Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

Zitat von So-What:

Zweitens finde ich es unpassend mir diese nach o.g. Zeitraum nach einer Affäre vorzuhalten, da sie schon immer da waren.

Das wäre auch ein falscher Kommunikationsstyl.
Ich liebe mich und meine Defizite, ich lebe damit! Die Defizite werden bleiben.
Ich ergebe mich ihnen aber nicht mehr.

Zitat von Wurstmopped:

Alles gut, habe ich schon verstanden. Ich habe meiner Ex auch die Möglichkeit gegeben sich zu reflektieren und ihre Verhaltensweisen ...

Ja, speziell auf meinen Ex gemünzt, ist mir das heute auch egal.

Im Endeffekt suggeriert indirekt halt alles, was als Rechtfertigung dient auch, dass der Gegenüber was falsch gemacht hat, auch wenn es anders formuliert wird.
Z.B.
"Ich habe mich nicht gesehen/geliebt fühlt." = "Du hättest aufmerksamer sein sollen."

Mag sein, nur ist das keine Einbahnstraße. Vorher nicht und hinterher schon gar nicht.

Zitat von So-What:

Ich habe mich nicht gesehen/geliebt fühlt. = Du hättest aufmerksamer sein sollen.

Das genau sind die Probleme, aber es ist nicht mein Problem! Und für die Ursachen, kann ich nichts oder nur sehr wenig.
Und die negativen Gefühle die dann getriggert werden und die daraus resultierenden Verhaltensweisen haben eine Vergangenheit und die kann nur er in den Griff bekommen.
Ich kann ihm helfen wenn er in der Situation ist, wo er sich dann von den negativen Gefühlen überrannt fühlt, aber das muss er dann auch klar kommunizieren.

@MissLilly ich bin mir etwas unklar, was für ein Beispiel du meinst und was du damit sagen möchtest.
Ich vermute du meinst einen Menschen, der für dich erkannt hat, dass er in der Kindheit nicht gelernt hat zu kommunizieren?
Damit kann ich nichts anfangen.
Denn um diesen Punkt zu erreichen braucht es einen Prozess den wohl keiner anlasslos durchläuft.
Aber diese Erkenntnis ist ein Punkt auf den man in der Aufarbeitung einer Affäre stoßen kann

Oder dass man den Partner nicht mit der gebuhrenden Aufmerksamkeit wahrgenommen hat oder dass man zu sehr sein eigenes Ding macht; Möglichkeiten gibt es viele und genau das herauszufinden ist das was ich pauschal mit der Frage formulierte:
Welchen Anteil hatte man an der Vorgeschichte der Affäre

Zitat von So-What:

Als ich mich entschied nach seiner Affäre weiterzumachen, habe ich angefangen viele Dinge an mir zu finden um meine Anteile an der Schieflage zu untermauern. ...

und das ist doch auch richtig und wichtig! wenn zwei menschen beschließen, gemeinsam weiterzumachen, oder neu anzufangen, müssen doch beide bereit sein, die gründe zu verstehen und zu überlegen, wie man in der zukunft vermeiden kann, wieder in so eine lage zu geraten!

Zitat von So-What:

Im Endeffekt suggeriert indirekt halt alles, was als Rechtfertigung dient auch, dass der Gegenüber was falsch gemacht hat, auch wenn es anders formuliert wird.

Ich würde mir etwas mehr Differenzierung wünschen, bei allen Diskussionen.
Das eine ist der Betrug selber. Dafür trägt der affahrenfuhrer die alleinige Verantwortung und auch schuld.
Das andere ist die Entwicklung der Beziehung für die immer beide die gemeinsamen Verantwortung tragen.
Nach dem auffliegen einer Affäre muss man meiner Überzeugung nach zwei Themen Komplexe bearbeiten, so man einen echten Neustart hinlegen möchte
Nämlich zum einen der Umgang mit der Geschichte selbst.
Das kann wegfallen, wenn man sich trennt.
Das andere ist die Entwicklung der Beziehung.
Hier ist es für beide Parteien extrem lehrreich um für sich etwas zu lernen und sich weiter zu entwickeln.
Man kann durch solche Prozesse nur gewinnen und die Lebensqualität steigern.

Nachtrag:
Was man aus der Affäre selbst lernen kann ist zum Beispiel für den betrogen;
Ich lerne, wie befreiend Verzeihen ist
Ich lerne dass ich doch resilient bin

Für den affahrenfuhrer
War habe ich mich denn auf so eine blöde Geschichte überhaupt eingelassen, wäre denn eine Trennung und oder Gespräch nicht die nachhaltige Lösung.

Nur Beispiele ohne Anspruch auf Richtigkeit oder gar Vollständigkeit

Zitat von DieSeherin:

und das ist doch auch richtig und wichtig! wenn zwei menschen beschließen, gemeinsam weiterzumachen, oder neu anzufangen, müssen doch beide bereit ...

Sagte ich ja auch. Für mich war/ist es wichtig und richtig. Ich habe heute sogar das Gefühl ich bin noch klarer und aufgeräumter, trotz allem Elend auch selbstbewusster und leider auch etwas härter geworden. Für das Gegenüber kann ich das aber nicht übernehmen und selbst wenn Bereitschaft signalisiert wird, nicht in den Kopf schauen. Und wie weit man dann zusammenfindet bleibt unklar und ganz klar auch ein Risiko.

Zitat von BernhardQXY:

Ich würde mir etwas mehr Differenzierung wünschen, bei allen Diskussionen. Das eine ist der Betrug selber. Dafür trägt der affahrenfuhrer die ...

Das ist doch alles richtig. Aber ich kann ja niemand zum Lernen zwingen. Wenn der Affärenführer es nicht kann oder will, macht es eben für sich und die Geschichte ist zu Ende.
Und zum Thema Schieflage: Da trägt jeder dazu bei. Das steht ebenfalls außer Frage.
Die Frage ist doch aber, warum einer eine Affäre begann und der andere nicht. Das kann mehrere Gründe haben.

@So-What

Zitat von So-What:

Das ist doch alles richtig. Aber ich kann ja niemand zum Lernen zwingen. Wenn der Affärenführer es nicht kann oder will, macht es eben für sich und die Geschichte ist zu Ende.

Natürlich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Weg der Beziehung keine Rechtfertigung für die Affäre darstellt. Niemals.aber um zu verstehen und um zu lernen sollte man genau hinschauen auf die Beziehung.

Was den anderen betrifft, wenn er mitmacht sehr schön, wenn nicht dann nicht

Zitat von UngutesGefühl:

Dieses Gefühl fehlte wahrscheinlich wirklich lange Zeit, aber bewußt wurde es dem Affärenführer wahrscheinlich erst, als es eigentlich schon zu spät war.

nun, manchmal wurde das thema auch schon bis zum gehtnichtmehr durchgekaut und der partner hat zwar immer mal wieder veränderung angekündigt, aber es kam nichts?

und die gründe sollen ja auch keine rechtfertigung sein, aber sie können viel erklären?