Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von blaublond:

Wie zur Hölle schaffen es die Verlassenen oder AFs loszulassen, bzw aus der Gefühlshölle, wenn man sein OdB/AM ständig sehen muss?

Mein letzter halbwegs vergleichbarer Liebeskummer ist schon sehr lange her, aber mir half damals Ablenkung. Ich ging viel aus, feierte, flirtete und schaute mich offensiv nach etwas Neuem um. So begegnete ich zwar auch einigen Idioten, aber mein Schmerz wurde langsam besser.

Was einen ablenkt, ist aber sicher sehr individuell. Manchen hilft zum Bsp. auch exzessiver Sport oder die Konzentration auf die Arbeit oder ein Hobby.

Und bevor du an einen Ort gehst, an dem du ihm begegnen könntest, versuchst du, dich mental darauf vorzubereiten. Nimm es als Übung. Oder wie ein Mantra....Ich atme Sonne ein und Regen aus.....Ich atme Lebensfreude ein und Traurigkeit aus Konzentration auf dich.
Und wenn du ihm begegnest, schau nicht weg, sondern begegne ihm höflich neutral und konzentriere dich auf deine Atmung.
So würde ich das wahrscheinlich heute machen...oder zumindest versuchen.

Zitat von blaublond:

Heute ist gar nicht gut, ich bewege mich immer wieder zurück anstatt nach vorne. Der Kummer und die Heulerei wird zeitweise schlimmer statt besser, ...

Blaublond, das dauert einfach und kommt und geht in Wellen. Man hat eine gewisse Zeit lang das Gefühl, man hat es überwunden, und dann knallt man wieder voll rein. Das erste Jahr war bei mir sehr hart. Also wundere dich nicht, dass du nach ein paar Monaten noch nicht drüber hinweg bist. Alles in allem habe ich gut über zwei Jahre mit dem Verarbeiten gebraucht. So lange muss es bei dir nicht sein. Aber sei nicht sauer mit dir, wenn du immer wieder rückfällig wirst. Am Ende wirst du stärker sein als davor!

Zitat von AllesBestens:

Wenn du ihn ständig sehen musst, ist das natürlich fies. Im EP schreibst du kurze Affäre. Wie kurz war sie denn? Mein Fall liegt zwar anders, aber ...

Habt ihr denn noch Kontakt?
Dass ich ihm ständig begegne oder sehen muss macht es wirklich schwierig.

Die Affäre an sich ging eigentlich nur 2 Monate (ist aufgeflogen). Davor hatte es sich ein halbes Jahr ca angebandelt. Was ich sonst so gelesen habe bisher, da kann ich wohl froh sein dass es nicht länger ging

danke euch für die Tips und aufbauenden Worte werde sie beherzigen.
Wut wäre sehr hilfreich, leider lässt sich bei mir kaum Wut ihm gegenüber hochholen.
Ich habe teilweise richtig schlechte Tage/Wochen, und dann wieder gute. Die 2. Wochenhälfte war noch sehr gut.
Ich dachte das sei nicht normal nach 6 Monaten teilweise noch so schlechte Tage zu haben, aber dann bin ich ja beruhigt. Mein Hauptroblem ist, glaube ich, dass sich innerlich noch was versperrt richtig loslassen zu wollen und es zu akzeptieren. Ich will das noch nicht genug, loszulassen und die Hoffnung aufzugeben, und dagegen komme ich (noch) nicht an. Der Wille hat mich im Griff wenn man das so sagen kann. Ich habe noch ein Fünkchen Resthoffnung dass er sich noch mal melden könnte, unter anderem dadurch, dass man sich ja öfter sieht. Ich klammere mich an den dünnsten Strohhalm. Absolut selbstverletzend und blöd, und das ist es alles nicht Wert sich so selbst zu geißeln, aber ich muss wohl immer wieder ganz tief sinken bis es mal aufhört. Den Weg da raus und loszulassen zu können, daran arbeite ich aber weiter.
Hat mich wieder etwas zurückgeworfen ihn so oft zu sehen, aber ich akzeptiere es. Und immer wichtig, nicht aufgeben

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende

Zitat von blaublond:

Habt ihr denn noch Kontakt?

Ja, haben wir wieder. Das ist schön.

Zitat von blaublond:

Ich will das noch nicht genug, loszulassen und die Hoffnung aufzugeben, und dagegen komme ich (noch) nicht an

Hm, darüber muss ich nachdenken. Hast/hattest du wirklich Hoffnung, er würde sich für dich entscheiden? Hat er sowas in die Richtung gesagt, was Deine Hoffnung nähren könnte?

Zitat von AllesBestens:

Ja, haben wir wieder. Das ist schön. Hm, darüber muss ich nachdenken. Hast/hattest du wirklich Hoffnung, er würde sich für dich entscheiden? Hat ...

Ja hatte ich. Hatte Hoffnung dass da mehr draus wird wenn ich mir nur genug Mühe gebe. Heute weiss ich dass das Blödsinn ist, dass ich um nichts kämpfen muss und Liebe nichts mit 'jemand überzeugen' zu tun hat.

Und ich denke mir immer dass es mit ihm nicht vorbei wäre wenn es nicht aufgeflogen wär, also er mich nicht ganz freiwillig aufgegeben hat. Habe außerdem die Vermutung dass er regelmäßig auf eines meiner social media-Profile geht und noch guckt, kann es aber nicht 100%ig sicher sagen. Dann seh ich ihn ständig in RealLife (wir reden nicht miteinander).. Das sind alles dünne Strohhälme und ich hab dann noch ein wenig die Hoffnung, den Wunsch dass er doch noch mal auf mich zugeht.
Soweit meine Gefühlswelt...
Mein Verstand aber sieht das ganz anders:
Der sagt es bringt nichts, er ist verheiratet. Entscheidend ist dass er sich aktuell keinen Millimeter auf mich zubewegt, und wenn er das sein sollte der bei mir immer aufs socialmedia- Profil geht, bringt mir das nichts. Was er sich an Grenzüberschreitungen geleistet hat, so einen würde ich nicht als Partner haben wollen.. usw

Ich glaub dass ich nicht loslassen kann liegt v.a. daran, dass er Gefühle in mir ausgelöst hat und etwas kompensiert hat, was mir sonst sehr fehlt.
Er hatte bei mir ein Loch gestopft, und er hat mir das gegeben worin ich sonst so einen starken Mengel habe. Obwohl es nur eine Affäre war habe ich Liebe, Zuwendung, Rückhalt gespürt. Er hat sich sehr bemüht und war sehr liebevoll. Irgendwie kann ich das alles was mir jetzt wieder fehlt nicht kompensieren .

Zitat von blaublond:

Und ich denke mir immer dass es mit ihm nicht vorbei wäre wenn es nicht aufgeflogen wär, also er mich nicht ganz freiwillig aufgegeben hat.

Das ist vermutlich so. Aber sieh es so, es wäre doch eine unendliche Quälerei geworden, als Schattenfrau zu sein und immer zu hoffen, dass er sich von seiner Frau trennen würde.
Weißt du wie es aufgeflogen ist? Kein letztes Gespräch, wenigstens kurze Worte eine Nachricht oder so? Wär das nicht schon allein ein Grund, wütend auf ihn zu sein?
Wenn ich versuche, Hoffnung (aller Art) aufzugeben, versuche ich es mit dem Konzept der radikalen Akzeptanz. Damit fahre ich in der Regel ganz gut. Versuche es doch auch einmal.

Zitat von blaublond:

Obwohl es nur eine Affäre war habe ich Liebe, Zuwendung, Rückhalt gespürt. Er hat sich sehr bemüht und war sehr liebevoll.

Aber das kannst und solltest du in einer Beziehung erfahren, nicht in einer heimlichen Affäre. Und das kommt nach einer gewissen Trauerphase ganz ganz bestimmt!

Zitat von blaublond:

Er hatte bei mir ein Loch gestopft,

Sorry, aber das war eine Steilvorlage.

Zitat von blaublond:

Ich glaub dass ich nicht loslassen kann liegt v.a. daran, dass er Gefühle in mir ausgelöst hat und etwas kompensiert hat, was mir sonst sehr fehlt.
Er hatte bei mir ein Loch gestopft, und er hat mir das gegeben worin ich sonst so einen starken Mengel habe. Obwohl es nur eine Affäre war habe ich Liebe, Zuwendung, Rückhalt gespürt. Er hat sich sehr bemüht und war sehr liebevoll. Irgendwie kann ich das alles was mir jetzt wieder fehlt nicht kompensieren .

Die Antworten darauf kannst Du wohl eher in einer Therapie erhalten,als in einer Affäre.
Affäre bedeutet viel Projektion und Ablenkung eigener Defizite.
Wahre Liebe sieht ganz anders aus..

Hak es ab,nehm gute Erinnerung mit, wenn es Dir hilft, aber schau nach vorn und such Dir keine Projektionsliebelei mehr,sowas bringt Dich nicht weiter

Ich bin gerade auf diesen Threat aufmerksam geworden...

Hat hier jemand schon erfolgreich den Absprung geschafft? Was tut man gegen diesen großen Loslasschmerz? Ihn aushalten und sagen irgendwann ist es vorbei? dauert es Monate/Jahre zum verarbeiten? Ich glaube der Begriff wellenförmig trifft es bei mir ganz gut...

Hallo alle miteinander,

meine Affäre hab ich vor 2 Monaten gefühlt zum hundertsten Male beendet. Wellenartiger Liebeskummer trifft es ganz gut. Die letzten Wochen ging es schon recht gut, seit 4 Tagen bin ich wieder im tiefsten Tal der Tränen. Das Schwierigste ist wirklich die Akzeptanz, dass es vorbei ist.
Bei mir ist es nicht aufgeflogen, sondern ich hab es beendet, weil ich sonst in der Psychiatrie gelandet wäre. Ich weiß ganz genau, dass ich ihn nur kontaktieren muss - er wäre sofort wieder zur Stelle. Das macht es soooo schwer für mich dem zu widerstehen.
Ich komme einfach nicht in den Modus es ganz hinter mir zu lassen, sondern hoffe insgeheim auf ein Zeichen. Bin schon wieder, immer noch im Wartemodus. Obwohl ich rational genau weiß, dass ein erneuter Kontakt absolutes Gift für mich wäre und ich froh sein kann, dass er sich (bisher) nicht meldet.
Ich denke, Ablenkung ist gut wenn es zu krass wird, aber der Schmerz will und muss auch gefühlt werden. Ich versuche beim trauern nicht abzudriften von dem Grund, aus dem ich traurig bin (oder sein sollte).
Also wenn der Schmerz kommt und ich z.B. wieder anfange traurig zu sein weil er sich nicht meldet, nehme ich mir ganz bewusst Zeit für den Schmerz und versuche aber den Grund des Trauerns dahin zu lenken, dahin wo ich hin möchte. Also: ich bin traurig, weil ich einen Menschen, der mir sehr viel bedeutet hat, aus meinem Leben verloren habe.

Es ist wirklich das Schwerste, das ich je durchmachen musste. Aber es geht kein Weg dran vorbei. Was mir noch hilft, ist die Erfahrung so vieler anderer ehemaliger Leidensgenossen, die alle sagen, dass es irgendwann wirklich vorbei ist mit diesen unsäglichen Gefühlen. Der Zuspruch hier von ehemaligen AFs, die diesen Weg schon gegangen sind, ist für mich unglaublich wertvoll. Danke an dieser Stelle an euch!

Ich kann es mir aktuell nicht vorstellen, dass dies wirklich irgendwann vorbei ist, aber das ist wohl immer so, wenn man mittendrin steckt. Ich will unbedingt, dass es aufhört und ich möchte danach stolz auf mich sein, dass ich es geschafft habe. Und deshalb werde ich mich diesmal auf keinen Fall mehr melden und wenn ich vor Kummer auf dem Boden krieche!

Zitat von MissUnderstood:

Ich kann es mir aktuell nicht vorstellen, dass dies wirklich irgendwann vorbei ist, aber das ist wohl immer so, wenn man mittendrin steckt. Ich will unbedingt, dass es aufhört und ich möchte danach stolz auf mich sein, dass ich es geschafft habe. Und deshalb werde ich mich diesmal auf keinen Fall mehr melden und wenn ich vor Kummer auf dem Boden krieche!

Ich reihe mich mal ein in die Riege derer, die dir versichern können, dass es eines Tages vorbei ist. Auch wenn du das jetzt nicht glauben kannst. Ich hätte es damals auch nicht geglaubt.

Und du machst das genau richtig: Du hast es von dir aus beendet. Und auch, wenn du ihn jetzt vermisst und glaubst, das sei nicht auszuhalten: Doch. Es ist auszuhalten. Es ist alles andere als leicht, aber es ist auszuhalten und du wirst es aushalten.

Bleib dabei, ihn auf keinen Fall mehr zu kontaktieren. Das ist das Beste, was du im Moment für dich selbst tun kannst. Auch wenn es sich nicht so anfühlt.

Ich geb auch meinen Senf dazu: natürlich ist es irgendwann vorbei. Und meist geht man gestärkt aus dem Verarbeitungsprozess raus!

Ich bin sehr froh darüber unterdessen auch sagen zu können ja, es wird besser! Und alle Tipps, die hier gegeben werden sind hilfreich, auch wenn man sie nicht gerne liest.
Allen voran: kein Kontakt. Kein Kontakt. Kein Kontakt. Zweitens: Ablenkung, Sport, irgendwas schönes machen, atmen.
Ich hatte letzten Monat Geburtstag, davor ging es mir nochmal so richtig, richtig dreckig. Alles kam wieder hoch, die schönen Bilder, der gefühlte Verlust. Dann schrieb er mir. Ganz ehrlich, es hätte nur noch gefehlt, dass er unter die Glückwünsche hochachtungsvoll drunter geschrieben hat.
Und das war der Moment, in dem ich plötzlich gecheckt habe, dass ich einer Illusion hinterher trauere. Zulassen konnte, zu denken dass ich ihn immer vor anderen und meiner eigenen inneren Gegenstimme verteidigt habe. Jeder von uns profitiert hat, aber auch seine eigenen Baustellen hat, die nicht aneinander abgearbeitet werden konnten.
Und seither wird es immer besser, beständiger. Ich kann tatsächlich wieder sagen, mir geht's gut!
Bei der Psychologin bin ich natürlich immer noch, aber da ist ganz viel, was durch ihn hochgekocht wurde, jedoch nicht durch ihn verursacht wurde oder durch ihn geheilt hätte werden können.
Es ist ein stetiger Prozess. Aber es wird:).