Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von edil:

So sieht es aber doch in manchen Ehen aus. Jahrelang wird eine Ehe als Zweckgemeinschaft geführt. Beiden ist wurscht was der andere macht, solange von außen betrachtet alles nett ist. Wenn´s knallt, dann Paartherapie mit Anweisung, was zu tun ist. Ein Part setzt die Anweisungen vehement durch, der andere macht halt ...

Das stimmt manchmal sicher. Es gibt auch Zweckgemeinschaften ohne Affären. Viele werden nach einer Affäre aber auch geschieden.

Für Affären gilt das mit dem Knall und dem Aufwand aber gleichermaßen. Der Himmel voller Geigen, bis begriffen wird, dass einer die Trennung nicht wie versprochen vollzieht. Ende, Darma, Beschwichtigungen, erneuter Kontakt. Bis zum nächsten Knall. Mag für die nicht zutreffen, die mit dem Status der heimlichen Geliebten (m/w) schick sind. In den meisten anderen Fällen ist eine Affäre auch mit sehr viel Energie verbunden, in der einer hofft und der andere halt doch nicht so wie versprochen mitspielt und dem anderen oft viele, viele Ultimaten stellt und sich hinhalten lässt. Ich sehe keinen Unterschied.

Zitat von BernhardQXY:

Ähm.... Nein. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Wer aufrecht durchs Leben geht und die Wahrhaftigkeit zu seinem Leitbild macht, für den stellen sich manche Probleme einfach nicht.

Ähm, ja doch. Dieser seltsame Hang zu Kontrollwahn, um Steuerbarkeit des Lebens vorzugaukeln, propagieren irgendwelche Glücks-Gurus und Scharlatane zwar wahnsinnig gern, das Leben passiert aber während du noch Pläne schmiedest. Du als Wissenschaftler willst mir einreden, dass Wohlverhalten zu steuerbaren Ergebnissen führt? Das nehm ich dir nicht ab. Es gibt im Leben -nicht nur in der Chemie- unkontrollierbare Reaktionen. Weißt du kluges Köpfchen selbst. Auch wenn es gerade nicht in deine Argumentation passt.

Und da mach ich noch nicht einmal das Fass der Wahrhaftigkeit auf. Nein, du musst mir nicht danken

Zitat von edil:

, das stimmt. Dass es knallt passiert in jeder Beziehung. Nur werden Affären halt selten bis nie mit einer Paartherapie gekittet

Dafür bleibt halt oft einer anonym und hilflos völlig gleich ganz auf der Strecke.

Zitat von Fidschicat:

Wo genau ist jetzt die Unterstützung?

Wenn ich jetzt mal für @BernhardQXY antworten darf…?! Gegen die, die Bernhard argumentiert hat, haben mehrmals erwähnt, dass alles gut ist. Vom Verständnis her brauchen sie ja dann gar keine Unterstützung und sind im Einklang mit der Situation.

Zitat von Jetti:

An dieser Stelle bin ich hängengeblieben, und möchte gern mal wissen, wie denn eine Gesellschaft beschaffen sein müsste, damit Liebe einfacher wäre?

Evolutionspsychologisch basiert Liebe auf archaischen Verhaltensweisen, die mit unseren (in der Menschheitsgeschichte relativ neuen) gesellschaftlichen Vorstellungen von lebenslangen, monogamen Beziehungen/Ehen nicht wirklich konform gehen.

Da der Mensch sein Denken und Handeln rational steuern kann, kann er seine Gefühle bis zu einem gewissen Grad unterdrücken und auch ohne Liebe Beziehungen führen. Nur ist es dann keine Liebe (mehr), die die Partner verbindet, sondern Sympathie, Gewohnheit, finanzielle Sicherheit etc.

Was gar nicht schlecht sein muss, wenn beide Partner damit zufrieden sind. Letztendlich ist es auch eine Frage, welche Erwartungen ich an eine Beziehung habe und wie ich Liebe für mich definiere.

Zitat von edil:

, das stimmt. Dass es knallt passiert in jeder Beziehung. Nur werden Affären halt selten bis nie mit einer Paartherapie gekittet

Zitat von So-What:

Dafür bleibt halt oft einer anonym und hilflos völlig gleich ganz auf der Strecke.

Dazu noch eine Anmerkung: Paartherapien haben oft auch als Ausgang eine Trennung zur Folge. Das Ergebnis sollte bei einer guten Paartherapie völlig offen sein. Hilft auch manchmal um eine Trennung mit weniger Schutt und Asche zu begleiten. Kenne zum Beispiel ein Paar, da war das so, ganz ohne Affäre. Nicht jeder macht das, dass es halt gemacht ist oder weil man das dann so macht.

Zitat von edil:

Mir persönlich ist das lieber, als ein Kontrollfreak an meiner Seite. Es ist ja auch nicht Usus, dass Affären nur wegen ner Paartherapie der Eheleute gleich enden.

Paartherapien sollten auch mit der Affäre an sich überhaupt nichts zu tun haben. Sondern mit dem Zustand der Ehe für sich.

Zitat von edil:

Das ist absolut richtig. Darum finde ich auch die (von manchen Therapeuten empfohlene) Überwachungsstrategie eher schädlich für eine Beziehung. Aber das ist nur meine laienhafte Meinung.

Dann ist der Therapeut aber eine Nulpe. Sowas habe ich auch noch nie gehört.