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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

T
Zitat von Kuddel7591:
greifen. Oder hast du eher Bammel davor, den Absprung überhaupt zu vollziehen?

ja genau, so ist es. wenn ich daran denke wird mir schlecht.

12.08.2023 08:58 • #4066


KuddeI7591
Zitat von tine131313:
ja genau, so ist es. wenn ich daran denke wird mir schlecht.



tja.... dann wirst du in den sauren Apfel beißen müssen, dass es dir weiterhin
nicht gut geht....

...und du selbst gar nicht lebst, sondern durch den AM gelebt wirst.

ER bestimmt dein Wohlergehen? DU lässt IHN bestimmen, wie es DIR geht?
Natürlich ist das alles unterbewusst - bei IHM wie auch bei dir!

Also.... wenn ich Zahn-Aua hab, sehe ich zu, Aua loszuwerden. Dabei hilft
der Arzt.

Herzschmerz - da hilft niemand!

Was ist, wenn der AM den Deckel drauf macht? Wäre dir das lieber? Dann sprich mit ihm!

12.08.2023 09:43 • x 1 #4067


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

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S
Hallo zusammen,

Ich befinde mich zur Zeit noch in stationärer Behandlung. Da mein letzter Faden zum Glück geschlossen wurde, melde ich mich mal hier zurück. Ich hatte selbst vor 10 Jahren eine Affäre mit einem Arbeitskollegen. Die hat mich die letzten Jahre täglich beschäftigt, obwohl sie seit vielen Jahren schon beendet war. Ich kam einfach nicht mehr zur Ruhe, bis ja bis zum letzten Zusammenbruch vor einigen Wochen. Daher kann ich nur warnen, Affären einzugehen bzw. wenn man drin ist, sie fortzusetzen.

Die Gründe warum mir diese Affäre passierte, sind mir inzwischen sehr klar. Ich fühlte auch damals schon eine quälende innere Leere und Einsamkeit, die ich zu füllen versuchte. Da kam der Affärenpartner mir gerade recht. Und die intensiven Gefühle, die so etwas mit sich bringt, haben mir tatsächlich zuerst geholfen und mich wieder lebendig fühlen lassen. Jedoch scheiterte dieses Konstrukt bzw. es wurde daraus nicht der von mir erhoffte Warmwechsel. Stattdessen ging ich zurück in meine Ehe, die wir in mühevoller Kleinarbeit wieder in die richtige Bahn brachten.

Jedoch, das Gefühl der Einsamkeit und inneren Leere blieb. Dazu kamen noch Schuldgefühle und immer wieder Sehnsucht nach dem Rausch der Lebendigkeit und Lebensfreude, die ich am Anfang der Affäre genossen habe.

Immer wieder suchte ich dafür den Schuldigen und fand ihn wechselweise in mir, meinem Ehemann oder dem Affärenmann. Je nach Stimmungslage oder Mondphase verschob sich meine Sichtweise in immer schnellerem Tempo. So schnell zum Schluss, dass ich nicht mehr wusste, wer oder was ich bin.

Ich bin darüber krank geworden. Jetzt hier, an diesem Punkt geht es aber endlich mal nur um mich. Ich hatte zwar bereits eine ambulante Therapie, die auch geholfen hat aber dieser Effekt war leider nicht nachhaltig genug. Hier aber wird mir endlich geholfen, die Scherben wieder einzusammeln und so zusammenzusetzen, dass es dauerhaft hält.

Wie gesagt, ich kann nur warnen, vor jeder Art der Affäre. Stattdessen rate ich dazu, sich selbst in den Blick zu nehmen. Denn da liegt das eigentliche Problem, das kein Affärenpartner und übrigens auch kein Ehepartner dieser Welt lösen kann.

Ein S. ist immer nur ein anderer Mensch, den man liebt oder nicht (mehr) liebt, den man braucht oder nicht (mehr) braucht. Er kann Probleme nicht lösen aber jede Menge Probleme schaffen bzw. verstärken.

Das ist alles, was man wissen muss.

LG Shedia

14.08.2023 12:14 • x 3 #4068


S
@shedia2: Danke für Deinen Beitrag. Die Problematik von Affären ist mMn, dass die Hormonausschüttungen sich durch die „Nicht-Verfügbarkeit“ des anderen massiv verstärken.

Der Paar-Therapeut Christian Hemschemeier warnt in diesem Zusammenhang u.a. davor, sich die Dopamin Rezeptoren durch das affärenbedingt verstärkte hormonelle Bombardement zu zerschiessen. Ich denke, dass ist das, was Du gerade durchmachst. Deshalb auch die Leere.
Ich wünsche Dir das Allerbeste und va Heilung. Liebe Grüsse

14.08.2023 12:43 • #4069


Gurkensalat
@Seneca22 Immer die Reduzierung auf die Hormone. Sie ist allgemein unglücklich oder auch nicht. Die Erkenntnis was fehlt, ist immer noch nicht ins Bewusstsein gerückt. Hätte sie die Affäre gelebt, wäre die Affäre desillusioniert, eventuell uninteressanter, die Neugierde gestillt und eventuell eine Erkenntnis über irgendein Defizit eingetreten. Stattdessen das gesittete Zusammenleben, die Sicherheit bevorzugen. Manchmal hilft einfach nur ins kalte Wasser springen und die Rosskur (wenn es denn eine überhaupt wird) durchmachen.

14.08.2023 16:35 • #4070


KuddeI7591
@Seneca22

Zitat:
Der Paar-Therapeut Christian Hemschemeier warnt in diesem Zusammenhang u.a. davor, sich die Dopamin Rezeptoren durch das affärenbedingt verstärkte hormonelle Bombardement zu zerschiessen. Ich denke, dass ist das, was Du gerade durchmachst. Deshalb auch die Leere.

jetzt mal ehrlich.... all DAS geht Fremdgehern durch den Kopf, was Hormone so alles unter dem Deckmantel Fremdgehen anrichten können? Auch ein Paar-Therapeut greift erst ein, wenn ein Fremdgehen bereits/längst wieder Geschichte ist....und dann kann der Therapeut auch nichts mehr richten.... Fremdgehen hat stattgefunden, Affäre passé....dann nutzen keine Erklärungen mehr etwas, was Hormone alles mit einem anstellen (können)...welche fehlen, von welchen es einen Überschuss gibt.

Was der Herr Therapeut vermitteln möchte, ist klar....aber zu spät an die Affären-Beteiligten herangetragen. Und dass sich jemand VORM Fremdgehen in ein Gespräch mit einem Therapeuten begibt....ich hab das jetzt mal bewusst süffisant beschrieben....

Wie heißt das so schön - Beim Gang AUS dem Rat-Haus ist jeder (meist) schlauer, als er beim Gang INS Rathaus war.

Ist da nicht auch viel graue Theorie dabei, und einiges an Wunschdenken, was in der Praxis eher NIE zum Tragen kommt!?

14.08.2023 16:45 • #4071


S
@Kuddel7591

Das ändert aber ja nichts dran, dass es auch im Nachgang sinnvoll sein kann, sich über zugrundeliegende Mechanismen etc. zu informieren, zB um Geschehenes , Empfundenes besser einordnen zu können und wenigstens für die Zukunft daraus zu lernen.

Immer noch besser als bspw den Rest seines Lebens einer Illusion hinterherzutrauern.

14.08.2023 17:04 • x 1 #4072


KuddeI7591
Zitat von SchlittenEngel:
@Kuddel7591 Das ändert aber ja nichts dran, dass es auch im Nachgang sinnvoll sein kann, sich über zugrundeliegende Mechanismen etc. zu informieren, zB um Geschehenes , Empfundenes besser einordnen zu können und wenigstens für die Zukunft daraus zu lernen. Immer noch besser als bspw den Rest seines Lebens einer ...

ich bin mal rotzfrech.... wie immer ;-D

wenn die Hormone als im Nachgang als Auslöser deklariert werden...bessere Argumente
gibt es nicht. Wenn es der eigene Wille nicht ermöglicht, NEIN zu sagen...OMG....und der Therapeut kommt DANN mit den Hormonen um die Ecke....das macht es auch den Therapeuten sehr viel leichter, als dem Patient/Klient OFFEN die Wahrheit zu sagen: Du hättest ja NEIN sagen können! Für DAS Problem bist du selbst verantwortlich!

Hormone - wie oft müssen die als Alibi herhalten....ganz sicher auch oftmals unbegründet!
Der Einsatz der Hormone lässt sich nicht bewusst steuern.... der Verstand sehr wohl. Und wenn der Verstand seinen Dienst eingestellt hat, weil Gefühle, Emotionen, blablabla ... da sind die Hormone als Argument natürlich herzlich willkommen.

Beispiel - DU gehst fremd! Warum haste das gemacht? Na.... die Hormone....weißte doch!

14.08.2023 17:45 • #4073


S
@Kuddel7591

Wenn man nur in Extremen und “entweder oder denken” will, ist das wohl (für dich) so.

Gibt ja zum Glück auch anders gestrickte

14.08.2023 19:21 • x 1 #4074


T
Zitat von shedia2:
Er kann Probleme nicht lösen aber jede Menge Probleme schaffen bzw. verstärken.


Zitat von shedia2:
Stattdessen rate ich dazu, sich selbst in den Blick zu nehmen. Denn da liegt das eigentliche Problem, das kein Affärenpartner und übrigens auch kein Ehepartner dieser Welt lösen kann.

Das unterschreibe ich...und mein Mann mit Sicherheit auch.

Vielleicht solltest du @playmobil von deinen Erfahrungen berichten. Er steuert aktuell in einem ganz ähnlichen Fahrwasser. Leider fehlt ihm noch die erforderliche Selbsterkenntnis.

14.08.2023 21:49 • #4075


KuddeI7591
Zitat von SchlittenEngel:
@Kuddel7591 Wenn man nur in Extremen und “entweder oder denken” will, ist das wohl (für dich) so. Gibt ja zum Glück auch anders gestrickte

jau.... jeder legt sich die Argumente so zurecht, dass sie/er am besten dabei weg kommt. Und schiebt halt immer wieder die Horror-mönekes vor, statt den Kopf einzuschalten, um dem auf den Grund zu gehen, warum das kleine Wort NEIN beim Zustandekommen des Fremdgehens NICHT gesagt wurde.

Na ja.... Frau hat mehr Sorten von Hormonen, die Horror auslösen können.... Männern reicht schon eines, um völlig durch den Wind zu sein...

15.08.2023 08:53 • #4076


S
@Seneca22
Zitat von Seneca22:
Danke für Deinen Beitrag. Die Problematik von Affären ist mMn, dass die Hormonausschüttungen sich durch die „Nicht-Verfügbarkeit“ des anderen massiv verstärken.

Der Paar-Therapeut Christian Hemschemeier warnt in diesem Zusammenhang u.a. davor, sich die Dopamin Rezeptoren durch das affärenbedingt verstärkte hormonelle Bombardement zu zerschiessen. Ich denke, dass ist das, was Du gerade durchmachst. Deshalb auch die Leere.
Ich wünsche Dir das Allerbeste und va Heilung. Liebe Grüsse

Seneca, ich denke nicht, dass ich mir meine Dopamin Rezeptoren mit der Affäre zerschossen habe. Das Gefühl der Einsamkeit und Leere war ja schon lange vor der Affäre da und raubte mir jegliche Energie und u.a. auch meinen Nachtschlaf. Ich war auch nicht nur unglücklich sondern depressiv. Da gibt es dann doch einen kleinen Unterschied.

Die Affäre war dann eine Weile wie ein sehr wirksames Antidepressivum. Mag sein, dass die Hormonflutung des Gehirns mit Dopamin dabei eine Rolle spielte. Aber auch hatte ich endlich wieder etwas anderes, worüber ich rumhirnen konnte, außer meinem eigenen Elend. Und das Rumhirnen betreibe ich ja bis heute.

Auch glaube ich nicht, dass eine Trennung mir geholfen hätte oder noch helfen würde, im Gegenteil. Mein Mann war in den letzten Jahren meines Lebens stets mein Anker und meine Burg. Ohne ihn wäre ich nicht nur wegen der Affäre verloren gewesen. Er steht die ganze Zeit fest an meiner Seite und stabilisiert mich. Nicht, weil er ohne mich nicht leben könnte, sondern weil er es nicht will. Ebenso will ich nicht ohne ihn leben. Ich tue mich immer noch schwer damit, das Liebe zu nennen. Dieser Begriff ist für mich verbrannte Erde. Dennoch bitte ich, unsere Entscheidung, die auf unserem freien Willen beruht, zu akzeptieren. Danke!

Was ich mit meinem Post sagen wollte ist, dass viele Affärenopfer (und Opfer sind letztlich ja alle Affärenbeteiligten) statt nach außen zu schielen, lieber mal den Blick auf sich selbst richten sollten. Ich denke nur bei sich selbst finden sich Antworten auf die wichtigsten Fragen. Die jeweiligen Partner, egal ob EP oder AP spielen da eher eine untergeordnete Rolle.

Warum z.B. fühlte ich mich von meinem Mann nicht mehr gesehen und nicht mehr wertgeschätzt? Weil ich selbst mich nicht mehr liebte.

Warum fühlte ich mich von diesem Affärenmann angezogen? Weil sein Interesse an mir, so oberflächlich es auch war, mir das Gefühl gab, wertvoll zu sein. Leider übersah ich dabei, dass dieses Interesse rein egoistischer Natur war. Ich war bedürftig und bin es noch. Nur habe ich inzwischen begriffen, dass mir meine Bedürftigkeit niemand abnehmen und niemand füllen kann, außer ich selbst.

Auch wenn unsere Ehe weiter bestehen bleibt, wird sie niemals alle meine Bedürfnisse befriedigen können. Das kann ich nur selbst tun, indem ich auf mich aufpasse und mich gut behandele. Dazu gehört auch, dass ich meinen Körper lieben und akzeptieren lerne, so wie er heute ist. Und dazu gehört, dass ich meinen Lebenslauf akzeptiere, so wie er eben war. Nur dann habe ich die Kraft, in Zukunft anderen Menschen Grenzen zu setzen und meinen Platz im Leben zu behaupten. Ich hoffe, dass ich in Zukunft dazu die Energie wieder habe. Und Euch wünsche ich diese Erkenntnisse und diese Kraft ebenfalls. Eines ist auf jeden Fall ganz klar, Eure und auch meine Lebenszeit ist viel zu kostbar, um sie mit Affären oder dem Schwadronieren darüber zu vergeuden.

Es ist schönes Wetter heute. Ich gehe jetzt in den Park zum Yoga und werde das Gefühl des feuchten Grases an meinen Füßen genießen. Darum geht es nämlich im Leben. Es geht darum, dieses Geschenk anzunehmen und achtsam damit umzugehen.

LG Shedia

15.08.2023 10:00 • x 3 #4077


S
Zitat von shedia2:
Was ich mit meinem Post sagen wollte ist, dass viele Affärenopfer (und Opfer sind letztlich ja alle Affärenbeteiligten) statt nach außen zu schielen, lieber mal den Blick auf sich selbst richten sollten.

Ja, da hast Du wohl recht. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Seine leeren Eimer muss man schon selbst füllen können.

15.08.2023 10:07 • x 1 #4078


Gurkensalat
Zitat von shedia2:
Warum z.B. fühlte ich mich von meinem Mann nicht mehr gesehen und nicht mehr wertgeschätzt? Weil ich selbst mich nicht mehr liebte.

Warum fühlte ich mich von diesem Affärenmann angezogen? Weil sein Interesse an mir, so oberflächlich es auch war, mir das Gefühl gab, wertvoll zu sein. Leider übersah ich dabei, dass dieses Interesse rein egoistischer Natur war. Ich war bedürftig und bin es noch. Nur habe ich inzwischen begriffen, dass mir meine Bedürftigkeit niemand abnehmen und niemand füllen kann, außer ich selbst.

Warum hängst Du dann an diesem bestimmten Mann und das für geschlagene 10 Jahre?


Zitat von shedia2:
Auch wenn unsere Ehe weiter bestehen bleibt, wird sie niemals alle meine Bedürfnisse befriedigen können.

Was sind das für Bedürfnisse die Du da hast, die Dein Mann nicht erfüllt?

15.08.2023 10:12 • #4079


T
Zitat von Kuddel7591:
um dem auf den Grund zu gehen, warum das kleine Wort NEIN beim Zustandekommen des Fremdgehens NICHT gesagt wurde.

Gibt es denn wirklich eine andere Erklärung als dass einem in dem Moment nur man selbst wichtig war/ist und alles andere ausgeblendet wird?
Oder mit anderen Worten einfach Egoismus ist?

Hormone sind da sicherlich auch im Spiel - wie überall im Leben....dennoch kann man, wenn man möchte, Nein sagen.

Man entscheidet, ob man dem Wunsch der Hormone/Bedürfnisse/... Folge leistet oder nicht.

Nehmen wir die Wechseljahre....ich kann davon reden, ich stecke mitten drin und ich steuere inzwischen mit zugeführten Hormonen dagegen an. Also gegen die fehlenden Hormone.

Dieses Ungleichgewicht der Hormone verändert tatsächlich die Persönlichkeit. Also bei mir auf jeden Fall!
Man denkt und fühlt Dinge, bei denen erkennt man sich selbst nicht wieder.

Ich wollte mir dadurch die Pulsadern aufschneiden, Menschen um mich herum zusammenschlagen, brach heulend zusammen, explodierte in unangemessener Art und Weise.

Aber - ich habe mich nicht verletzt und auch niemanden verprügelt.

Warum nicht?!
Ich wollte es wirklich, ich glaubte, das sei genau das, was ich wirklich wollte!

Doch dann schaltete mein Hirn ein und sagte Wenn du diese Grenze jetzt überschreitest, dann gibt es kein Zurück. Und ich hielt mich zurück.

Man kann entgegen seiner Hormone handeln.

Aber ich verstehe und kann nachvollziehen, dass es Kraft kostet, Nein zu sagen, wenn der ganze Körper schreit Tu' es!

15.08.2023 10:14 • x 4 #4080


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