehr gut.

Nun kommen diese Tipps und eigentlich überfordern sie die Mütter noch mehr.
Das Antistress Seminar war spaßig. Inhaltlich alles in Ordnung.
Nur wenn das auf einen Traumatisierten trifft. Dann kann das was triggern.

21.03.2025 18:33 • x 3 #428


M
Zitat von Fenjal:
weil der Zeitgeist die Therapeuten immer mehr Zuspruch erfahren lässt, Menschen nicht mehr in der Lage sind folgerichtig zu handeln und selbst bei kleineren Breitseiten, die jedes Leben mit sich bringt, nach Therapie gerufen wird.
Belastbarkeit ist ein Fremdwort geworden, wird Kritik geübt, kann man damit kaum noch umgehen, sucht nicht mehr das offene Wort, denn dann ist man überfordert, sondern bucht Therapeutentermine.
Das ist meine persönliche Ansicht.

Und das ist auch meine Meinung.
Enttäuschungen, Krisen gehören zum Leben und die können immer wieder mal auftreten. Trennung, Tod des Partners, Stellung verloren, unerwiderte Liebe - das alles ist von Zeit zu Zeit ein Bestandteil des Lebens.
Ich bin ein Kind der 60iger Jahre und damals gab es keine Psychotherapie, höchstens psychiatische Behandlungen für wirklich schwere Fälle. Aber wegen jedem Wehwehchen nach Beistand zu rufen und einen Therapeuten zu suchen, war nicht üblich. Man lernt es dann auch, Krisen zu bewältigen und sich selbst zu helfen und hinzunehmen, dass negative Gefühlslagen die logische Folge sind. Man weiß, dass man aus einer Krise wieder rauskommt.

Aber viele gerade junge Leute sind mit jedem Problem überfordert und haben keine Resilienz gelernt. Was man nicht gelernt hat, kann man nicht anwenden. Also muss ein Zuhörer, der einem Zuspruch gibt, her, damit man da wieder rauskommt.

21.03.2025 18:44 • x 1 #429


ElGatoRojo
Zitat von Golem:
Aber auch, dass es manchmal nicht zielführend ist in der Vergangenheit zu rudern. Wenn etwas sehr gut vergraben ist, sollte es da bleiben.

Das betrifft eben auch die hier vor ein paar Tagen angesprochenen Kriegstraumata, die sich vielleicht vererben oder auch nicht. Still ruht der See und man kann sich an seinem Ufer erholen, bei gutem Wetter ein wenig in ihm schwimmen - aber warum auch bis zum tiefen Grund in ihm tauchen. Es hat schon seine Ursache, dass Menschen älterer Generationen die einfache, aber wirkungsvolle Vergesssens-Strategie anwenden.

Über die Tücken des deutschen Gesundheitssystems hat vermutlich jeder seine negativen Erfahrungen. Aber man muss natürlich auch sehen, dass einem in vielen Belangen geholfen wurde, sich viele Menschen um einen bemüht haben bei vielerlei Gelegenheiten im Leben und dass ich mit 12 und meine Frau mit 19 ohnehin schon an so etwas trivialem wie Blinddarm gestorben wären. Und dass das einheimische System sicher deutlich verbesserungsfähig ist, aber immer noch besser als woanders in Europa.

21.03.2025 18:53 • x 4 #430


G
@ElGatoRojo
Die guten Absichten und Erfolge sind definitiv nicht zu vergessen.
Es geschieht viel Gutes. Trotz allem, haben wir ein Gesundheitswesen.

21.03.2025 18:56 • x 2 #431


Wulf
@ElGatoRojo Kriegstraumatas von nicht beteiligten Personen an deren Nachfolger genetisch vererbt.
Keine Ahnung wer sich diesen dünflüssigen Dünnbrei ausgedacht hat. Also heutzutage berufen sich die Leute auf Traumata von vor 100 Jahren.

21.03.2025 19:02 • x 2 #432


G
@Wulf
Ja. Er hat Recht. Ich unterstütze das voll und ganz.

Der Google Begriff ist Transgenerationales Trauma

Bitte ernst nehmen.

Trauma ist und war niemals eine Entschuldigung für Fehlverhalten.

21.03.2025 19:15 • x 3 #433


Worrior
Es wird doch suggeriert dass wenn man seine komplexen Traumatas überwunden hat die Sonne wieder scheint.
Es nützt aber wenig wenn diese erst hichgespült werden und der Patient dann damit dasitzt.
Ohne die nötigen Tools die er braucht um proaktiv zu handeln.
Gerade in Beziehunskisten ist das so wenn die suggeriert wird, wo evolutionspsychologisch und biologisch selten etwas mit rationalen Parametern gemessen werden kann.
Oft zu sehen in Paartherapien wo eben mainstreamgerecht nach gutmenschelndem Ermessen mir Ratschlägen um sich geworfen wird dass einem die Haare zu Berge stehen.
Verlorene Anziehung und Respekt können beim Partner auch nicht mit noch so rationalen Argumenten hervorgerufen werden.
Diese viel gepriesene offene Komunikation, gewaltfrei, empathisch, pauschal genderisiert mag in einigen Dingen ihre Berechtigung haben.
Wenn aber Anziehung, Respekt, Begierde und Leidenschaft flöten gegangen ist dann ist dieses epische, emotionale Gerede, im Büßergewand mit Selbstgeißelung der Weichmacher und Unterleibstrockner schlechthin.

21.03.2025 19:17 • x 4 #434


Scheol
Zitat von Wulf:
Keine Ahnung wer sich diesen dünflüssigen Dünnbrei ausgedacht hat. Also heutzutage berufen sich die Leute auf Traumata von vor 100 Jahren.

Der dünnflüssige Dünnbrei nennt sich ,….

Generational Trauma, auch bekannt als transgenerationales Trauma, beschreibt die Übertragung traumatischer Erfahrungen von einer betroffenen Person auf deren Kinder und weitere Generationen.

Transgenerationale Traumata können dabei sowohl direkt als auch indirekt übertragen werden und führen bei Betroffenen zu unterschiedlichen Reaktionen und Auswirkungen.

Es hat sich erwiesen, dass historische Ereignisse wie Kriege, Kolonialismus und der Holocaust besonders häufig Auslöser für ein Generational Trauma sind.


Kollektive und individuelle transgenerationale Traumata

Obwohl Sie das eigentliche Ereignis für die Entstehung des Traumas nicht selbst erlebt haben, erleben nachkommende Generationen die Symptome eines Traumas. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen einzelnen Personen und einer gesamten Gruppe. Ist eine Gruppe von einem transgenerationalen Trauma betroffen, ist auch die Rede von einem kollektiven transgenerationalen Trauma.

Das ist beispielsweise bei Ereignissen der Fall, die viele Menschen betreffen, wie der Holocaust, Genozide oder Kriege. Ein individuelles Generational Trauma entsteht meist durch familiäre Gewalt, Unfälle oder Missbrauch und betrifft nur eine einzelne Person.

Wie ein Generational Trauma entsteht
Ein Generational Trauma entsteht aus traumatischen Erfahrungen, die von vorhergehenden Generationen erlebt werden. Häufig werden die Traumata bei den ursprünglich Betroffenen nicht verarbeitet, was sich teilweise auf das Verhalten und den Umgang mit nachkommenden Generationen auswirkt.

Emotionale Nähe und Distanz sowie Vermeidungsverhalten sind klassische Verhaltensmuster, die bei Kindern und weiteren Generationen zu unbewusstem Stress, emotionaler Belastung und Konflikten führen können. Viele Betroffene sprechen auch von einem belastenden Schweigen innerhalb der Familie, das sie nicht einordnen konnten und somit Verunsicherung und Schwere hervorgerufen hat. Dieses Verhalten geschieht nicht bewusst, sondern resultiert aus dem unverarbeiteten Trauma. Dabei erfolgt die Übertragung eines Generational Traumas durch eine Vielzahl komplexer Mechanismen, die biologischer, psychologischer und sozialer Natur sind. Diese Mechanismen arbeiten oft zusammen und verstärken die Wirkung des Traumas über Generationen hinweg.

Transgenerationales Trauma Epigenetik
Ein zentraler biologischer Mechanismus ist die Epigenetik, bei der traumatische Erlebnisse teilweise chemische Veränderungen in den Genen hervorrufen, die an die Nachkommen weitergegeben werden. Diese epigenetischen Veränderungen können die Anfälligkeit für Stress und psychische Erkrankungen erhöhen. Ein weiteres wichtiges Element sind Stresshormone wie Cortisol, die bei traumatisierten Personen anfangs oft dauerhaft erhöht, bei Dauerbelastung später allerdings häufig zu niedrig sind. Diese hormonellen Veränderungen und Fehlregulationen beeinflussen manchmal die physiologische Stressreaktion der nächsten Generation und beeinträchtigen deren Fähigkeit zur Stressbewältigung.


Psychologische Faktoren
Psychologisch gesehen spielen Eltern-Kind-Beziehungen eine entscheidende Rolle. Traumatisierte Eltern können unbewusst ihre Ängste und Verhaltensmuster an ihre Kinder weitergeben. Dies geschieht häufig durch übermäßigen Schutz, emotionale Distanz oder unvorhersehbare Reaktionen, die das Gefühl von Sicherheit und Stabilität in den Kindern beeinträchtigen.

Familiäre Dynamiken, wie dysfunktionale Kommunikation und Rollenverteilungen, tragen ebenfalls zur Weitergabe eines Traumas bei, da Kinder diese Muster übernehmen und in ihr eigenes Verhalten integrieren.


Soziale und kulturelle Faktoren
Auf sozialer und kultureller Ebene beeinflussen Gemeinschaftserfahrungen und geteilte Narrative die Weitergabe von Traumata. Gemeinschaften, die kollektiven Traumata ausgesetzt waren, wie Krieg, Genozide oder Holocaust, entwickeln oft gemeinsame Geschichten und Traditionen, die das Trauma in Erinnerung halten und weitergeben.

Diese Narrative prägen die Identität der Gemeinschaft und können Gefühle der Opferrolle oder des Verlusts verstärken. So wirken Traditionen und kulturelle Praktiken sowohl heilend als auch retraumatisierend, je nachdem, wie die Gruppe die Erfahrung des Traumas reflektiert und verarbeitet.
Können mehrere Generationen betroffen sein?

Ein Generational Trauma kann durchaus auf mehrere Generationen übertragen werden. Forschungen haben ergeben, dass mindestens drei Generationen von transgenerationalen Traumata betroffen sein können. Besonders bei traumatischen Erfahrungen wie Holocaust oder Krieg hat sich diese Erkenntnis herausgestellt. Umso wichtiger ist die Verarbeitung eines erlebten Traumas, um die Übertragung auch auf nachfolgende Generationen zu vermeiden.


usw.
https://www.wicker.de/magazin/generational-trauma

21.03.2025 19:30 • x 4 #435


A


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