Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

@Bernhard
Wegen des Invest? Nur deswegen würde dich ein erneuter Betrug enttäuschen?
Ich weiß gar nicht wie ich das finden soll, klingt nach Exeltabelle für mich.

@alleswirdbesser

Zitat von alleswirdbesser:

Außerdem schreibe ich meine Meinung basierend auf meinen Erfahrungen. Natürlich sind sie nicht deckungsgleich mit anderen.

völlig ok, machen wir ja alle;)

Für mich las es sich halt, als würden die Abfolge Gefühle sterben und die Gründe Angst Deiner Meinung nach grundsätzlich gelten und das ist nun mal nicht so, wenn Du nur für Dich sprichst, nehme ich das zurück.

Hier werden halt sehr oft pauschale Aussagen getroffen, bis hin zu toten Augen.... über Betrogene, die sich nicht trennen.
Und genau das war und ist mein Ausgangspunkt, - k.A. wieso man sich anmaßt hier persönliche Entscheidungen anderer abzuwerten und anzuzweifeln- und das gefühlt nur in eine Richtung. Wenn es in beide Richtungen passiert, halte ich da mal die Augen offen, das macht es natürlich aber nicht besser.

@isolde

er schreibt wegen des Prozesses, und das kann ich verstehen. Die Aufarbeitung ist halt mal ein intensives sich miteinander und mit der Beziehung beschäftigen, man kann hier sehr große Veränderungen ( und Verbesserungen ) erleben und wenn die dann dennoch wieder in einen Betrug münden würden, wäre das für mich auch enttäuschend.

@isolde
Nein, das hat nichts mit Invest zu tun, sondern dass sie in ein altes Verhaltensmuster zurück kehren würde, obwohl ihr inzwischen klar sein sollte was Beziehung mit mir ausmacht.
Schwierig zu erklären.

Ergänzend.
Wer unseren Weg hinter sich bringt, der sollte eigentlich verstanden haben, wie ich eine Beziehung leben will

Ich bin den Weg auch gegangen, weil ich ihn damals gehen wollte, bei Fortsetzung der Affäre, habe ich alles mögliche gefühlt, aber bestimmt nicht eine Enttäuschung darüber, dass dieser Invest nicht den erwünschten Erfolg hatte oder mein Gegenüber seinen Lernprozess nicht abgeschlossen hat.
Für mich klingt das wie als deine Frau nicht mit dem Luxusauto fahren konnte, habt ihr euch entschlossen euer altes Auto zu reparieren, denn fahren muss ja der Mensch, das hat einige Kosten verursacht und trotzdem seid ihr erneut liegengeblieben und dann steigt man aus und ärgert sich über die Kosten, die es verursacht hat bis dahin?

Auch der letzte Satz..unseren Weg ...gemeinsam...wie ICH Beziehung leben will..Warum geht hier das wir weg?

Man kann niemanden zwingen zu lieben und zu bleiben, wenn der andere mich erneut betrügt, bin ich traurig über uns und unserem Scheitern.

@isolde
Ich glaube dass du mich nicht verstehst. Aber ich versuche es nochmal.
Zum einen waren wir in ein Auto gestiegen. Am Anfang war alles neu und schick. Aber wie das so ist, im Laufe der Zeit haben wir dieses Auto vernachlässigt. Der eine hat nichts mehr gemacht als Benzin reinzufullen und der andere meckerte ständig über den großer werdenden Saustall.
Bis der eine feststellte, dass es da ein anderes Auto mit Fahrer gab. Auf dem ersten Blick ganz schick und neu.
Aber irgendwie doch nicht passend

Nach vielen Tränen haben wir beschlossen, das Auto komplett zu restaurieren. Der Wagen wurde komplett auseinander geschraubt. Jede Roststelle behandelt, auch der versteckte, alle Teile geputzt und gewienert, neue Dichtungen frisches Öl, der Motor komplett überarbeitet alles wieder zusammen gebaut und festgestellt, dass wir einen Mercedes besitzen. Und durch die Restauration ist der Wagen in einem besseren Zustand als bei Auslieferung.
Wir haben viel neues im Auto entdeckt und auch ein paar Dinge verbessert.
Wir beide wissen aber nun dass dieser Wagen Pflege bedarf und dass das nur gemeinsam funktioniert. Meine Frau hat gelernt, dass es nichts bringt, sich heimlich in andere Autos zu setzen, wenn bei uns der Aschenbecher voll ist.
Und genau das ist der Punkt. Selbstverständlich kann ich meine Frau nicht zwingen im Auto zu bleiben genauso wenig wie ich das für mich in Anspruch nehme. Jeder kann und soll jederzeit aussteigen können.
Aber nicht mehr heimlich.

Und hier schließt sich der Kreis. Der Betrug fand zu einer anderen Zeit statt als heute. Ein weiterer betrug heute nach dem langen gemeinsamen Weg voller Mühe und andererseits tollen wahrhaftig zugewandten Leben würde mich unfassbar härter treffen als damals.

Wenn unser Weg endet wäre ich auch traurig und verletzt. Aber eine Affäre - nochmals schraube ich das Auto nicht auseinander.

Zitat von BernhardQXY:

Ich finde, langfristig ist man ( zumindest meistens) nur glücklich wenn man auf Augenhöhe die Beziehung führt.

Ach ja, die viel besagte Augenhöhe...ein wirklich tolles Wort
Wie genau definiert sich diese denn in der Situation seiner dunkelsten und aktuellsten Stunde , also quasi bei Kenntnis über den Betrug?

@MissLilly
Gar nicht.

@Bernhard
Gut, dass du traurig wärst.
Hast du dir denn einmal nach dem Betrug ganz genau angeschaut, warum dieses Auto fahren willst? Warst du da bei dir?
Ich bin geblieben, aus Gewohnheit, Vertrautheit, Angst, Schock, das tut man nicht, Familie geht vor.. Tausend Gründe, die mir nicht bewusst waren, mein missbrauchtes Vertrauen und die damit gehende Liebe waren nicht dabei.

Zitat von MissLilly:

Wie genau definiert sich diese denn in der Situation seiner dunkelsten und aktuellsten Stunde , also quasi bei Kenntnis über den Betrug?

Hm....bei mir so:
1. Öffnen des Briefes: sämtliches Blut floß in die Füße, dennoch war ich in der Lage, unserer Tochter mit ruhiger Stimme (stand gerade neben mir) zu sagen, dass ich jetzt erstmal mit Papa reden müsse und sie bitte in ihr Zimmer gehen solle. Rückblickend erfüllt mich das mit einer Art Stolz, dass ich das geschafft habe.
2. Ansprache meines Mannes mit Übergabe des Briefes: Er ganz klein wie ein begossener Pudel vor mir sitzend. Ich kerzengerade vor ihm stehend mit erhobenem Haupt und fester, scharfer Stimme sprechend.
Auch dass ich hier meine Haltung bewahrte, erfüllt mich rückblickend mit Stolz.
Wir waren sicherlich da nicht auf Augenhöhe, aber wenn ich es recht bedenke, sehe ich mich keinesfalls augenhöhentechnisch in diesem Moment unter ihm. Gefühlt war es eher umgekehrt.

@isolde

Im ersten Schock: nein. Da wollte ich nicht, dass unser Weg zu Ende ist.
Und es waren dieselben Gründe wie bei dir.
Aber nachdem sich unser erster Neustart als falsch gemacht herausgestellt hatte, da hat sich jeder bewusst für d n anderen entschieden. Weil es jeder wollte.

…ja aber hättet Ihr erwartet, also von euch selber, dass ihr in so einem Fall genau so reagiert?

@Trust_him

Danke, ja. Kann auch nicht nachvollziehen, warum derjenige der fremdgeht ÜBER dem Betrogenen stehen sollte.

Was auch immer die ersten Gründe sind, kommt ja so oder so der Punkt, an dem sich beide fragen müssen ob und warum sie zusammenbleiben wollen. Deshalb ist es ja ein Prozess.....und kein Moment. Und spätestens hier sollte man schon auf Augenhöhe sein, die Entscheidung gemeinsam treffen, oder wie auch immer ihr es nennen wollt

Und wenn es bei dir
@isolde nur die o.g. Gründe waren, dann ist ja gut, dass ihr nicht mehr zusammen seid?

Mir ist nur weiter schleierhaft woher die (mangelnde) Phantasie kommt, dass alle anderen keine anderen Gründe haben können.

Allein wie sich Bernhard hier schon wieder rechtfertigen soll und ihm jedes Wort umgedreht wird :/
Sorry, aber das habe ich nun wirklich noch nie gelesen, wenn jemand sich halt trennt.

Bernhard muss sich keineswegs rechtfertigen. Warum auch? Ich frage nur, weil er sich selber immer rechtfertigt, ungefragt, verteidigt etc., für mich liest sich das wie eine andauernde Selbstneruhigung, so als sei er selber immer noch unruhig.
Für mich ist es gut, dass unser Weg zu Ende ist. Ich habe alles getan und bin mit mir im Reinen. Tatsächlich ist mein Exmann selber nur eine Erinnerung an ein altes Leben. Die Narbe ist natürlich geblieben und hat mich verändert, nicht schlecht, nicht gut, ich will das gar nicht werten, eben anders, so wie mein neues Leben.