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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

I
@so-what
Das mag sein, ich war eben oft allein mit allem und musste mich da echt durchackern.
@elfie 1
Was ich sagen möchte, die Rolle, die hattest und über die du dich so beklagt, hast du selber gewählt. Warum? Hier solltest du in der Therapie hinschauen, damit du ein Geschenk erstmal wieder für dich bist und dann auch für andere. Neinsagen lernen, sich gesund abgrenzen und es eben nicht immer allen recht und einfach machen.

29.07.2022 14:30 • #586


M
Leute, mir geht`s heute gar nicht gut. Ich versteh das nicht. Ich war schon viel weiter und auf einmal, ohne äußeren Auslöser, bin ich wieder ganz unten angekommen. Heute ist es besonders schlimm. Ich vermisse ihn so sehr! Ich habe den Fehler gemacht und mir Bilder und Videos von ihm im Netz angesehen. Leider ist er lokal bekannt und das ganze Netz ist voll von ihm. Ich weiß, dass es mir nicht gut tut, aber ich kann es gerade nicht stoppen. Anscheinend will ich leiden...
Es will einfach nicht in meinen Kopf, dass es vorbei ist. Immer wieder diese Frage in meinem Kopf, was war ich für ihn? Wirklich nur eine gratis ...? Oder doch mehr, was jedoch gegen 30 Jahre Ehe nicht ankam? Ich weiß es einfach nicht, beides ist absolut möglich. Warum beschäftigt mich diese Frage überhaupt so sehr?
Neben der Trauer ist auch so viel Wut. Er wusste ganz genau, wie schlecht es mir geht. Ich habe daraus keinen Hehl gemacht. Natürlich lag es in meiner Verantwortung mitzumachen. Trotzdem, er kam immer wieder, obwohl er wusste, wie sehr es mich quält.
Jetzt ist er bestimmt gerade im Urlaub mit seiner Frau. Lacht, lebt und denkt keine Sekunde an mich, während ich mir hier die Augen ausheule.
Er lebt einfach glücklich sein Leben weiter als wäre nichts gewesen. Wieso hänge ich überhaupt an diesem Typen?! Er hat jahrelang seine Frau mit mir verarscht. Und er würde damit weitermachen, ich müsste mich nur melden.
Ich bin gefühlt wieder komplett am Anfang nach zwei ganzen kontaktlosen Monaten. Sch.eiße!

29.07.2022 14:32 • #587


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

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E
Zitat von Isolde:
Wo sind die Sätze, die uns sagen, was dein Mann alles braucht, um zu heilen und wieder zu vertrauen.
Du kannst ja noch nicht mal sagen, ob du für ihn ein Geschenk bist oder ob er glücklich ist. Was tust du für ihn?

Wenn du mich richtig gelesen hättest, hättest du diese Sätze gefunden. Natürlich bereue ich. Natürlich tut mir alles leid. Und ich trage die Veratwotung für die Affäre.

Was ich tue? Ich bin da! Ich rede, wo ich vorher geschwiegen hätte. Ich Kämpfe, wo ich vorher resigniert habe. Ich lasse nicht mehr alles mit mir machen. Ich bin auch längst nicht mehr in der Opferrolle. Das liegt weit hinter mir.

29.07.2022 14:35 • x 2 #588


ElGatoRojo
Zitat von Isolde:
Wo sind die Sätze, die uns sagen, was dein Mann alles braucht, um zu heilen und wieder zu vertrauen.
Du kannst ja noch nicht mal sagen, ob du für ihn ein Geschenk bist oder ob er glücklich ist. Was tust du für ihn?

Wenn er jetzt vertraut - was braucht er denn weiter? Wenn er sie immer noch liebt - was verlangst du?

Jeden Tag Reue, jahrelanges Büsserhemd - alles kontraproduktiv. Man muss nicht nur in Kategorien von Schuld und Sühne weiter miteinander leben. Augenhöhe ist da schon besser für etwas Langfristiges als Ehe 2.0

29.07.2022 14:36 • x 1 #589


E
Zitat von Isolde:
Was ich sagen möchte, die Rolle, die hattest und über die du dich so beklagt, hast du selber gewählt. Warum? Hier solltest du in der Therapie hinschauen,

Hab ich gemacht! Antwort: ich habe es so gelernt. Wo? Im Elternhaus. Mein Vater war ein Narzisst wie er im Lehrbuch steht. Mit ihm Konflikte austragen war unmöglich. Das einzige, was ging war sein Wohlwollen zu bekommen. Je unterwürfiger man sich gab, desto eher bekam man etwas von ihm. Das hatte ich viel zu lange verinnerlicht.

29.07.2022 14:40 • x 1 #590


Wirdschon
Zitat von MissUnderstood:
etzt ist er bestimmt gerade im Urlaub mit seiner Frau. Lacht, lebt und

…kann sein, muss aber nicht!

Schau, das kennt wahrscheinlich jeder hier, dies quälende Kopfkino .
Und auch das stalkende Selbst, obwohl mein weiß, dass es einem nicht gut tut
Also musst du dich selber abhalten! Halte Dir ein imaginäres STOPPSCHILD vor die Nase! Nimm Dir ein Gummiband ums Handgelenk und Schnipp es jedesmal, wenn du an ihn denkst um den Schmerz körperlich zu spüren.

Um eine Sucht zu überwinden, braucht es Kraft und Mut und einen ganz starken Willen… los, Du schaffst das.

29.07.2022 14:59 • x 1 #591


K
Zitat @MissUnderstood: '... Lacht, lebt und denkt keine Sekunde an mich, während ich mir hier die Augen ausheule.
Er lebt einfach glücklich sein Leben weiter als wäre nichts gewesen....'

Nein, denk das nicht. Er hat sicher ein klitzekleines Eckchen in seinem Herzen für dich. Mein Mann hat das jedenfalls für sich für seine Affäre. Das finde ich in Ordnung. Sie gehört zu unserer Geschichte dazu.

29.07.2022 15:05 • x 2 #592


Ema
Zitat von MissUnderstood:
Jetzt ist er bestimmt gerade im Urlaub mit seiner Frau. Lacht, lebt und denkt keine Sekunde an mich, während ich mir hier die Augen ausheule.

Ja, das ist das, was du dir ausmalst. Dein Kopfkino.
Kann auch sein, dass es so ist.

Kann aber auch sein, dass es ganz anders ist.
Ich weiß zum Beispiel aus sehr zuverlässigen Quellen, dass gerade die Urlaubszeit für Affenführer (ehemalige oder gegenwärtige) oft die Zeit im Jahr ist, die sie am allerschlechtesten vertragen.
Da können sie sich - sollte die Ehe schlecht sein - nämlich kaum ablenken und kaum entfliehen. Sie können sich weder zu ihrer Affäre, noch in ihre Arbeit oder in ihr Hobby flüchten.
Ich weiß von manchen, dass sie am letzten Tag vor dem Urlaub und am ersten Tag nach dem Urlaub wie ein emotional ausgehungertes Raubtier bei ihrer Affäre aufschlagen.
Ich weiß von einigen, dass es sie vor der Urlaubszeit regelrecht graut.

All diese Vergleiche bringen dir nichts. Lass es sein. Achte darauf, wie es dir geht und nicht, wie es ihm mutmaßlich geht.
Er muss mit sich und seiner Ehe zurechtkommen, und du musst mit dir und deinem Leben zurechtkommen.

Richte deinen Blick wieder auf dich selbst!

29.07.2022 15:09 • x 2 #593


I
@MissUnderstood
Im Trennungsschmerz gibt es immer wieder Rückschläge. So schlimm es ist, dass muss du hinnehmen. Es dauert halt.
Hilfreich ist es ihn nicht zu stalken, Gedanken an ihn so weit es geht, zu stoppen und in dem Moment zu schauen, was dir gut tut. Ruhe, ein heißes Bad, ein Gespräch mit einer guten Freundin?
Dann in Kontakt mit dir selber treten, vermisst du wirklich ihn, genau diesen Menschen, oder ist dieser Schmerz entstanden, weil er dich in einer Situation erwischt, in der dir nicht gut geht, du dich allein fühlst, ist er die Projektion deiner Sehnsüchte und Bedürfnisse. Das musste ich sehr üben, kann man aber wirklich lernen.

@roterKater
Was ich meinte, ist nicht Schuld und Sühne, sondern aufrichtige Reue, Verantwortung und Verhaltensänderung. Auch meinte ich nicht, dass ein Büßerhemd getragen werden muss, sondern eine Aufmerksamkeit und ein Mitschwingen mit den Bedürfnissen des Partners. Er nimmt sie in den Arm, bringt Blumen mit und ist duldsam. Was braucht aber er, um sich geliebt zu fühlen?

29.07.2022 15:11 • x 1 #594


I
@elfie 1
In deiner Therapie hast du die Ursache für dein Konfliktlöseverhalten gefunden, es ist erlernt. Damit ist das aber doch nicht zu Ende. Jetzt musst du dafür Verantwortung übernehmen und diese nicht an den Vster geben, du bist nämlich jetzt erwachsen und dir ein eigenes sinnvolles Konfliktlöseverhalten erarbeiten.
Wusstest du, dass Depression zwar eine ernstzunehmende Erkrankung ist und auch heilbar ist, Patienten manchmal aber trotz Therapie hartnäckig an ihr festhalten, weil diese Erkrankung sie vor einer Auseinandersetzung mit sich selbst schützt und natürlich auch vor der oft unbequemen Verhaltensänderung? Vielleicht liest du dich da einmal ein.

29.07.2022 15:19 • #595


E
@isolde brauche ich nicht. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Sekundärer Krankheitsgewinn oder so. Oh ja, kenne ich. Hab ich mich auch dran bedient. Ich brauche auch meinen Vater nicht mehr als Sündenbock. Was er getan hat, muss er da, wo er jetzt ist, mit sich selbst ausmachen. Ich mache inzwischen meine eigenen Fehler und bade die ganz alleine aus.

Mitschwingen mit meinem Mann, ... schwierig. Depression eben. Aber ich gebe mir Mühe. Ich höre ihm zu. Diskutiere die Dinge mit ihm aus. Das ist immernoch anstrengend für uns beide. Wir schreiben uns kleinere liebevolle Nachrichten über den Tag verteilt und ich sage ihm regelmäßig, dass ich ihn liebe und meine das auch so. Tatsächlich bin ich aber immernoch die bedürftigere von uns beiden. Wäre ihm das zuviel, müsste er es sagen oder gehen. Ich kann es nicht ändern. Noch nicht.

Aber ich bin auch mit anderen Mitmenschen streitbarer geworden. Darüber staune ich selbst und muss es noch richtig dosieren lernen. Auch hier im Forum.

29.07.2022 15:49 • #596


E
Sorry allen Affärenmenschen für das Offtopic. Vielleicht konnte ich aber zeigen, dass es Wege da raus gibt. Entweder weil man sie aktiv geht oder weil man gegangen wird. Bei mir war es letzteres. Der AM wollte mich nicht als Partnerin, zum Glück. Und ich wollte keine Daueraffäre sein. Schmerzhaft war das alles trotzdem. Ich wünschte, ich hätte es damals so realistisch sehen können, wie ich es heute tue. Meinen Weg kann ich letztlich nicht zur Nachahmung empfehlen.

29.07.2022 15:58 • #597


S
Also Du hast was wichtiges gesagt:
Würde er das nicht wollen, sollte er gehen.

Natürlich hat Isolde auch Recht. Im Endeffekt schlägt eure Waage deutlich in Deine Richtung aus. Er hat gelitten und fängt Dich auf. Allerdings zwingt ihn niemand dazu. Wie so niemand meistens zu irgendwas gezwungen wird. Wir machen unser Bett alle selbst.
Und im Endeffekt klingt es nach mehr Liebe als viele bereit sind zu geben. (Wir kennen ihn und seine Motive natürlich nicht, aber ich gehe jetzt einfach davon aus.)

29.07.2022 16:04 • #598


E
@So-What kann alles sein. Für mich fühlt sich die Waage nach Augenhöhe an. Er bestimmt immernoch bei vielen großen Entscheidungen, wo es lang geht. Er hat immernoch einen Verdienst, der 5× so hoch ist wie meiner. Er wird eine viel höhere Rente haben. Auch weil mir 15 Jahre Erwerbstätigkeit fehlen, die er nie unterstützt hätte. Dafür habe ich ihm eine fragwürdige Erfahrung voraus, diese jämmerliche Affäre. Die hat zweifellos das Machtgefüge in meine Richtung verschoben. Er weiß, ich bin kein Möbelstück. Ich bin für ihn nicht mehr selbstverständlich. Er weiß, er muss sich mit mir auseinander setzen, mich ernst nehmen. Das war überfällig, wenn du mich fragst.

29.07.2022 16:12 • #599


S
Geld hat auf dieser Waage aber meiner Meinung nach nix verloren.

29.07.2022 16:28 • #600


A


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