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Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

M
Zitat von MrLuft:
Dazu habe ich das Thema Reha sehr blauäugig betrachtet. Ich wusste nicht was genau da gemacht wird und was sowas für meine Frau bedeuten kann. Dafür fühle ich mich schlecht.

Wer weiß schon als Jemand, der noch nie eine Reha gemacht hat, was da abläuft? Das wäre zu viel verlangt, da es Neuland ist, Für sie genauso wie für Dich. Daher finde ich Deine blauäugige Sichtweise nicht blauäugig. Du hast gedacht, da wird ihr bzgl. ihrer Krankheit geholfen und jetzt kommen nach gerade mal einem Gespräch Eheprobleme und Probleme mit der Mutter auf. Wer soll so was denn ahnen als Außenstehender?

Ein Gespräch und sie knallt Dir eiskalt vor den Latz, dass sie ihre Verantwortung für die Ehe und die Mutterbeziehung einfach mal mir nix Dir nix ablegt und sich auf das absolut Notwendige beschränkt, nämlich das Kind.
Und dass sie jetzt offenbar ihre Ruhe einfordert. Gib sie ihr, zwing ihr auf keinen Fall ein Gespräch auf und zeige ihr nicht, dass Du Angst hast. Das kann alles gegen Dich ausgelegt werden. Wenn Du gar nichts tust, kann es aber auch als Desinteresse von ihr interpretiert werden. Also, alles was Du tust oder unterlässt, kann falsch oder richtig sein in ihren Augen.

Mein Vater war früher, es ist Jahrzehnte her, auch zweimal auf einer Kur. Und er kam nicht als eine verwandelte Perosn zurück, die auf einmal alles hinterfragte. Aber damals waren in den Kurheimen wohl noch kene Psychologen ....

Heute 15:04 • x 1 #226


B
@Margerite
Die Frage ist, ist das gut.

Heute 15:05 • x 1 #227


A


Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

x 3


M
Zitat von Ema:
Wenn doch beide selbständige Menschen sind, wieso kam sie dann vorher am WE heim, um Wäsche zu waschen?

Ich denke, sie kam nicht nur wegen der Wäsche nach Hause, sondern AUCH wegen der Wäsche. Und Mr. Luft hat ja geschrieben, dass sie die Waschmaschinen in der Einrichtung nicht benützen will, weil sie sie eklig und unhygienisch findet.

Heute 15:10 • x 2 #228


ElGatoRojo
Zitat von BernhardQXY:
Die Frage ist, ist das gut.

Stelle die Frage mal umgekehrt. Flächendeckends Scanning der Bevölkerung - der geschulte Analyst findet bei jedem etwas. Die Frage ist, was man umrühren sollte und was einfach ruhen lassen.

Meine Generation ist ja noch relativ gut weggekommen, weil der Krieg vorbei war als ich zur Schule kam. Dessen ungeachtet könnte vermutlich auch jemand in meiner Seele rumangeln und eine Menge finden. Oder gleichermaßen bei meiner Frau. Wenn denn da so ein paar Dinge sind - still ruht der See und stört nicht weiter. Die 10 peinlichsten Momente meines Lebens kenne ich ohnehin und ärgere mich zu oft darüber.

Heute 15:17 • #229


B
Zitat von ElGatoRojo:
Stelle die Frage mal umgekehrt.

Nein, ich habe sie bewusst so gestellt.
Denn der Krieg hat Millionen traumatisiert, die nie aufgelöst wurden. Dafür aber vererbt.

Heute 15:19 • x 2 #230


FrauDrachin
Zitat von BernhardQXY:
Denn der Krieg hat Millionen traumatisiert, die nie aufgelöst wurden. Dafür aber vererbt.

100%. Ist aber die Frage, ob das das Fass ist, das jetzt und hier aufzumachen ist.
Vielleicht ein eigenes Thema? Es treibt mich nämlich gerade auch sehr um.

Heute 15:22 • x 1 #231


ElGatoRojo
Zitat von BernhardQXY:
Dafür aber vererbt.

Nur bedingt. Als Kind erinnere ich das große Schweigen und dass alle schlicht froh waren, die Sache überlebt zu haben. Tja - wie vererbt? Würde aber heftig off topic werden bei mehr Details.

Heute 15:23 • x 1 #232


Wulf
Zitat von MrLuft:
Starkes Auf und Ab Atmen der Brustkorb war schon sehr gefüllt und ein Ständiges Jächzen möchte ich sagen. Seitdem ich das weiss habe ich ne Maske gekauft die sie benutzen kann um sich zu beruhigen. das hatten mir auch die Sanis geraten.

Klingt nach Hyperventilation.
Und hinterher verfällt sie in diesen Angstzustand?
Für wie lange circa?

Hatte bei meiner Freundin auch zum ersten Mal eine Panikattake live miterlebt.
Sie verkrampft zurest in den Augen und muss sich hinlegen, soweit ok.
Danach geht es ab: Sie wird volles Pfund beleidigend, zweifelt alles an und haut dir Sprüche raus, da stehst du mit offener Kinnlade dar.

Das krampfen in den Augen konnte ich ja noch als Warnung deuten, was mir nicht klar war, das es danach erst so richtig los geht.
Ein Bekannter fragte mich daraufhin, ob sie keine Sachen nach mir geworfen hat? Er hat mir mal den möglichen Ablauf einer Panikattake erklärt, ich kannte den gar nicht.
Da wollte ich direkt in der Kennenlernphase schon hinwerfen, es sind halt 20min bei ihr wo sie komplette Ruhe braucht.
Nach dieser Zeit ist es wieder normal. Beim 2ten Male war ich schon vorgewarnt und ihr die Zeit gegeben.
Diese treten aufgrund körperlicher und anschließend mentaler Erschöpfung bei ihr auf. Habe es auch nur 3x mitbekommen, war wie gesagt am Anfang, seitdem auch nicht mehr aufgetreten.

Zur PTBS, bei der Sache muss sie sich helfen lassen. Und zwar nicht von Dir, das ist nicht deine Aufgabe.

Heute 15:58 • x 2 #233


MrLuft
Zitat von Wulf:
Klingt nach Hyperventilation.
Und hinterher verfällt sie in diesen Angstzustand?
Für wie lange circa?


Ja das auch . Das tauchte immer mal auf wenn sie ein Problem hatte und es kam einfach viel zusammen. Denke der Zustand ging circa ne halbe Stunde

Meine Frau ist mir aber nie böse geworden wenn sowas war . Sie hatte auch immer fest meine Hand gedrückt sodass es mir schon weh tat


Ich hoffe auch das sie das PTBS weiter behandeln lässt. Wollte sie aber nicht immer drängeln.

Heute 16:15 • x 1 #234


Ema
Zitat von MrLuft:
Ich hoffe auch das sie das PTBS weiter behandeln lässt

Du weißt aber, dass eine PTBS eine ziemlich heftige Sache ist?
Wo hat sie die denn her? Welches Ereignis liegt da zugrunde?

Heute 16:25 • #235


Blind-Meg
Zitat von Wulf:
Danach geht es ab: Sie wird volles Pfund beleidigend, zweifelt alles an und haut dir Sprüche raus, da stehst du mit offener Kinnlade dar.

Das ist KEIN üblicher Bestandteil einer Panikattacke!

Heute 16:27 • #236


MrLuft
Zitat von Ema:
Du weißt aber, dass eine PTBS eine ziemlich heftige Sache ist? Wo hat sie die denn her? Welches Ereignis liegt da zugrunde?

Sehr viel aus ihrer Kindheit und Vergangenheit. So genau möchte ich nicht ins Detail gehen, denn vielleicht liest sie ja das irgendwann mal hier und ich lege ihre komplette Vergangenheit offen. Ich kann dir nur sagen das es teilweise ziemlich heftiger tobak ist. Da musste ich auch schlucken als sie mir das erste Mal alles erzählt hatte.
das mit PTBS weiß ich ja. Wie ich auch vorher schon erwähnt hatte war sie mir auch immer dankbar wenn ich nur zuhören konnte.

Heute 16:30 • x 1 #237


M
Zitat von ElGatoRojo:
Meine Generation ist ja noch relativ gut weggekommen, weil der Krieg vorbei war als ich zur Schule kam. Dessen ungeachtet könnte vermutlich auch jemand in meiner Seele rumangeln und eine Menge finde

Kater, es gibt ganze Bücher zu genau diesem Thema. Sabine Bode hat darüber mehrere Bücher geschrieben. Das erste heißt Kriegskinder und untersucht, wie sich der Weltkrieg auf die Menschen ausgewirkt hat, die damals Kinder waren. Und dann gibt es noch das Buch Kriegsenkel, in dem wiederum untersucht wird, wie sich Kriegstraumata auf die übernächste Generation auswirken. Das sind dann die Kinder der Kriegskinder.

Beide Bücher kann ich durchaus empfehlen, sie erklären vieles und seit ich die Bücher gelesen habe, verstehe ich heute auch die seinerzeit nicht einzuordnenden Verhaltensweisen meiner Mutter besser. Sie war 9 Jahre alt, als sie mitsamt Mutter und Schwester aus dem Sudetenland gewaltsam vertrieben wurde. Und schon Jahre vorher wurden der Vater und der ältere Bruder eingezogen. Der Bruder fiel in Rumänien, der Vater geriet in russische Kriegsgefangenschaft und kam als einer der letzten Anfang der 50iger Jahre zurück.
Und jetzt haben wir in der Ukraine dasselbe Disaster. Kinder, die im Krieg und mit dem Krieg aufwachsen.

Letzthin habe ich mich mit mieinem Mann über seine ständig und täglich streitenden Eltern unterhalten. Die haben praktisch die Kriegskonflikte in ihr Privatleben übertragen und dort weitergelebt. Echt strange!

Ganze Generationen wurden traumatisiert und das wirkt bis heute nach - meiner Meinung nach. Die vielen psychischen Erkrankngen, volle Therapiepraxen usw. Wobei ich manchmals das Gefühl nicht loswerde, dass vieles auch eine Modeerscheinung ist wie Borderline oder eben auch PTBS.

Wenn man bei Dir zu graben anfinge oder bei mir, dann kommt sicher auch eine PTBS zum Vorschein. Und dann? Machen wir keine Therapie, weil wir bis jetzt doch ganz durchgekommen sind.

Heute 16:39 • x 4 #238


Scheol
Zitat von MrLuft:
Sehr viel aus ihrer Kindheit und Vergangenheit. So genau möchte ich nicht ins Detail gehen, denn vielleicht liest sie ja das irgendwann mal hier und ich lege ihre komplette Vergangenheit offen. Ich kann dir nur sagen das es teilweise ziemlich heftiger tobak ist. Da musste ich auch schlucken als sie mir das erste Mal ...

Das es ein Diagnosetrauma gibt ist dir bekannt ?

Diese Diagnose die sie bekommen hat Endometriose, trifft Frauen heftiger, als wie Außenstehende und die Frauen selbst zuerst denken.

Wenn eine Person denkt das es eine „leichte Diagnose“ ist und dann eine schwere Diagnose erhält , kann diese ein sogenanntes Diagnosetrauma bekommen.

Die erwähnte Depression und Panikattacke sind vermutlich Traumafolgestörungen. Folgen Traumatischer Erfahrung.

In der Psychologie spricht man vom Bauklotzturm Effekt.

Ein Ereignis ein Klotz kann Zuviel sein um den Turm / den Menschen zum Einsturz zu bringen.

Dieses muss kein schwerwiegendes Ereignis im allgemeinen verstehen sein. Es ist ein subjektives Empfinden einer Situation, was eine Person überlasten kann.

Sie äußerte „vor kurzem“ Angst verlassen zu werden .

Ob ihr Unterbewusstsein , in der Klinik sich verlassene und alleine fühlt ?
Ob sie da im allein sein , etwas aus der Kindheit getriggert hat ?
Alles Möglichkeiten.

Der Psychologe wird vor Ort vermutlich nichts geöffnet haben , da wird allein der Deckel der jahrzehntelang auf das Problem gelegene hat , hoch geflogen sein vermute ich mal.



+
Kann Endometriose ein Trauma verursachen?
Querschnittsstudien zeigen ein höheres Risiko für die Diagnose einer Depression, einer generalisierten Angststörung [13] und einer posttraumatischen Belastungsstörung [14] bei Patientinnen mit Endometriose.

Heute 16:42 • #239


MrLuft
Zitat von Margerite:
Kater, es gibt ganze Bücher zu genau diesem Thema. Sabine Bode hat darüber mehrere Bücher geschrieben. Das erste heißt Kriegskinder und untersucht, wie sich der Weltkrieg auf die Menschen ausgewirkt hat, die damals Kinder waren. Und dann gibt es noch das Buch Kriegsenkel, in dem wiederum ...

Ich verstehe was du meinst. Auch wie viele andere Vorredner .
Wer suchet der findet.
Und jeder verarbeitet den Stress anders. Wenn ich an mein Elternhaus denke, joa da lief auch nicht immer alles rund. Aber zum Glück bin ich nicht wie meine Eltern geworden.

Heute 16:43 • #240


A


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