Unserer Ehe fehlt es an Leidenschaft, wie weiter?

Zitat von Gwenwhyfar:

Jeder Jeck ist anders. Mein Mann hat mir irgendwann mal erklärt wie er sich mit Abweisungen bzgl S. gefühlt hat. Deshalb sage ich das.

Und es ist ja nur SEINE Frau, die nicht auf ihn abfährt.

Kommt drauf an, wie er gestrickt ist.

O. k. Gwen,
Er fühlt es als Abwertung seiner Person.
Das heißt aber noch lange nicht, dass es eine ist.

Noch ist es seine.
Eine Frau die nicht mehr auf mich abfährt, wäre es nicht mehr lange.

Zitat von Random:

Eine Abwertung seiner Person sehe ich wirklich überhaupt nicht.
Es kratzt vielleicht sein Ego.
Aber es ist ja nur eine Frau, die nicht auf ihn abfährt.

Die erfrischende Offenheit dem Ehemann gegenüber finde ich übrigens als eigentlich alternativlos.

Wenn wir nur alle so mutig wären

Das Problem ist, dass diese Offenheit leider meistens nichts bringt. Man kann diese Anziehung ja nicht (wieder) herbeizaubern - wobei es einfacher ist, wenn sie wenigstens mal dagewesen ist. Und die meisten Frauen wissen doch selbst gar nicht, warum sie sich so wenig angezogen fühlen von ihrem Mann. Und auch wenn sie es wüssten, können sie ihm kaum eine Anleitung schreiben, wie er sich verhalten soll.

Denn die Anziehung entsteht ja auf der unbewussten Ebene und kann auch von Frauen nicht rational erfasst werden. Im Gegenteil, wünscht sich die Ratio meistens das genaue Gegenteil von dem, was der Instinkt verlangt (sei aufmerksamer, sei netter zu mir, zeig mir Deine Zuneigung deutlicher - resultiert oft darin, dass der Mann anfängt, Blumen zu kaufen, den Tisch abzuräumen, besser zuzuhören - alles genau kontraproduktiv für das empfindliche Thema Anziehung).

Es ist halt leider ein sehr kritisches Thema, ich halte es für den wichtigsten Grund für Trennungen aus Langzeitbeziehungen heutzutage.

@Random

Ich glaube, man kann dem Selbstwert eines Mannes nicht viel Schlimmeres antun, als ihn permanent s. abzuweisen. Abgesehen von Jobverlust und Trennung, das ist für die meisten Männer wohl der Supergau. Ich habe jedenfalls bei meinen Recherchen derartig viele zutiefst frustrierte, unsichere Männer unter den (potenziellen) Fremdgängern gefunden, dass es mich geschaudert hat. Demzufolge würde eine Affäre in der Situation der TE tatsächlich helfen - allerdings nicht, wenn SIE eine hätte, sondern wenn ihr Mann eine hätte

Ich glaube das größte Problem mit der Anziehung bei Männern ist, dass sie schlicht Schisser sind.

Sie hat öfter Kopfweh, und die Gesellschaft sagt ihm, bring Blumen. Puder ihr den Popo.
Und je mehr Blumen erbringt desto öfter hat sie Kopfweh.

Ja, das ist schon verwirrend.

Ja, früher wurden Männer nur von ihren Frauen betaisiert (soweit sie das zugelassen haben). Heute werden sie schon, bevor sie überhaupt die erste dicke Betaisierung durch den Ehering erhalten, von der Gesellschaft betaisiert. Deshalb haben es auch immer mehr Männer so schwer, überhaupt eine Partnerin zu finden oder geschweige denn eine Frau für S.

Güte, was für Thesen. Da wird's mir ja beim Lesen anders.
Der Mann gewinnt also an Anziehung, wenn er sein Geschirr nicht abräumt...aha. Und wenn er unsicher ist, ist ne Affäre top, um sein Selbstbewusstsein wiederherzustellen. Aber bitte keine Blumen schenken.

Klar. Frauen werden alle gleich nass auf den aufregenden Badboy, der ganz Macho aus Überzeugung ist, seine angefressenen Teller stehen lässt und nebenher die Kollegin knallt. Ein monokausaler Traum.

Auch klar: alle Frauen testen nur. Der Mann ist der heldenhafte Löwenbändiger, der die blöde raubkatze bändigt.
Nimm nie ernst, was eine Frau sagt.
Sag ihr auf keinen Fall, dass du sie magst. Frauen erreichen in der Moralentwicklung höchstens Stufe 1 oder 2.
Alpha, Beta, HSE, LSE...Jawoll. Wie feiern Stereotype. Das ist nämlich am einfachsten.
Erziehung spielt natürlich überhaupt keine Rolle bei der Geschlechtersozialisation.
Frauen kommen irrational und emotional ohne einen erfahrenen Mann, der sie führt und anleitet, gar nicht klar.
Frauen wollen nicht ernst, sondern durchgenommen werden.
Nutze Englisch. Wichtig hier: freeze out, Mindset, Push/pull, *beep* Test...Blabla.
Mädels, gefallt eurem Mann, denn er ist praktisch immer schon mit einem Fuß weg, um euch auf den Zehenspitzen zu halten.
Männer, ihr müsst Alphas sein. Lasst das richtig schön raushängen, im deutschen Kukturraum funktioniert das super um an ein Psychoweib zu kommen.
Lasst uns uns wegbewegen von der Weiterentwicklung des Menschen und einen biologisch begründeten Status quo zementieren.

*sorry für oh*

Das sind eben erklärungsmodelle für möglicherweise beängstigende Themen.
Erklärungen schaffen Kontrolle, ermöglichen Abstand, man ist nicht mehr im Geschehen sondern auf einer anderen Ebene. Man versteht es... Angst vor Nähe kann super dadurch abgewehrt werden.
Toll sind die Erklärungen trotzdem...hehe wo ist der sonnenbrillensmiley?

Die s.uelle Anziehung ist ein Teilbereich einer Beziehung.

In jeden Beziehung laufen mehrere Handlungsstränge und Rollen parallel.

Im Idealfall ergibt sich insgesamt ein relatives Gleichgewicht.

Man muss das also nicht so stark vereinfacht verstehen.

Kann man aber, wenn es z.B. der manipulativen Verunglimpfung dienen soll oder man schlicht zu blöd ist.

Ich weiß nicht. Es gibt ja Unmengen an Typisierungs - Modellen. Angefangen bei Hippokrates (Blut, Schleim, schwarze Galle usw.) über Sanguiniker / Melancholiker / Dingenskirchen , C.G. Jung (introvertiert, extrovertiert . ) und Ayurveda (Vata, Pitta, Kapha), bis hin zu den Tierkreiszeichen. Irgendwie wird da versucht, das Rad auch immer wieder neu zu erfinden.

Für mich persönlich sind die gar nicht hilfreich. Weil ich dann im Denken bin und die Person gar nicht mehr unvoreingenommen wahrnehmen kann. Ich denke ja: Ach ja. XY ist ja der XYZ Typ. Er wird wie immer gleich dies oder jenes sagen. Er wird sich so und so verhalten.

Ich betrüge mich selbst um frisch erlebte Sinneseindrücke und Überraschungen. Ich komme gar nicht ins Fühlen und Spüren: wie ist diese Person in genau diesem einen einzigartigen Moment. Wie riecht sie? Wie sieht sie aus? Was fühlt sie gerade? Was für eine Schwingung nehme ich wahr? Etc. Etc.

Ich bin überzeugt, wenn es mir gelingt - völlig unvoreingenommen und ohne Erwartungen - Menschen, die ich schon lange kenne (oder meine zu kennen) jeden Tag aufs Neue zu entdecken - mit allen Sinnen und voller Aufmerksamkeit und echtem Interesse - dann bleibt eine Beziehung auch spannend und es stellt sich Anziehung von selbst ein.

Dieser Irrglaube Ich kenne meinen Partner in und auswendig . Er ist so und so. Das ist der eigentliche Beziehungskiller. Und genau das erleben wir hier doch in den Threads tagaus tagein, wenn die Leute aus den Wolken fallen, weil der andere von einem Tag auf den anderen weg ist. Weil plötzlich klar wird Ich weiß NICHTS über den anderen.

Deshalb sollte dieses Anziehung steigernde Verhalten auch instinktiv und bitte nicht rational -nach Schema - stattfinden.

Ein großes Problem für Männer.
Die handeln nämlich bei Unsicherheit und unklaren Situationen gern analytisch und rational.
Ein weiterer Mega abturner für Frauen, wenn es mit der Anziehung eh grad nicht zum Besten steht.

Zitat:

Ein großes Problem für Männer.
Die handeln nämlich bei Unsicherheit und unklaren Situationen gern analytisch und rational.
Ein weiterer Mega abturner für Frauen, wenn es mit der Anziehung eh grad nicht zum Besten steht.

Ach ja - das vergaß ich bei meinen Beispielen oben ganz: auch so ein (für mich) unnützes Typisierungsmodell die Männer und die Frauen.

Gut.
Aber jetzt nicht auch noch männlich und weiblich oder?
Maskulin und feminin als Grundprinzipien der Natur?

Och ja, natürlich geht es in Beziehungen auch um ganz andere Dinge. Aber hier geht es nun mal eben explizit um das Thema s. Anziehung, und die darf man dann ruhig auch mal separiert betrachten. Zumal ja die Beziehung davon abgesehen sonst in bester Ordnung ist (es gibt ja auch den Fall, dass die Anziehung verschwindet, weil die Beziehung an sich krankt und die Frau die Lust verliert, weil sie diesen Mann eigentlich nicht mehr binden will). Wenn es um s. Anziehung geht, kommen wir aber mit Ratio, Emanzipation und Zivilisation nicht allzu weit. Die sitzt nämlich viel tiefer.

Und die Zweifler können sich ja mal so Threads durchlesen wie den, in dem eine Frau ihren (mit Sicherheit sehr liebevollen und verantwortungsbewussten) Mann nach vielen Jahre Ehe für einen 20 Jahre jüngeren Flüchtling verlässt. Danach können wir uns noch mal unterhalten. Denn warum fühlt sie sich wohl zu dem jungen Mann hingezogen? Weil er so ein zuverlässiger, treusorgender Partner auf Augenhöhe für sie ist? Come on ...

Schätzelein,
wir Beide wissen, was von solchen Erwiderungen zu halten ist. gell
Ich find´das immer toll, wie das an deinem Hintern vorbeirauscht