Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von RonjaR:

Mir wär es trotzdem lieber, wenn er mich manchmal noch vermissen würde.

Warum? Es würde doch bedeuten, daß er leidet...

Preisfrage:

Wünschst Du Dir dasselbe auch in Bezug auf andere, frühere Ex-Partner, oder nur bei ihm?

Zitat von RonjaR:

Mir wär es trotzdem lieber, wenn er mich manchmal noch vermissen würde.

Und was hindert Dich daran, genau das zu glauben?

Zitat von Blanca:

Preisfrage:

Wünschst Du Dir dasselbe auch in Bezug auf andere, frühere Ex-Partner, oder nur bei ihm?

Sehr clevere Preisfrage von der großen Blanca! Respekt!

Also seit meiner Affäre vor 8 Jahren verwende ich den Begriff Liebe nur noch sehr vorsichtig. Für mich ist Liebe eine Mischung aus freundschaftlicher Verbundenheit, S. und übereinstimmender Lebensplanung. Alles also sehr egoistische Motive und reine Bedürfnisbefriedigungen. Der Partner, der mich opisch anspricht und erregt, mit mir gedanklich auf einer Welle schwimmt und gemeinsam mit mir seine Lebensziele verfolgen will, den liebe ich. Oder glaube zumindest, es zu tun.

Mein AM hat mich auf jeden Fall nicht geliebt. Ich dagegen war überzeut ihn zu lieben. In der Rückschau war aber auch das Kokolores. Vielleicht war ich verliebt im Sinne von, ich fand ihn einfach heiß und meine Hormone schossen ins Kraut. Er gefiel mir optisch sehr gut und, da er ein Kollege war, gefiel mir auch, wie er arbeitete. Wir waren ja beide in der Pflege tätig und ich hatte zuvor und habe danach einfach nie wieder einen so tollen Pfleger erlebt. Das muss ich ihm auch heute noch lassen. Er war sehr empathisch, ließ den Menschen in jeder Situation ihre Würde und gab ihnen ein Gefühl von Geborgenheit. Meine Bewunderung für ihn war so intensiv, dass es leider in eine totale Verliebtheit mündete. Außerdem war er nicht deutsch, also umwehte ihn ein Hauch von Exotik und wenn er erzählte, hörte ich raus, dass er ein totaler Familienmensch war.

Da meine Familie mir gerade unter den Händen zerbröselte, war es genau das, was ich vermisste. Meine Eltern waren gestorben, mit meinen Geschwistern war ich im Erbschaftsstreit und unser jüngstes Kind war gerade in der Pubertät. Zu Hause wartete also ein teilweise leeres Nest, mit einem verbliebenen Pubertisten, der sich nur noch zurück zog. Ich machte mir große Sorgen um ihn, denn er war ja ohnehin unser Problemkind. Ich kam aber nicht mehr an ihn ran und mein Mann teilte meine Sorgen nicht, bzw. machte einfach weiter wie bisher. Er unternahm mit unserem Sohn nur Dinge, an denen er selbst Spaß hatte und kümmerte sich ansonsten um rein gar nichts. Es war also genau diese Mischung aus Geborgenheit und Verantwortungsbewusstsein, die mich AM so faszinierte. Dass er in Sachen Frauen ganz anders tickte, wollte ich einfach nicht sehen.

Ich projizierte alle meine Bedürfnisse und Sehnsüchte in diesen Mann und übersah dabei haufenweise red flags. Für ihn hätte ich damals alles getan und alles riskiert. Habe ich ja dann auch. Ich hab mich getrennt und bin in diese schimmlige Wohnung gezogen. Und da saß ich dann mit meinen vergeblichen Hoffnungen. Ich war doof und naiv. Passiert mir nie wieder!

Zitat von E-Claire:

Und was hindert Dich daran, genau das zu glauben?

Das plötzliche Ende. Die Tatsache, dass er kurz nach dem Auffliegen geschrieben
hat, dass alles ein riesengroßer Fehler war und er seine Frau liebt.

Zitat von E-Claire:

Sehr clevere Preisfrage von der großen Blanca! Respekt!

Nur bei ihm.

Zitat von RonjaR:

Nur bei ihm.

Das liegt wohl an der besonderen Affärensituation. In einer normalen Beziehung hat man Zeit, sich zu entlieben, bevor man sich trennt. In einer Affäre ist die Trennung gefühlt meist fremdbestimmt und kommt zu einem Zeitpunkt, wo man noch vor Sehnsucht brennt. Aber man kann dagegen angehen, auch wenn es Sch eiß schwer ist.

Zitat von RonjaR:

Mir wär es trotzdem lieber, wenn er mich manchmal noch vermissen würde.

Zitat von Blanca:

Wünschst Du Dir dasselbe auch in Bezug auf andere, frühere Ex-Partner, oder nur bei ihm?

Zitat von RonjaR:

Nur bei ihm.

Danke für die eindeutige Antwort.

Bitte: Würdest Du auch meine zweite Frage beantworten?

Zitat von Blanca:

Warum? Es würde doch bedeuten, daß er leidet...

Zitat von Blanca:

Warum? Es würde doch bedeuten, daß er leidet...

Wenigstens leidet man dann nicht alleine...! Der Mensch ist immer ein Egoist! IMMER...

Könnt Ihr @RonjaR bitte für sich selbst antworten lassen?
Danke

@Blanca über deine zweite Frage hab ich schon nachgedacht und überlege gerade, was ich antworten soll.
Ja, vielleicht würde es bedeuten, dass er leidet. Aber er würde ja -ebenso wie ich- nicht 24/7 leiden. Es würd halt immer wieder pieksen. Manchmal würde er mich vermissen. Ansonsten jedoch sein Leben leben. Wie ich.
Aber es würde heißen, dass das, was war, echt war und dass die Gefühle stark waren.
Und ich wäre nicht allein in meinem Leid. Egoistisch? Ja! Aber zumindest ehrlich

Liebe an sich ist ein egoistisches Gefühl. Deswegen verwende ich den Begriff heute nicht mehr. Wenn überhaupt liebe ich meine Kinder.

Zitat von RonjaR:

Das plötzliche Ende. Die Tatsache, dass er kurz nach dem Auffliegen geschrieben
hat, dass alles ein riesengroßer Fehler war und er seine Frau liebt.

Ja normalerweise sitzen bei solchen SMS die Ehefrauen daneben. Vielleicht hat er das aber in dem Moment genauso empfunden, siehe Zuckerwatte.

Was schade ist und wo Du vielleicht einmal ein Auge drauf werfen könntest, wieso brauchst Du ihn und seine Bestätigung dazu, zu sagen für Dich war es echt, für Dich war eine wertvolle Zeit und Du hast es als echt empfunden? Du hast doch eine Verbindung zu ihm gespürt, oder nicht?

Wieso fühlst Du dich so entwertet, weil er sich letztlich für seien Frau entschieden hat? Was genau hat das denn mit Dir und vor allem mit Eurer gemeinsamen Zeit zu tun?

Wäre seine Liebe nur als echt einzustufen, wenn er sich für Dich entschieden hätte?
Weil er sich gegen Dich entschieden hat, kann es nicht echt gewesen sein? Woher kommt dieser Gedankengang? Und warum glaubst Du, daß es in der Liebe ein Gewinnen und ein Verlieren gibt?