Vegane Lebenseinstellung nach Selbstfindungstrip

Ich habe wohl aus Versehen einige Vegetarier zu Veganern gemacht. Dabei hatte ich nur darauf hingewiesen gehabt, daß Vegetarier gerne n paar mal im Jahr sich was mit Kalbfleisch gönnen dürfen. Das wäre nur konsequent. - große Augen beim Gegenüber. Dann das kapieren, daß ne Kuh erst dann Milch gibt, wenn n Kalb unterwegs ist und ne Weile danach. Kalb dann überflüssig, also..

Also, auch ohne zu wissen, was aus den Gesprächspartnern wurde, ich denke ein paar davon wurden Veganer.. .. ..

Ich persönlich hatte vor Jahrzehnten den Fleischkonsum gegen Null gefahren. Dann lernte ich für mich, daß ich ab und zu Fleisch essen sollte.

Und generell finde ich, gehört es zum Respekt vor dem Leben der Tiere, daß kein Fleisch weggeschmissen wird oder so zubereitet wird, daß es keiner mag. Ist nur einer von vielen möglichen Aspekten aber für mich auch wichtig.

Ich hab da länger drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass m.E. viele Veganer*innen inkonsequent einkaufen und/oder nicht rechnen können.

Schön Quinoa aus den Anden futtern, Süßkartoffeln, Avocado, Soja, Shiitake und Himalayareis, aber alles in demeter/bio was weiß ich Qualität? Nee.
Die Rechnung geht für mich schon allein aufgrund der Transportwege/CO2 Bilanz nicht auf.

So bin ich mir selbst auf den Grund gegangen und kaufe lieber nach folgender Priorität ein:
1.regional 2.saisonal 3.bio
Wenn es alle 3 Merkmale gibt: wunderbar, wenn nicht, dann nicht.
Ein großes Gemüsebeet, Hühner im Garten plus diverse Obstgehölze und Beeren versorgen mich und die Nachbarn, mit denen ich auch regelmäßig Gemüse tausche/gegenseitig schenke.
Ich werde jedenfalls keinen bio-Apfel aus Italien im Frühsommer kaufen, nur weil da ein bio-Aufkleber drauf ist.
Ich esse an einigen Tagen vegan, da ich aber auch Käse und Joghurt im Kühlschrank habe, esse ich auch gelegentlich RindFleisch (vom Bauernhof um die Ecke, der eine Ortschaft weiter in einer Landschlachterei schlachtet, also ohne lange Transportwege).
Meine Hühner schlachte ich selbst, Schwein esse ich so gut wie nie und wenn ich Bock auf Fisch habe, gehe ich angeln.

ich hab aber auch kein Problem damit, mir mal vom Lieferdienst ne Pizza bringen zu lassen.

An anderen Stellen, versuche ich, Müll zu reduzieren und bewusst zu konsumieren. Das gilt auch für meine Kinder, denen ich versuche einen vernünftigen Umgang mit Plastik und Co. vorzuleben und beizubringen, sie wissen z.B. dass ich Spielzeug Playmobil grundsätzlich nicht neu kaufe, sondern es so etwas halt nur Second-Hand gibt, auch Bekleidung ist meistens Secondhand.

So komm ich gut über die Runden und kann in den Spiegel gucken, in jederlei Hinsicht

Zitat von VictoriaSiempre:

wird im Wein wohl häufig Eiweiß und Gelantine verarbeitet

Gelatine wird manchmal verwendet, um Tannine aus dem Wein zu ziehen - aber das muss nicht draufstehen mit welchen Mitteln filtriert wurde, also wird man es als Verbraucher selten wissen.

Zitat von ElGatoRojo:

Ich will nichts Esoterisches, sondern einfach nur ein Naturprodukt.

Das ist der Punkt... Da hinten steht mehr Esoterik-Geschwurbel drauf, als dir jede Sekte dieser Welt indoktrinieren kann. xD

Ich sah mich gezwungen den deswegen zu kaufen, in der Hoffnung, dass mich beim ersten Schluck die Glücksbärchis mit Sternenstaub einreiben und mir dabei ein Deathmetal-Ständchen vortragen.

Zitat von Florentine:

Ich hab da länger drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass m.E. viele Veganer*innen inkonsequent einkaufen und/oder nicht rechnen können.

Habe ich in meiner Definition einen Fehler drin? Ich dachte immer das vegan keine tierischen Produkte bedeutet. Wurde da auch nun Nachhaltigkeit und Klimaneutralität mit reindefiniert?

Zitat von Tin_:

Kein Kaninchen, kein Spanferkel, kein Reh und kein Kalb.

Du weißt nicht, was dir bei Kaninchen entgeht. Ebenso Wild (also Reh) - gesundes Fleisch. Kaninchen gerade vor 2 Wochen in Italien. Eigentlich war es von der Karte gestrichen, aber er besorgte extra eins für uns (Wenn Sie eine Stunde warten wollen). Da konnten wir eben das Leben auf der Piazza beobachten.

Wild und Schaf eben als frei laufende Tiere. Oder Enten und Gänse, die meine Nachbarin aufzog. Man wettete im Frühjahr auf ein Tier und sah, wie es sich entwickelte. Der Ganter passte auf, wenn man sich dem Zaun näherte. Sie hatte auch freilaufende Hühner. Wenn sie mal weg war und meine Frau ihre Tiere hütete, waren die Eier unser.

Ansonsten ist Fleisch eben Gewissenssache. Kein Kalb (soll sowieso nicht schmecken), kein Pferd (moralische Gründe), kein Puter (werden ebenso gequält), kein Meerschwein (sollen sie Indianer gern machen)

Und nicht zu vergessen, der neue Liebling des grünen Großstadt-Milieus = Canis lupus. Ein Bauer in der Nähe hatte 12 Jungrinder freilaufend auf der Wiese. Nach dem Wolf nur noch 9. Jetzt läßt er seine armen Tiere im Stall.

Zitat von RedFoxy:

Hallo erstmal an die Forengemeinde
Mittlerweile sind knapp 3,5 Jahre vergangen seitdem ich meinen Selbstfindungsweg startete, es war die Hölle aus ner kaputten Ehe, nach einer miesen aber sehr lehrreichen Affäire hinaus katapuliert ins Singleleben! Körperlich sowohl mental völlig am Boden nahm i

Good for you!

Ich empfinde, das geht nur wenn man keine Kinder hat und keine Haustiere.

Nichtsdestotrotz , hey wirklich gut gemacht. hin und wieder ist ein kompletter Neuanfang genau das richtige.

Viel Glück.

oder hast Du Fragen?

Und seid mir bitte nicht böse, aber da verstoße ich gegen das AGG und diskrimiere (auf Single-Plattformen). Frauen, die vegan im Profil drin stehen haben, könnten für mich (meiner Erfahrung nach) auch kompliziert und anstrengend reinschreiben, als Art Synonym. Ich hatte mal eine Partnerin (EINE Erfahrung), bei der musste ich nach dem Braten von Fleisch duschen gehen, weil ich nach totem Fleisch roch. Zumal es nicht möglich war, einfach mal ne Runde Pizza zu bestellen mit ihr.
Da bin ich mittlerweile echt hypersensibilisiert. Aber das sind persönliche Erfahrungen.

Zitat von Tin_:

Ich dachte immer das vegan keine tierischen Produkte bedeutet. Wurde da auch nun Nachhaltigkeit und Klimaneutralität mit reindefiniert?

Nein, da hast du Recht.
Das sieht die Definition nicht vor.
Für mich geht das nur Hand in Hand: wenn ich Tiere schützen möchte, sollte mir insgesamt auch am Umwelt-/Ressourcenschutz gelegen sein.

Zitat von ElGatoRojo:

Du weißt nicht, was dir bei Kaninchen entgeht. Ebenso Wild (also Reh) - gesundes Fleisch.

Sorry, da hat Disney ganze Arbeit geleistet bei mir. Kein Bambi, kein Klopfer! ;P

Zitat von E-Claire:

das geht nur wenn man keine Kinder hat und keine Haustiere.

Gab sogar mal vor etwa 10 Jahren ein Forum für vegane Katzenernährung. Da war allerdings so viel Gegenwind, dass die Sache schnell gestorben ist.

Zitat von ElGatoRojo:

Und nicht zu vergessen, der neue Liebling des grünen Großstadt-Milieus = Canis lupus. Ein Bauer in der Nähe hatte 12 Jungrinder freilaufend auf der Wiese. Nach dem Wolf nur noch 9. Jetzt läßt er seine armen Tiere im Stall.

Du plädierst also für Wolf-Steak?

Zitat von VictoriaSiempre:

hätte sogar noch veganen W.ein dazu im Vorrat

Da muss ich dich leider enttäuschen. Hab dieses Jahr erfahren, dass da auch allerlei Insektengetier bei der Weinherstellung mit an Bord ist. Bekannt ist z. B. dass ein Fehlton im Wein entstehen kann, wenn zu viele asiatische Marienkäfer mit in die Maische geraten sind.

Zitat von Tin_:

Du plädierst also für Wolf-Steak?

Irgendwie witzig, aber es ist doch auffällig, dass Carnivoren (vulgo Raubtiere) wie Hundeartige und Katzenartige oder Marder eher nicht gegessen werden, auch wenn man es ebenso könnte wie andere Tiere. Nur die Bären schaffen es wohl auf die Speisekarte. Ansonsten sind die 'eßbaren Tiere zumeist Pflanzenfresser.

Zitat von Tisiphone:

Da muss ich dich leider enttäuschen. Hab dieses Jahr erfahren, dass da auch allerlei Insektengetier bei der Weinherstellung mit an Bord ist. Bekannt ist z. B. dass ein Fehlton im Wein entstehen kann, wenn zu viele asiatische Marienkäfer mit in die Maische geraten sind.

Naja, das läuft bei mir unter "selbstbestimmt". Was naschen die auch am Wein!?

Zitat von Tisiphone:

Da muss ich dich leider enttäuschen. Hab dieses Jahr erfahren, dass da auch allerlei Insektengetier bei der Weinherstellung mit an Bord ist. Bekannt ist z. B. dass ein Fehlton im Wein entstehen kann, wenn zu viele asiatische Marienkäfer mit in die Maische geraten sind.

bah, is ja ekelisch