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Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

Blanca
Zitat von Wurstmopped:
Du schreibst von Materiellen Dingen, deiner Frau fehlte wohl etwas an Nähe, Aufmerksamkeit, Zuneigung, Aufregung, das was ihre Leidenschaft weckt... ansonsten wäre sie nicht ausgebrochen.

Eine Frage ist, ob dieses fehlende etwas wirklich erst in der Ehe vermisst wurde, oder überhaupt je vorhanden war.

Gibt auch Menschen, die machen schon bei Eheschließung faule Kompromisse - warum auch immer. Besonders jene, die sich dessen selbst nicht so bewußt sind (oder es sich selbst nicht eingestehen wollen), vermögen da gut drüber hinwegzutäuschen.

Abgesehen von einer guten Partnerwahl wüßte ich ggfs. aber nicht, was für eigene Anteile der so (von Tag 1 an) Betrogene bei sich suchen sollte, damit die Ehe besser hätte laufen können... ein totgeborenes Pferd ist nun mal nicht reitbar, da kann man nur noch absteigen.

08.06.2022 18:23 • x 3 #481


S
Zitat von Blanca:
Weil es aus ihrer Sicht eben nicht so gut lief und sie Dir das nicht offen vermitteln konnte oder wollte - warum auch immer.

Ach so. Na dann ist ja alles ok. Sarc off.

Diese "Verständnis- bzw Rechtfertigungskultur" bei Affären, die dermassen viel Leid in Familien bringen, geht mir gehörig auf die Nerven. Der Mund ist nicht nur zum Bl asen, sondern primär zum Sprechen da. Nein, es ist nicht in Ordnung bzw verständlich, dass man eigene Defizite mit einer grossen Leidzufügung anderer - Kinder und Partner - ausgleicht. Das
zeugt von erheblichen charakterlichen Defiziten und null Lösungskompetenz. Es bringt weder für die Affärenführer weiter noch für die massiv darunter Leidenden etwas, Affären zu verharmlosen. Da geht es teils um ganze Familien, die zerstört werden. Affären sind etwas zutiefst Destruktives, Affärenführer (egal ob Ehemann oder Dritte Aussenstehende, die in die Familie eindringt), tragen destruktive und zerstörerische Muster in sich. Es ist ihnen egal, ob Kinder darunter leiden oder vielleicht später in "Dro." abgleiten, vielleicht empfinden sie auch Lust am Schmerz, den sie anderen zufügen. Es ist mir daher unverständlich, wie man für solche Verhaltensweisen auch nur einen Funken Verständnis aufbringen kann. Anderen zu schaden, kann nicht in Ordnung sein, kann man nicht verstehen. Sorry, für die klaren Worte.

09.06.2022 08:34 • x 4 #482


A


Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

x 3


Blanca
@Seneca22 Wo liest Du aus dem zitierten Satz eine Rechtfertigung für die Affärenführerin heraus?

Fakt ist, daß @Genussmensch bis heute keine Ahnung hat, warum sie aus der Ehe ausgebrochen ist. Irgendeine logische Erklärung muß es dafür aber doch geben.

Also tippe (nicht nur) ich darauf, daß die Affäre als Ventil für eine Problematik diente, die die Frau - warum auch immer - nicht dort besprechen konnte oder wollte, wo es hingehört hatte: mit Genussmensch.

Hast Du eine andere Erklärung dafür?

Und was hat es mit rechtfertigen zu tun, diesen Schluß zu ziehen?

09.06.2022 09:26 • #483


Blanca
Zitat von Seneca22:
Der Mund ist nicht nur zum Bl asen, sondern primär zum Sprechen da.

Da sind wir uns doch eh längst alle einig drüber.

Das Ganze entzündete sich an dieser Aussage:
Zitat von Genussmensch:
Warum sie ausgerechnet jetzt, wo alles gut lief, *beep*, das kapiere ich nicht.


Im gleichen Beitrag steht auch noch dies:
Zitat von Genussmensch:
Was ich erwarte ist, Vertrauen, in mich, in uns, gemeinsam, vor allem ich, hätte Lösungen gefunden, da bin ich mir sicher.
Bisher habe ich aus jeder Sch. herausgefunden, das hatte sie an mir geschätzt.

Bei dieser Formulierung fällt auf, das Genussmensch offenbar ein Macher ist. Sonst würde ein Wir dort stehen, wo jetzt ein Ich geschrieben ist.

Selbst jetzt, nach der Trennung, hat er null Idee was aus Sicht seiner Frau schiefgelaufen sein könnte in beider Ehe.

Daher versuchen wir, ihm mögliche Erklärungen zu geben. Ob die passen, können nur er und seine Frau wissen.

Aber was bitte hat das mit Rechtfertigen von deren Affäre zu tun?

09.06.2022 09:37 • x 2 #484


ElGatoRojo
Die meisten betrogenen Partner einer Beziehung treibt doch hauptsächlich die Frage nach dem Warum um. Einen Teil der Antwort kann er vom Betrüger erfahren - falls der ihm etwas entsprechendes sagt und falls das, was gesagt wird sich auch plausibel anhört. Einen weiteren Teil der Antwort könnte der Betrogene auch durch entsprechendes Nachdenken heraus bekommen. Das läuft dann auch in Richtung der eigenen Versäumnisse in der Beziehung.

Wenn sich der Betrogene allerdings allein an dem Fakt des Betruges festhält und beim warum eigenes Verhalten ausblendet ist die Folgerung schon eindeutig, dass eine Affäre das Ende der Beziehung ist.

09.06.2022 09:41 • x 5 #485


S
Zitat von ElGatoRojo:
Die meisten betrogenen Partner einer Beziehung treibt doch hauptsächlich die Frage nach dem Warum um. Einen Teil der Antwort kann er vom Betrüger erfahren - falls der ihm etwas entsprechendes sagt

Die Antwort auf diese Frage ist recht simpel:

"Weil der Betrüger und sein/ihr Affärenpartner die Erfüllung ihrer Bedürfnisse über das Leid stellen, das dem betrogenen Partner und den Kindern dadurch zugefügt wird".

Diese Antwort ergibt sich logisch zwingend aus der Affärensituation, wobei ich zugestehe, dass genetische Faktoren - wie vergrösserte Dopamin Allelen - eine Rolle spielen mögen. Dennoch ist es aber eine Entscheidung, die dem oben beschriebenen Muster entspricht: "Die eigene Bedürfniserfüllung wird über den dadurch bei Kindern und Partner bewirkten Schmerz / Leid gestellt".

09.06.2022 09:55 • x 1 #486


ElGatoRojo
Zitat von Seneca22:
Weil der Betrüger und sein/ihr Affärenpartner die Erfüllung ihrer Bedürfnisse über das Leid stellen, das dem betrogenen Partner und den Kindern dadurch zugefügt wird.

Das ist doch trivial - eben keine Antwort auf das warum dieser speziellen Affärensituation, sondern schlicht nur eine Aussage, was die gewöhnlichen Folgen einer Affäre sein können. Dass Affärenführer vornehmlich egoistisch handeln, ist ja wohl klar.

Wären es nur genetische Faktoren, wäre es ja einfach.

09.06.2022 10:01 • x 4 #487


DieSeherin
genau! und ich glaube, dass es unendlich viele gründe/auslöser für eine affäre gibt... und nicht alle, die versuchen, ihre gründe zu erklären, wollen sich damit reinwaschen.

09.06.2022 10:04 • x 2 #488


S
Zitat von ElGatoRojo:
Das ist doch trivial - eben keine Antwort auf das warum dieser speziellen Affärensituation,

Ich sehe das keineswegs als "trivial" an, wenn jemand mit seinem Verhalten anderen (womöglich auch den eigenen Kindern) Schmerz und Leid zufügt, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Es gibt Auskunft darüber, wie weit jemand aus selbstsüchtigen Motiven zu gehen bereit ist. Diese Verantwortung hat der betrügende Ehepartner ebenso wie der Intruder.
Beiden gemeinsam ist eine Eigennutzenmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste.

Und jetzt meine Frage: "Wer will solche Partner, die bereit sind, die eigene Bedürfnismaximierung über das Leid anderer zu stellen ?"

Wäre das Dein Traumpartner, @ElGatoRojo ?

09.06.2022 10:14 • x 1 #489


Blanca
Zitat von Seneca22:
Weil der Betrüger und sein/ihr Affärenpartner die Erfüllung ihrer Bedürfnisse über das Leid stellen, das dem betrogenen Partner und den Kindern dadurch zugefügt wird.

Solange die Eheleute nicht mal wissen, was für Bedürfnisse überhaupt im Raum stehen, ist da zunächst mal ein Kommunikationsproblem.

Woran die Gesprächsführung scheitert, ist dann nochmal ein anderer Kaffee. Du hast völlig Recht mit Deiner Ansage, daß der Mund zum Sprechen da sei. Darüber hinaus erfordert es aber auch Augen zu sehen und Ohren, um zuzuhören.

Wenn jemand nur sich selbst reden hören mag und dominant genug ist, das auch durchzusetzen, wird sein Gegenüber irgendwann resignieren und eigene Wege gehen. Selbstbewusste Menschen hätten sich ihm gegenüber behauptet, weniger selbstbewusste werden sich trennen und schwache gehen heimlich fremd. Nicht immer sind Platzhirsche sich bewußt, wie sehr ihr Verhalten andere ausbremst.

Inwieweit das speziell auf die Ehe von Genussmensch passt, kann man von hier aus natürlich nicht beurteilen. Gibt natürlich auch andere Erklärungsansätze.

09.06.2022 10:16 • x 5 #490


S
Zitat von DieSeherin:
und ich glaube, dass es unendlich viele gründe/auslöser für eine affäre gibt... und nicht alle, die versuchen, ihre gründe zu erklären, wollen sich damit reinwaschen.

Wir haben hier im Forum ja zahlreiche vermeintliche Gründe angeführt erhalten (wurde nicht gesehen, fühlte mich ungeliebt, der andere zu dominant etc., etc.). Und ? Macht es das besser ? Nein, im Gegenteil. Es zeigt lediglich, dass die Betroffenen keine Eigenverantwortung übernehmen wollen und sich in Ausreden flüchten.

Ich sehe keinen Affärenführer hier oder eine Affärenfrau, der schreibt Ich habe schwere charakterliche Defizite, an denen ich arbeiten werde. Ich will anderen kein Leid/Schmerz/Schaden zufügen, weil ich meine Bedürfnisse über das Leid anderer stelle.

Und die "Rechtfertigungskultur” macht die Sache nicht nur nicht besser, sondern schlechter. Es hindert die Betroffenen endlich mal in die Eigenverantwortung zu gehen.

09.06.2022 10:27 • #491


Blanca
Zitat von Seneca22:
Ich sehe keinen Affärenführer hier oder eine Affärenfrau, der schreibt Ich habe schwere charakterliche Defizite, an denen ich arbeiten werde. Ich will anderen kein Leid/Schmerz/Schaden zufügen, weil ich meine Bedürfnisse über das Leid anderer stelle.

Das mag dem Umstand gesundet sein, daß dieser Thread ausdrücklich den Betrogenen gewidmet ist, näheres dazu steht im Eröffnungsbeitrag.

09.06.2022 10:41 • #492


ElGatoRojo
Zitat von Seneca22:
Und die Rechtfertigungskultur” macht die Sache nicht nur nicht besser, sondern schlechter. Es hindert die Betroffenen endlich mal in die Eigenverantwortung zu gehen.

Klar - das Leben nach einer Affäre kann so gesehen ganz einfach sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass es meist komplizierter ist. Nur den Fakt des Betruges zu sehen ist eben das zu sehen, was die Oberfläche ist.

O.k. - für das praktische Leben kann das genügen und dann ist eben die Beziehung durch die Affäre beendet. In vielen Fällen eigentlich schade drum.

09.06.2022 10:42 • x 1 #493


DieSeherin
Zitat von Seneca22:
Ich sehe keinen Affärenführer hier oder eine Affärenfrau, der schreibt Ich habe schwere charakterliche Defizite, an denen ich arbeiten werde.

selbst wenn ich genau weiß, dass ich einen fehler begangen habe, jemanden verletzt habe, würde ich das niemals so sagen!

09.06.2022 10:45 • x 1 #494


S
Zitat von Blanca:
Solange die Eheleute nicht mal wissen, was für Bedürfnisse überhaupt im Raum stehen, ist da zunäch

Gut, mit dieser Arbeitshypothese stellst Du allerdings die Eigenberechtigung der Beteiligten in Frage. Was kommt als nächstes Ich kenne meine Bedürfnisse nicht, und bin in eine Beziehung/Ehe gestolpert

Wir hatten tatsächlich so einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis. Ein 60jähriger Top Manager verlautbarte nach 30jähriger Ehe und zwei Kindern, sowie mehrjähriger Affäre mit einer kinderlosen gleichaltrigen Mitarbeiterin, dass Familie ein Irrtum für ihn gewesen sei. Ich habe ihm in illustrer Runde geantwortet, dass er solche Sager bitte nicht in Eingaben machen möge, da andernfalls seine Eigenberechtigung in Frage gestellt werden könnte.

09.06.2022 10:48 • #495


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