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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

E-Claire
Zitat von Wurstmopped:
ethisch zu erhöhen, die Deutungshoheit zu erlangen um sich abgrenzen zu können und sich dabei auf der richtigen Seite zu wähnen.


Volltreffer.

08.08.2022 10:35 • x 1 #976


R
Zitat von Wurstmopped:
Das ist tragisch, könnte man sagen. Aber wenn er genau so empfunden hat?, hätte und ihr euch 100% sicher gewesen wärt, was kann einen dann daran ...

Stimmt! Aber um die "Einschränkungen" zu überwinden, erfordert es Mut. Den hat nicht jeder. Oder seine Gefühle für mich waren schlicht und einfach nicht genug.

08.08.2022 10:37 • #977


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

x 3


E-Claire
Zitat von Wurstmopped:
Die scheinen erst einmal nur so unüberwindbar, es gibt immer eine Lösung.


Das ist das spannende, wir verwechseln unangenehme Entscheidungen oft mit schwierigen Entscheidungen.

Was es letztlich ist, ist für jeden individuell, wie gesagt, es kommen wirklich verschiedene Faktoren hinzu, aber in vielen fällen hier im Forum sind die vermeintlich schwierigen Entscheidungen, eigentlich keine, sie sind nur massiv unangenehm.
Aber: ich finde es problematisch, wenn hier im Forum permanent die Herr Lehrer, Herr Lehrer im Keller brennt noch Licht, ich weiß es besser, weil ich habe moralisch Oberwasser-Keule geschwungen wird, anstatt auf die individuelle Situation einzugehen.

Affärenführer als moralische Verbrecher hinzustellen, ist einfach mew und Kunst und Literatur wären um dutzende Werke ärmer.

08.08.2022 10:40 • x 3 #978


E-Claire
Zitat von RonjaR:
Oder seine Gefühle für mich waren schlicht und einfach nicht genug.


Das stimmt in meinen Augen so nicht!

08.08.2022 10:42 • #979


Wurstmopped
Zitat von RonjaR:
Stimmt! Aber um die Einschränkungen zu überwinden, erfordert es Mut. Den hat nicht jeder. Oder seine Gefühle für mich waren schlicht und ...

Was würde dir besser gefallen?
Mal ganz ehrlich.
Vielleicht war er einfach zu bequem und er war nicht davon überzeugt, dass er auf lange Sicht ein glücklicheres Leben führen könnte.
Fehlender Mut, kommt vielleicht auch noch dazu. Aber das hat wenig mit Dir zu tun, er war immer so und wird so bleiben.

08.08.2022 10:43 • x 1 #980


R
Zitat von E-Claire:
Das stimmt in meinen Augen so nicht!

Aber es wäre eine Möglichkeit. Auch die gilt es zu bedenken. Auch wenn es schmerzt.

08.08.2022 10:43 • x 2 #981


Blanca
Zitat von Trust_him:
Wieso braucht es für diese Erkenntnis erst eine Affäre? Kennen wir nicht alle eben dieses Risiko?

Alles im Leben hat seinen Preis. Die Frage ist, ob es (hier: die Affäre) einem das Risiko wert ist.

Übrigens ist es angesichts der Scheidungsstatistik auch ein nahezu 50%iges Risiko, sich auf eine Ehe einzulassen. Trotzdem fände ich es - ähem - wenig hilfreich, einem betrogenen Ehepartner kaltschnäuzig die Frage ins Gesicht zu rotzen, ob ihm eben dieses Scheidungsrisiko denn nicht bekannt gewesen sei - um ihm dann in weiterer Folge süffisant unter die Nase zu reiben, er habe halt falsche Prioritäten im Leben gesetzt und sei insofern selbst schuld, daß ihm das jetzt mit einer zu ihrer Affäre abgedampften besseren Hälfte um die Ohren geflogen ist.

Bitte nicht missverstehen:
Ich schreibe das nicht mit Blick auf Dich persönlich, sondern ganz allgemein - um die Wirkung solcher Fragen zu spiegeln.

Übrigens kenne ich Menschen, die würden auch nie wieder heiraten. Eher friert die Hölle zu.
Wieso brauchte es für deren Erkenntnis erst eine gescheiterte Ehe?

08.08.2022 10:43 • x 2 #982


Wurstmopped
Zitat von E-Claire:
Das ist das spannende, wir verwechseln unangenehme Entscheidungen oft mit schwierigen Entscheidungen. Was es letztlich ist, ist für jeden ...

...es sind eher tragische Figuren und wer selbst in einer Affäre war, der kann das mitfühlen.

08.08.2022 10:44 • #983


E-Claire
Zitat von RonjaR:
Aber es wäre eine Möglichkeit. Auch die gilt es zu bedenken. Auch wenn es schmerzt.


Das stimmt. Ich würde allerdings empfehlen, auf ein es hat nicht gereicht auszuweichen.

Oder eure Liebe hat nicht gereicht.

08.08.2022 10:46 • x 1 #984


R
Zitat von E-Claire:
Das stimmt. Ich würde allerdings empfehlen, auf ein es hat nicht gereicht auszuweichen. Oder eure Liebe hat nicht gereicht. ...

Hmmm… ist dennoch schmerzhaft!

08.08.2022 10:53 • #985


Blanca
Zitat von RonjaR:
Hmmm… ist dennoch schmerzhaft!

Dieser zweifelsohne äußerst heftige Schmerz kann aber mehr der Zurückweisung an sich und weniger dem Todestoß für eine Liebe gestundet sein, die für den Sprung ins kalte Wasser leider nicht gereicht hat.

Wobei hinzukommt, daß jeder was anderes unter Liebe versteht und man sich das insofern auch schönreden kann.

08.08.2022 10:55 • x 2 #986


R
Zitat von Blanca:
Dieser zweifelsohne äußerst heftige Schmerz kann aber mehr der Zurückweisung und weniger dem Verlust einer Liebe gestundet ...

Vielleicht. Ja, die Gefühle haben wohl nicht gereicht. Zumindest seine nicht. Das ist dennoch bitter.

08.08.2022 10:57 • x 1 #987


E-Claire
Zitat von RonjaR:
Aber es wäre eine Möglichkeit. Auch die gilt es zu bedenken. Auch wenn es schmerzt.


Nachtrag:
Schau mal, hier im Forum schlagen immer wieder auch Menschen auf, die an kulturellen Unterschieden scheitern. Bei bestimmten Religionen wird dann recht schnell, dem Scheiternden Mangeldes Wissen oder fehlende Information vorgeworfen. Man weiß doch, daß Männer aus Land XYZ, Frauen schlecht behandeln oder solche Scherze sind da schnell zu hören. Im Grunde ist das eine vergleichbare Situation, es gibt einen Konsens und wenn die Liebe an diesem scheitert, war das erwartbar und der Betroffene ist selbst schuld.

So und jetzt nehmen wir mal folgende Situation, ein Mensch schlägt hier auf, weil die Bindung des Partners/in an die Mutter zu stark ist. Die Schwiegermutter in Lauerstellung entpuppt sich als Monster und sabotiert und sabotiert und mangels Loslösen von der Familie (klingelt da etwas), scheitert die Beziehung. An der Stelle sagt keiner dem Betroffenen, du hättest das wissen müssen.
Warum, weil die Loslösung von den Eltern (kann man ja auch beliebig erweitern so ein Beispiel) als psychosozial richtig eingestuft wird und dementsprechend man (alle) davon ausgehen können, daß diese gelingt.

Oder wir sagen, aber es gibt Paare, die überwinden jeden noch so großen Kulturunterschied und es gibt Paare, in denen die Ablösung, wenn auch spät, doch gelingt. In diesem fällen reicht die Liebe beider zueinander, in anderen Fällen eben nicht.

Die besondere Form der Hexenjagd auf Affärenführer, das besondere schlechte Gewissen im Nachgang, man sei selbst schuld etc, all das entspringt moralischer Wertung und was wir gerade eben für Konsens halten.

Sinnvoll finde ich das ja nicht.

08.08.2022 10:59 • x 4 #988


E-Claire
Zitat von RonjaR:
Hmmm… ist dennoch schmerzhaft!

Liebes, jedes Beziehungsende tut einfach unsagbar weh!

08.08.2022 11:02 • x 2 #989


Blanca
Zitat von RonjaR:
Ja, die Gefühle haben wohl nicht gereicht. Zumindest seine nicht.

Lassen wir doch mal für einen Augenblick beiseite, daß es eine Affäre war.

Nehmen wir stattdessen an, er sei Dir als freier Mann begegnet. Seine Gefühle für Dich wären immer noch so, daß er nicht bereit ist, sein Leben nachhaltig dafür umzustellen - also beispielsweise mit Dir gemeinsam auszuwandern, Kinder zu zeugen, ans andere Ende der Republik zu ziehen, sich von seiner übergriffigen Familie zu lösen, die sich überall einmischt bei Euch - was auch immer.

Würdest Du so jemand trotzdem noch wollen?

Zitat von RonjaR:
Das ist dennoch bitter.

Im ersten Moment sicher.

Aber ein paar Monate oder Jahre später im Rückspiegel betrachtet sollte sich der Erkenntnis, daß seine Liebe wohl nicht reichte, die Schlußfolgerung hinzugesellen, daß es insofern dann auch besser für alle Beteiligten war, daß die Affäre beendet wurde.

Ab dem Moment gewinnst Du hier gegenüber der EF einen gewissen Vorsprung: Die hat den Hasenfuß nämlich weiter am Hals, wohingegen Du als freie Frau aus der Nummer rausgekommen bist und Dein Leben längst neu ordnen konntest.

Wenn es allerdings ganz gut gehen sollte, dann gelingt EF und AM der Aufbau einer Beziehung 2.0 und die Affäre interessiert auch die beiden irgendwann nicht mehr.

Ab da kann man wohl tatsächlich feststellen, daß es die Affäre brauchte:
- für Dich, um zu erkennen was für eine Art Liebe Du Dir von einem Mann erwartest und auch selbst wert bist
- für die Eheleute, um eine erfüllendere Paarbeziehung miteinander führen zu können als zuvor.

Leider ist so ein Happy End selten, aber es gibt nix, was es nicht gibt.
Ein Grund mehr, nicht mit dem Schuldbegriff zu hantieren.

08.08.2022 11:09 • x 2 #990


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