Hallo miteinander,
ich war vor 2 Jahren schon mal hier (habe mein Profil aber glaub gelöscht. ) und das hatte mir sehr geholfen. Ich habe seit Stunden einige Beiträge gelesen und bin jetzt an einem Punkt, an dem ich mir wohl doch einiges von der Seele schreiben sollte, weil es mich sonst kirre macht. Natürlich weiß ich (theoretisch), was ich tun sollte, schwer ist es trotzdem.
Ich versuche meine Geschichte kurz zu halten (haha):
Mein Freund (35) und ich (28) kennen uns seit 9 Jahren und sind seit dem auch immer scharf aufeinander gewesen. Wir haben uns in der Ausbildung kennengelernt und 2016 kam der erste richtige Kontakt. Wir waren jeweils immer in einer Beziehung, weshalb der Kontakt freundschaftlich war. Ende letzten Jahres machte er im Rahmen des Studiums bei mir im Geschäft ein Praktikum, woraufhin der Kontakt wieder öfter kam. Wir waren beide Single, ich allerdings frisch getrennt aus einer langen Kennenlernphase. Anfang Januar hatte ich mein Auto zerlegt und er war zufällig eine halbe Sunde entfernt und holte mich ab. Ab da lief es mit uns beiden.
Ich war über das Alte noch nicht 100% hinweg, ließ es aber trotzdem zu, weil ich Angst hatte die Chance mit ihm nie wieder zu bekommen. Er war extrem schnell im Ich liebe dich-Modus, was mit leider zu schnell ging und unter Druck setzte. Er merkte das und es endete im Streit.
Wir hatten viele Auf und Abs und teils heftige Streitereien (meist wegen Kleinigkeiten, was sich aufschaukelte), weil die Kommunikation einfach nicht gebacken bekamen und teils seeeeehr verschiedene Ansichten hatten/haben.
Ende April war es dann das erste Mal soweit: Ein Streit eskalierte und er beleidigte mich mit allem was ihm einfiel. Bis heute bezeichnet er mich bei jedem Streit als eine Schl. und rechtfertigt es mit dann hättest du dich nicht wie eine verhalten sollen, wenn ich ihm sage, dass er mich nicht beleidigen soll.
Das Verhalten fing Anfang April an, als er im Studiums mit einer gemeinsamen Kollegin sprach, welche aus dem Nichts aufs Übelste bei ihm über mich herzog. Er stieg in das Gespräch zwar nicht ein (laut ihm, was ich glaube), aber seit dem ist das Schl.-Thema überhaupt erst auf dem Tisch und kommt bei jedem Streit zumTragen.
Ich war damals, als ich mit ihr zusammen arbeitete, mit meinen 21 Jahren gerne naiv und flirty unterwegs, was ihr und anderen Mädels sauer aufstoß. Gut, kann ich nachvollziehen, ist aber 7 Jahre her, mittlerweile hab ich mich weiterentwickelt. (Frage mich sowieso, wieso man nach 7 Jahren noch ablästert, hatte mit ihr nichts mehr zu tun, aber das ist ein anderen Thema )
Im Juni war ich auf einem Festival und habe einen Kollegen kennengelernt. Wir haben beim FlunkyBall eine Wette abgeschlossen, woraufhin wir schlussendlich Nummern getauscht haben. Danach nur noch ein Gut heimgekommen? und kein Kontakt mehr. Von der Wette hatte ich ihm erzählt, die fand er schon kindisch und dumm, weil es der einfachste Weg ist an Name und Nummer von einer Frau zu kommen. Es kam zum Streit, er fragte mich dabei, ob ich seine Handynummer habe, ich bejahte dies, er tickte aus (u.a. weil ich es nicht von selbst sagte) und machte Schluss. Währendessen beleidigte er mich weiterhin als Schl., ich hätte ja sowieso nur über meine Ti. geredet, sie im Bikini zur Schau gestellt und wie ich mich nur so widerlich anbiedern könnte.
Ganz ehrlich, ich bin aus allen Wolken gefallen. Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass er den Nummerntausch nicht in Ordnung fand und verletzt war. Darüber kann man reden und gut ist. Es kam auch nicht mehr vor.
Nach langem Streit die Versöhnung und irgendwann wieder ein heftiger Streit. So ging es Auf und Ab. Ich bin ehrlich: Ich hab nie gekämpft. Weil er es mir mit dem Verhalten immer einfach machte. Er kam aber jedes Mal wieder und wir probierten es erneut. Wäre der S. nicht so unverschämt gut, hätten wir bestimmt auch schon aufgegeben.
Auf einem Stadtfest im September, auf dem ich mit Freundinnen war, war auch mein Ex. Hab ihn ein Mal gesehen, kein Wort geredet. Mein Freund fragte 2 Mal, wen ich getroffen hatte, ich sagte von meinem Ex nichts, weil ich es nicht als Nötig empfand. Ist ja schließlich nur ein Stadtfest und wir seit 1,5 Jahren getrennt. Ein paar Tage später redete ich vom Fest, erwähnte, dass mein Ex auch da war und er tickte wieder völlig aus. Dass ich ihn belogen hätte, was bei mir falsch läuft, ich sei gestört und krank, dass ich sowas Normal finde nicht zu erzählen.
Diese zwei Vorfälle sind bei jedem Streit Thema. Mittlerweile gehe ich dabei auf Distanz, weil ich es nicht mehr hören kann. Das bringt ihn zur Weißglut, ich sei eine kalte gefühllose Schl. und liege ja sowieso schon mit dem Nächsten im Bett. Es gibt noch viel mehr.
Das Schema ist immer das gleiche, Vorwürfe, Schuldzuweisung, ich bin beziehungsunfähig, kritikunfähig gestört und krank. Ich antworte erst drauf und natürlich werfe ich ihm dann auch vor, was mich nervt, wie er sich verhält, dass es respektlos ist etc. Die Antwort auf die Respektlosigkeit ist immer: Denk du mal drüber nach, wie respektlos du mir ggü warst, als du sich wie eine Sch. verhalten hast. Tja, was soll ich noch sagen. Ich komm im Streit nicht an ihn ran. Und ironischerweise ist er scheinbar erst bei mir so, dass er beleidigt. Das hat er früher wohl nie gemacht. Und auch das glaube ich ihm. Ich bin allerdings sehr selbstbewusst, was er Zitat ab einem gewissen Maß unattraktiv findet .
Gestern Abend hab ich im Streit am Telefon (leider) Schluss gemacht. Wir führ(t)en eine Wochenenendbeziehung.
Im Streit sagte ich zu ihm - bezogen auf das Stadtfestthema, weil er wieder damit anfing - dass man manchmal auch nicht alles erzählen muss und verheimlichen nicht gleich lügen ist (ja, die 2. Aussage war nicht die Schlauste, war aber wie gesagt auf den einen Kontext bezogen und nicht auf alles). Daraufhin war es bei ihm völlig vorbei. Das sei das Schlimmste, was ich jemals zu ihm gesagt hätte und bezog es gleich auf ALLES. Und die Beleidigungen gingen weiter, ich bin an allem Schuld etc., bis ich wieder nichts mehr dazu sagte, kommt eh nichts bei ihm an, und Schluss machte.
Ich wurde heute wieder mit allem Möglichen zugetextet. Von Du wirst hier beim Studium sowieso nur rumh. und es verheimlichen, weil es ja kein Lügen ist bis du liegst eh schon wieder beim Nächsten im Bett und Wieso tust du mir das an, ich hätte dir 1000 Mal mehr als alle vor dir geben können, war alles dabei.
Ich habe bislang nicht reagiert und ihn, als die Nachrichtenflut kam, auch gesperrt.
Mittlerweile glaube ich schon fast, dass ich das bin, was er über mich sagt. Klar hab ich auch Fehler gemacht, aber ich verhalte mich gewiss nicht so, wie er mir vorwirft.
Ich distanziere und resigniere bei jedem Streit und habe wirklich keinen Bock mehr. Dabei dachte ich wirklich anfangs, dass er DER eine ist. Die letzten Wochen waren nahezu perfekt, als wir uns gefangen hatten. Wir hatten wirklich schlne Zeiten und war endlich mal wieder richtig verliebt.
Ich bin so genervt und gestresst. Ich habe nächste Woche eine super wichtige Prüfung und dank ihm nicht einen Satz gelernt heute.
Danke fürs geduldige Lesen und Entschuldigung für den Roman.
09.11.2022 22:48 •
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