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Vegane Lebenseinstellung nach Selbstfindungstrip

RedFoxy
Hallo erstmal an die Forengemeinde
Mittlerweile sind knapp 3,5 Jahre vergangen seitdem ich meinen Selbstfindungsweg startete, es war die Hölle aus ner kaputten Ehe, nach einer miesen aber sehr lehrreichen Affäire hinaus katapuliert ins Singleleben! Körperlich sowohl mental völlig am Boden nahm ich all meine restliche Kraft, ein paar noch nicht so ganz verpeilte positive Gedanken, raffte mich auf um nicht vollkommen dem Selbstmitleid zu erliegen! Stellte so ziemlich alles in Frage, warum mir alles aus den Händen glitt ich keine Kontrolle mehr über mein Leben hatte! Meine Ernährung, die Einstellung anderen Menschen gegenüber, aber und vorallem Tieren, die als Nahrungsgrundlage herhalten müßen.
Auch ich, wie sicher viele hier sind/waren Haustierbesitzer, die ihre Lieblinge vergöttern, ihnen näher sind als manch einem BZ-Partner.
Ich begann zu hinterfragen, recherchieren, mir bewußt zumachen wie wir manipuliert von Medien, Erziehung, Tradition sind.
Von einem Tag auf den anderen stellte ich komplett meine Ernährung um, Video/Fotomaterial von malträtierten, missbrauchten, erniedrigetn Nutztieren sind Schock und Einsehn genug um es einem einfach zumachen, denn es schlägt ein wie eine Bombe (jedenfalls bei mir).
Vegane Ernährung ist eine Seite, vegan heißt auch seine tägliche Routine umzustellen, zu hinterfragen, sich damit zu beschäftigen! Kosmetik,Klamotten, Hygiene, Freizeitbeschäftigung,eigenhändiges Kochen, Backen gehört genauso dazu wie die schön antrainierte Bequemlichkeit, Ignoranz, Selbstherrlichkeit zu durchleuchten und sich fragen sind die Probleme, Sorgen, Ängste die einen momentan beschleichen ein nichts sind im Gegensatz was Tieren die nicht zu unserem Haushalt gehören erleiden müßen.

Meine Frage an die, die es interessiert! Sind wir zu verroht, zu abgebrüht, manipuliert, jämmerlich um dieses Leid zu ignorieren, nur unsere Schäden reparieren, dem Egoismus fröhnen? Hat jemand auch so eine Erfahrung machen können? Die Scheuklappen ablegen, die Sinne erweitert, das Selbstmitleid zum Teufel geschickt!

Also mein Fazit ist durchweg positiv, zum einem reinigt diese radikale Ernährungsumstellung den vergiftetetn Körper von Industriezucker/ Salz/Fette/Körperpflegemittelchen durch bewußteren Umgang, zum anderen erlangt die körperliche/mentale Bewegung/Angestaubtheit einen Schub um zu regenerieren. Eventeull ist ja der ein oder andere Leser auch zu diesem Schritt bereit und bräuchte etwas mehr Info darüber! Ich bin mir natürlich auch im Klaren das nicht alles was als Vegan vermarktet wird,( es da noch reichlich Aufklärung, Arbeit, Nachholebedarf gibt), alles andere als Vegan ist. so blauäugig sollte man nicht sein, aber auf den richtigen, erkenntnisreichen Weg! Vielen Dank schonmal denen die sich mit diesem Thema mehr als nur ein paar Minuten beschäftigen wollen.

21.11.2021 12:45 • x 5 #1


A
Zitat von RedFoxy:
Ich bin mir natürlich auch im Klaren das nicht alles was als Vegan vermarktet wird,( es da noch reichlich Aufklärung, Arbeit, Nachholebedarf gibt), alles andere als Vegan ist. so blauäugig sollte man nicht sein


Nenn mich blauäugig, aber wenn das Label vegan auf einem Produkt ist, muss es in Deutschland auch vegan sein, oder?

Mein größtes Problem ist, vegan zu leben und gleichzeitig auf Zucker zu verzichten. Eine unlösbare Herausforderung, wenn man nicht immer alles selbst backen und kochen möchte.

21.11.2021 12:57 • x 2 #2


A


Vegane Lebenseinstellung nach Selbstfindungstrip

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B
Ich habe es noch nicht geschafft, vegetarisch zu leben fände ich schon toll, leider bis jetzt nur sporadisch, und möglichst wenig und Bio.

21.11.2021 14:34 • x 1 #3


T
Ich frage mich oft, ob es wirklich so toll ist vegan zu leben. Nicht falsch verstehen; wenn du darin dein Heil für Körper und Geist gefunden hast, dann ist das top für dich.

Auch bin ich kein Fan der Massentierhaltung. Zuckerfreie Ernährung halte ich schon für schwierig, für so schwierig, dass ich auf Zucker nicht verzichte. Für mich habe ich entschieden, dass sich mein Leben zu massiv um meine Ernährung drehen soll. Ich habe weder Zeit noch Lust (manche nenne es Ignoranz) im Supermarkt jedwede Zutatenliste eines jeden Produktes zu studieren und mich auch danach einzuschränken.

Warum? Weil ich glaube, dass alles im extrem weder gut für mich noch für den Planeten ist. Nehmen wir Soja als Ersatzprodukt für so vieles in unserer Industriewelt: da der Soja-Bedarf in Westeuropa stark angestiegen ist, werden (ich bleib mal ganz pauschal) nun in Südamerika nicht mehr Regenwaldflächen für die Rinderzucht (brand)gerodet, sondern eben für den Sojaanbau. Wie sich das Verhältnis nun wirklich verhält, entzieht sich meiner Kenntnis.

Was aber eben auch interessant ist an Veganern aber was ich nicht verstehe: gerade die Industrialisierung von allem (Tierhaltung, Zuckerproduktion, günstige Nachrungsmittel an sich) sind Produkt der Überflussgesellschaft, die gerade von alternativ lebenden Menschen verteufelt wird. Die Produkte, die du kaufst (bitte verstehe es nicht als Angriff), sind Treiber einer Dynamik, die eben auch Teil einer Maschinerie sind, die diesen Planeten zerstört, die Ungleichheit zwischen Menschen fördert und dir die Möglichkeit gibt, dich für eine Lebensweise zu entscheiden.

Wenn man es ganz nüchtern sieht und es komplett herunterbricht, dann gibt es auf diesem Planeten nur ein Grundproblem: wir sind einfach mal mehr als doppelt so viele, wie der Planet vertragen würde.
Weniger Menschen, weniger Nahrungsbedarf, mehr Ausgleich zwischen Produktion und Konsum (eben der Nahrungsmittel).

Es ist einfach ein sehr großer Kreislauf.

Aber wie gesagt, wenn du Happy damit bist und nicht ungefragt damit missionieren möchtest: gut für dich und behalte es bei.

21.11.2021 15:17 • x 14 #4


NurBen
Zitat von RedFoxy:
Meine Frage an die, die es interessiert! Sind wir zu verroht, zu abgebrüht, manipuliert, jämmerlich um dieses Leid zu ignorieren, nur unsere Schäden reparieren, dem Egoismus fröhnen?

Ich finde es natürlich eine gute Einstellung, wenn man auf solche Dinge achtet und auch bewusst umsetzt.
Probleme habe ich nur, wenn man Menschen diese Einstellung aufzwingt.

Ich kaufe gerne Lokal und auch zwischendurch mal Bio. Bin mir aber im Klaren, dass sich das eben nicht jeder leisten kann bzw. auch nicht leisten möchte. Und verurteile daher keine Menschen, die Chickennuggets aus dem Kühlregal nehmen.

Natürlich möchte man die Welt verbessern, aber eben nur ohne große Einschnitte im Lebensstil zu haben. Ob man das als Egoismus abstempelt kann... ich weiß ja nicht. Denn da könnte man überall ansetzen.

- Die Leute, die sich über die Tierhaltung aufreden, sich aber dann beschweren, warum der Chickenburger bei McD 1,20 EUR kostet.
- Die Klimaaktivisten, die sich aber dann über die hohen Strom- und Benzinpreise aufregen.
- Die Umweltschützer, die selbst ein Smartphone / Nike-Schuhe / Hosen besitzen, die in irgendeiner Zuliefererfirma in Bangladesch unter menschenunwürdigen Bedingungen und Missachtung der Umwelt hergestellt wurden.

Die Liste könnte man endlos weiterführen...

21.11.2021 15:21 • x 5 #5


T
Als ganz persönliches Beispiel: ich habe eine Fruktosemalabsorption. Ich muss also bei einigen Dingen draufschauen, was an Fruchtzucker verarbeitet wurde. Dummerweise gibt es Richtlinien der EU, die es erlauben mit dem Wort natürlich zu werben, wenn sie nicht mit Saccharose süßen, sondern eben mit Fruktose. Für Leute wie mich: doofe Sache.
Also ich bin da dann doch eher der Saccharose-Fan, wenn es denn Zucker sein muss. Oder Glukose. Du siehst: es gibt auch Dinge, die dazu führen, sich eben nicht komplett alternativ zu ernähren.

21.11.2021 15:21 • x 2 #6


T
Zitat von NurBen:
Ich finde es natürlich eine gute Einstellung, wenn man auf solche Dinge achtet und auch bewusst umsetzt. Probleme habe ich nur, wenn man Menschen ...


Aber das wäre eine grundsätzliche Debatte, die mir persönlich viel zu oft dahin abgleitet. Klar, berechtigte Einwände, aber ich glaube hier ging es um was anderes und eben nicht die Grundsatzdebatte. Dass Menschen gerne Doppelmoral leben, ist unstrittig.

21.11.2021 15:23 • #7


NurBen
Zitat von Tin_:
Klar, berechtigte Einwände, aber ich glaube hier ging es um was anderes und eben nicht die Grundsatzdebatte.

Okay, dann habe ich es wohl beim Lesen nicht richtig verstanden.
Wenn es generell um die Lebensveränderung geht, denke ich, dass es sehr häufig vorkommt.
Die häufigsten Beispiele sind z.B. Abnehmen, Sport, neue Hobbies, neuer Job.

Bei mir war es sich wieder etwas in Form zu bringen.
Über die Beziehung und erst recht nach der Trennung habe ich mich schon sehr gehen lassen.
Irgendwann konnte ich mich wieder auf mich konzentrieren und achte jetzt wieder mehr auf meine Figur und mein Äußeres.

21.11.2021 15:42 • x 2 #8


ElGatoRojo
Zitat von Tin_:
Wenn man es ganz nüchtern sieht und es komplett herunterbricht, dann gibt es auf diesem Planeten nur ein Grundproblem: wir sind einfach mal mehr als doppelt so viele, wie der Planet vertragen würde.

Eben das, was bei vielen Umweltdiskussionen einfach vergessen wird. Es muss schon Auswirkungen haben, ob auf diesem Planeten 3 Milliarden Menschen leben wie ungefähr 1960 oder bald 8 wie in naher Zukunft.

Bis in die 1980-er war der Bevölkerungszuwachs noch beherrschendes Thema in den Medien - heute kaum noch. Denn man kann ja jedem, der seitdem neu hinzu gekommen ist, etwas verkaufen - und seien es Nahrungsmittel.

21.11.2021 15:49 • x 4 #9


T
Zitat von ElGatoRojo:
Eben das, was bei vielen Umweltdiskussionen einfach vergessen wird. Es muss schon Auswirkungen haben, ob auf diesem Planeten 3 Milliarden Menschen ...


Gerade gelesen: die Weltbevölkerung wächst nicht mal mehr ansatzweise so stark, wie ältere Berechnungen befürchtet hatten. Gründe sind vielfältig, aber interessant. Kann das jedem nur ans Herz legen, das zu lesen.

21.11.2021 15:52 • x 1 #10


P
Zitat von RedFoxy:
Sind wir zu verroht, zu abgebrüht, manipuliert, jämmerlich um dieses Leid zu ignorieren, nur unsere Schäden reparieren, dem Egoismus fröhnen? Hat jemand auch so eine Erfahrung machen können? Die Scheuklappen ablegen, die Sinne erweitert, das Selbstmitleid zum Teufel geschickt!

Hallo RedFoxy

Ja ich, nur nicht ganz so drastisch wie du Vegan wäre mir definitiv zu hart, habe aber Wurst und Fleisch sehr stark reduziert. Es ist bei mir eher so ein schleichender Prozess. Auf Käsesorten könnte ich aber jetzt auch nicht verzichten, auch mag ich ab und zu gekochte Eier/Omelette/Rührei.

Ich sag mir so. Bei Eier oder Käsesorten tu ich keinem Tier was zu Leide. Wie die Tiere ansich gehalten werden, darauf hab ich ja so gar keinen Einfluss.

Bioprodukte, würde gerne regelmässig im Bioladen einkaufen, ist mir finanziell nicht möglich. Die Sachen sind da einfach deutlich teurer.
Wenn ich aber kann, schaue ich da gerne vorbei

Ganz vegan möchte ich nicht leben, da ich denke, der Mensch ist nicht zum Veganer gemacht. Die Gesellschaft hat es populär gemacht. So sehe ich es. Natürlich gut für das Tier.

Für mich wäre es toll, wenn der Mensch nur zweimal in der Woche zu Fleisch/Wurst greift, vielleicht auch 1 Mal in der Woche. Fisch wird in der Regel 1 Mal in der Woche gegessen und sollte man auch wegen Jod.

Da die Preise jetzt sowieso immer mehr steigen, werden Menschen eh umdenken müssen, was Fleisch/Wurst betrifft.

Aber grundsätzlich find ich es toll, wenn du vegan lebst So, wie es dir gut tut

L G Pinkstar

21.11.2021 15:54 • x 2 #11


tina1955
Was nützt es denn vegan zu leben und sich dann den Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln voll zu knallen, damit man von allen Vitaminen und Spurenelementen, die der Körper braucht?
Lieber von Allem in Maßen.

21.11.2021 16:10 • x 5 #12


T
Zitat von tina1955:
Was nützt es denn vegan zu leben und sich dann den Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln voll zu knallen, damit man von allen Vitaminen und ...


Hui, schwieriges Thema. Das ist umstritten, was der Körper wirklich braucht und was nicht. Zudem führen wir mit dem Industriefutter ja auch viel zu, was er eben nicht braucht.

21.11.2021 16:12 • x 5 #13


L
Zitat von Tin_:
Hui, schwieriges Thema. Das ist umstritten, was der Körper wirklich braucht und was nicht. Zudem führen wir mit dem Industriefutter ja auch viel zu, was er eben nicht braucht.

Habe schon sowohl vegan als auch zuckerfrei ausprobiert, hat mir aber nicht gut getan.

da muss man auch individuell gucken ob das passt.

21.11.2021 16:16 • x 4 #14


tina1955
Zitat von Tin_:
Hui, schwieriges Thema. Das ist umstritten, was der Körper wirklich braucht und was nicht. Zudem führen wir mit dem Industriefutter ja ...

Wir hatten auch ein Ehepaar, was absolut vegan leben wollte.
Sie wollten sich wohl selbst etwas beweisen.
Zuerst erfolgte eine Blutuntersuchung komplettes großes Blutbild. Dann sollte nach 8 Wochen eine Kontrolle der Werte erfolgen.
So weit kamen die 2 nicht mal.
Die Frau brach vor Schwäche nach 5 Wochen zusammen, kam mit Herzrasen ins Krankenhaus und der Mann hatte so schlechte Eisenwerte, dass er mit Infusionen erst mal angehoben werden musste.
Wenn, dann sollte man so eine extreme Ernährungsumstellung in mehreren Schritten vollziehen und nicht ohne ärztliche Unterstützung mittels Blutuntersuchung.

21.11.2021 16:20 • x 7 #15


A


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