Hallo Martin,
ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann, was ich aber sagen kann ist, dass ich mich im Moment in einer ähnlichen Situation befinde, daher könnten wir uns vielleicht gegenseitig helfen.
Meine Freundin (21) hat sich vor knapp zwei Monaten von mir (23) getrennt. Sicher hab ich gemerkt, dass in der Endphase der Beziehung nicht mehr alles so war wie am Anfang, allerdings habe auch ich nicht im geringsten mit diesem Schritt gerechnet.
Als Gründe dafür nannte sie, dass sie den Eindruck habe, ich interessiere mich nicht für sie und würde sie kaum kennen und ihr nicht das Gefühl geben, dass sie was besonderes für mich sei. Auch wenn ich akzeptieren muss, dass sie so fühlt, kamen diese Anschuldigungen für mich doch eher aus dem Blauen.
Nach der Trennung hatten wir noch einige ruhige und sachliche Gespräche ohne Geschrei und wirkliche Wutausbrüche oder Streit. Auch mir geht es so, dass ich ihr nicht böse sein kann, da es ihr gutes Recht ist, wenn sie sich nicht glücklich fühlt, sich zu trennen.
Allerdings würde auch ich sehr gerne wissen, wie es ihr damit geht, wie es in ihr aussieht und was sie mittlerweile über die ganze Sache denkt.
Bei den Gesprächen nach der Trennung hat auch sie gesagt, dass sie mich natürlich vermisst, dass sie auch gerne ZEit mit mir verbringt, sie allerdings glaubt, dass sie im Moment nicht in einer Beziehung mit mir sein kann. Sie war für mich da, hat mich geströstet, in dem Arm genommen, gestreichelt, eigentlich alles so, wie es auch in der Beziehung war.
Vor Weihnachten sagte sie zu mir, dass sie im Moment nicht wissen, ob es für uns beide noch eine gemeinsame Zukunft gibt oder nicht und dass sie Zeit braucht, im sich einiger Dinge klar zu werden und um herauszufinden, was sie wirklich will.
Ich gab ihr diese Zeit und wir hatten fast 3 Wochen so gut wie keinen Kontakt.
Als wollte das Leben mir nochmal richtig einen reinwürgen, riss ich mir dann beim Skifahren das Kreuzband. Ich habe ihr dass beim Smalltalk an Neujahr auch erzählt und sie zeigte sich besorgt um mich.
Sie schrieb mir anschließend auch einen wirklich netten Aufmunterungsbrief, in dem sie sagte, dass sie an mich denkt etc.
Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass wir emotional wirklich unterschiedliche Menschen sind. Ich gehe sehr offen mit meinen Gefühlem um, nicht nur in der Partnerschaft, sondern auch unter Freunden und in der Familie. Ich habe kein Problem damit, meinen engsten Vertrauten mein Innerstes zu offenbaren und mir Rat bei ihnen zu suchen.
Meine Ex hingegen redet eigentlich mit niemanden über ihr Seelenleben, Für unsere gemeinsamen Freunde, ihre Familie, kam der Schritt der Trennung ebenfalls sehr überraschend.
Ich habe mich vorige Woche durch Zufall mit ihrer Mutter unterhalten und auch sie meinte, dass sie sehr verschlossen sei und eigentlich nichts von sich Preis gibt.
Auch in der Beziehung fiel es ihr schwer, ihre Emotionen auszudrücken, vor allem verbal. Sowohl im Positiven, als auch im Negativen kam sehr selten was von ihr, womit ich allerdings mehr oder weniger klar kam, da ich bereit bin, einen Menschen so zu akzeptieren wie er ist.
Nun zur Sache: Der Status Quo ist im Moment derart, dass wir uns gezwungenermaßen ein Mal in der Woche in der Uni bei einem Pflichtpraktikum sehen. Wir gehen höflich miteinander um. Eigentlich ist alles so, wie es vor unserer Beziehung war. Das Kribbeln ist bei mir da, wenn ich sie sehen, sie lachen höre und ich denke mir: Wow, was für eine tolle Frau, ich will mehr. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie sie die ganze Sache verarbeitet, wie sie zu mir steht, ob es ihr genauso schwer fällt, mich zu sehen, wie es mir fällt.
Sie ist nach außen eine wirklich taffe Frau und schafft es in den allermeisten Situationen anderne Menschen nicht zu zeigen, wie es ihr geht oder sie sich fühlt. Auch einer ihrer engsten Freunde, der auch ein guter Freund von mir ist, weiß eigentlich über so gut wie nichts bescheid.
Im Moment geht es mir persönlich etwas besser, ich denke zwar immer noch jeden Tag sehr viel an sie, allerdings häufen sich auch die Momente, in denen ich denke, dass das ganze vielleicht besser für uns beide war.
Im Moment interessiert mich eigentlich nur, wie es ihr geht und wie sie das ganze bewältigt, da ich es ehrlich gesagt nur schwer ertrage, sie zu sehen und mitzuerleben, wie sie einfach so weitermacht, als wäre nichts gewesen.
Ob es für uns irgendwann einmal ein Zurück gibt oder nicht, wage ich im Moment eigentlich nicht zu überdenken, da ich mich dazu entschlossen habe, meine Gedanken nciht ständig im kreis drehen zu lassen.
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber mit persönlich hilft es sehr, mich mit Menschen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Lage wie ich befinden.
Gruß,
Felix.
04.02.2014 13:08 •
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