Ich würde das auch lassen. Anders wäre es, wenn Ihr noch auf irgendwelchen Wegen in Kontakt stündet, sie somit erwarten würde, dass Du es mitbekommst und kondolierst. Aber bei 6 Jahren ohne Kontakt erwartet keiner, dass Du das überhaupt mitbekommst, geschweige denn dass Du Dich deshalb plötzlich meldest. Im Gegenteil könnte ein Melden dann sogar creepy erscheinen.
Anders wäre es noch, wenn Du den Vater auch gut gekannt hättest und Du somit selbst durch seinen Tod emotional getroffen wärst. Aber so, da sie noch dazu inzwischen schon lange mit einem anderen Mann gebunden ist, würde eine Kontaktaufnahme evtl. auch gar nicht positiv aufgefasst werden. Aber das hängt natürlich auch noch mit davon ab, wie Ihr Euch damals warum getrennt habt und ob sie entsprechend eine positive oder eher eine negative Einstellung hat Dir gegenüber.
Eine unangenehme Was will DER denn?-Reaktion möchtest Du ja in der aktuellen Lage bei ihr sicher auch nicht auslösen. Immerhin zwingt man durch sowas den Anderen ja auch zu einer höflichen Dankes-Antwort und damit zu einem Kontakt. Da wäre ich dann aber schon gern sicher, dass meine Zuschrift auch Dankbarkeit auslöst und nicht Unbehagen, weil man gar nicht antworten möchte und sich nun dazu gezwungen fühlt. Jemandem unverlangt was Gutes / Nettes tun, um damit eine dankbare Reaktion zu erzwingen, ist nämlich in der zwischenmenschlichen Kommunikation auch ein recht beliebtes Mittel der Manipulation. Das hat dann so ein bisschen was von der Katze, die einem eine tote Ratte auf die Fußmatte legt und dafür noch ein Lob erwartet.
21.05.2021 05:45 •
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