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Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

S
Zitat von Plentysweet:
Das Kind ist dieser Situation wehrlos ausgeliefert. In der Natur eines Kindes liegt es aber, seine beiden Elternteile zu lieben und mit ihnen umzugehen.

Es ist richtig, dass das Kind der Situation wehrlos ausgeliefert ist. Eine sehr schmerzhafte Situation, in die das Kind durch den Vertragsbruch (in diesem Fall der Mutter) gebracht wurde. Gewissermassen wurde dem Kind - das zweifelsohne nichts dafür kann - die Möglichkeit genommen, in einer intakten Familie aufzuwachsen.

Einfach so, weil ein Elternteil vermeint, seine Bedürfnisse über den Schmerz und das Leid seines eigenen Kindes zu stellen. Ich finde das immer wieder empörend, zumal in unserem Bekanntenkreis zig Scheidungskinder sind, die teils in Therapie mussten (Depressionen) bzw. die Schule abgebrochen haben (gesamt 3 Burschen). In allen Fällen waren Affären der Grund zur Trennung. Und obwohl diese Auswirkungen bei uns im Freundeskreis offen diskutiert werden, ploppen immer "neue” Affären auf. Die (vormalig geheimen) Affährenführer wissen durch die Diskussionen im Freundeskreis um die Auswirkungen, ja sie kennen die betroffenen Mädels und Burschen und dennoch führen sie offenkundig Affären. Daraus ist mMn ganz klar ersichtlich, dass sie ihre Bedürfnisse im vollen Wissen um die Auswirkungen auf ihre Kinder deren Leid und Schmerz voranstellen.

Das ist für mich ein völlig inakzeptables Verhalten, das sich bei uns im Bekanntenkreis momentan abspielt. Und wenn dann Sager kommen, wie "Familie sei ein Irrtum" (nach 30 Jahren gut gehender Ehe (soweit wir das beobachten konnten) und zwei tollen, gesunden Kindern (in deren Gegenwart der Affärenführer das sagte), dann sehe ich den Zorn/die Wut auf den Affärenführer als völlig berechtigt an. Der Betreffende hat aber ohnehin mittlerweile alles verloren, neben seiner Familie und uns Freunden (keiner will mehr Kontakt zu ihm, nicht einmal sein bester Freund aus der Schulzeit), hat er auch seinen Job verloren, und findet seit längerem keinen mehr.

09.06.2022 16:43 • #526


Blanca
Zitat von paulaner:
Menschen haben nicht nur deswegen Affären, weil in der Ehe viel schief läuft.
Da genügt manchmal schlicht eine Gelegenheit.

Schief laufen tut es IMO bereits wenn es schlicht zu einer falschen Partnerwahl kam.

Unter welchen Umständen die erfolgte, ob es da erkennbare Anzeichen gab oder nicht, das wäre dann die nächste Frage.

09.06.2022 16:48 • x 2 #527


A


Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

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Ema
Zitat von Seneca22:
zumal in unserem Bekanntenkreis zig Scheidungskinder sind, die teils in Therapie mussten (Depressionen) bzw. die Schule abgebrochen haben (gesamt 3 Burschen). In allen Fällen waren Affären der Grund zur Trennung.

Ach so.
Und was wäre, wenn nicht Affären der Auslöser für die Trennungen gewesen wäre?
Was wäre, wenn die Kinder dann trotzdem schwer an der Scheidung zu knabbern gehabt hätten? Wer hätte dann Schuld an der leider entstandenen Misere, deiner Meinung nach?
Oder vertrittst du die Ansicht, dass man sich grundsätzlich nicht scheiden lassen darf, und zwar der Kinder wegen? Lieber leidet man dann an einer unschönen, vielleicht lieblosen Beziehung? Vielleicht jahrelang?
Sollte es so sein, kann ich dir versichern, dass Kinder nicht nur wegen Scheidungen schwer leiden können. Sie können genauso leiden, wenn die Eltern eine lieblose und unschöne Beziehung führen. Und sie können dann genauso Therapiebedarf haben.

09.06.2022 16:50 • x 3 #528


S
Zitat von Ema:
In dem übrigens nichts von Treue steht. Jedenfalls nicht in Deutschland. Das war einmal so.
Von vertragsbrüchig kann also im juristischen Sinne keine Rede sein.

Da dürften Sie falsch liegen. Die Rechtssprechung in Dtld. hat folgende Pflichten herausgearbeitet:

- häusliche Gemeinschaft
- Familienplanung und ausschließliche Geschlechtsgemeinschaft
- Beistand und Fürsorge
- einvernehmliche Regelung gemeinsamer Angelegenheiten
- Rücksichtnahme und Achtung des persönlichen Freiraums
- Verständigungsbereitschaft
- gegenseitiger Unterhalt und Mitarbeit

https://www.news.de/amp/reisen-und-lebe...ltigung/1/

Auch wenn es keine Verschuldensscheidung in Dtld mehr gibt, bleibt die ausschliessliche Geschlechtsgemeinschaft eine eheliche Pflicht aus dem Vertrag.

09.06.2022 16:51 • x 2 #529


ElGatoRojo
Zitat von paulaner:
Warum geht ihr eigentlich immer davon aus, dass Genussmensch so viele Fehler in der Ehe gemacht hat?
Menschen haben nicht nur deswegen Affären, weil in der Ehe viel schief läuft.

Er muss ja auch keine Fehler gemacht haben. Affären passieren auch bei eigentlich guten Beziehungen - sowohl bei Männern als auch Frauen. Deswegen würde mich immer die eigentliche Motivlage interessieren.
Zitat von Ema:
In dem übrigens nichts von Treue steht. Jedenfalls nicht in Deutschland.

Eben. Nur etwas von ehelicher Lebensgemeinschaft. Das heißt im Klartext Tisch und Bett.

09.06.2022 16:54 • x 2 #530


S
Zitat von Ema:
Lieber leidet man dann an einer unschönen, vielleicht lieblosen Beziehung? Vielleicht jahrelang?

Geh bitte. Wir kennen die betroffenen Paare jahrzehntelang, wir waren stets gemeinsam in Grossgruppen auf Urlaub, haben grosse Häuser dafür gemietet. Da waren keine unschönen, lieblosen Beziehungen. Das sind die Märchen, die die Affärenführer ihren Geliebten erzählen, um sie zum S. zu bringen.

09.06.2022 16:56 • x 2 #531


ElGatoRojo
Zitat von Seneca22:

Auch wenn es keine Verschuldensscheidung in Dtld mehr gibt, bleibt die ausschliessliche Geschlechtsgemeinschaft eine eheliche Pflicht aus dem Vertrag.

Das schriebst du so. Wahrscheinlich hast du auch eine Quelle dafür. Denn wäre es so, müssten Sanktionen bei Verletzung möglich sein und Ersatz von Schäden.

09.06.2022 16:58 • x 1 #532


Ema
Zitat von Seneca22:
häusliche Gemeinschaft
- Familienplanung und ausschließliche Geschlechtsgemeinschaft
- Beistand und Fürsorge
- einvernehmliche Regelung gemeinsamer Angelegenheiten
- Rücksichtnahme und Achtung des persönlichen Freiraums
- Verständigungsbereitschaft
- gegenseitiger Unterhalt und Mitarbeit


Zunächst einmal:
Ich hätte gern eine etwas seriösere Quelle, wenn ich sie ernst nehmen soll.

Wer kann denn heute noch ein Ehepaar zwingen, eine häusliche Gemeinschaft zu führen? Weißt du, wie viele Ehepaare in getrennten Haushalten leben?
Ähnliches gilt für andere Punkte. Wer kann denn Rücksichtnahme und Achtung des persönlichen Freiraums einklagen? Oder Verständigungsbereitschaft?

Aber das ist eh ein Nebenschauplatz. Darum geht es hier im Kern ja gar nicht.

09.06.2022 16:59 • x 1 #533


Ema
Zitat von Seneca22:
Geh bitte. Wir kennen die betroffenen Paare jahrzehntelang, wir waren stets gemeinsam in Grossgruppen auf Urlaub, haben grosse Häuser dafür gemietet

Geh bitte selbst!
Erstens kannst du den Leuten immer nur vor die Stirn gucken (selbst, wenn du mit ihnen im Urlaub bist) und zweitens: Willst du mir jetzt erzählen, dass es keine unglücklichen Ehen gibt? Nicht im Ernst, oder?
Und meine Frage war, wer dann die Schuld an der Misere und Therapiebedürftigkeit der Kinder hat, wenn es zu einer Trennung kommt.
Oder eben, ob man sich deiner Meinung gar nicht trennen darf.
Dann können die Folgen, wie ich bereits sagte, ebenfalls in Therapiebedürftigkeit der Kinder bestehen.

09.06.2022 17:02 • x 1 #534


Blanca
Zitat von Seneca22:
Einfach so, weil ein Elternteil vermeint, seine Bedürfnisse über den Schmerz und das Leid seines eigenen Kindes zu stellen. Ich finde das immer wieder empörend

OK. Und was können andere Betrogene sich von Deiner Empörung nun kaufen?

Der ganze Palaver hier ging übrigens los, als Betrogene darüber berichteten, daß sie eine Beziehung 2.0 gewagt haben. Ein Prozess, der ihnen sicher immens viel abverlangt hat, ihnen aber für sich und ihre Ehe sinnvoll erscheint. Menschen, die damit übrigens auch ihrem bestehenden Familienverband eine 2. Chance gegeben haben, denn unter den Betroffenen sind sicher auch Eltern.

Was konkret soll Deine Empörung denen jetzt bitte bringen? Es geht ja wie gesagt nicht nur um Genussmensch in diesem Thread...

09.06.2022 17:05 • x 2 #535


I
Merkwürdig immer nur, oder eher zum schmunzeln, dass ach so unglückliche Ehen, immer dann ganz ganz besonders unglücklich sind, quasi nicht auszuhalten.
Wenn die 3. Person auf der Matte steht.
Vorher ging es jahrelang irgendwie… so völlig unglücklich.
Da war von, ich trenne mich, meist nie die Rede.

09.06.2022 17:07 • x 6 #536


Plentysweet
Zitat von Isely:
Vorher ging es jahrelang irgendwie… so völlig unglücklich.

Und weil es jahrelang vorher unglücklich ging, war es deshalb besser oder ein Grund, ohne Auftreten einer dritten Person, die Ehe beizubehalten?

09.06.2022 17:16 • #537


ElGatoRojo
Zitat von Seneca22:
Und jetzt meine Frage: Wer will solche Partner, die bereit sind, die eigene Bedürfnismaximierung über das Leid anderer zu stellen ? Wäre das Dein Traumpartner, ?

Wunderschöne Suggestivfrage. Ob der Partner - irgendwann - seine eigene Bedürfnismaximierung über das Leid anderer stellen wird weiß der meistens bei Beginn der Beziehung ebenso wenig wie du es von dir selbst weißt. Jetzt mal von den doch ganz seltenen Typen abgesehen, die von vornherein bösartig planen.

Entgegen der Einfachklassifizierung treue Ehefrau -- gewohnheitsmäßige Betrügerin gibt es 1001 Schattierungen. Und nur mal so: Manche Männer suchen sich lieber eine Partnerin, die S. aktiver ist. Bringt einfach mehr Spaß mit ihr. Dann nimmt man wahrscheinlich auch ein größeres Risiko für Affären in Kauf. Muss ja nicht sein, kann aber passieren. Dann kann man immer noch darüber nachdenken, was passiert. Und eben Motiv und Umstände der Affäre

09.06.2022 17:17 • x 2 #538


Plentysweet
Zitat von Genussmensch:

Verstehe diesen Kommentar nicht.

Wenn ich schreibe was in der Ehe nicht gelang heißt dieses nicht, daß Du daran schuld bist. Zu einer nicht funktionierenden Beziehung gehören immer Beide.
Der Kommentar war so gemeint, daß ich den Eindruck habe, daß Du unter dem Einfluss dieser großen emotionalen Verletzung (die verständlich ist), die Werte, die Du mit Deiner Frau nicht leben konntest, wie z.B. Verantwortungsgefühl, Pflichtbewußtsein, zu einer Sache und seinen Taten stehen, usw. in der Erziehung Deines Sohnes umzusetzen. So lese ich das hier.

09.06.2022 17:22 • x 1 #539


Blanca
Zitat von ElGatoRojo:
Dann nimmt man wahrscheinlich auch ein größeres Risiko für Affären in Kauf.

Womit wir wieder bei der Partnerwahl wären.

Was mir über die Jahre auch auffiel: Dominante Menschen landen oft bei jemand, der ihnen kommunikativ oder auch wirtschaftlich unterlegen ist. Da scheint das Starke das Schwache anzuziehen, wie das Licht die Motten - und umgekehrt.

Für eine Beziehung auf Augenhöhe müssten die Dominanten sich also entweder immer mal wieder bewußt zurücknehmen, oder sich gezielt jemand suchen, der ihnen gewachsen ist. Da dürften dann aber öfter die Funken sprühen - könnte auf Dauer anstrengend werden.

09.06.2022 17:23 • x 1 #540


A


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