Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von RonjaR:

Oder meinetwegen zu Beginn jeder Fernbeziehung. Da teilst du auch keinen Alltag.

Wir hatten zwar auch keinen Alltag aber x mal immer für 4 bis 5 Tage eine Ferienwohnung. Da lernt man einen schon etwas näher kennen, wie wenn man sich immer nur paar Stunden sieht

Zitat von alleswirdbesser:

Ich bin der Meinung, dass man das am Anfang noch steuern und diesem Sog widerstehen kann. Natürlich kommt man irgendwann an den Punkt, wo man alle ...

Ja! Anfangs könnte man noch gegensteuern. Aber wie ich oben beschrieben habe: man denkt, man hat es im Griff. Und das meint man ganz lange. Bis man endlich kapiert, dass man es nicht mehr im Griff hat. Doch dann ist es leider zu spät.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich bin der Meinung, dass man das am Anfang noch steuern und diesem Sog widerstehen kann. Natürlich kommt man irgendwann an den Punkt, wo man alle Bedenken über Bord wirft und der Verstand aussetzt, aber davor hat man die Möglichkeit nicht weiterzumachen. Denn man landet nicht in erster Sekunde in den Armen des anderen, es ist ein Prozess. Und wenn man dieses Prozess doch in Gang setzt, dann bewusst und gewollt. Ups, bin reingerutscht würde ich noch bei einem ONS unter Dro. oder Alk. gelten lassen.

Möglich, ich sehe das etwas anders, aber mir ging es einfach um den Punkt, du bist ja nicht die einzige, die das vertritt, dass man sich doch einfach für einen nicht vergebenen entscheiden könnte. Ich sehe das einfach sehr viel differenzierter.

Nachtrag: ich glaube übrigens, dass in sehr, sehr vielen Beziehungen warm gewechselt wird. Sieht man doch auch an den meisten Strangthemen. Meist ist ein Neuer/eine Neue der Grund dafür, dass man sich trennt.
Wenn man jedoch keine Familie hat, dann trennt man sich (meist) relativ schnell. Diejenigen jedoch, die Familie haben, schlittern geradewegs in eine Affäre. Heißt aber dann: wenn man Familie hat, muss man kapieren, dass man in eine Affäre schlittert. Wie soll man das aber im Vorfeld checken, wenn man noch nie eine Affäre hatte?

Zitat von alleswirdbesser:

Und ja, es gibt Männer, die wegen einer anderen Frau ihre Familie verlassen (trotz Kinder, Haus, Eheurkunde). Mein Exmann ist so einer. Ich weiß zwar nicht wie lange er sie kannte, aber für sie hat er alles aufgegeben. Er hat sie nicht lange warten lassen und mit Märchen abgespeist, sie sind heute noch zusammen. Davor hatten wir eine gute Patchworkfamilie, weiil ich ein Kind aus der ersten Ehe mitbrachte, gemeinsame kamen noch hinzu.

Genau, wie also unterscheidet man das eine vom anderen beim Beginn?

Wenn es hält, wird daraus ein warmer Wechsel, wenn es nicht hält, war es eine Affäre und die/der ungebundene selbst schuld…. Wir bewerten also das Verhalten oft in Kenntnis des Ausgangs, ich finde das nicht so gescheit.

Und das ist ja nur eine Variante aus dem bunten und so vielfältigen Kosmos der Affären.

Ronja,ich sehe nicht so schwarz. Und wo ich lebe haben sie haben sie die Konservative im Mutterleib eingeimpft bekommen.
Und auch hier hat keiner die Kinder verloren und Freunde haben sich abgewandt.
Sogar meine Schwiegermutter hätte sich über weiteren Kontakt zu ihrer Schwiegertochter gefreut die wirklich in einer Nacht und Nebelaktion die Fronten gewechselt hat. Und nicht die Stunden machen eine gute Elternbeziehung aus sondern die Qualität dieser. Ich hatte sehr wenig von meiner allein erziehenden Mutter und trotzdem oder gerade deswegen hatten wir ein sehr enges liebevolles Verhältnis
Mir sind es immer zuviele Ausreden um keine Entscheidung treffen zu müssen oder zu wollen.
Natürlich ist eine Trennung in der Regel mit Trauer,Ängsten und Schmerzen verbunden.Man übersieht dabei,dass sich auf beiden Seiten dadurch neue Chancen und Möglichkeiten ergeben.
Wir leben heute länger und es passiert,dass sich Paare verlieren im Alltagsstress sich in ihrer Persönlichkeit unterschiedlich entwickeln oder einer dem Anderen davon eilt.
Persönlich sehe ich Trennungen nicht als Weltuntergang an sondern auf die Chance sich selbst neu zu entdecken und aufzustellen. Liegt vielleicht auch daran,dass ich meinen Mann an einer heimtückischen Krankheit verlor und merkte was für Kraft und Energie in mir steckte diesen Verlust zu verarbeiten.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich denke allein das viele Lesen im Forum sollte jede/n davon abhalten eine Affäre zu beginnen. Wieviel Leid sie für alle Beteiligten bedeuten machen die gestohlenen Stunden nicht wett. Finde ich zumindest. Und immer diese gleichen Sprüche und Geschichten.

Das ist eine durchaus zu respektierende Meinung, ich weiß nicht genau, ob ich die wirklich so teile.

Die gleichen Geschichten? Hier im Forum sicher. Glückliche Affären schreiben selten in trennungsforen und die paar, die es hier versucht haben, mussten sich zum Teil die unterirdischsten Dinge anhören. Die wenigsten Betrogenen sind wirklich an einer anderen Perspektive interessiert (es gibt natürlich Ausnahmen), meist geht es aber nur darum stellvertreterauseinandersetzungen zu führen.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich denke allein das viele Lesen im Forum sollte jede/n davon abhalten eine Affäre zu beginnen. Wieviel Leid sie für alle Beteiligten bedeuten ...

Naja in der Regel kommt man erst in dieses Forum,wenn der Schmerz schon da ist. Ich glaube,dass keiner vor einer Affäre liest wie schlecht die Chancen überhaupt stehen,dass der gebundene Partner sich freiwillig vom festen Partner trennt. Eher tritt ein,dass sich die Betrogenen trennen als umgekehrt.

Zitat von alleswirdbesser:

Zielsetzung ist unterschiedlich.

Selbst wenn ich das als wahr unterstelle, was ich schwierig finde, trifft das nur auf den gebundenen Affärenführer zu. Als nicht gebundener Teil weißt du einfach nicht, ob das, was der andere behauptet, stimmt oder eben nicht.

Man kann maximal die eigene Zielsetzung kennen, nie die der anderen, und selbst die eigene kann sich einfach ändern.