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Urlaub so kurz nach der Trennung - wer hat Tipps?

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Zitat von Soloperme:
Ich habe nach einer traumatischen Trennung sehr spontan eine Sprachreise mit Unterkunft in einer WG gebucht - die vermisse ich noch heute. Aus allen Ländern, alle Altersgruppen tolle Menschen, täglich Unterricht, abends wer wollte Aktionen, in der WG ein locker liebevolles multi- kulti - Miteinander, aber auch Ruhe ...


Danke dir, das ist auch eine spannende Idee. Für mich allerdings gerade noch mit zuviel Aufwand verbunden und ich bezweifle, dass ich mich gerade auf Sprachunterricht konzentrieren könnte.

09.10.2023 11:48 • x 1 #16


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Zitat von EllaSusanne:
wenn ich jetzt ganz alleine unterwegs bin holen mich meine Gefühle und Gedankenkreise ein.

Holen Sie dich auch zu Hause und im Urlaub in Gesellschaft... Ich bin ein Freund des Ratschlags es auszuhalten, das hat mir am meisten geholfen letztendlich. Ich kann dich aber verstehen, ich habe es seinerzeit nicht mal ein Wochenende bei meiner Mutter ausgehalten, bin überstürzt wieder heim gefahren, wo ich mich sicher gefühlt habe. Allerdings um dann festzustellen, dass die Gedanken die Gleichen sind.
Ich würde daher alleine fahren, mit der Option jederzeit abbrechen zu können.

09.10.2023 14:08 • x 3 #17


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Urlaub so kurz nach der Trennung - wer hat Tipps?

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Lieben Dank für eure vielen Tipps. Auch wenn das Aushalten und das Alleine zuhause bleiben oder alleine ohne andere Menschen wegfahren mich vermutlich weiterbringen würde, kann ich das einfach nicht.

Von daher habe ich mich dazu entschieden mich einer Gruppenreise für Alleinreisende anzuschließen. Irgendetwas, was den Horizont erweitert und man Neues kennenlernt. Wunsch Altersstruktur 25-45.

Hat jemand soetwas schonmal gemacht und kann einen Anbieter empfehlen? Falls das als Werbung zählt und nicht erlaubt ist, würde ich mich über eine PN freuen

11.10.2023 08:49 • x 2 #18


tina1955
@EllaSusanne , ich freue mich dass Du beschlossen hast, nicht allein zu Hause hocken zu bleiben.
Eine Einteilung nach Alterstufen gab es bei mir damals auch schon, ich wollte jedoch sofort weg und habe mich für eine gemischte Gruppe entschieden, deren Reiseantritt zuerst stattgefunden hat. Alter war zwischen 25 und 65 damals.

Du wirst merken, die Trauer trägst Du nicht mehr allein.

11.10.2023 09:39 • #19


M
Zitat von Iunderstand:
Ich würde daher alleine fahren, mit der Option jederzeit abbrechen zu können.

Es kann ein Befreiungsschlag werden, wenn man den inneren Schweinehund öberlistet und einfach los fährt. Ich könnte mir vorstellen, mich ins Auto zu setzen und spontan zu entscheiden ob ich Richtung Süden, Norden oder Westen fahre. Der Osten scheidet für mich aus, da bin ich gezeichnet seit meiner Kindheit und das geht nicht weg. Osten ist Bedrohung.

Ich war mal getrennt und es ging mir alles andere als gut. Ich lebte natürlich weiter, machte meine Arbeit, aber die Trennung überwunden hatte ich noch lange nicht. Immer wieder diese Gedanken ....

Dann kam der allährliche Kongress in meiner Berufssparte und dieses Mal in Berlin- Ausgerechnet Berlin, denn er, der Ex. war schon öfters dort gewesen und hatte dort auch eine Anlaufstelle bei der kostenlos übernachten konnte. Und mein Traum war es, mal mit ihm nach Berlin zu fahren, wo ich dann unglaublich glücklich wäre an seiner Seite. Er würde mir Berlin zeigen.
Tja, jetzt saß ich da. Die Trennung lang schon einige Monate zurück, aber sie beschäftiigte mich immer noch sehr stark. Und es konnte gut sein, war sogar zu erwarten, dass er auch da sein würde. Und dann noch Berlin, die Hauptstadt. Und ich eine Provinzpflanze. Wie sollte das gehen?

Ich sah mich, wie ich mich verfuhr, Wege nicht fand, übefahren war von all dem Trubel um mich rum und vor allem würde ich abends allein und traurig und möglicherweise weinend in meinem Hotelzimmer sitzen. Wo ich mir doch erträumt hatte, mal mit ihm ... Ach, herrje! Die inneren Schweinehunde leisteten ganze Arbeit und sagten: Ach, Du willst da alleine hinfahren. Echt jetzt? Das wird ein Desaster, das können wir Dir jetzt schon sagen. Du wirst bitter dafür bezahlen, Du schafffst das nicht, nicht in Deiner Verfassung!

Irgendwie sagte aber eine andere Stimme in mir, dass ich feige bin und mir nichts zutraue. Nach einigen Wochen des Überlegens ging ich in die Arbeit, meldete mich für den Kongress an, buchte eine Hotelzimmer am Alexanderplatz (der Kongress mit Hotel war in Neukölln, aber das wäre zu einfach gewesen) und meine Bahnfahrkarte. Es gab kein Zurück mehr und ich wartete mit innerer Sorge auf das Näherrücken des Kongresses.

Dann war es so weit und ich stieg in den Zug. Und dann war alles ganz einfach. Ich verfuhr mich nicht, ich fand überall hin und auf dem Kongress war es super, weil ich viele Kolleginnen und Kollegen traf und mit Firmen Kontakt hatte. Und ich war jeden Abend unterwegs mit KollegInnen und fühlte mich frei. Er, dieser Mann, war nicht gekommen. Vermutlich wollte er ein Aufeinandertreffen vermeiden.
Ih hängte noch ein paar Tage an und unternahm einige Dinge allein. Es war phänomenal weil ich mich offen fühlte und selbstständig. Und ich merkte, ich brauche niemanden der mich mitzieht. Ich entscheide was ich tue und muss mich nicht nach einem Begleiter richten. Und manchmal ergab sich sogar ein kurzes Gespräch mit völlig Unbekannten.

Als ich heimkam, war ich in Hochstimmung, denn ich hatte es mir bewiesen. Ich konnte es, auch ohne ihn. Einer Freundin schrieb ich damals: Berlin war mein Freischwimmer.
Heute noch fahre ich ab und an gerne hin, aber immer allein und fühle mich sehr wohl damit. Mein Partner wartet derweil allein und kann meine Begeisterung für eine Großstadt nicht teilen.
Frag mich. wo ich gerne hin fahre, wenn ich die Wahl habe. Hamburg, Köln, Frankfurt, Paris, Rom oder Berlin. Es gewinnt im Zweifelsfall Berlin, es ist zwar oft chaotisch, aber irgenwie belebt mich das.

Lass Dich nicht von Bedenken leiten, sondern pack die Sache an. Trau Dich, etwas auszuprobieren und überwinde Deine Angst vor Traurigsein und Einsamkeit. Es kann anders kommen als Du denkst, denn als Alleinreisende ist man viel offener unterwegs. Und wenn Du einen schützenden Hafen bevorzugst, buche eine Gruppenreise. Aber allein zu reisen, kann einen wirklich weiter bringen.

12.10.2023 10:39 • x 1 #20


distress
Kurz vor meinem Israel-Urlaub, den ich allerdings von vornherein alleine geplante hatte, ist meine Beziehung erneut gescheitert.
Das Loch, welches sich jedesmal nach dem Ende meiner On/Off Beziehung auftut, ist extrem schmerzhaft und verschlingt mich vollumfassend. Gefahren bin ich trotzdem. Teilweise habe ich Zeit mit einer dort lebenden Freundin verbracht, allerdings war ich auch viel alleine.

Meine Erfahrung ist folgende:
Das Wegfahren hat in diesem Zustand natürlich nicht die Qualität eines normalen Urlaubs. Man kann der Trauer, dem Vermissen und dem Trennungsschmerz nicht einfach mal geographisch entfliehen.
Aber es wird abgepuffert. Die vielen neuen Eindrücke, Gespräche, Erlebnisse schwächen die Schwermut etwas ab. Das habe ich auch schon früher so erlebt.
Bereits kurz nach der Rückkehr ist dann aber leider alles wieder da. Jedoch hat man die Erfahrung gemacht, dass es durchaus möglich ist, aufgrund von Ablenkung und schönen Erlebnissen, zumindest zeitweise wieder man selbst sein zu können.

Ich bin nur zwei Tage vor dem Überfall zurückgekehrt und deshalb nehmen mich die Ereignisse dort gerade sehr mit.
Und dann sehe ich mich mit meiner Wehleidigkeit..

13.10.2023 08:19 • #21


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Zitat von Margerite:
Es kann ein Befreiungsschlag werden, wenn man den inneren Schweinehund öberlistet und einfach los fährt. Ich könnte mir vorstellen, mich ins Auto zu setzen und spontan zu entscheiden ob ich Richtung Süden, Norden oder Westen fahre. Der Osten scheidet für mich aus, da bin ich gezeichnet seit meiner Kindheit und ...


Lieben Dank Margerite, dass du deine bewegende Geschichte mit mir geteilt hast! Es klingt toll wie stark du bist, ich hoffe ich kann auch so werden wie du

13.10.2023 10:47 • #22


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Zitat von distress:
Kurz vor meinem Israel-Urlaub, den ich allerdings von vornherein alleine geplante hatte, ist meine Beziehung erneut gescheitert. Das Loch, welches sich jedesmal nach dem Ende meiner On/Off Beziehung auftut, ist extrem schmerzhaft und verschlingt mich vollumfassend. Gefahren bin ich trotzdem. Teilweise habe ich Zeit ...


Das muss für dich gerade wirklich hart sein, aber gut, dass du 2 Tage vorher wieder zuhause warst

Ich hätte mir auch innerhalb der Beziehung nicht vorstellen können, alleine zu verreisen. Aber ich denke auch, dass mich ein Urlaub - insbesondere neue Eindrücke - auf andere Gedanken bringen und die Gefühle dämpfen kann. Gleichzeitig werde ich aber vermutlich auch immer wieder den Drang verspüren, die Momente mit ihm teilen zu wollen. Aber ich muss akzeptieren, dass das nicht geht.

13.10.2023 10:50 • #23


M
Zitat von EllaSusanne:
Lieben Dank Margerite, dass du deine bewegende Geschichte mit mir geteilt hast! Es klingt toll wie stark du bist, ich hoffe ich kann auch so werden wie du

So stark wie Du meinst, bin ich wohl gar nicht. Aber ich bin trotzig und das habe ich mir seit der Kindheit beibehalten. Damit meine ich nicht den kindlichen trotz eines Kindes, das jetzt das Bonbon nicht kriegt, was es sich einbildet.

Aber es gibt auch den erwachsenen Trotz, der einem hilft. Mir ging es damals schlichtweg auf die Nerven, dass sich stets zwei Instanzen in mir stritten. Die eine riet zum Vermeiden, die andere bezeichnete mich als Feigling. Und da muss man sich irgendwann entscheiden.
Dann dachte ich an den Ex. Wäre er da? Wie würde ich mich fühlen wenn ich ihn live sehen würde? Womöglich würde ich traurig werden und es könnte mich runterziehen.
Aber dann sagte ich mir, die Instanz die mich als Feigling titulierte, hatte Recht. Ich hätte mich nicht gut gefühlt, wenn ich es vermieden hätte bloß wegen ihm.

Und das gönnte ich ihm auch gar nicht, auch wenn es ihn null die Bohne interessierte ob ich da bin oder nicht. Aber ich sagte mir: von Dir lass ich mien Leben nicht beeinträchtigen. Ich habe genug gelitten wegen der Trennung, aber wegen Dir schränke ich mich nicht ein.

Je mehr man dem Selbstmitleid nachgibt, desto stärker wird es und desto mehr blockiert es einen. Daher sollte man das Selbstmitleid möglichst vertreiben (auch wenn es immer mal wieder die Oberhand gewinnt) und schon aus Trotz das machen, was man möchte. Es wäre so gewesen, als hätte ich ihn zweimal gewinnen lassen. Erst hatte er sich getrennt, das war der erste Gewinn, den er einfuhr, aber einen zweiten würde ich ihm nicht zugestehen. Ich würde nach Berlin fahren und mich dem stellen was mich erwartete.
Er war dann ja gar nicht da, obwohl er jedes Jahr dort ist. Und ich bezog es auf mich und freute mich.

Ich liebe alte Sprichworte. Eines geht so: Wer etwas vermeiden will, der findet Gründe und wer etwas machen will, der findet Wege.

Weg mit den Bedenken, denn es kann einen vorwärts bringen, wenn man sich einfach traut. Jeder hat das Recht, sich das Leben einigermaßen schön zu machen, es zu gestalten und das auch, wenn es mal nicht so gut läuft. Dann vielleicht erst Recht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich davon profitiert habe, denn ich hatte mir bewiesen, es geht auch so und ohne ihn. Ich dachte mir sogar manchmal, wozu ich ihn denn eigentlich gebraucht hatte, diese trübe Tasse, die nie richtig lachte, sondern immer gedämpft wirkte. Und es ging mir nach dem Kongress besser als vorher. Es war dann noch nicht der endgütlitge Abschluss, aber es hatte mir einfach gut getan.

13.10.2023 11:04 • #24


Krebs
Hallo EllaSusanne,
Wenn Du nicht mit einer kompletten Gruppe reisen möchtest dann schau doch mal auf Facebook. Da gibt es Gruppen von Frauen und Singles die eine Reisebegleitung Suche. Woher kommst Du und wie alt bist Du? Setz Dich ins Auto oder in den Zug und komm nach Berlin. Ich zeig Dir die Stadt und wir machen uns paar schöne Tage.
Drücke Dich mal

13.10.2023 11:37 • x 1 #25


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