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Ehefrau ist in unseren besten Freund verliebt

L
@Marcell
Mir geht es tatsächlich gar nicht um das S. bei ihm. Auch meine Vorlieben oder ähnliches Spielen in diesem Fall keine Rolle.
Natürlich ist es so, dass er mich als Mensch enttäuscht hat. Wir waren ja schließlich befreundet, so dachte ich. Und damit fühle ich mich natürlich auch betrogen und benutzt von ihm. Es war ja auch ein ausgenutztes Vertrauensverhältnis seienerseits.

Bevor gleich wieder kopfschüttelnt fragt um was geht es eigentlich...
Um genau das. Die Komplexität menschlicher Bindungen im Wechselspiel emotionaler Verstrickungen.

16.12.2022 07:09 • x 5 #301


M
@Lessi Menschen können grausam sein. Ich habe gelernt ich vertraue einfach keinen mehr blind . Ne gewisse Vorsicht lege ich an den tag und bei geld und frauen hört die Freundschaft meistens auf

16.12.2022 07:45 • #302


A


Ehefrau ist in unseren besten Freund verliebt

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M
@Lessi ich kann dir aber auch sagen das dieser Kampf für deine Frau genauso hart ist wie ne Trennung. Ich bin da ambivalent geworden , es gibt Tage da hasse ich sie einfach und würde am liebsten direkt gehen und dann tage da liebe ich sie über alles . Das ist alles ganz schwierig und der menschliche vertrauensbruch von jemanden den man blind vertraut hat ist schlimmer wie das S. da gebe ich dir recht

16.12.2022 07:49 • x 1 #303


L
@Marcell
Und wieder der Punkt. Wie ändert man die negativen Gedanken und kommt mit dem erlebten klar, bzw wie lernt man komplett vorwurfsfrei wieder zu vertrauen? Ist es nur die Zeit? Das glaube ich nämlich gar nicht

16.12.2022 07:54 • #304


M
@Lessi kann ich dir nicht sagen denke das ist bei jedem unterschiedlich und ich bin sehr nachtragend . Ich bin selber immer im Zwiespalt aber lass es einfach mal auf mich zu kommen.

16.12.2022 08:06 • #305


L
Zitat von Lessi:
bzw wie lernt man komplett vorwurfsfrei wieder zu vertrauen?


Vertrauen ist auch eine Entscheidung!

16.12.2022 08:17 • x 1 #306


L
@Lotte08 absolut. An deiner Antwort sehe ich, dass ich mich im dem Zusammenhang falsch ausgedrückt habe.
Im klassischen Alltag ist das Vertrauen gegeben. In intimen Momenten ist das Vertrauen gegeben.
Meine Frage hätte lauten sollen:
Wir lernt man sein verletztes ICH wieder zu beruhigen um das Band, welches ja nicht durchgerissen ist, wieder zu stärken anstatt es selbst zu sabotieren?

16.12.2022 08:22 • x 1 #307


L
Zitat von Lessi:
Wir lernt man sein verletztes ICH wieder zu beruhigen um das Band, welches ja nicht durchgerissen ist, wieder zu stärken anstatt es selbst zu sabotieren?

Wenn ich von meiner Erfahrung ausgehe, dann Zeit. Und ich habe mich immer wieder selbst daran erinnert, dass ich entschieden habe, zu vertrauen. Ich habe aber auch einen klaren Plan, falls es nochmal missbraucht würde. Das gibt mir Sicherheit. Und mit der Zeit entspannt es sich.

16.12.2022 08:43 • x 2 #308


DieSeherin
Zitat von Lessi:
Wie ändert man die negativen Gedanken und kommt mit dem erlebten klar, bzw wie lernt man komplett vorwurfsfrei wieder zu vertrauen?


indem man den fokus nicht auf den lettzen meter der ménage à trois richtet, sondern sich auch mal die ganzen schönen zeiten bewusst macht! ihr hattet zu dritt etwas ganz außergewöhnliches, habt es lange zeit genossen und nur, weil das ganze zum ende hin aus dem ruder gelaufen ist, war es doch insgesamt nichts schlechtes, oder?

im grunde passieren in ganz vielen beziehungen regelbrüche und da ist der eure nichts anderes, als bei anderen. ich bin fest überzeugt, dass eine ganz klare entscheidung auf deiner seite ich will nach vorne schauen und nicht mehr zurück ein erster schritt zum verzeihen ist!

16.12.2022 08:58 • x 5 #309


P
Zitat von Lessi:
bzw wie lernt man komplett vorwurfsfrei wieder zu vertrauen? Ist es nur die Zeit? Das glaube ich nämlich gar nicht

Aus meiner Sicht kannst du nur vertrauen, in dem du eben wieder Vertrauen schenkst, es möchtest, gewillt bist. Aber es ist auch wichtig, dass deine Frau dir zeigt, dass du ihr wieder vertrauen kannst. Es hängt also nicht nur von dir ab, sondern auch von dem Gegenüber, wie er/sie weiterhin sich verhält

16.12.2022 09:13 • #310


L
Zitat von Pinkstar:
Aber es ist auch wichtig, dass deine Frau dir zeigt, dass du ihr wieder vertrauen kannst.

Genau, das ist der springende Punkt,..meiner Meinung nach.

16.12.2022 09:16 • #311


P
Zitat von Likos24:
Genau, das ist der springende Punkt,..meiner Meinung nach.

Ja, aber wie gesagt, es liegt eben an Beiden, Vertrauen schenken bei ihm und Vertrauen erarbeiten bei ihr.

16.12.2022 09:17 • #312


FrauDrachin
Zitat von Lessi:
Die Komplexität menschlicher Bindungen im Wechselspiel emotionaler Verstrickungen.


Ich überlege gerade, was mir dabei geholfen hat:

Erstens: meine tiefe Überzeugung, dass es die meisten Menschen in meinem Umfeld schon gut mit mir meinen. Sie sind aber eigenständige Wesen, die aufgrund von Motiven, die ich bei weiten nicht immer verstehe, so handeln wie sie handeln, und dafür gute Gründe haben werden. Und wenn das gerade mit meinen Wünschen oder Bedürfnissen kollidiert, dann ist das halt so, aber sicher keine Böse Absicht. Das hilft mir wirklich ungemein, mich wider auf mich und das Problem zu fokusieren, wenn mein verletztes Ich scheit: Den Ar. will ich nieeeee wieder sehen!
Je weniger ich das Verhalten des anderen auf mich beziehe, sondern als Menschlich, passiert! einordnen kann, desto besser geht es mir.
Für mich ist das die Basis von Vertrauen und auch von Verzeihen.
Ich weiß nicht, inwieweit mir diese Einstellung geschenkt wurde, oder inwieweit man sie sich erarbeiten kann. Aber bis zu einem Gewissen Grad ist die Brille, durch die wir die Realität sehen, eine Entscheidung. Und wie hier schon öfter richtig geschrieben wurde: Es fängt mit einer bewussten Entscheidung für die Beziehung und für das Vertrauen an.

Zweitens: Ich mache mir in solchen Situationen immer klar, dass Konflikte unausweichlich sind. Dass jeder, der mir ausreichend nahe kommt, gelegentlich auch auf meine Trigger latschen wird. Dass das mal mehr mal weniger weh tun wird, aber schon vorbei gehen wird. In deinem Fall finde ich es total mutig, dass ihr beide euch getraut habt, Beziehung abseits der ausgetretenen Pfade zu probieren. Aber dass das zu Verwicklungen führen würde, war doch eigentlich klar oder? Oder wie mein Exmann sagte: Ob wir in einem Jahr zu dritt im Bett liegen, oder getrennt sind, wer weiß das schon. Kluger Mann. Oder eben auch wie du schreibst: Um genau das. Die Komplexität menschlicher Bindungen im Wechselspiel emotionaler Verstrickungen.

Drittens: Trigger bearbeiten. Sich klar machen, dass sie da sind, wie sie genau ausschauen, im besten Fall, woher sie kommen. Glaubenssätze finden und hinterfragen. Und dafür sorgen, möglichst oft in Situationen zu kommen, wo es entweder für den anderen einfach ist, meine Bedürfnisse zu erfüllen, oder ich selber für meine Bedürfnisse sorgen kann. In deinem Fall denke ich mir, du hattest ja schon so eine Ahnung, dass es im Auto passieren würde, sonst hättest du ja deinen Freund nicht mehrmals gebeten. Du hast also ein sehr gutes Bauchgefühl, nimm dir vor, das nächste Mal darauf zu hören.

Viertens: Dich selber mehr ernst nehmen, dich selber und deine Bedürfnisse besser kennenlernen, üben, vielleicht erst mal in Kleinigkeiten, mehr zu dem zu stehen, was du willst. Damit diese Selbsterfüllende Prophezeihung: Meine Gefühle zählen eh nicht! abbaust.
Also auch ernst nehmen, dass dich das gerade sehr verletzt hat, und das nicht mit Gewalt wegmachen wollen. Sie wird nicht allzuoft die richtige Ansprechpartnerin dafür sein, aber nimm dir die Zeit, bevor du versuchst, das Band wieder zu stärken.
Erst zu dir kommen, erst verstehen und annehmen, was das mit dir gemacht hat und warum, erst Selbstfürsorge, und dann wieder an der Beziehung arbeiten.

Fünftens: Im speziellen Fall von dem blöden Auto könntest du versuchen, dich zu desensibilisieren. Stell dir bewußt vor, wie es die beiden in Auto gemacht haben (so ein BJ im Auto hat ja auch irgendwie was würdeloses, findest du nicht?). Schau dir wie ein Beobachter oder Forscher an, welche Gefühle dabei aufsteigen, schreib das auf, schreib genau Wort für Wort deinen inneren Dialog dazu auf, nimm dir wirklich zeit dafür.
Und wenn du das eine Weile gemacht hast, dann schau ihnen wieder in Gedanken zu, und gib ihnen im Nachhinein dein Ok dazu, oder versöhne dich auf andere Weise mit den Bildern, die du siehst. Aber lass dir wirklich Zeit mit diesem Schritt. Erst verstehen, was genau in dir vorgeht, wo genau dein Punkt ist.

Und sechstens, weil es die Seherin gerade so schön geschrieben hat: Immer wieder auch das große Bild anschauen. Wenn es jetzt gerade nicht läuft, macht das ja die ganzen Zeiten, wo es gut gelaufen ist, nicht zur Lüge. Und macht auch jetzt Situationen nicht zur Lüge, wo sie dir ganz klar entgegenkommt. Z.B. mit dem harten Cut gegen den Freund, und mit dem Herzeigen des Handys ohne zu Zögern.

Siebtens: Oft sind es in der Rückschau gerade die Krisen, an denen Beziehungen fast zerbrechen, aber eben nur fast, die die Beziehung letztlich gestärkt haben. Weil man im Alltag, und ohne dazu gezwungen zu sein, praktisch nie wieder so tief in Verbindung miteinander geht, sich genau anschaut, was hat man, was kommt zu kurz, was wäre zu ändern.

So, hoffe, du kannst was damit Anfangen.
LG von der Drachin

16.12.2022 09:45 • x 7 #313


meineMeinung
Zitat von Lessi:
Wir lernt man sein verletztes ICH wieder zu beruhigen um das Band, welches ja nicht durchgerissen ist, wieder zu stärken anstatt es selbst zu sabotieren?

Vielleicht in dem man Ursachenforschung betreibt:

Zitat von Lessi:
Eines Tages hatte ich dann die grandiose Idee, die beidem könnten sich ja auch mal alleine Treffen und das ganze für mich filmen. Ich überredete die beiden förmlich dazu. das war dann mitte 2019. Sie taten es dann auch. Dummerweise gefiel mir diese Art von S. Vergnügen.

.. und erkennt, dass man selbst der Brandbeschleuniger war.

16.12.2022 09:49 • x 1 #314


FrauDrachin
Doch noch Achtens: Die Geschichte und die Interpretationen, die man sich von der Sache erzählt, bzw. die Gefühle die es auslöst, nicht für die Wahrheit halten.

16.12.2022 09:56 • x 2 #315


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