Unvermeidbare Trennung? Ich hab so Angst vor dem Treffen.

L
Es zieht sich jetzt schon so lange hin.... monatelang.. Das Zusammenwohnen hat nicht funktioniert, und als ich wieder in meiner eigenen Wohnung war, gings überhaupt nur mehr bergab. Wir haben nicht gestritten oder irgendwas, nur sind wir teilweise sehr verschieden, also in unserer Mentalität, nicht unbedingt in unseren Einstellungen. Zwischen uns war dann nur mehr Kälte, obwohl wir das beide nicht wollten oder verstanden haben. Immer ein Aufeinanderzugehen und doch gleich wieder einen Schritt vom anderen weggehen. Das hat alles so weh getan.
Jetzt herrscht schon wochenlang Funkstille, damit wir uns klar werden, was wir wollen. Und tja, in dieser Zeit ist bei mir einiges passiert...mit wem anderen, ich dachte selbst nicht, dass das geht, aber es ist so passiert und es hat mir gut getan, weil ich nach den harten Monaten völlig kraftlos und erschöpft war, ich hab nur mehr abgenommen und hab ausgesehen wie ein Geist...und plötzlich hat mich jemand aufgefangen, mir Energie geschenkt, ich bin aufgeblüht, hab mir gedacht, jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat! Ich hab dadurch aber alles auch ganz gut verdrängen können und war froh, durch wen anderen irgendwie Distanz zu ihm aufbauen zu können..aber jetzt holt mich alles ein.
Seit Tagen gehts mir so mieß. Wir haben zweimal telefoniert und ihm gehts auch nicht besser, wir wissen beide, dass uns was fehlt in der Beziehung, können dies aber nicht richtig benennen und verstehen es auch einfach nicht. Wir können einander nicht loslassen und ich hab so dermaßen Angst vor dem Treffen, dass wir für diese Woche ausgemacht haben. Ich hab solche Angst, es zerreißt mich, sobald ich eine ruhige Minute hab. Es ist alles wieder da, was schön war, und sehr vieles war schön. Wie soll ich ihn treffen und normal mit ihm reden können, wenn es nicht mal am Telefon geht, wenn ich sofort losschluchze und auch er kurz vorm Weinen ist? Wie sollen wir jemals von einander loskommen, wenn keiner recht weiß, was richtig ist? I can't live with or without you - der Satz bringts wohl am besten auf den Punkt. schei.. Mein Therapeut meint, wir sollten nicht zusammenbleiben, wenn wir nicht wirklich davon überzeugt sind, dass das das Richtige ist. Aber wie soll man denn wissen, was richtig ist.. Irgendwie hat durch die Pause schon ein Abnabelungsprozess begonnen. Ich hab versucht, einen Weg zu finden, um auch ohne ihn leben zu können. Aber im Grunde sind wir noch genauso verbunden wie davor. Wie soll ich ihn treffen und ihm NICHT um den Hals fallen wollen? Ich darf das nicht mehr, dann geht alles von vorn los und wir schaffen es nie, uns zu lösen... Soll ich ihn anrufen und versuchen, das am Telefon zu klären? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in seiner Gegenwart klar denken kann, da gehen die Emotionen mit mir durch und keiner lässt den anderen los. Wir lieben uns, aber wir können nicht miteinander, das zerbricht mir das Herz.

14.03.2011 23:56 • #1


L
Was ich deinen Worten entnehmen kann ist,dass du loslassen möchtest.
Im Groben hast du dir auch schon selber Antworten gegeben.
Du kannst ohne ihn leben.
Das hast du selber erfahren durch den anderen Mann,du hast gemerkt,dass schon ein Abnabelungsprozess begonnen hat.
Du schreibst immer wieder ,es geht nicht.
Es geht,ohne ihn und irgendwann findest du auch eine Beziehung in der dir nichts fehlt.
Du kannst natürlich am Wochenende einen Neustart versuchen aber pass auf,dass es keine neverending Story wird.

15.03.2011 00:34 • #2


A


Unvermeidbare Trennung? Ich hab so Angst vor dem Treffen.

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J
..die Frage ist nur, wie ich dieses Treffen überstehe, ohne dass ich völlig in meine Emotionen reinkippe und um ihn kämpfe... Obwohl wir uns sehr lang nicht gesehen haben und er die ganze Zeit schon nicht mehr da ist, ist es nun doch was anderes, diesen Schritt zu tun. Auch er ist unsicher und weiß nicht, ob es das richtige ist. schei., ich seh nur alles, was schön war, das tut so weh. Ich hab keine Ahnung, warum das alles so kommen muss, ich verstehs nicht und kanns nicht akzeptieren. Plötzlich waren wir beide nur mehr verkrampft, obwohl wir uns lieben.

15.03.2011 20:45 • #3


L
Eh klar, dass hier keiner mit mir mitfühlen will... sie hatte ja eh schon was mit wem anderen denkt ihr wahrscheinlich.. ich hab mich aber weder neu verliebt noch vom langjährigen Freund entliebt... das macht es so schwierig.
Meine ganze Situation kommt mir gleichzeitig so absurd vor, wenn ich zum Beispiel an Japan denke. Was ist das für ein Firlefanz in meinem Leben? Und doch erscheint es mir im Moment wie eine unlösbare Situation, weil ich nicht klar sagen kann, was ich möchte.

16.03.2011 18:38 • #4


K
Hey Lara,

ich denke nicht dass es schlimm ist dass Du nen anderen hattest, ganz und gar nicht... manchmal kommt das Leben anders als man denkt und Gefühle können sich halt auch einfach ändern, wenn man plötzlich merkt dass man noch was für den Ex empfindet. Wichtig ist es halt dann zu der neuen person auch wirklich ehrlich zu sein, so weh es auch tut.

So wie Du schreibst, hast Du echt schon hysterische Angst vor dem Treffen und die Gefahr besteht, dass Du total überreagierst. Ohne jetzt beurteilen zu können was ihr für Persönlichkeiten seid oder ob Eure Beziehung wirklich noch Sinn machen könnte...

Hast Du schon mal überlegt ihm einen Brief zu schreiben, wo Du versuchst Deine GEdanken und Gefühle niederzuschreiben, und ihm anzubietest, sich erstmal auf dem Wege auszutauschen, bevor man in ein Treffen geht, was super emotional werden wird und möglicherweise noch mehr kaputt macht? So wie Du schreibst gehts ihm ohne Dich ja auch nicht gut aber ich denke irgendwie dass Ihr beide - jeder für sich selber - erstmal an Euch und Euren Persönlichkeiten arbeiten müsst, weil Ihr sonst zuviele destruktive oder negative Energien in der Beziehung erlebt. Da Du schon einen Therapeuten hast, hast Du Dir ja darüber auch schon Gedanken gemacht und arbeitest ja offenbar auch an Dir, oder? Erst wenn Du ne zeitlang mal nur an Dich selber denkst, ohne Dich in Beziehung mit irgendjemand anderem zu sehen, wirst Du ruhiger.

Wünsche Dir viel Kraft dabei und wäre interessant zu wissen wie Euer Treffen war.

PS. Ich denke auch manchmal mit was für einem Unsinn man sich eigentlich das Leben schwer macht, grad wenn man in den Nachrichten sowas wie Japan mitbekommt... aber hey, das ist Dein Leben und Deine Probleme und die musst Du ernst nehmen...

Grüße, Katze

17.03.2011 20:45 • #5


L
Hallo Katze!

Danke für die liebe Antwort!
Das Treffen war nun schon.. Ich war nervös und als ich ihn nach der langen Zeit gesehen hab und er mich die ganze Zeit angesehen hat, konnte ich mal nur mit Tränen dasitzen, weil ich gemerkt hab, wie gern ich den Menschen hab. Hab mich dann beruhigt.. Wir konnten gut reden, über alles mögliche.. über uns auch, aber immer wieder standen wir an, weil wir beide nicht weiter wissen...wir sind zu keiner Klarheit gekommen und unser beider Stärke ist es nicht grad, direkt zu sagen, was wir wollen.. Ich hab mehrmals geheult, mich beruhigt, wieder geheult usw.. Und dann am Heimweg die Frage, soll ich mit zu ihm? Habs dann nicht getan, weil von ihm kein deutliches Ja dazu kam. Das war hart, ich hätt mitfahren können, mich zu ihm kuscheln, einfach, weil wir das beide wollen.. aber so sicher waren wir uns dann auch nicht, vielleicht tuts dann nur mehr weh?! Ich weiß es nicht.
Ich hab gemerkt, dass ich ihn einfach in meinem Leben brauche, dass wir einen Weg finden müssen, uns trotzdem sehen zu können. Wie das gehen soll, weiß ich nicht. Eine offene Sache, die man nicht benennt?! Das geht doch auch nicht.. Außerdem fühle ich mich schäbig, nachdem, was ich getan hab. Ich habs ihm nicht gesagt, weil ich gemerkt hab, dass er ganz ganz ganz weit davon entfernt war, auch nur annähernd an wen anderen zu denken bzw. daran zu denken, dass bei mir was passiert sein könnten. Seitdem fühl ich mich nicht so gut diesbezüglich.
Das Problem ist, der andere bietet mir einfach genau das, was mir an meinem Partner (..) fehlt. Das wirkt so anziehend.. Aber eine richtige Beziehung wird das wohl auch nicht werden. Hätte ich mich in den Neuen verliebt, hätte ich es bestimmt gesagt, aber so.. Ich würd ihn nur verletzen, und meine Gefühle haben sich ja nicht geändert.

Ich weiß, dass ich nicht gut allein sein kann und ich hab riesen Angst, ohne ihn zu sein. Viele Dinge sind für mich so wenig wert, wenn ich es nicht mit einem Partner erlebe, das muss ich wohl ändern. Ich finds so anstrengend, sich dauernd aufzuraffen... So, was mach ich heut Abend.. aha, keiner hat Zeit.. Schon werd ich sentimental, verlier mich in Gedanken und muss mich richtig überwinden, die Zeit bis zum Schlafengehen mit Sinnvollen Dingen zu füllen.
In der Zeit, als wir uns nicht sahen, hab ich schon einiges in meinem Leben verändert und in andere Richtungen gelenkt, immerhin. Bald fahr ich auf Urlaub - allein für mich Gleichzeitig kommen wir all die Bemühungen so sinnlos vor, wenn trotzdem alles zerbricht.

Und immer wieder kommt die Hoffnung zurück, dass wir es doch schaffen. Er hat mir gesagt, dass er bald Kinder möchte, sich total darauf freut.. Warum sagt er das auf einmal? Sonst war ich die, die davon geredet hat. Ich hätt so gern Kinder mit ihm. Aber ich hab das Gefühl, dass zu wenig Basis dafür da ist. Das macht mich traurig. Hm... ich komm so schnell nicht los von ihm........und weiß auch nicht mehr, ob ich das will!

17.03.2011 21:26 • #6


K
Hi Lara,

ich glaub Du hast was ganz wichtiges gesagt - dass Du nicht allein sein kannst und willst und viele Dinge für Dich ohne Partner nicht so viel wert sind. Genau diese Gefühle, was mach ich heut abend, mir graut vor der leeren Wohnung, kein Bock alleine zu sein, wenn ich Freunde anschreibe hat keiner Zeit.... das kenn ich auch. Und am Anfang ist es ungewohnt weil man durch den Partner ja auch immer wusste, da ist jemand zuhause, aber genau da ist auch die Gefahr wenn die Partnerschaft dann zu selbstverständlich wird.

Ich versuche gerade die Zeit wo ich alleine bin nicht als Verschwendung zu sehen. Und Du wirst merken, wenn Du alte Freundschaften wieder auffrischst, vielleicht auch mal mit neuen Leuten was machst, Kollegen etc., dann kommt das mit der Zeit von selber ins Rollen und die Leute melden sich dann auch bei Dir.

Und genau so sollte man das eigentlich auch in der Beziehung beibehalten - natürlich wirds dann etwas weniger - aber dann bleibt man eine eigenständige Person und fixiert nicht zu sehr auf den anderen

Gut, dass Du nicht mit zu ihm gekommen bist. Wie ist denn der Status in der anderen Beziehung?

Versuch wirklich das mit dem alleine leben und wieder eigenständig werden durchzuziehen - unabhängig von beiden Partnern. Du wirst merken dass es gar nicht so schlecht sein kann und kannst dann vor allem wieder stolz auf Dich sein, selber was geschafft zu haben, auf eigenen Füßen zu stehen. Wenn sich dann wieder was entwickelt zwischen Euch, gut, aber es sollte aus einer Situation heraus kommen wo man sich für sich selber gut fühlt und eine Beziehung dann sozusagen nur noch das Sahnehäubchen wäre... klar, einfach gesagt jetzt in Deiner Situation, aber so nah wie Ihr Euch noch seid, glaub ich nicht, dass Ihr jetzt Angst haben müsstet Euch gegenseitig zu verlieren, wenn Ihr Abstand einhaltet.

Katze

17.03.2011 22:44 • #7




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