Hallo liebe Community,
Ich melde mich wegen einer Situation, die mich arg bedrückt. Ich habe mir vorgenommen es möglichst kurz zu halten, aber ich möchte auch keine Details vernachlässigen. Verzeiht mir deshalb falls es doch ein wenig länger wird. Mir ist es aktuell nur irgendwie wichtig anonym über meine Situation mit anderen Menschen reden zu können.
Ich bin männlich und 23 Jahre alt und studiere Maschinenbau in Süddeutschland seit 2 Jahren. In diesem Post geht es um eine alte Schulfreundin, in welche ich verliebt bin, diese aber meine Gefühle nicht erwidert und sich bedrängt fühlt.
Komme ich direkt zum wichtigsten Teil zuerst, ich fasse mal ganz kurz möglichst kompakt die Situation zusammen bevor ich nochmal ins Detail gehe: Wir hatte vor ca. 3 Jahren ein Date (Händchen halten, Spazieren gehen). Ich habe sie durch Aufdringlichkeit bedrängt und sie sagte mir offen ins Gesicht Wir sollten nur Freunde bleiben. Wir sind über einen kleinen Freundeskreis in Bekanntschaft geblieben und sind seitdem richtig gute Freunde (und ich habe immer noch Gefühle für sie). Ich vermute sie weiß insgeheim von meinen Gefühlen für sie. Jetzt vor 1 Woche kam sie zu mir, da wir uns treffen wollten und ich wegen eines gebrochenen Zehs nicht raus konnte. Ihr Vorschlag war Film schauen und essen liefern lassen. Ich, verliebt in sie, habe mich (aufdringlicher weiße) versucht mit ihr zu kuscheln. Wir sind beide nicht sehr wortgewandt, ihre Signale waren nicht eindeutig und sie ist per Ausrede früh gegangen nach dem Film und schrieb mir: Es gefällt mir nicht so bedrängt zu werden, und das hat sich so in der letzten Zeit immer mal wieder gezeigt [] lass es sein. Bezieht sich das lass es sein auf das Bedrängen oder meine Versuche mit ihr zusammen zu kommen?
Damals als wir das erste Mal ein Date hatten habe wir nie geklärt was daraus werden soll. Ich denke es lief gut, konnte aber nie ihre Seite hören. Über die Jahre sind wir zum Studieren jeweils in andere Orte gezogen, weswegen wir uns ca. 4-6-mal pro Jahr in der Heimat sehen. Zwischendurch schreiben wir hauptsächlich und haben auch öfters telefoniert, oft allerdings von meiner Seite aus eingeleitet. Würde man uns beide als Freunde bezeichnen, so wäre ich ihr bester Freund und sie meine beste Freundin. Wir kennen uns sehr gut und vertrauen uns auch, haben allerdings noch nie über Gefühle oder vergangene Beziehungen geredet. Es war ebenfalls geplant, dass wir mal gemeinsam Zelten gehen wollen, gemeinsam Urlaub machen wollen und auch in Zukunft noch sehr viel gemeinsam vorhaben. Sie redet oft vom Kinder haben und sagte sogar einmal, dass ich mal ein guter Vater werden würde.
Ich nehme sie öfters mal beim Sitzen auf Bänken in den Arm, habe auch einmal versucht nach ihrer Hand zu greifen. Bei den in den Arm nehmen Situationen ist sie passiv und meine Hand hatte sie das eine Mal auch abgelehnt. Man bedenke, dass dies Situationen im Verlauf innerhalb von 2 Jahren waren mit monatelangen Pausen zwischen einzelnen Events.
Nach dem Treffen von vor einer Woche habe ich mich bei ihr entschuldigt und seitdem haben wir nichts mehr miteinander geschrieben. Ich bin mir zu 70% sicher, dass sie kein Interesse an mir hat. Die restlichen 30% basieren auf den für mich unstimmigen Zeichen wie gemeinsam zelten oder Urlaub machen, dass ich ein guter Vater sei etc. . Ich sitze hier nun und weiß nicht was ich so wirklich machen soll. Sie hat mir quasi eine letzte Chance gegeben, obwohl ich vor 2-3 Jahren schonmal kurz davor stand von ihr blockiert zu werden. Ich kann mich diesmal nicht einfach wieder als ein guter Freund verhalten, ich spüre förmlich die Friendzone. Ich habe selbst nach Tränen und Schmerz über Möglichkeiten nachgedacht:
1. Ich lasse ihr ihre Ruhe und melde mich erstmal nicht mehr bei ihr. Irgendwann wird sie sich schon bei mir melden. Falls sie Interesse an mir hat, dann muss sie diesmal dafür arbeiten. Das Problem hierbei ist, dass sie für mich eine relativ hohe emotionale Belastung darstellt. Nicht zu wissen wo man steht und in dieser Friendzone zu leben ist schrecklich. Ich fürchte mich davor mich wieder mit ihr zu versöhnen und dann wieder beste Freunde zu sein.
2. Ich schreibe ihr eine Nachricht, in der ich ihr meine Gefühle gestehe und unter einer hohen emotionalen Belastung durch sie leide, weswegen es für uns beide das beste wäre den Kontakt abzubrechen. Die Hoffnung wäre, dass sie, jetzt wo die Karten offen liegen, irgendwann auf mich zukommt. Nur möchte ich das denn? Sollte ich einen Weg gehen, bei dem ich hoffe, dass sie auf mich zukommt? Des Weiteren ist ihr in einer Messenger Nachricht meine Gefühle zu gestehen natürlich ein ziemlich schwacher Zug. Meine sorge ist hierbei, dass sie mich dadurch für noch verweichlichter hält und meine Chancen quasi ausgelöscht werden im Vergleich zu Option 1.
Ich habe wahre Gefühle für sie, doch ist die schreckliche Realität, dass sie diese wahrscheinlich nicht erwidert. Ich möchte ihr nicht mein Leben lang hinterherrennen, doch gleichzeitig ist sie für mich die richtige.
Was würdet ihr mir raten? Ist es aus meiner emotionalen Instabilität wirklich kritisch ihr zu schreiben, dass ich den Kontakt abbrechen möchte? Oder klingt es so, als würde ich ewig an ihr hängen, wenn ich die Situation einfach ausklingen lasse und passiv auf Abstand gehe? Gibt es überhaupt eine Chance für sie und mich? Sie ist eine sehr dominante Dame, welche sehr präzise weiß, was sie will, aber auch ihre Schwächen zeigt. Wird so ein Charakter zu ihrer Entscheidung von vor 3 Jahren stehen nur Freunde zu bleiben oder gibt es immer eine Chance? Insgesamt muss man leider sagen, dass ich viel falsch gemacht habe. Ich wirkte immer sehr needy, aufdringlich und habe ihr jeglichen Reiz genommen. Allerdings habe ich auch, sie mal außen vor, einen Lebenswandel durch Fitness geplant. Ich möchte mich nicht für sie ändern, sondern für mich, doch wie kann mir das eventuell sogar in die Karten spielen? Denke ich vielleicht sogar zu Objektbasiert zu denken, dass irgendwelche weichen Faktoren sie beeinflussen und verführen können?
19.05.2019 02:55 •
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