@Holunder
Ich bewundere dich wirklich dafür, daß du so klar siehst, und so gut reagierst. Ich weiß, es tut trotzdem schei..
Aber ich wollte, ich hätte das einmal so ohne Aggression gesehen
Ich habe es jetzt zweimal geschafft, mich zu trennen, ohne das bittere Ende abzuwarten. Vor ca. 10 Jahren verliebte ich mich Hals über Kopf in einen viel jüngeren Mann, und er sich seltsamerweise auch in mich. Wir waren ein Jahr zusammen, er war wirklich ein besonders intensiver Mensch, aber eben auch selbstzerstörerisch. Und als ich Anzeichen bemerkte, daß er sich distanzierte, ging ich mit ihm saufen, denn da kann ich so ehrlich sein, wie sonst nicht.
Und er hat mir im Suff gesagt, daß er eigentlich lieber wieder frei wäre aber nicht richtig wisse, was er wolle (Später kam natürlich auch heraus, daß er schon etwas anderes im Auge hatte). Ich hab ihm (nach zwei Long-Island-Icetea) gesagt: Ich gebe dir jetzt die Möglichkeit, das cool zu beenden, kein Streit, keine Vorwürfe. Wir bleiben Freunde. ABER! Wenn du mich später sinnlos verletzt, dann verzeihe ich dir das niemals.
Er hat die Chance nicht genutzt. Als, nach Monaten, wieder so etwas aufkam, habe ich ihm nach einigem Nachdenken geschrieben: Hast du das ernst gemeint, gestern? Er: Ja. Ich: Gut, dann fühle dich hiermit als freier Mann!
Ich hab mir dabei echt das Herz rausgerissen, und die Fetzen angezündet, aber alles besser als keine echten Gefühle. Ich hab gelitten wie ein Hund, und als einzige, billige Rache blieb mir, ihm meine Freundschaft zu verweigern.
Und mir war von Anfang an klar, was ich von einer so ungleichen Beziehung und von ihm erwarten kann. Ich habe ihn sein gelassen, wie er ist, habe ihn nirgendwo eingeschränkt.
Leider mußte ich lange nachher erfahren, daß er seine Selbstzerstörung ziemlich vorangetrieben hat, und oft denke ich mir, vielleicht hätte er es gebraucht, daß ich ihn beschränke? Vielleicht hat er sich das unbewusst gewünscht, aber ich war ja selbst in meinen Verlassenheitsängsten gefangen, und konnte dem nicht selbstbewusst Einhalt gebieten.
Egal, Zappa hat recht, alles scheitert an mangelnder mentaler Gesundheit
14.07.2017 13:54 •
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