Hallo,
mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit habe ich ja gar nicht gerechnet. Vielen Dank erstmal dafür.
Leider habe ich es nicht geschafft eher zu antworten.
Ich versuche jetzt mal so gut es geht auf alles einzugehen.
Gleich vorweg, eine offene Beziehung kommt für meinen Mann absolut nicht in Frage. Für mich wäre das auf jeden Fall etwas was ich mir vorstellen kann. Ich kann ihn da schon verstehen, wobei ich auch denke, dass es ihm ja auch gut tun würde mal wieder ein ausgefüllteres S. zu haben.
Die Idee mit dem Pärchenclub und Dreier und so...Da muss ich ehrlich sagen, dass ich mir das nicht vorstellen kann, ich denke mein Mann noch viel weniger. Ich weiß auch nicht, ob uns das wirklich helfen würde. Ich will das gar nicht verurteilen, nicht falsch verstehen. Kann mir vorstellen, dass es für einige genau das richtige ist. Aber ich denke für uns eher nicht.
Zitat von PhönixFlamme:Hallo Lenchen,
es liest sich so, als hättest Du besten Freund und Vertrauten geheiratet, der Dir Geborgenheit gab.
Wenn die leidenschaftlichen Gefühle und S. Anziehung von Anfang an fehlten, bezweifele ich, daß die sich irgendwie erwecken lassen Ihm gegenüber bei Dir.
Inwieweit könnt Ihr über Eure Gefühle kommunizieren ? Weiß Dein Mann wie es in der Hinsicht in Dir aussieht ? Käme eventuell eine offene Beziehung in Frage ?
Was sind Eure Vorstellungen, Wünsche und Hoffnungen hinsichtlich der Paartherapie?
Ja die Befürchtung habe ich auch, dass sich das nicht mehr wecken lässt. Auch unsere Paartherapeutin hat sowas schon einmal angedeutet. Empfohlen wurde uns ein Tant. Kurs. Ich weiß nicht, ob das das was sein könnte und ob das was bewirkt.
Ja, mein Mann weiß wie es in mir aussieht und wir können darüber auch reden.
Für ihn ist das natürlich sehr schwer zu hören, dass seine Frau ihn nicht begehrt und es auch noch nie getan hat.
Also wir sind zur Paartherapie um herauszufinden, ob es mit uns noch Sinn macht oder nicht und um Anregungen zu bekommen was man verbessern könnte. Das mit dem fehlenden s.uellen Begehren ist mir auch erst durch die Paartherapie so richtig bewusst geworden. Vorher habe ich das irgendwie nicht so richtig verstanden und tausend Gründe gefunden, warum das mit dem S. nicht so funktioniert, habe die Fehler auch sehr bei meinem Mann gesucht. Aber leider muss ich wirklich sagen, dass es wirklich dieses fehlende Begehren meinerseits ist.
Gut wir haben vielleicht auch nicht hundertprozentig die gleichen Vorstellungen von gutem S. und das knutschen ist auch nicht ganz so wie ich mir das wünschen würde, aber ich denke das Hauptproblem ist schon das fehlende Begehren.
Neben unserem S. gibt es aber schon auch noch andere Probleme. Wir sind eben sehr verschieden, haben entsprechend auch unterschiedliche Vorstellungen vom Leben, von der Freizeitgestaltung usw.
Streitereien gibt es schon immer mal wieder, oft auch über Kleinigkeiten. Mein Mann meint, dass ich zu viel mecker rund kritisiere.
Diese schlechte Stimmung hängt aber irgendwie auch wieder mit unserem S. zusammen. In diesem Bereich so frustriert zu sein wirkt sich auf jeden Fall auf die gesamte Stimmung aus.
Zitat von Gretchen:Ist doch gut, dass du dir Gedanken machst! Kann dich ein Stück weit verstehen was du beschreibst.
Meist sind Ehen/Partberschaften bzw die Person die man auswählt, ja Reinszenierungen früherere enger Beziehungen. Damit meine ich die Eltern.
Ich denke da ist noch Luft nach oben. Sprecht es an in der Therapie dass ihr es euch anders vorgestellt habt...wie denn?
Wie sieht dein Mann die Situation?
Zu dem Punkt Eltern. Meine Eltern hatte keine glückliche Beziehung, haben sich letztendlich dann auch getrennt. Was sie schon viel früher hätten machen sollen. Ich als Teenager war froh, dass die beiden nicht mehr zusammen sind und die ständigen Streitereien, die teilweise richtig eskaliert sind, ein Ende hatten.
Wir haben das in der Therapie schon angesprochen, aber ich weiß auch nicht, manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auch gar nicht weiß was sie mit uns noch machen soll. Sie ist schon die zweite Therapeutin, die erste hat uns gar nicht gefallen.
Zitat von Kurschaden:Ich finde du solltest mit deinem Mann ein offenes Gespräch über deine Gefühle und das, was dir in eurer Ehe fehlt. Sprich an, dass du merkst, dass andere Männer dich interessieren , du aber nicht in eine Affäre schlittern willst.
Zum Punkt Paartherapie: habt ihr dort jemals eure Erwartungen daran definiert? Manchmal passt es einfach auch mit dem Therapeuten nicht.
Eine glück- und leidenschaftslose Beziehung für ein Kind aufrecht zu halten, halte ich für falsch. Kinder haben sehr feine Antennen für so etwas.
Reden tun wir darüber und auch das mit dem Interesse an anderen Männern weiß mein Mann.
Unser Kind merkt es auf jeden Fall, versucht uns immer mal wieder dazu zu bringen zu kuscheln oder uns zu küssen.
Ja das haben wir uns auch gesagt, dass wir nicht nur für unser Kind zusammenbleiben wollen, aber das sagt sich in der Theorie leichter, als es in der Praxis ist. Wir haben da schon beide große Angst, wie sie das verkraften wird.
Zitat von Gwenwhyfar:Aus Dankbarkeit für Beständigkeit wächst kein Begehren. Nach Eurer Ehezeit ist allerdings auch bei Paaren, die besser gestartet sind, oft die Luft raus. Anziehung und Gefühle kann man nicht herbei diskutieren, deshalb verwundert es mich nicht, dass die Paarberatung nichts bewirkt.
In der Theorie wäre sicher eine Affäre für Dich eine Lösung, vielleicht würde Dich das sogar auf den Teppich holen, wenn Du erkennst, dass Dein Partner viel bessere menschliche Eigenschaften hat. In der Praxis riskierst Du damit natürlich alles.
Es ist schwer etwas zu raten. Dein neuer Beruf wird Dir sicher viel abverlangen. Ein Hobby für das man brennt ist auch was.
Ansonsten Spielzeug? Sich bei SB absichtlich erwischen lassen? Animiere ihn wieder, weil....
Dein Mann wird auch gehörig gefrustet sein. Abweisung, wenn sie S. wollen, wirkt sich stark aufs Ego aus.
Das glaube ich auch, dass nach so langer Zeit sicherlich bei vielen die Luft raus ist und natürlich ist es nicht mehr so wie am Anfang. Bei uns war es nur leider nie so und das stört mich gewaltig. Man kann sich nicht an die schöne Anfangszeit erinnern und da wieder irgendwas wieder beleben und ich finde es halt auch echt schlimm, dass wir zusammen sowas nicht erleben durften und das ich in der Blütezeit meines Lebens auf sowas verzichten musste.
Ohja mein Mann ist sehr gefrustet, verständlicherweise.
Hmm, ich kann ihn nicht animieren. Kann ich mir nicht vorstellen was du schreibst, nicht weil ich prüde bin, bin ich gar nicht, weiß ich ja aus den Erfahrungen mit den anderen Männern. Ich weiß gerade nicht so ganz wie ich beschreiben soll was mich da hindert.
Ja in der Theorie hört sich so eine Affäre wirklich sehr verlockend an. Ob ich dadurch erkenne was ich an meinem Mann habe, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht. Denke eher dass mir dann noch mehr bewusst wird, was ich in unserer Ehe vermisse und es dann noch schwerer würde unsere Ehe zu retten. Mal ganz davon abgesehen, dass mein Mann unsere Ehe beenden würde.
Zitat von Gwenwhyfar:
Diese Zitate geben meines Erachtens ziemlich gut darüber Aufschluß, dass die TE keine so ganz gesunde Kindheit hatte. Wie die meisten von uns. Und deshalb die Anziehung zu Männern, die nicht wirklich gut tun.
Da gibt es keine Anziehung zu *netten*, vertrauenswürdigen Männern. Die Elterndiskussion kann hier meines Erachtens auch dahin stehen.
Es geht darum, was Lenchen mit ihrem Ehemann-Freund anfangen kann. Da bin ich in der Einschätzung ganz bei @phönixflamme.
Ein anderer, der Anziehung verspricht, wird wieder insgesamt mehr Achterbahn in Dein Leben bringen, Lenchen. Du wirst Dir das ja ohnehin gut überlegen mit der Trennung.
Meine Kindheit war tatsächlich nicht toll, nicht gesund. Das Verhältniss zu meiner Mama ist auch ganz schwierig.
Hingezogen fühle ich mich tatsächlich eher zu sehr starken und männlichen Männer. Auf den Bad Boy stehe ich jetzt nicht, aber schon auf Männer, die eben so richtig männlich sind und Selbstvertrauen haben. Wobei mir so Dinge wie Vertrauen und Zuverlässigkeit und sowas schon auch wichtig sind.
Bei deinem letzten Satz bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig verstehe. Vielleicht magst du dazu noch was schreiben?
Zitat von _Tara_:Das Begehren, der gemeinsame Se* ist es, was eine Paar-Beziehung von einer reinen Freundschaft unterscheidet.
Eine Partnerschaft, in der Se* und Leidenschaft, das körperliche Begehren komplett fehlt, wird über kurz oder lang scheitern (sofern wir nicht von 70aufwärts-Jährigen sprechen).
Spätestens dann, wenn einer von beiden einen Menschen trifft, bei dem se*uelle Lust und Begehren wieder leidenschaftlich entfacht werden! Das ist dann der Anfang vom Ende.
Man kann so lange ausharren, bis das passiert. Oder man trennt sich vorher schon und gibt damit sich selbst und dem anderen die Chance, nochmal eine auch se*uell erfüllende Beziehung mit einem anderen Partner, der besser passt, einzugehen.
Ist jedenfalls meine Meinung/Erfahrung.
Ja da hast du schon Recht, dass genau das eine Freundschaft con einer Paarbeziehung unterscheidet.
Letztes Jahr habe ich tatsächlich so einen Mann getroffen, der dieses Begehren auf eine schon unheimliche Art in mir ausgelöst hat. Unglaublich, dass man so fühlen kann. Wir hatten ne zeitlang beruflich miteinander zu tun, aber jetzt schon ne ganze Weile nicht mehr und das ist auch besser so.
Aber so hätte bzw würde ich mich gerne bei meinem Mann fühlen...
Trennung ist halt gar nicht so einfach. Da hängt soviel dran und man gibt ja dann auch die ganzen schönen Dinge auf. Und nach meinen schlechten Erfahrungen die ich mit Männern gemacht habe, habe ich auch Angst wieder nur an die falschen zu geraten.
Gut ich glaube ich lasse das erstmal so, ist ja auch ganz schön lang geworden.