Hallo liebe Gemeinde,
ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. vermutlich werde ich sehr weit ausholen, um euch meine Situation zu schildern.
Vor drei Jahren war ich hier bereits angemeldet und damals hat mir das Forum sehr geholfen, über den Trennungsschmerz meines damaligen Partners hinweg zu kommen. Vielen Dank dafür.
Nun befinde ich mich irgendwie in einer sehr verzwickten Lage und ich allein finde da keinen Ausweg raus.
Ich hoffe sehr, dass ihr mir helfen könnt und dass ihr ein paar gute Ratschläge für mich parat habt.
Nach der Trennung vor drei Jahren, die ich nur sehr schwer überwunden habe, zog es sich sehr mit den verzweifelten Dates, die man dank Tinder, Lovoo etc. an Land zieht.
Wie das so ist, wenn man dann keinen Bock mehr auf Dating Apps hat, trifft man in der Realität jemanden, den man plötzlich dann sehr gut leiden kann.
Kennengelernt haben wir uns im April auf der Arbeit, im Mai hat sich das ganze verstärkt und seit dem haben wir uns auch immer regelmäßiger getroffen. Am Anfang gab es noch eine Freundin, ich habe mich aber keinesfalls dazwischen gestellt, er hat sich von ihr getrennt, bevor wir uns getroffen haben und so hat er für klare Verhältnisse gesorgt.
Wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Wir haben den gleichen Humor, können über die gleichen Witze lachen - ich habe in meinem Leben zuvor noch nie mit irgendjemandem so lachen können - wir blödeln rum, aber wir können auch über ernste Themen sprechen, können uns alles anvertrauen, unterstützen uns gegenseitig und dieses Gefühl von Liebe und Zuneigung ist einfach so deutlich spürbar, wie ich es auch noch nie zuvor erlebt habe.
Wir reden auch über eine ernsthafte, gemeinsame Zukunft.
Vor etwa 2 Wochen hatten wir dann unseren ersten Streit - kommt nun mal in jeder guten Beziehung vor.
Aber aus diesem Streit scheinen wir einfach irgendwie nicht mehr raus zu kommen, es steht immer noch zwischen uns und verursacht immer wieder erneut Unzufriedenheit und erneut Streitereien.
Das war an einem Dienstag, Mittwoch hatten wir beide unseren letzten Arbeitstag und am Donnerstag ist er zu seiner Familie gefahren da dort eine große Hochzeit anstand, bei der er Trauzeuge war. Dies hatte dann zur Folge, dass wir uns knapp zwei Wochen (also jetzt die letzten zwei Wochen) nicht sehen konnten.
Aufgrund verschiedener Umstände ergab sich im Vorfeld keine Gelegenheit die Familie kennenzulernen, also blieb ich zu Hause und hatte nicht die Gelegenheit meinen Freund auf die Hochzeit zu begleiten und dieses Ereignis mit ihm gemeinsam zu erleben (hätte ich aber sehr gerne).
Die einzige Kommunikation verlief in der gesamten Zeit sehr sparsam über Whatsapp und in zwei Telefonaten. Was eben auch immer wieder für Unzufriedenheit gesorgt hat.
Wiedergesehen haben wir uns erst am letzten Samstag, ich habe noch gar nicht mit ihm gerechnet (erst am Sonntag, spätestens Montag früh), er hat mich überrascht und wir beide waren so überaus glücklich uns wieder zu haben!
Am Montag sind wir in den Urlaub gefahren.
Trotz dieser enormen Glücksgefühle beidseitig am Samstag und das wir jetzt endlich in den Urlaub fahren und nur uns haben, zog er Montag früh ein langes Gesicht und bis gestern hielt das immer mal wieder an.
Wie reagiert man dann, wenn man merkt mit dem anderen stimmt etwas nicht und er wirkt unzufrieden?
Ich habe versucht ihn darauf anzusprechen, das hat ihn genervt.
Ich habe versucht gute Laune zu verbreiten, in der Hoffnung, dass er sich dadurch anstecken lässt. Natürlich hat ihn das genervt und er sagt, er hätte das Gefühl er sei mit einer Vierjährigen im Urlaub.
Ich habe versucht ihn in Ruhe zu lassen, damit er sich nicht eingeengt fühlt. Auch das hat ihn genervt und plötzlich war ich ihm viel zu distanziert.
Letzten Endes war es egal, was ich gemacht oder versucht habe, alles hat ihn genervt.
Gestern, also am Mittwoch, ist die Situation dann eskaliert. Weil auch mich macht dieses Verhalten dann unzufrieden und auch ich bin ein sehr emotionaler Mensch und weiß dann auch einfach irgendwann nicht mehr weiter. Man fühlt sich einfach hilflos und ich kann dann nicht so tun, als wäre nichts, wenn der Partner nicht mitmacht.
Er hat mir tausend Vorwürfe an den Kopf geworfen, was in den letzten zwei Wochen passiert ist und da wir in der gesamten Zeit keine Gelegenheit hatten, das zu klären oder das aus der Welt zu schaffen, hat sich da einiges angestaut.
Aber er lies auch nicht mit sich reden, er wurde immer wütender und hat den Urlaub abgebrochen.
Die 4 Stunden Fahrt haben wir uns angeschwiegen und vor meiner Haustür sind wir kommentarlos unsere eigenen Wege gegangen.
Jetzt sitze ich seit gestern Abend zu Hause und bin relativ verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich machen soll.
Klar, werde ich ihm jetzt die Ruhe und den Abstand geben, so wie er es sich gewünscht hat. Ich werde ihn nicht terrorisieren oder bedrängen, das ist auch gar nicht meine Art.
Aber wohin führt das Ganze?
17.08.2017 09:37 •
x 1 #1