Zitat von RonjaR: Aber als Affäre abserviert zu werden mit der Begründung, man hat es ja eh nicht besser verdient: das geht nicht!
Und nochmal stop, stop, stop!
Weder hatte ich was davon geschrieben, wer was
verdient hat oder nicht, noch möchte ich meinen Beitrag in so eine Richtung verstanden wissen. Und auch der Ausdruck abserviert stößt mir auf, denn der ist
abwertend.
Hab mir schon ernsthaft was dabei gedacht, als ich - ganz neutral - schlicht vom
Beenden einer Affäre schrieb.
Jede Münze hat zwei Seiten:
Man kann es so sehen, daß man abserviert wurde. Ebensogut läßt sich aber auch mit hochgezogener Augenbraue feststellen, daß man den AM offenbar ganz schön überschätzt hat, so feige wie der sich nun aus dem Staub macht und heim ins Körbchen zurückkriecht, wo er jetzt erst mal für wirklich lange Zeit aber echt artig Männchen wird machen müssen.
Und dann ist da noch die Münzkante dazwischen:
Ich sehe da schlicht zwei Menschen, die sich einst ineinander verliebten und ihren Gefühlsrausch zwar heimlich, aber dafür umso lustvoller miteinander ausgelebt haben. Doch nun ist ihre Affäre aufgeflogen und daher
mußte schlicht eine Entscheidung pro oder contra Hauptbeziehung her, die halt nicht zugunsten der AF ausgefallen
ist.Vordergründig mag es netter wirken, der AF noch ein paar warme Worte mit auf den Weg zu geben, von wegen Danke für die wunderbare Zeit, Du bist ein toller Mensch und ich werde Dich vermissen. Schade, daß ich jetzt die Finger von Dir lassen und Dir damit so weh tun muß.
Aber mal ehrlich:
Was willst Du als AF an
der Stelle mit
noch mehr
Gesülze?
Das ist doch genauso billig wie dieses Du hast was Besseres als mich verdient oder Lass uns wenigstens Freunde bleiben, mit dem auch viele klassische Beziehungen beendet werden, nur damit einer von beiden ab und an nochmal sein Ego weiter pushen bzw. sich eine F+ vorbehalten kann.
Unterm Strich wird es für die AF doch
eh keine faire Lösung geben - einfach weil das ganze Beziehungsdreieck
per sé so konzipiert ist, daß ihr nur die Schattenposition bleibt. Was hat das Zuweisen so einer Rolle denn mit Liebe, Anstand und Respekt zu tun? Eben so geht es in Affären aber doch von Anfang an schon los. Ist nach all der Heimlichkrämerei ein wortloses Ende denn wirklich so erstaunlich?
Daß dazwischen eine Menge future faking sein mag (Wenn die Kinder mal groß und das Haus abbezahlt sind, dann werde ich endlich frei für Dich sein oder sowas) - klar ist das verlogen, aber was soll eine nachträgliche Aussprache da jetzt noch dran ändern?
Der AM kann schlicht behaupten, er habe das damals tatsächlich so gemeint und erst im Augenblick des Auffliegens begriffen, wie wichtig ihm Ehe und Familie eben doch immer noch sind. Ob das nun tatsächlich stimmt oder nur eine dreiste Flucht nach vorn ist - wer will ihm das hieb- und stichfest nachweisen? Als AF weißt Du ja nicht mal, ob das mit dem Auffliegen überhaupt stimmt, oder ob der wahre Trennungsgrund nicht eine neue Außenpartnerin ist...
Auch in klassischen Beziehungen bekommt man selten die ganze Wahrheit ins Gesicht gesagt, wenn sie beendet werden. Letztlich ist das auch irrelevant; viel wichtiger ist, daß man den Schmerz überwindet, seinen inneren Frieden findet und wieder in der Lage ist, nach vorn zu schauen und weiterzumachen im eigenen Leben.