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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

T
Zitat von RonjaR:
Optimistisch? Hoffend?

Ja, aber vielleicht auch noch ein wenig Naivität und Gutgläubigkeit.

Und bitte, das meine ich null abwertend, denn ich glaube tatsächlich, dass man daran glaubt, dass der AM es gut mit einem meint und man nur das Positive sehen will.

07.08.2022 14:33 • x 1 #856


R
Zitat von Trust_him:
Ja, aber vielleicht auch noch ein wenig Naivität und Gutgläubigkeit. Und bitte, das meine ich null abwertend, denn ich glaube tatsächlich, dass ...

Ja! Vielleicht ist es gutgläubig und naiv. Oder man hat den Fehler gemacht, dass man von sich auf den anderen geschlossen hat.

07.08.2022 14:44 • x 2 #857


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

x 3


blaublond
Zitat von Likos24:
Stimmt,...ganau wie dumm manch Affärenbeteiligte sind... Sorry kein Mitleid,..wenn ich Dir meine Meinung schreiben würde,..nee Du dann würde ich ...

Sorry, aber solche Beiträge bringen gar nichts und sind hier fehl am Platz. Bitte halte dich hier aus dem Strang fern

07.08.2022 14:48 • x 5 #858


blaublond
Zitat von Trust_him:
Das ist ja der Witz...ich kenne das...ich hatte mit jemandem mehrere Dates, der mir nicht sagte, dass er eine langjährige Beziehung hat. Das erfuhr ...

du wirst deine Antworten auch nicht in diesem Strang finden, fürchte ich.

07.08.2022 14:50 • #859


H
Zitat von RonjaR:
Auch wenn ich aus meiner Affäre gelernt habe und wohl keine mehr führen würde, verstehe ich Menschen, die dies tun.
Denn ich glaube, vielen geht es wie mir damals. Ich war in meinen AM sehr verliebt.

Deine Geschichte gleicht meiner. Mir geht's genauso. Ich muß sagen dieser ganze Thread Unterstützung für Menschen in einer Affäre hat mich sehr zum Nachdenken bewegt. Ich kann so viele Gemeinsamkeiten erkennen, obwohl mein AM immer noch meint, wir schaffen das. Ich frage mich jetzt nur was sollen wir schaffen.

07.08.2022 14:51 • x 3 #860


R
Zitat von Happy54:
Deine Geschichte gleicht meiner. Mir geht's genauso. Ich muß sagen dieser ganze Thread Unterstützung für Menschen in einer Affäre hat ...

Aber du bist noch mit deinem AM zusammen?

07.08.2022 14:57 • #861


R
Was ich aber meine, verstanden zu haben: ob eine Affäre, in der von Gefühlen und Liebe die Rede war, zu einer Beziehung wird oder ob sie beendet wird, hat ganz viel mit den Protagonisten, meist mit den Männern, zu tun:
Ist der Mann eine starke Persönlichkeit und generell entschlossen und selbstsicher, dann zieht er die Trennung von der Frau schnell durch.
Ist es ein unsicherer, eher schwacher Mensch, eiert er rum, und schafft es dann oft nur mithilfe der Ehefrau, die Affäre zu beenden.

07.08.2022 14:59 • #862


Blanca
Zitat von Blanca:
Für viele Menschen bedeutet eine Affäre den Schritt in ein neues, aufregendes Leben abseits der alltäglichen Routine.

Zitat von Blanca:
Es geht auch nicht um den AM als Persönlichkeit. Er ist zunächst mal nur ein Vehikel, das mehr Spannung ins Leben bringt.

Zitat von paulaner:
Aber dieser Satz bezieht sich mMn doch eher auf gebundene Menschen, die sich eben nicht von ihrem Hauptpartner trennen wollen.

Hier geht es aber doch ausschließlich um ungebundene Frauen, die eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnen.

Ich verlinke nochmal dieses Beispiel aus einem anderen Thread (Beitrag hierher:
wer-kennt-gute-paartherapeuten-die-online-arbeiten-t68392-s30.html#p2992357

Als die im verlinkten Beitrag geschilderte Affäre ihren Anfang nahm, hatte meine Freundin gerade erst ein paar Monate bzw. maximal ein Jahr Singlezeit hinter sich. Zuvor war sie in einer neunjährigen Fernbeziehung gewesen, die friedlich beendet worden war. Sie hatte einen gutbezahlten Job, war aber keine erklärte Karrieristin, sondern pflegte auch privat alle möglichen Interessen. U.a. gab es einen großen Bekanntenkreis, viel Literatur, diverse Reisen und last, but not least einen Griechischkurs - unterrichtet durch ihren späteren AM. Um es kurz abzuschließen: Sie war eine recht zufriedene Junggesellin mittleren Alters, der auch ohne Partner alles andere als langweilig wurde - u.a. wohl auch dem Umstand gestundet, daß sie in ihrer vorherigen Beziehung viel Me-Time gehabt hatte.

Von der Affäre erzählte sie mir erst ca. 1-2 Jahre nach deren Aufnahme. Dabei kam u.a. auch zur Sprache daß ihr AM gleich beim ersten Rendezvous klipp und klar gesagt hatte, er sei verheiratet, habe zwei Kinder und keine Trennungsabsicht. Zudem habe er mehrfach nachgebohrt, ob ihr bewußt sei was das für den Kontakt bedeute und sie damit auch wirklich klarkommen werde.

Sie habe darin kein Problem gesehen, im Gegenteil: Die Konstellation lasse ihr viel persönlichen Freiraum. Also habe man sich aufeinander eingelassen. In der Tat verliefen die ersten 2-3 Jahre offenbar fröhlich-leicht: Es entstand ein Affären-Kokon, abseits der alltäglichen Routine.

Was meine Freundin betrifft, so hatte ich rückblickend später der Eindruck daß sie es u.a. schlicht genoß, heimlich gegen 08/15-Moralvorstellungen zu verstoßen - und damit wegzukommen. Denn sie war auch sonst ein Mensch der gern mal was unkonventionelles vom Stapel ließ oder machte, nur um aufzufallen. Zwar war das damals noch nicht so ausgeprägt, daß es mich nervte - bemerkt hatte ich es zu jener Zeit aber schon, mit still hochgezogener Augenbraue.

Das Drama kam erst ins Rollen, als sie eines Tages die Frau ihres AM mit einem Kinderwagen auf der Straße sah: Von diesem Baby Nr. 3 hatte Monsieur ihr nie was berichtet; s. Beitrag #37 hinter dem Link weiter oben. Aus heutiger Sicht bin ich überzeugt davon daß das, was meine Freundin am meisten traf, nicht etwa der Umstand war, daß er eben doch noch S. mit seiner eigenen Frau gehabt hatte. Nein, was sie wirklich fuchste war, daß er sie genauso beschissen hatte wie seine Gattin. Und das, obwohl sie als Affäre bis dato recht anspruchslos geblieben war und auch keinerlei Scheidungsdruck auf ihn ausgeübt hatte.

Ab hier begann sie ihn kritischer zu beäugen und wurde fordender, auch wenn sie das Arrangement an sich weiterhin akzeptierte. Die nächste Krise bekam ich mit, als es um ihr Geburtstagsgeschenk ging: Offenbar hatte er ihr einen Motorradhelm versprochen, nachdem sie eine Fahrprüfung gemacht hatte, um öfter mal mit ihm rumdüsen zu können. Sie erzählte mir, er habe ihr den unbedingt schenken wollen um damit auszudrücken, daß er sie beschützen will. Ein Herzschmerz-Ding also.

Irgendwann waren sie dann im Geschäft um einen passenden Helm auszusuchen. Doch dann entbrannte ein Streit darüber, wieviel der Schutz ihn maximal kosten dürfe: Das von ihr gewählte Modell war ihm zu teuer und das von ihm präferierte kostete zwar deutlich weniger, hatte aber nicht dieselben Gütesiegel.

Noch heute sehe ich sie wenige Tage später schluchzend in meiner Küche sitzen und aufjaulen: Blanca, noch nie in meinem Leben bin ich von jemand so beleidigt worden!. Jenu - die Affäre überlebte zunächst auch das noch. Wenn ich recht entsinne blieb es bei dem teuren Modell und sie bezahlte die Differenz demonstrativ selbst, um ihm zu zeigen, was sie sich wert (bzw. was für ein Geizhals er doch gewesen) sei. Doch als er dann nochmal ein paar Monate später mit Hauskaufplänen für seine Familie rausrückte, war es mit der Affäre ziemlich fix vorbei. Denn daß es bei ihr nicht für einen ordentlichen Helm gereicht hatte, während er nun plötzlich ein paar 100k für ein Eigenheim locker machen wollte... das empfand sie als ultimative Verarsche ihres werten Selbst.

IMO hatte diese Affäre sich jahrelang in erster Linie von ihrem Eindruck genährt, er könne ja noch so sehr mit einer anderen verheiratet sein, aber das sei alles nur Fassade für seine heimatliche Verwandtschaft - die wahre Seelenverwandte, das sei hingegen nur sie. Vermutlich hatte er ihr im Affärenkokon genug vorgesäuselt - bis die Realität dann allzu energisch dort an die Tür pochte, s.o.

-------------

Langer Rede, kurzer Sinn:

Aus heutiger Sicht sehe ich es so, daß meine Freundin diesen Mann nie wirklich geliebt hat (und umgekehrt).

Die Affäre zog sie IMO vielmehr in seinen Bann, weil es
a) eine unkonventionelle Beziehungsform,
b) eine exotisch angehauchte Konstellation (der AM war Grieche)
c) ein Konstrukt war, das ihr genug Raum für Nähe und Distanz ließ, um auch all ihre anderen Bedürfnisse auszuleben - solange sie sich einbilden konnte, zumindest heimlich seine Nr. 1 in Sachen Fraulichkeit zu sein, war ihr der Rest eigentlich relativ egal.

Anders gesagt: Sie sah sich in der Rolle einer höfischen Mätresse, nicht in der einer billigen Schattenfrau. Was sie dabei übersah war allerdings, daß der Status einer Mme Pompadour in Versailles seinerzeit ein hochoffizieller war, über den selbst die Königsgattin genau Bescheid wußte.

Solange es keinen konkreten Anlaß für Zweifel an dieser Rollenzuweisung gab, verlief die Affäre konfliktfrei. Doch spätestens mit der Helm-Nummer begann ihre Achtung vor dem AM im gleichen Maße zu zerfallen, wie das Bild, das sie sich von ihrer eigenen Rolle in diesem Konstrukt gemacht hatte. Ausgerechnet in dieser Phase kam kam es ab und an zu ziemlich herablassenden Bemerkungen über seine Gattin, die ich uns jetzt lieber ersparen möchte.

Fazit: Es ging beiden Affärenführern letztlich um Lust, Leidenschaft und Selbstbestätigung, aber eher nicht um (wahre) Liebe zu einem anderen Menschen. Wobei ich bis heute bezweifle, daß meine Freundin das je auch nur vor sich selbst zugegeben hat. Aber nachdem sie in weiterer Folge erst auswanderte, dann heiratete und vor ein paar Jahren mitten im Leben verschieden ist, habe ich sie da a) nie mehr drauf angesprochen und b) wurde es dann auch letztlich egal - ihre Ehe verlief dafür nämlich umso harmonischer.

07.08.2022 15:04 • x 2 #863


R
@Blanca danke für die Schilderung der Geschichte deiner Freundin.
"Liebe" ist vermutlich immer eine Frage der Definition. Und mag sein, dass man nach kurzer Zeit noch nicht von Liebe sprechen kann. Ich muss jedoch sagen, dass ich meinen Affärenmann geliebt habe Bzw dass die Gefühle, die ich für ihn hatte, Potenzial hatten, zu liebe zu werden.

07.08.2022 15:11 • x 2 #864


Blanca
Zitat von RonjaR:
dass die Gefühle, die ich für ihn hatte, Potenzial hatten, zu liebe zu werden.

@RonjaR , das ist ein klasse formulierter Halbsatz. Denn meiner Ansicht nach kann es in Affären eigentlich bestenfalls um Verliebtheit gehen - die Möglichkeit festzustellen, ob es Liebe ist, haben (heimliche) Affärenführer nicht, da sie keinen Alltag miteiander leben.

Ich hatte dazu in Beitrag #29 dieses separaten Threads mal was geschrieben, anhand des Filmbeispiels Die Brücken am Fluß: ein-thread-ueber-affairenfilme-t54228-s15.html#p1889679

Daher belasse ich es hier bei dem Link.

07.08.2022 15:19 • x 1 #865


R
Zitat von Blanca:
Ronja, das ist ein wirklich klasse formulierter Halbsatz. Denn meiner Ansicht nach kann es in Affären eigentlich bestenfalls um Verliebtheit gehen - ...

Ich finde, es ist halt ähnlich wie zu Beginn jeder anderen Beziehung auch. Oder meinetwegen zu Beginn jeder Fernbeziehung. Da teilst du auch keinen Alltag.
Natürlich wäscht man in der Affäre nicht die dreckigen Socken für den anderen, man hat keinen gemeinsamen Haushalt. Aber das hat man zu Beginn einer Beziehung ja auch nicht. Ab wann ist es dann also Liebe? Ich finde, man sollte sich gar nicht so an dem Begriff aufhängen.
Ich für mich kann sagen, dass meine Gefühle für ihn sehr sehr stark waren. Und dass sie bei mir dazu gereicht hätten, mein altes Leben hinter mir zu lassen. Bei ihm war das eben nicht so. Ob das nun daran lag, dass meine Gefühle stärker waren als seine oder daran, dass ich weniger zu verlieren gehabt hätte als er oder daran, dass ich vom Typ eher ein "Macher" bin-keine Ahnung. Unterm Strich ist es vielleicht auch egal.

07.08.2022 15:25 • x 2 #866


Blanca
Zitat von RonjaR:
Wir waren Vertraute. Teilten unsere Gedanken und Träume miteinander. Mit wohl keinem Menschen davor und danach habe ich so viel kommuniziert, diskutiert … wie mit ihm.

Solche Sätze hörte ich damals von meiner Freundin auch.

Zitat von RonjaR:
Für mich war schnell klar, dass das zwischen uns eine Beziehung ist, die auch offiziell gemacht werden soll.

Und hier ist der Unterschied: Wäre ihr Vertrauen nicht dermaßen offensiv zerbrochen worden - die hätte das noch locker weiter so mitgemacht, bis seine zweite Tochter aus dem Haus ist.

Zitat von RonjaR:
Ab wann ist es dann also Liebe?

Wenn man die ersten Streits und auch handfeste Lebenskrisen miteinander überstanden hat und gestärkt daraus hervorgegangen ist. Das kann übrigens auch der Fall sein, wenn man eine Affäre miteinander aufgearbeiten und eine Beziehung 2.0 gründen konnte, die sich spannender und lebendiger anfühlt als die ursprüngliche.

07.08.2022 15:32 • x 1 #867


Blanca
Zitat von RonjaR:
Ich finde, es ist halt ähnlich wie zu Beginn jeder anderen Beziehung auch.

Außer das man bei Affären nicht übers Anfangsstadium hinaus- bzw. ins Feststadium hineingelangt...

Eine grosse Rolle spielt IMO zudem diese Heimlichkeit - schweißt zusätzlich zusammen, dass man gemeinsam ein dunkles Geheimnis teilt, von dem sonst (möglichst) keiner wissen darf. Zwei Verbündete, die abseits vom Mainstream ihre Träume miteinander verwirklichen...

07.08.2022 15:53 • x 2 #868


C
Ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu: also es ist nicht festgeschrieben, dass in einer Affäre kein Alltag gelebt wird.
Mein AM und ich verstecken uns nicht vor der Öffentlichkeit. Er ist 2-4 Tage die Woche bei mir. Wir gehen zusammen schlafen, wachen miteinander auf. Verbringen manchmal 3 Tage am Stück auf seiner Arbeit miteinander.
Wir kennen und interessieren uns für den Job des anderen - vielleicht auch, weil sie branchenverwandt sind?
Wenn´s pressiert, wasch ich sogar seine Socken mit ... bzw. meine Waschmaschine macht das

Wir sind jetzt ca. 2 Jahre zusammen und wenn es nur Verliebtheit wäre ... die wäre bei mir längst rum.
Und ja, ich kenne auch die andere Seite bestens: die seiner Frau. Vielleicht ist es gestohlenes Glück,
aber solange mich das glücklich macht, sehe ich es so wie die Affären meines Ex: ER interessiert mich - nicht seine Frau.
Das Leben hat mich so gemacht, wie ich jetzt bin. Irgendwann werde ich die Geschichte vermutlich anders sehen und beenden.
Nur wann das sein wird, weiß ich nicht.

07.08.2022 16:06 • x 1 #869


alleswirdbesser
Ich bin gerade im Urlaub, sehe hier viele junge Familien, mit Kindern. Es kommt mir nicht in den Kopf wie eine dritte Person sich in dieses Familiengespann einmischen kann ohne überhaupt ein schlechtes Gewissen zu haben. Man will ja schließlich sein OdB haben und nicht den Rest. EF, Kinder interessieren nicht, Hauptsache man selbst ist glücklich mit dem gestohlenen Glück. Auch wenn mir klar ist, dass der Betrüger die volle Verantwortung trägt für seine Familie, verstehe ich die AF nicht, die sich erstens als Schattenfrauen wohlfühlen und zweitens überhaupt keine Skrupel kennen. Und egal was die Betrüger erzählen, es gibt Gründe warum sie ihre Seelenverwandte nicht zu Nr. 1 machen wollen.

07.08.2022 16:16 • x 3 #870


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