Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von Elfie1:

So wie ich heute bin, kann ich mich selbst lieben.

super, was hindert Dich dann daran Dir selbst zu verziehen und zu sagen, das war mein Weg. Vielleicht nicht der souveränste aber eben meiner?

Zitat von Elfie1:

So wie ich heute bin, kann ich mich selbst lieben. So, wie ich damals war konnte ich das nicht. Deshalb mussten mich ja alle anderen lieb haben. Auch ...

Du hast jedoch bestimmt was positives in der Affäre gelernt, dass was dich jetzt glücklicher macht und da kannst Du dir auf die Schulter klopfen und sagen, gut gemacht.

Kleiner Einschub mal so in unsere spontane kleinere Runde, ich finde das gerade sehr nett, wie wertschätzend und konstruktiv wir einander an unseren Gefühlen und Meinungen teilhaben lassen. Gerade in so einem Thread wie diesem hier, absolut feine Sache!

ein kleines Danke in unsere Runde!

Zitat von E-Claire:

Dazu muß das eigene Verzeihen auf den gleichen Rang des Verzeihens durch andere (Stichwort Absolution, ich sage es ungern aber manchmal hatten die Katholiken da sehr menschliche Ansätze) gehoben werden .

Ich habe mir verzeihen können, weil ich die Gründe erkannt und bearbeitet habe, die mich damals in diese Situation gebracht hatten. Ich weiß, was dazu alles nötig war und welche Zufälle zusammen treffen mussten, um mich für den AM empfänglich werden zu lassen. Wäre er z.B. noch verheiratet gewesen, wäre er für mich tabu gewesen. Aber heute ist es echt egal. Es ist schnee von gestern. Nur romantisiere ich meine Affäre eben nicht mehr. Das bringt mir nix. Je klarer ich die Dinge sehe, desto besser sind sie zu ertragen.

Zitat von Blanca:

Alles im Leben hat seinen Preis. Die Frage ist, ob es (hier: die Affäre) einem das Risiko wert ist. Übrigens ist es angesichts der ...

Zugegeben, so habe ich es noch nicht betrachtet.

Was ist nun die Schlussfolgerung, um sich selbst vor Schaden in Zukunft zu schützen?

Niemandem mehr glauben oder vertrauen, wenn es um Beziehungen welcher Art auch immer geht?

Sich niemals sicher zu fühlen bei einem Menschen, denn in den meisten Fällen ist es ohnehin zum Scheitern verurteilt?

Gibt es dann überhaupt einen Unterschied zwischen der offiziellen Beziehung und der Affäre oder sind beides einfach nur unterschiedliche Arten einer Beziehung?

Zitat von Wurstmopped:

Du hast jedoch bestimmt was positives in der Affäre gelernt, dass was dich jetzt glücklicher macht und da kannst Du dir auf die Schulter klopfen und sagen, gut gemacht.

Oh ja! Ich habe jede Menge gelernt. Es war ein Intensivkurs.

Zitat von E-Claire:

Kleiner Einschub mal so in unsere spontane kleinere Runde, ich finde das gerade sehr nett, wie wertschätzend und konstruktiv wir einander an unseren Gefühlen und Meinungen teilhaben lassen. Gerade in so einem Thread wie diesem hier, absolut feine Sache!

ein kleines Danke in unsere Runde!

Da schließe ich mich an. Ist leider längst nicht selbstverständlich.

Zitat von Trust_him:

Sich niemals sicher zu fühlen bei einem Menschen, denn in den meisten Fällen ist es ohnehin zum Scheitern verurteilt?

Sicher fühlen? Das ich liebe oder geliebt werde
Gefühle verändern sich und meine Ex hat mich garantiert geliebt, auch nach dem Betrug.
Ich sie auch, jedoch reicht das manchmal nicht mehr aus oder die Liebe kann einen Bruch innerhalb der Beziehung nicht mehr kitten, ausgleichen.
Ich bleibe weiter Romantiker, habe es anders versucht und es hat mir nicht gut getan.

Zitat von RonjaR:

Ne. Das glaube ich nicht. Eher, weil man ja dachte, dass die Liebe/Verliebtheit/Whatever beidseitig ist. Weil am Tag davor noch von großer Liebe die ...

Nunja, nur wenn in einer sterbenden Beziehung beide offen waren. Oft hat einer doch schon die innere Kündigung durchgezogen, bevor der andere es mitbekommt. Auch in offiziellen Beziehungen kommt manchmal der Punkt, da kommt die Trennung für einen der beiden Beteiligten aus heiterem Himmel. Und das ist auch ganz ohne Affäre möglich.

Zitat von Trust_him:

Gibt es dann überhaupt einen Unterschied zwischen der offiziellen Beziehung und der Affäre

Der Hauptunterschied ist meines Erachtens, daß Affären ja, aber-Beziehungen sind, während Eheleute sich irgendwann mal aufs Standesamt bewegten und einfach nur ja zueinander sagten...

... aber wie gesagt: Die Scheidungsstatistik bleibt.

Zitat von E-Claire:

Beim ersten Halbsatz stimme ich durchaus zu. Aber dem war ja nicht so, sonst hätte es doch bitte keine Affäre gegeben sondern ein oder zwei ONS und ...

Hmmm… finde, es ist ein Unterschied, ob sich die Liebe auf Objekte oder Subjekte bezieht. Natürlich kann ich Koriander lieben. Und natürlich ist es mir dabei Wurscht, ob der mich nun zurückliebt oder nicht. Die Musik, die ich gerne höre, muss im Gegenzug mich nicht gerne hören. Auch das teilen meiner Gefühle diesbezüglich mit anderen ist nicht unbedingt wichtig. Aber wenn es um die Subjektliebe geht, ist es doch schon wichtig oder schön, dass der andere die Empfindung teilt. Ich glaube, die wenigsten lieben selbstlos. Vielleicht, wenn es um die eigenen Kinder geht. Aber sonst? Eher weniger!

Zitat von Trust_him:

Nunja, nur wenn in einer sterbenden Beziehung beide offen waren. Oft hat einer doch schon die innere Kündigung durchgezogen, bevor der andere es ...

Ja! Und genauso schlimm, glaube ich.

Zitat von Trust_him:

Sich niemals sicher zu fühlen bei einem Menschen, denn in den meisten Fällen ist es ohnehin zum Scheitern verurteilt?

Gibt es dann überhaupt einen Unterschied zwischen der offiziellen Beziehung und der Affäre oder sind beides einfach nur unterschiedliche Arten einer Beziehung?

Frage 1: Das Leben ist einfach nicht sicher. Unsere Psyche macht - in gesunden Fällen - daß wir eben nicht permanent und ständig an das Schlimmste denken, sondern darauf vertrauen, daß alles gut wird.
Damit ist aber nicht gemeint, daß wir immer völlig naiv auf den bestmöglichen Ausgang vertrauen sollen, sondern darauf, daß, egal vor welche Situation uns das Leben stellt, wir diese schon irgendwie meistern werden. Manchmal brauchen wir Hilfe, manchmal muß dann ein ganz anderes Leben her, manchmal etc etc. Psychologisch nennt sich das Selbstwirksamkeit. Wir erlernen bzw erleben, daß wir auch sehr schwierige Herausforderungen meistern, daß, selbst wenn es ganz schwarz ausschaut, wir Wege finden, damit es wenigstens wieder grau wird. Ein modernes Mausgrau oder doch lieber ein seriöses Steingrau frei nach Loriot, Humor ist eine großes Hilfe (auch psychologisch erwiesen, so lange man sich nicht dem Zynismus oder Sarkasmus) hingibt.

Frage 2: Ansichtssache. Für mich sind das zwei sehr verschiedene aber gleichwertige Beziehungsarten. Es fängt damit an, ob es ein warmer Wechsel war oder eine Affäre, hängt in der Bewertung vom Ausgang ab. Dann von welchem Ausgang reden wir? Wenn der warme Wechsel nach einem Jahr scheitert oder nach 23, macht das nicht dann doch einen Unterschied? Und wie sehr hängt das mit unserer Bewertungen zusammen und ist damit eigentlich auch ganz schön beliebig?
Wieso wollen wir, dass Partner auch einen Freundeskreis haben, in dem sie tiefe Gefühle teilen, aber eben nicht das Bett? Und an welcher Stelle ist ein Ausrutscher das eine und eine zwei, drei Jahre geführte Beziehung das andere?
Ich kenne Affären, die ich führen würde und Ehen, bei denen ich aufgrund des entwertenden Miteinanders dankend ablehne, genauso wie Affären die ich sicher nicht führen würde und Ehen, die ich schön finde.

Zitat von RonjaR:

Stimmt! Aber um die Einschränkungen zu überwinden, erfordert es Mut. Den hat nicht jeder. Oder seine Gefühle für mich waren schlicht und ...

Oder durch das Auffliegen ist seine Ehe aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht und die Leidenschaft neu entflammt und plötzlich sieht er, was er risikiert und hat vielleicht bei seiner Frau das, was er glaubte, nur bei dir zu bekommen.

Das hat nichts mit mangelndem Mut oder mangelnder Liebe zu dir zu tun. Nicht zu diesem Zeitpunkt des Auffliegens.

Geh davon aus, er liebte dich und all seine Worte an dich meinte er so.
Erst die Reaktion seiner Frau bei Auffliegen der Affäre ließ ihn vielleicht seine Frau mit anderen Augen sehen. Und in dem Moment änderte sich seine Sicht vielleicht auch auf seine Ehe, sein Leben, seine Wünsche.

Das hat nichts mit dir als Person oder der Gefühle zwischen euch zu tun.

Zitat von RonjaR:

Vielleicht, wenn es um die eigenen Kinder geht. Aber sonst? Eher weniger!

und Tiere?
und Freunde?
und Eltern?
wie schauen wir mit Göttern aus?

Was des einen Objekt ist, ist des andere Subjekt?