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Vater/Sohn Beziehung nach Trennung wie damit umgehen?

N
Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach Erfahrungen die Ihr gemacht habt, was die Beziehung zwischen Vater und Sohn angeht, bzw. Ratschläge wie ich mich verhalten soll.

Die Hintergründe meiner Trennung findet man hier:
https://www.trennungsschmerzen.de/madam- ... t8645.html


Ich lebe nun seit ein paar Monaten von meiner Frau getrennt und unser gemeinsamer Sohn bei Ihr. Leider habe ich das Gefühl, das mein Sohn die alleinige Schuld der Trennung mir anlastet und deshalb nicht wirklich was mit mir zu tun haben möchte. Dies äußert sich dadurch das er von dem Thema nichts hören will und sich zurückzieht. Er wollte Anfangs eine Auszeit, um sich auf die neue Situation einstellen zu können. Hat er bekommen. Die beiden Treffen die wir hatten waren sehr verhalten. Ein annähernd normales miteinander Umgehen war unmöglich. Ich hatte immer das Gefühl, das er sich wünscht, das das Treffen bald vorbei ist.
Aber wie soll ich das ändern können, wenn er nicht wirklich bereit ist, meine Gründe der Trennung anzuerkennen und zu verstehen? Dann bleibe ich doch aus seiner Sicht immer der Buh-Mann.

Soll ich das Thema ruhen lassen? Sollen die nächsten Treffen immer so ablaufen? Wieviel Zeit soll ich ihm geben? Oder soll ich darauf drängen, das er sich eine wirklich eigene Meinung bildet?

Ich möchte nicht mehr der Typ sein, der sich Papa nennt und kleinbeigibt. Die Kohle auf den Tisch legen darf und sich dann ins Nimmerland verabschieden darf.
Ich bereue nicht das ich ausgezogen bin, Ich bereue nicht das ich sehr viel aufgegeben habe und noch mehr aufgeben muss. Aber die Situation mit meinem Sohn kotzt mich richtig an. Nicht mehr zu wissen was er macht, wie es in der Schule läuft, was er erlebt hat, welche Witze und Sprüche im umlauf sind. Die hunderte kleinigkeiten fehlen mir sehr.
Dazu noch das wissen das meine Ex lauthals über mich herzieht und schlecht über mich redet. Denn auch meine Ex hat sich noch keinerlei Gedanken gemacht, warum ich gegangen bin.

Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte oder Ratschläge sehr freuen.

LG
Franz

17.12.2012 15:11 • #1


N
hi nobody,
dein sohn ist schon 16, da wird es nicht so einfach.
in dem alter wird es sicherlich nicht einfach auf die normalen besuchswochenenden zu pochen die einem vater in diese bananenrepublik zustehen (alle 2 wochenenden)

was sagt den die ex dazu ?
wenn sie die partnerschaftliche- und elternebene auseinander halten soll, wäre es auch an ihr einen geregelten umgang zu fördern.

Das du nicht nur den zahlvater geben möchtest, kann ich verstehen, ging mir ebenso !

wenn die ex nicht mitspielt, kannst du nur hoffen, dass dein sohn dich an sich ran lässt und aktiv an ihm ran bleiben

17.12.2012 15:39 • #2


A


Vater/Sohn Beziehung nach Trennung wie damit umgehen?

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T
Hey Franz (Nobody sag ich bestimmt nicht, werte Dich nicht so ab!)

Die Trennung hat nichts mit Deinem Sohn zu tun und er muss überhaupt nichts verstehen.
Frag ihn wie es ihm geht. Unternimm die Dinge die er unternehmen will. Natürlich gibt es Grenzen, aber Dein Sohn hat mit Eurem Drama nichts zu tun und er muss weder respektieren noch verstehen, es bleibt ihm nichts anderes übrig als zu akzeptieren.
Dir fehlt der Austausch mit ihm, was meinst Du was ihm alles fehlt? Gesunder Egoismus ist wichtig und gut, ein klarer Schnitt zwischen dir und Deiner Ex auch, aber Dein Sohn ist ausschließlich Leidtragender.

Wieviel Zeit er braucht, weiß niemand. Das kann auch mal 1-2 Jahre sein. Er ist 16, steckt in der Pubertät, hat keinen halt mehr zu Hause, steht zwischen den fronten und soll Eure bedürfnisse nach rechtfertigung und Vergebung erfüllen? Warum?

Zitat:
Ich möchte nicht mehr der Typ sein, der sich Papa nennt und kleinbeigibt.


Du wirst immer der Typ sein der sich Papa nennt. Von wem hast du Dich getrennt? Von Deinem Sohn oder Deiner Frau?

Er bildet sich seine eigene Meinung, ob das auch Deine ist, weiß ich nicht. Bitte versuche zu Unterscheiden zwischen Trennung von Deiner frau und Beziehung zu Deinem Sohn!

17.12.2012 15:48 • #3


G
Hallo,

warum schaust du nicht mal auf deinen Anteil? Warum ist es erst deine Frau, welche sich nicht genügend ( nach deiner Meinung) bewegt - und jetzt soll dein Sohn die Lücke füllen.
Man das Ganze ist doch erst 2 Monate her - was erwartest du von ihm?
Hast du dich mal gefragt, wie es ihm bei dieser Geschichte geht ?

Er ist völlig zerrissen - da hilft es auch nicht, wenn du über seine Mutter herziehst. Das sollte keiner von beiden tun!
Aber du hast im Juli geschrieben, das du nicht glücklich bist und im November warst du raus - ganz schön schnell für 20 Jahre. Kannst du vor den Spiegel tretten und sagen Ich habe alles
versucht .... auch für meinen Sohn?
Hast du während der Zeit auch mal mit ihm geredet und ihm mitgeteilt wie es dir geht? Vielleicht kam für ihn alles überraschend.
Und ganz ehrlich - du hattest schon im Juli abgeschlossen.... willst es nur nicht vor dir selber zugeben. Wirklich gekämpft hast du nicht!

Das iszt deine Sache - aber versuche nicht Mitleid zubekommen für was?
Zahlst du wirklich ? bist du an deinem Sohn interessiert?
Auch deine Frau hat nicht nur gefühlsmässig, sondern auch finanziell ihren Part - versuche das mal objektiv zu sehen - so ein Junge in dem Alter und mit dem Hintergrud(Trennung) ist nicht einfach - ich weiß wovon ich rede......jeden Frust auf den Vater bekommt man ab - sämtliche Wut, das das Leben nicht mehr wie früher ist - das muss sie aushalten und nicht DU.... auch klappt es in der Schule...kaüselt er sich ab usw. das ist Alltag!
Sicher haben es viele getrennte Väter nicht leicht, aber auch die Väter sollten mal die nicht finanzielle Seite iher EXen sehen - klagen und schimpfen ist leicht - besser machen ist angesagt!

Das fängt damit an - das du mal deinen Sohn im Fokus hast und nicht deine Arme Rolle

Sei Vater!

18.12.2012 15:10 • #4


N
Hallo Franz,

ich kann es dir hier aus Sohn perspektive sagen, ich war damals 19, also wenigstens ähnlich.

Ich weiß nicht was ihr vorher für ein Verhältnis hattet, ich und mien Vater hatten nämlich keins. Wir haben im selben Haus gelebt, das wars leider. Mehr als Geld geben war meines erachtens auch außerhalb seines Wohlfühlbereichs, mittlerweile sieht er auch ein, dass da was falsch gelaufen ist und er sich uns gegenüber extrem verschlossen hat. Ich habe mir damals gesagt, dass er nicht nur meine Mutter, sondern auch meine Schwester und mich verlassen hat, und ich wette das geht jedem Kind so. Wer hat denn die Familie die er kannte verlassen?

Wenns dir um deinen Sohn geht, dann sollte Geld erstmal sch... egal sein, die Väter die den Geldhahn zu drehen oder damit drohen machen viel mehr für die Zukunft kaputt als sie sich es im geringsten vorstellen können, glaube mir. Das ist erst einmal das mindeste was du für ihn tun kannst. Der Junge hat erstmal seine komplette stabilität im Leben verloren und, auch wenn du das nicht so siehst und es aus deiner Sicht gerechtfertigt war, es hat sein Leben aus den Grundfesten gezogen und gegangen bist erstmal DU. Wenn du ihm im Gespräch nicht erreichst, schreibe ihm einen Brief. Du wirst ihm Zeit geben müssen, viel Zeit, und wie Twinky schon sagt, es kann auch mehrere Jahre dauern. Sei verständnissvoll, wenn du ihn bedrängst wird es schlimmer, denn der Junge nicht erst sondern schon 16, der kann sich aussuchen ob er seinen Vater sieht oder nicht.

Zitat:
Oder soll ich darauf drängen, das er sich eine wirklich eigene Meinung bildet?


Da lese ich übrigens rein, dass er auf deiner Seite stehen soll und nicht auf der von deiner Ex. Um das verstehen zu können muss er erstmal von außen auf die Situation schauen, heißt von daheim ausgezogen sein, sonst ist er von der Situation nämlich akut betroffen.

Wenn er dich verstehen soll, musst du erstmal verstehen was für ihn passiert. Klar geht ihn die Trennung nichts an, aber das verstehen die wenigsten Kinder, denn beeinflusst werden sie durch die neuen Umstände in dramatischer Weise!

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen.

Viele Grüße
Nunar

18.12.2012 15:42 • #5


sanin
Hi,
also ich persönlich würde dir dazu raten, deine eigene Perspektive zu ändern.

Was für eine Art Vater/'Sohn Treffen sind das?

Dein Sohn ist jetzt fast alt genug seine eigene Meinung zu bilden. Dein Sohn fühlt sich irgendwie auch von dir verlassen, und ich denke Zustand und Reaktion deiner Exfrau tun sein übriges.

Warum triffst du dich nicht mal mit deinem Sohn auf ein B. unter Männern. Redest mit ihm wie mit einem ERwachsenen und versuchst ihm deine Beweggründe klarzumachen (den S.Teil würde ich allerdings auslassen).
Bitte ihn, sich über deine Version und Beweggründe Gedanken zu machen, und vielleicht nicht zu streng über dich zu urteilen.

Sag ihm, dass du ihn nie verlassen willst und tun wirst.
Rede auch mit ihm, dass du mit ihm gerne etwas unternehmen möchtest und bitte ihn sich zu überlegen wie er sich die Vater/Sohn treffen vorstellen würde.

Dann musst du ihm Zeit geben darüber nachzudenken.


Das war nur so eine Überlegung von mir.

18.12.2012 16:16 • #6


G
Hm, also ich würde die Sache erstmal ruhen lassen. Dein Sohn muss nicht verstehen, warum Du gegangen bist. Er ist in dieser Sache nicht involviert, es geht ja nur um Dich und Deine Ex (Glückwunsch übrigens, dass Du es durchgezogen hast).

Mein Rat: Sag ihm (wies schon jemand geschrieben hat: in einem Gespräch unter Männern), dass Du akzeptierst, dass er nicht drüber reden will, aber gern Rede und Antwort stehst, wenn er Dich dazu jemals etwas fragen möchtest. Dann hast Du das Angebot gemacht und er kann (und wird) irgendwann, wenn er bereit ist, darauf eingehen.
Und sag ihm, dass weder er der Grund war, warum Du gegangen bist, noch dass Du von ihm weggegangen bist und dass Du weiterhin auch gern mit ihm Zeit verbringen möchtest. Frag ihn, wie er sich das vorstellt in dieser Situation. Du hast geschrieben: Aber die Situation mit meinem Sohn kotzt mich richtig an. Nicht mehr zu wissen was er macht, wie es in der Schule läuft, was er erlebt hat, welche Witze und Sprüche im umlauf sind. Die hunderte kleinigkeiten fehlen mir sehr.
DAS solltest Du ihm sagen.
Und dann überlegt Euch beide,wie ihr das gestalten wollt.

Ich habe in meiner Familie gesehen, was passiert, wenn Eltern ihre Kinder in die Beziehungsprobleme hineinziehen. Das kann nicht gut gehen. So sehr verständlich auch Dein Wunsch ist, dass Dein Sohn Deine Beweggründe kennt und versteht, dazu ist es noch zu früh. Aber irgendwann wird er es verstehen und er wird fragen. Gibt ihm Zeit und gib Dir Zeit. Schau, wie lange Du gebraucht hast, um die Situation für Dich zu klären. Das hat Monate oder sogar Jahre gebraucht. Und die Zeit musst Du ihm geben. Bedräng ihn nicht, dann zieht er sich zurück.

Lass ihm Zeit und mach mit ihm Vater-Sohn-Sachen ohne seine Mutter oder Beziehung zu erwähnen (und wenn, dann bitte neutral und auf keinen Fall hetzen).

Alles Gute

19.12.2012 17:54 • x 1 #7


N
Hallo zusammen,

Danke! Danke das Ihr meine Sichtweise erweitert habt. Ich denke das ich langsam Begreife was Sache ist.

Ich will Verständnis von meinem Sohn......Kann ich nicht erwarten, er ist der Leittragende und muss es sowieso akzeptieren wie die Situation ist

Ich will das er auf meiner Seite steht......warum sollte er, Ich bin derjenige, der alles Verändert hat

Ich habe nur gefordert und gefordert. Ja, ich habe gewisse Rechte was meinen Sohn angeht. Habe aber leider nur auf mich geachtet was ich will und mich im Prinzip nicht auf meinen Sohn eingestellt. Ich hab es zwar versucht, aber so denke ich jetzt, den komplett falschen Ansatz gehabt.

@Gast 33: Japp, du hast in vielen Punkten recht und Danke für deine Antwort. Aber ich habe lange um die Ehe gekämpft, lange genug um zu wissen, dass es keine Zukunft mehr für diese Beziehung gibt.

@Nunar: Danke für Deine Sichtweise als Sohn, mir ist damit sehr geholfen.

Ich habe in der Ehe Fehler gemacht, habe viel zu lange geschwiegen. Und erst als es eigentlich zu spät war, noch irgendwas zu retten wurde mir bewusst was falsch läuft. Das schlimme daran ist: Ich hab bei den ganzen Gedanken und Gesprächen mit Frau und Freunden in Sachen Ehe kein einziges Mal wirklich versucht, mir zu überlegen was aus meinem Sohn wird, bzw. wie er sich fühlen muss. Der Gedanke ging in die Richtung: Er bleibt bei seiner Mama, ich zahle, und alle paar Tage sehen wir uns. Alles bleibt für Ihn beim alt gewohnten, nur das der Papa in einem andrem Haus wohnt.
Dafür gehört mir eigentlich eine rein gehauen. Aber so ist es nun leider einmal.
Was ich aber gelernt habe: Es gibt kein zu Spät für meinem Sohn und mich, es wird nur leider länger dauern bis ich eine halbwegs normale Beziehung mit meinem Sohn führen kann. Ich gebe Ihm die Zeit die er braucht, werde einfach nur da sein wenn er mich braucht oder mich sehen will. Und werde kein Wort mehr über die Ehe und meine Gefühle verlieren solange er nicht selbst danach fragt. Ich werde die Zeit für mich arbeiten lassen müssen, obwohl es sehr schwer fällt!


Lg Franz

20.12.2012 11:56 • #8


B
Hallo Franz,

ich war auch so um die 19 oder 20 als meine Eltern sich getrennt haben. Mit meinem Vater hatte ich schon immer eine schwierige Beziehung, weil wir uns auch in manchen Dingen sehr ähnlich gewesen sind, was immer wieder zu Reibungen geführt hat. Die Trennung meiner Eltern und das drumherum habe ich leider hautnah miterleben müssen.

Mein Vater hat mir immer versucht klar zu machen, dass das jetzt alles besser sei und so weiter und sofort. Zu der Zeit wollte ich von dem ganzen schei. (pardon) garantiert nichts hören und habe mich auf die Seite meiner Mutter geschlagen, zu der ich eh ein besseres Verhältnis hatte. Für Kinder (egal in welchem Alter) ist es unglaublich schwer zu verstehen, warum die Eltern plötzlich nicht mehr zusammen sind. Wie soll man so etwas auch verstehen? Derjenige der den Schritt der Trennung vollzieht wird leider so lange der Buhmann sein, bis sich die Sichtweise der Kinder geändert hat. Und das dauert! Selbst heute bin ich noch dabei, das Verhältins zu meinem Vater zu verbessern. Mir ist mit der Zeit klar geworden, dass er mich liebt und uns garantiert nicht schaden wollte und dass er trotz seines Daseins als Vater, immer noch ein Mensch mit eigenen Gefühlen ist.

Du darfst jetzt nicht versuchen etwas zu erzwingen und deinem Sohn das alles zu erklären bringt auch nichts. Er wird das nicht verstehen. Auch wenn du sicherlich gerne mehr mit deinem Sohn unternehmen willst, lass dir und ihm Zeit.

Es dauert, es ist sicherlich unschön (und es wird unschön!), aber es wird auch wieder besser. Ich kann nur sagen, dass ich nach all den Jahren ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater aufgebaut habe und wir offen und ehrlich über Dinge reden können. Das ist natürlich unter sehr unschönen Umständen passiert, aber manchmal muss man den harten Weg gehen um ans Ziel zu kommen!

Kopf hoch und gib die Hoffnung nicht auf!

Gruß,
Bangebux

20.12.2012 14:34 • #9


N
Franz ich finde es super das du dich hinterfragst. Da können sich viele Väter ein Beispiel dran nehmen, ich hatte ehrlich gesagt eine ablehnendere Haltung von dir jetzt erwartet.

Mir fallen grad noch ein paar Sachen, wo du ihn mal Fragen kannst ob er da Bock drauf hat.

- Zusammen ins Kino (Hobbit? Cloud Atlas?)

- Sonst mal die Seite von Jochen Schweitzer besuchen und da unter Action (Panzer fahren wäre doch was oder Bungee )


Das kostet zwar alles Geld, aber es ist eure gemeinsame Zeit. Kannst dir ja mal was raussuchen und fragen ob er da lust darauf hat, vielleicht nicht sofort und nicht enttäuscht sein wenn er Abblockt, wie gesagt er brauch jetzt Zeit. Aber er wird dann merken, dass dir was an ihm gelegen ist.

Viele Grüße und weiter so,

Nunar

edit: und es ist nie zu spät für eine gute Vater/Sohn Beziehung

20.12.2012 17:06 • #10


G
Ich hätte auch noch Ideen:

Kletterwald
Paintball (wenn das zu Eurem Erziehungsbild passt)

20.12.2012 18:39 • #11


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