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Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

B
Zitat von BernhardQXY:
@Butterblume63 Ja. Da gilt nicht nur gegenüber dem Partner auch gegenüber engen Freunden

Will ich erweitern,dass es für alles zutrifft. Ich wohne in einer wunderschönen Ecke. Selbst habe ich diese Schönheit früher nicht mehr wahrgenommen. Bekamen wir Besuch von weiter entfernt wurde regelrecht geschwärmt wo wir wohnen. Ich musste mit der Nase darauf gestoßen werden um wieder dankbar zu werden. Meine Lektion habe ich gelernt:
Lebe so bewusst als ob es der letzte Tag in meinem oder im gemeinsamen Leben sein wird.

25.08.2022 22:28 • x 1 #1381


Jetti
Zitat von BernhardQXY:
Ich muss einfach zugeben dass wenn sich eine mir hingibt ich zuschlage.
Natürlich kann ich und tue es auch meinen Verstand einzusetzen. Aber die Gefahr ist da, Gelegenheit zu nutzen

Hier muss ich einfach nochmal nachfragen.
Du würdest wirklich zuschlagen?

Ihr habt so viel gemeinsam durch und geschafft. Und das würdest Du aufs Spiel setzten?
Oder zählt dies nicht, weil ONS?

25.08.2022 23:49 • #1382


A


Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

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ElGatoRojo
Zitat von BernhardQXY:
Aber die Gefahr ist da, Gelegenheit zu nutzen

Es gibt die Gelegenheiten, die wirklich flashen. O.k. - muss nicht immer eine Affäre daraus entstehen, aber das Risiko ist deutlich erhöht. Soll aber bei Frauen ebenso sein.

25.08.2022 23:57 • x 1 #1383


B
@Jetti
Würde ich nur auf meinen Körper hören bin ich mir relativ sicher.
Aber in Anbetracht der Tatsache was wir so durchgemacht haben und was dieser Weg auch nur für mich gebracht hat, ließe höchstwahrscheinlich der Verstand ein riesen Stoppzeichen winken.

Es ist nur theoretisch eine Überlegung. Und viele Gefahrenstellen kann man erkennen und vermeiden.

26.08.2022 05:20 • x 1 #1384


S
@BernhardQXY
Das ist wirklich schwierig und vermutlich der Grund, warum überhaupt Affären entstehen. Ich denke nicht, dass es nur Kinder, Haus, Geld usw. sind, die erst eine Affäre möglich machen. Man weiß schon auch immer, was man am Partner hat. Nur ist man sich in diesen Momenten zu sicher, weil selbstverständlich. Und es wird langweilig, plätschernd, Kleinigkeiten nerven.

Leidenschaft wird durch Verlustangst geschürt.
Man merkt ja immer erst was man hat, wenn es droht zu verschwinden. So ist das vermutlich bei allem. Wie viele wechseln den Job, weil sie frustriert sind und am Tag des Abschieds kehrt sich das Gefühl in Wehmütigkeit um? Plötzlich scheint nicht immer alles so schlecht gewesen sein. Warum wird wohl nirgends so viel gelogen wie bei Beerdigungen? Plötzlich fehlt die ätzende Nachbarin, die einen jahrelang nur zusammengefaltet hat, weil es zu laut war, das Auto blöd parkte usw.. Und man wünschte sich, sie würde verschwinden, nicht durch den Tod, aber durch Umzug oder sowas. Eigentlich wünschte man ihr, wenn man ehrlich ist, die Pest an den Hals. Bis sie stirbt. Dann scheint sie plötzlich gar nicht mehr so schlimm gewesen zu sein.
Oder bei Trennung. Alles ist in Ordnung und richtig. Solange der andere nicht aufgibt, will man ihn gar wieder. Erst wenn er von der Bildfläche verschwindet, einen neuen Partner hat, wird er wieder interessant. Tausendmal erlebt in meinem Umfeld und in jungen Jahren auch selbst bei mir.
Aber das sind halt alles Momentaufnahmen. Und danach handelt man oft, weil man sich den Gefühlen hingibt.
Ich denke das ist ein Stück weit menschlich.
Der Unterschied, warum manche trotzdem in der Situation (Ehe) bleiben und nicht fremdgehen oder sich vorschnell umorientieren, ist vielleicht, ob jemand eher emotional oder rational veranlagt ist. Hier geht's um Nuancen. Beides hat jeder, beides braucht jeder. Mal kippt es so, mal in die andere Richtung. Manche sind charakterlich stärker auf der einen Seite, manche auf er anderen.

Ich sehe noch meinen Ex vor mir als ich ihn nach der Affäre verlassen wollte. Ich höre ihn noch sagen, dass er mich noch nie so kalt erlebt hätte. Plötzlich war er voller Emotionen. Er hatte eine Heidenangst und hätte alles getan. Nur schauspielern konnte er das nicht.
Kaum schien es wieder gefestigter, normaler zu sein, wurde ich wieder langweilig und nervig - zumindest verhielt er sich so. Ich bin mir auch sicher, dass er den Kontakt zur AF nie vollständig aufgab. Als ich dann später endgültig ging, das selbe wieder. Und er gab mir wieder selbst sehr gute Gründe dafür. Für mich ist das bis heute sehr unverständlich. Aber ich bin auch sehr rational.

26.08.2022 14:21 • x 3 #1385


MissLilly
Zitat von BernhardQXY:
Aber die Gefahr ist da, Gelegenheit zu nutzen

Tja wenn die Gelegenheit nur alle paar Jahre mal kommt, dann wundert es mich nicht, dass man zuschlagen muss
Aber wenn Man praktisch jeden Tag die Gelegenheit hat, dann hat man keine Sorge etwas zu verpassen

28.08.2022 01:58 • #1386


Blanca
Zitat von So-What:
Man merkt ja immer erst was man hat, wenn es droht zu verschwinden.

Ist jetzt nicht persönlich gemeint, bzw. speziell auf Dich gemünzt...

Umgekehrt könnte da aber auch ein Schuh draus werden, der da lautet:

Man merkt ja immer erst, wie oberflächlich, profan und gedankenlos der Mensch ist, mit dem man da allen Ernstes den Rest seines Lebens verbringen wollte, wenn er/sie sich wirklich erst in so einem Augenblick umdreht und plötzlich eben doch geht, was vorher unmöglich schien.

30.08.2022 15:24 • #1387


Blanca
Eine Userin dieses Forums namens @finita hatte früher mal folgende Signatur:

If you have to choose between me and her, choose her, because, if you loved me, you wouldn´t have to make a choice.

Mit Blick auf Affären stelle ich folgende Fragen in den Raum:

Geht es wirklich grundsätzlich um die Wahl zwischen zwei Menschen (= wen liebe ich mehr?), wenn jemand sich entschließt, die Affäre zu beenden und in der Hauptpartnerschaft zu verweilen? Oder ist es nicht vielmehr die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben - die es ohne den Hauptpartner so in der Form nicht gibt?

Und wenn letzteres der Fall sein sollte: Ist es in letzter Konsequenz dann nicht eher ein Abwägen zwischen Selbstliebe und der Liebe für den Außenpartner - als ein Abwägen wen der beiden (EF oder AF) man mehr liebt?

30.08.2022 15:45 • #1388


ElGatoRojo
Zitat von Blanca:
Ist es wirklich grundsätzlich eine Entscheidung zwischen zwei Menschen (= wen liebe ich mehr?), wenn jemand sich entschließt, die Affäre zu beenden und eine Beziehung 2.0 mit dem Hauptpartner zu beginnen?

Nicht unbedingt. Die Affäre muss ja nicht aus Liebe gestartet worden sein. Und es gibt auch Affären, wo durchaus der Hauptpartner noch geliebt wird - mehr oder gleich oder weniger als die Affäre.
Zitat von Blanca:
Oder ist es die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben - die es ohne den Hauptpartner so nicht gibt?
Und wenn letzteres der Fall sein sollte: Ist es in letzter Konsequenz dann nicht eher ein Abwägen zwischen Selbstliebe und der Liebe für den Außenpartner - als ein Abwägen wen der beiden (EF oder AF) man mehr liebt?

Irgendwie unklar, deine Folgerung und Frage.

30.08.2022 15:51 • #1389


Blanca
Zitat von ElGatoRojo:
Irgendwie unklar, deine Folgerung und Frage.

Danke für den Hinweis.

Was ich meine:
Sollte es in Wahrheit die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben sein, so geht es doch letztlich um Selbstliebe.

Dann allerdings würden die Partner doch quasi austauschbar. Könnte man mit dem Außenpartner auch so leben, hätte man sich womöglich eben doch für den entschieden. Oder für einen (noch völlig unbekannten) Dritten, mit dem das ebenso möglich wäre.

30.08.2022 15:56 • #1390


ElGatoRojo
Zitat von Blanca:
Sollte es in Wahrheit die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben sein, so geht es doch letztlich um Selbstliebe.

Du meinst - beispielsweise - mit Haus und Kind und Hund und Hamster. Wobei die Frau, die das zusammen hält, eigentlich relativ austauschbar wäre. Gibt vermutlich einige, die so denken. Hauptsache, es haut hin. Das wäre allerdings für mich in der Tat Selbstliebe³

30.08.2022 16:03 • x 1 #1391


DieSeherin
Zitat von Blanca:
wen liebe ich mehr?


ich konnte bei liebe nie von mehr oder weniger sprechen.... eher von anders! und dann ist eine wahl tatsächlich von den eigenen, inneren faktoren abhängig.

30.08.2022 16:09 • x 1 #1392


E
Zitat von Blanca:
Geht es wirklich grundsätzlich um die Wahl zwischen zwei Menschen (= wen liebe ich mehr?), wenn jemand sich entschließt, die Affäre zu beenden und in der Hauptpartnerschaft zu verweilen? Oder ist es nicht vielmehr die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben - die es ohne den Hauptpartner so in der Form nicht gibt?

Hier würde ich gerne nochmal als ehemalige Affärenführerin antworten. Was mich nämlich heute dankbar macht und eben sicher, dass ich die richtige Wahl getroffen habe, ist genau das: Ich liebe die Art, wie mein Mann und ich leben.

Damals, als ich den AM traf, war ich dessen allerdings völlig überdrüssig. Zu viel war passiert, zu sehr hatte ich mich verbiegen müssen. So empfand ich es jedenfalls. Mein Mann und meine Eltern verstanden sich nicht. Das ging soweit, dass ich mich entscheiden musste. Ich entschied mich für meinen Mann und verlor nach und nach den Kontakt zu meiner Familie. Als meine Eltern dann nacheinander starben, war daran nichts mehr zu rütteln. Meine Schwester zeigte mir noch bei der Trauerfeier meines Vaters, wo ich ihrer Meinung nach hingehörte: In die letzte Reihe bzw. an die Tür der Kapelle, wo ich neben den Nachbarn und Freunden meines Vaters gerade mal einen Stehplatz bekam. In der ersten Reihe saß meine Schwester und dachte nicht daran, mir einen Platz anzubieten. Den bekamen meine Cousinen zugewiesen, sowie weiter entferntere Verwandte. Ich muss sagen, das tat mir sehr weh.

Ich war damals noch arbeitslos, hatte meinen Beruf für die Familie aufgeben müssen. Gerne hätte ich dennoch weitere Kinder gehabt, mein Mann verweigerte sich dem aber. Auch unterstützte er mich nicht bei meinen Versuchen, irgendwie wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Als dann die weitere Familienplanung auch theoretisch aufgrund meiner Unterleibs-OP nicht mehr möglich war, ging auch dieses Kapitel zu Ende.

Ich weiß noch, wie unglücklich ich mich damals fühlte. Irgendwie innerlich abgestorben, im golden Käfig. Ich bekam manchmal kaum noch Luft. Ich funktionierte nur noch und rutschte in eine tiefe Depression.

Erst der AM holte mich da wieder raus. Trotzdem diese Affäre dramatisch endete und ich von Glück sagen kann, dass ich heute wieder zufrieden in meiner Ehe gelandet bin, gab doch erst diese Affäre den Anstoß, dass sich etwas änderte. Das war auch dringend nötig. Ich machte eine Therapie, ruderte mich beruflich einigermaßen wieder frei, bekam endlich Unterstützung und Wertschätzung von meinem Mann. Heute hilft er mir tatsächlich auch im Haushalt. Er macht die Wäsche, kümmert sich um den Garten und wenn der Hausputz ansteht, übernimmt er den Staubsauger. Heute ist das, was ich Jahrzehnte lang alleine machen musste Teamwork at its best. Es ist nicht so, dass ich das nicht schon vorher eingefordert hätte. Ich wurde einfach nicht gehört. Mein Mann stammt aus einer Großfamilie, die ich sehr liebe. Aber diese Kindheit hat ihm ein sehr dickes Fell wachsen lassen. Bis zu ihm mal eine Bitte durchdringt, braucht es schon sehr sehr viel Nachdruck. Erst die Affäre brachte da etwas bei ihm ins Rollen. Plötzlich verstand er offenbar, dass er etwas tun musste, um mich zu halten bzw. zurück zu erobern.

Nicht dass ich ihm das dann tatsächlich schwer gemacht hätte. Ich war ja echt kaputt und am Boden nach dem Affärenende in meiner winzigen verschimmelten Wohnung. Nur allzu gerne ließ ich mich von meinem Mann da raus holen und endlich hatte auch ich wieder genug Überlebenswillen, um eine Therapie zu beginnen.

Ich liebe mein Leben, wie wir es heute führen. Und ich kann sagen, ich liebe auch meinen Mann. Da beides irgendwie untrennbar miteinander verwoben ist, weiß ich nicht genau, was überwiegt. Jedenfalls bin ich froh, dass es heute so ist, wie es ist. Wir sind haarscharf an der Katastrophe vorbei gerutscht. Nicht auszudenken, wenn der AM mich tatsächlich als seine Frau gewollt hätte. Ich befürchte, ich hätte mich für ihn noch mehr verbogen und wäre irgendwann daran zerbrochen. Nee, da will ich eigentlich gar nicht mehr dran denken. Zum Glück ist dieses Kapitel vorbei.

30.08.2022 16:34 • x 4 #1393


T
Zitat von Blanca:
Sollte es in Wahrheit die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben sein, so geht es doch letztlich um Selbstliebe.

Erinnert mich an das Buch Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratet.

30.08.2022 16:36 • x 1 #1394


T
Zitat von Blanca:
Oder ist es nicht vielmehr die Entscheidung für eine bestimmte Art zu leben - die es ohne den Hauptpartner so in der Form nicht gibt?

Realistisch betrachtet, ist das Teil der Konsequenzen. Wenn man sich als Affärenführer ein Leben mit der Affäre ausmalt, gehören da logisch betrachtet auch immer die damit verbundenen Konsequenzen dazu. Sehr schön bei playmobil zu lesen. Ihm geht es nur wenig um die Frau, die er wählt, sondern vorrangig um das Leben, das mit der Entscheidung einhergeht.

Und so erklären sich ja auch viele längerfristigen Affären. Eine getroffene Wahl hat nunmal Konsequenzen. Und solange sowohl EP als auch AP grundsätzlich geliebt werden oder zumindest es sich mit beiden recht nett leben ließe, will man wohl auch auf keine/n davon verzichten.

Aber....und das habe ich schon an anderer Stelle gesagt....bei diesen Diskussionen wird außer Acht gelassen, dass man sich in einer Affäre ebenso entlieben kann wie in einer Beziehung.
Dann trennt man sich einfach, weil klar wurde, dass es nicht passt. Weder für eine Affäre und erst Recht nicht für eine Beziehung.

30.08.2022 16:46 • x 1 #1395


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