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Unglücklich verliebt - kann man sich so täuschen?

T
Ha ha, victim, du bist der hammer. Ich hab es mir ein paar mal durchgelesen. Ich musste es immer und immer wieder tun. Diese Magnetische Anziehungskräfte deiner Beiträge liessen mich sogar von meiner Tätigkeit abbringen hier nur nach bestimmten Merkmalen und Mustern im Schreibstil anderer zu suchen, was eine Lieblingsbeschäftigung von mir ist, (muss n aspi sein) da ich Inszenierungen studiere, aber in letzter Zeit wurde es mir langweilig. - und dann stiess ich auf dich. DU gütiger!
Wer ist denn nun eigentlich deine Kollegin? Eine aus der Klinik oder die namenhafte von dir geschätzte Buchautorin, die du im anderen thread gepriesen hast?
Es verwirrt mich zusehens; dieser Mix aus burnout, Fishing for compliments und in Watte gepackter Beleidigungen. Denn dies alles passt überhaupt nicht zusammen. Ich bin komplett sprachlos. Wie hast du das gemacht? David copperfield. Was? Keine Angst. Ich hasse Komplimente. Werde es in dieser Form auch nie wieder tun.
Ich habe nicht genau gezählt wie viele Autoren du hier mal eben in Kürze benannt hast... Normalerweise zitiere ich auch gerne aus Büchern, wage mich aber kaum ein Zitat hervorzuholen, das dir vielleicht schon bekannt ist. Da würde ich mich ja pesten... Jedenfalls beglückwünsche ich dich zu deinem Thread. Obwohl ich überhaupt nicht an der Story interessiert war. Das ist es ja. Besser kann man es nicht machen und dennoch schäme ich mich etwas. Wie würden es wohl Wayne und Garth ausdrücken (keine autoren !) im Kniefall vor ihrem Lieblingsmusiker Alice Cooper? Wir sind deiner nicht würdig. man müsste jetzt eigentlich zitieren aus einem Song von Amon Düül.

Ich verschone dich damit.
Grüsse von ... toxoplasmose

26.08.2016 23:24 • x 3 #76


V
Wow - da ist ja mal ne Ansage

Zitat:
Es verwirrt mich zusehens; dieser Mix aus burnout, Fishing for compliments und in Watte gepackter Beleidigungen. Denn dies alles passt überhaupt nicht zusammen. Ich bin komplett sprachlos. Wie hast du das gemacht?


Harte Worte - aber ich lass mich nicht gern in irgendeine Schublade stecken.
Gibt halt ne Menge unterschiedlicher Seiten an mir .... und das ist auch gut so *gg*

Zitat:
Jedenfalls beglückwünsche ich dich zu deinem Thread. Obwohl ich überhaupt nicht an der Story interessiert war. Das ist es ja. Besser kann man es nicht machen und dennoch schäme ich mich etwas.


Warum hat dieser Honig, den er/sie mir da versucht, ums Maul zu schmieren, trotz allem so einen faden Nachgeschmack? Vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd, um den tieferen Sinn zu erkennen.

Zitat:
Wie würden es wohl Wayne und Garth ausdrücken (keine autoren !) im Kniefall vor ihrem Lieblingsmusiker Alice Cooper? Wir sind deiner nicht würdig.


Sorry, ich konnte die Visage von Mike Mayers noch nie leiden. Das einzige sehenswerte in dem Film war Tia Carrere

Zitat:
Amon Düül - Ich verschone dich damit.


Schade, das hätte mich nämlich echt mal interessiert, was die Urväter des Krautrock damit zu tun haben.

27.08.2016 10:06 • #77


A


Unglücklich verliebt - kann man sich so täuschen?

x 3


E-Claire
Wie immer ein wenig spät.

Lieber victim of love,

wobei victim of life vielleicht ja passender wäre. An einigen Stellen hat mich sehr berührt, was du geschrieben hast.

Zitat:
Strike! - Und da sind wir wieder bei meinem wunden Punkt. Meiner absolut tiefempfundenen Unzufriedenheit mit mir selbst - angefangen bei Äußerlichkeiten bis zu der Überzeugung, dass alle anderen mir immer irgendwie überlegen sind. Ich bin der unumstrittene Weltmeister der Selbstabwertung und mein härtester Kritik. Selten ist was wirklich gut. Darum muss ich auch stets auf andere neidisch sein, die anscheinend diese Dinge besser können und mehr Glück im Leben haben - ich muss sie dafür leidenschaftlich hassen und abgrundtief verachten!
Es macht mir Angst - es macht mich vor allem mich wütend und aggressiv. Aber wohin mit all dem?


Anderes finde ich dann doch auch befremdlich. Ob das allerdings meinen Baustellen nicht eher zuzuordnen wäre, statt Deinen ist dann schon auch Frage. Es ist irre schwierig mit jemandem zu reden, der seine Antworten dann schon gefunden hat.
Dennoch ein Versuch:
Augenfällig finde ich, wie schnell Du eigentlich dann doch immer wieder von Dir selbst abrückst. Da wird viel zu den Themen Deiner Frau gesagt, was ich ein klitzekleines bißchen bedenklich finde, ob Du da nicht auch eins, zwei, fix Ihre Grenzen überschreitest? Oder jedenfalls dann doch auch wieder die Zeitgeist/Gesellschaftskritikvariante aufgemacht.

Der intellektuelle/psychologische Überbau, den Du zeichnest, ist beeindruckend, die Wortwahl gewaltig. Gar nicht so einfach an dieser Stelle nicht mehr im Trüben zu fischen und vielleicht doch auch beim Bodensatz anzukommen.
Bodensatz: Mann vom Fach, man denke an Deine Fortbildungskurse, mit einer ehemals Partnerschaft auf empfundener (!) Augenhöhe, welche nunmehr in ein fragwürdiges Mentorenverhältnis gekippt ist, schwärmt erst still und heimlich fremd, um sich dann wie ein 16jähriger zu offenbaren. Ergebnis: der Schwarm (welcher ja auch nicht ganz ohne scheint) zeigt sich überrascht, um dann „wertschätzend“ Des-Interesse zu bekunden.

Die Gewöhnlichkeit des Bodensatzes ist ja schon thematisiert wurden. Das Missverhältnis zu Deiner Verarbeitungsstrategie vielleicht aber noch nicht so ganz.
Es ist ja schön, wenn man ein Fremdschwärmen dazu benutzt, mal die eigene Festbeziehung unter die Lupe zu nehmen, oder eben auch dies so ein bissl zur erweiterten Auseinandersetzung mit der eigenen Thematik führt, aber die Heftigkeit mit der Du auf eine doch jetzt doch auch sehr normale Situation reagierst, die Heftigkeit die Du auf die zugegebenermaßen nicht ganz so produktiven Erstkommentare an den Tag legst, sprechen schon auch von intensiver Kränkung.

Diese Kränkung wird dann im nächsten Zug relativiert, zumindest auf das Objekt (bewußt kein Subjekt) Deiner Begierde. Da wird flugs aus einer Zurückweisung Deiner Avancen (was man bedenke Deinen Beziehungsstatus auch nicht unbedingt komplett verwunderlich ist) eine Situation stilisiert, in der der Schwarm vom Mensch zu reiner Projektionsfläche mutiert und weil das auch noch nicht ganz so reicht, muß dann noch das ganz große Nachdenken über die eigene Persönlichkeit her.

Dies wiederum aber auch nur so weit der eigene intellektuelle Überbau reicht.
Ich bin der unumstrittene Weltmeister der Selbstabwertung und mein härtester Kritik. Selten ist was wirklich gut. Darum muss ich auch stets auf andere neidisch sein,“
Nein, die Annahme geht fehl. Ja, Neid setzt Opferrolle voraus, aber bei gleichzeitigem Empfinden, daß man eigentlich diese nicht verdient hat, sondern etwas besseres (!). Die reine Opferhaltung glaubt, daß einem nicht mehr zusteht. Echte, reine Selbstabwertung, lässt zumeist nicht mal den Gedanken aufkommen, daß man etwas anderes verdient haben könnte. Deshalb führt die Selbstabwertung nicht direkt zum Neid. Da fehlt ein Zwischenschritt.

ich muss sie dafür leidenschaftlich hassen und abgrundtief verachten!
Es tut mir unendlich leid, daß Du Dich so fühlst. Und ich glaube dir, daß Du das so empfindest. Ich sage dir auch sicher nichts neues, wenn ich anmerke, daß das Ausmaß und die Intensität auf die von Dir empfundene Kränkung (andere haben mehr Glück) problematisch ist. Neid kann ja positiv empfunden auch große Triebfeder für eigene Veränderung sein. Verachtung dagegen ist zumeist Bewertung, um sich selbst wieder über andere erheben zu können. auch hier Re-Aktion auf empfundene Kränkung.
Genauso ist es mit Wut und Aggression. Du fragst „wohin mit all dem“. Neue Erkenntnisse der Psychologie verbunden mit der Neurologie (zum Einstieg Joachim Bauer „Schmerzgrenzen“) legen nahe, daß weder Wut noch Aggression Instinkte sind, sondern (und wieder) Reaktion auf empfundene vorherige Kränkungen, die natürlich auch nicht im gleichen realen Verhältnis entstehen müssen, sondern durch frühere Erfahrungen ausgelöst wurden.

So und an dieser Stelle komme ich darauf zurück mit welcher Selbstverständlichkeit, Du Dich zum Supervisor Deiner Frau stilisiert hast. Ich verstehe und erkenne an, daß Dir das missfällt, das hast Du betont. Was Du nicht einmal angesprochen hast, ist die eigene Befähigung. Irgendwo kam vor, daß Deine Frau wenig Rückhalt dahingehend an ihrer Arbeitsstelle erfährt. Ja auch das kommt vor, kein Einzelfall. Da wird dann der Partner auch mal zum Ansprechpartner für die eigenen beruflichen Schwierigkeiten. Natürlich lässt sich da auch die Vorgeschichte Deiner Frau mit hineinnehmen, aber Deine eigene Wahrnehmung als Supervision legt die Frage nach (zusätzlicher) Pathologisierung nahe.
Mag sein, daß ich mich irre, aber die Beziehungen zwischen Leuten vom Fach, die ich so kenne, würden weder solche Worte wählen noch in ein solches Abgrenzungswirrwarr tappen.

Schließlich und endlich, die Idee, daß die meisten Therapeuten Dich wohl ablehnen würden. Schau, ich kann das schlecht beurteilen, aber nachdenklich macht mich eine solche Geisteshaltung schon.
Schau, vielleicht bist Du ja gar kein so komplizierter Klient? Vielleicht aber ist Therapie jetzt in diesem Moment auch tatsächlich noch nicht das richtige für Dich?

Ich für meinen Teil kann Dir nur sagen, daß ein Leben ohne abgrundtiefen Selbsthass, Wut, Aggression, die allgegenwärtige Frage nach Kränkung und der daraus folgenden Passiv-Aggressivität möglich ist.
Und selbiges wünsche ich Dir von ganzem Herzen.

27.08.2016 10:22 • x 1 #78


P
Zitat von victim_of_love :
Der Weg ist das Ziel - ich versuche, besser in Kontakt mit meiner Gefühlswelt zu bleiben: Wahrnehmen, Erkennen, Benennen - und die schwierigste Frage: Was jetzt damit tun?


annehmen und akzeptieren. voll vollumfänglich. mehr ist gar nicht nötig.
die gefühle einfach zu lassen, fühlen. ohne hinterfragen, ohne kritik, ohne bewertung.
neugierig sein, neutral, freundlich. es gehört alles zu dir. es ist alles okay.

27.08.2016 12:29 • x 1 #79


V
Der nächste Schritt ...
On the road of experience I'm trying to find my own way (John Denver).
Um eine meiner Lieblingsband zu zitieren: Die Suche geht weiter - aus gegebenem Anlass.

Liebe C.,
von 1995 bis 1999 waren wir während unserer Studienzeit zusammen.

Dabei kannten wir uns eigentlich schon aus der Schulzeit. Du warst in der Stufe unter mir und ich kannte Dich allenfalls vom sehen her, wusste nicht, dass Du damals bereits für mich geschwärmt hast.
Dann sahen wir uns 1993/94 an der Uni wieder, kamen ins Gespräch, saßen morgens zufällig immer im gleichen Bus, waren zur selben Zeit in der Cafeteria oder an den Uniseen.
Fast ein Jahr lang ließt Du mich zappeln, bis sich an einem wunderschönen Juni-Abend bei einem Open Air von Angelo Branduardi schließlich die ganze Spannung zwischen uns in einem ersten Kuss entladen hat.

Die Beziehung war von Anfang an nicht einfach, da wir beide noch bei unseren Eltern wohnten und somit kaum Ruhe und Zeit für uns alleine hatten. Umso mehr genossen wir die seltenen Momente, die wir nur für uns hatten. Wir waren beide damals sehr ehrgeizig und auf das jeweilige Studium fixiert. Wegen Deines Exfreunds durften wir uns anfangs in der Öffentlichkeit nicht als Paar outen - ich hab's Dir aus falscher Rücksicht nie gesagt, aber das hat mir schon weh getan.

1997 wurde es etwas besser, als ich in meine erste eigene kleine Wohnung gezogen bin. Dort hatten wir endlich mehr Raum für uns, aber die gemeinsamen Momente blieben selten. Du schottetest Dich wochenlang ab, wenn Du Hausarbeiten zu schreiben hattest, ich war bereits mit meiner Diplomarbeit beschäftigt. Zwischenzeitlich zweifelte ich, war unsicher, wie es weitergehen sollte - Anlass für immer wiederkehrende Auseinandersetzungen. Wir rauften uns zusammen, es lief wieder besser. Ende 1997 gab ich meine Diplomarbeit ab, um zum 01.02.1998 auf einer halben Projektstelle in der Abteilung anzufangen, in der ich bereits seit mehreren Jahren als HiWi gearbeitet hatte.

1998 sprachen wir zum ersten Mal konkreter über die Zukunft, die wir uns gemeinsam vorstellen könnten. Zum Jahrestag schenkte ich Dir in diesem Sommer einen Freundschaftsring als sichtbares Zeichen - Du warst in diesem Moment sehr glücklich, ich übrigens auch. Schließlich fasstest auch Du Dir ein Herz und zogst in eine eigene kleine Wohnung in meiner Nähe. Das trug weiter zur Entspannung der Lage zu. Wir sprachen über Kinder und Du sagtest, dass Du grundsätzlich schon welche möchtest. Dann kam ein Satz, dem ich mal besser etwas mehr Beachtung geschenkt hätte: Du meintest, wenn Du schwanger werden würdest, bevor Dein Studium beendet sei, würdest Du das Kind definitiv nicht bekommen. Ich entgegnete nur, dass man so eine Frage nicht rein theoretisch erörtern, sondern nur in der gegebenen Situation eine Entscheidung treffen könne.

Das Jahr 1999 brachte eine erfreuliche Entwicklung: Ich hatte die Möglichkeit, aus meiner Projektstelle heraus ein eigenes Promotionsprojekt zu beantragen. Im Rahmen der Vorbereitung wurde mir ermöglicht, im Juli mit meinen Projekt-Kollegen/innen an einem wichtigen Kongress in Vancouver teilzunehmen. Ich verwendete sehr viel Zeit auf den Projektantrag - neben meiner normalen Arbeit und einem Lehrauftrag. Wir entfernten uns wieder von einander und es blieben immer nur vereinzelte Glücksmomente. Und bei einem dieser Glücksmomente im Mai/Juni muss es wohl passiert sein, dass Du schwanger wurdest. Anstatt den Mund aufzumachen und mit mir zu reden, hast Du still, leise und heimlich alles selbst in die Hand genommen und in der Woche, als in Vancouver war, gemäß Deiner früheren Ankündigung Fakten geschaffen - hast eine Abtreibung vornehmen lassen.
Auch als ich wieder aus Kanada zurück war, hast Du nichts gesagt, sondern still vor Dich hin gelitten, Dich immer mehr eingeigelt, verschlossen und Dich schließlich 4 Wochen später endgültig getrennt.
Ich erfuhr von dieser Aktion erst kurz vor Weihnachten 1999 durch Deine beste Freundin, die ich vorher mit ordentlich Glühwein abfüllen musste.

Du gottverdammtes Miststück!
Warum hast Du das gemacht? Warum hintergehst Du mich auf diese gemeine Art und Weise? Warum verrätst Du mit Deinem Alleingang alles, war wir mal gemeinsam hatten? Warum haust Du mit einem Schlag alles kaputt, was uns einmal wichtig war?

Das vorweihnachtliche Geständnis aus dem Mund von A. hat mir augenblicklichen jedlichen Boden unter den Füße weggerissen. Ich war nur noch ein Haufen Schmerz, Traurigkeit und Schuld, ging wochenlang auf Tauchstation, trank viel zu viel. Sogar der Umstand, dass mein Projektantrag nur in stark gekürzter Form überhaupt bewilligt werden würde, hat mich nicht mehr interessiert.

Was hab ich Dir getan, dass Du sowas mit mir machst?
Durch Dein Verhalten hast Du mir einen großen Teil des Vertauens in meine Mitmenschen genommen - den Glauben an das gute in ihnen - die Hoffnung, den Zuversicht und den Optimismus.
Du hast es geschafft, dass ich große Teile meines Gefühlslebens komplett abgespalten habe - noch kühler, rationaler, zynischer und sarkastischer geworden bin.

Was muss ich für ein schlechter Mensch gewesen sein, dass Du Dich mir nicht anvertrauen konntest?
Sag mir endlich, was ich verdammt nochmal falsch gemacht habe ... !

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an dieses kleine Wesen denken muss, dessen Leben Du beendet hast, bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Er / sie wäre heute 16 Jahre alt ...
Jeden Tag muss ich mir eingestehen, dass ich eine nicht unerhebliche Mitschuld an diesem Umstand trage, weil ich es nicht verhindern konnte ... Es frißt mich auf, höhlt mich innerlich aus, nimmt meinen Blick von den vielen schönen Dingen im Leben.

Ich habe einen Weg gefunden, damit klarzukommen - zu überleben, aber das ist nicht wirklich ein Leben. Ich habe mich bemüht, oberflächlich zu funktionieren, den guten Schein zu wahren, alles drin zu halten. Habe niemand davon erzählt. Die Menschen, die bis heute davon wissen, kann man an 10 Fingern abzählen. Ich habe auch wieder Menschen an mich heran gelassen, muss aber immer wieder feststellten, dass ich mich nicht wirklich auf sie einlassen kann. Immer wieder gehe ich auf Distanz, blocke ab, stoße sie vor den Kopf. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich damit bald auch meine Ehe an die Wand fahren ...

Verdammt, wir hätten einen Weg gefunden - aber unabhängig von der Richtung wäre ich gerne dabei gewesen und hätte Dir beigestanden. Selbst wir uns gemeinsam gegen das Kind entschieden hätten. Aber es wäre unsere und nicht nur Deine Entscheidung gewesen!

Es gab bisher nie den Hauch einer Chance, das alles face to face zu besprechen und zu klären.
Falsch! - Ich wollte diese Chance nie, weil ich immer noch eine Sch...angst davor hab, dann nochmal durch diese ganze Hölle gehen zu müssen. Alles nochmal aufwärmen und wiedererleben zu müssen.
Vermeidung ist ein verdammt schlechter Ratgeber ...

Jetzt suche ich Dich und ich werde keine Ruhe geben, bis ich Dich gefunden habe!
Dann wirst Du mir in die Augen sehen müssen und mir sagen müssen, warum Du es getan hast!

31.08.2016 08:24 • #80


V
@toxoplasmose

Sorry, dass ich Dich nicht gleich erkannt habe, liebe Gefährtin im Geiste.
Die Ereignisse der letzten Tage hatten meinen Verstand etwas benebelt, aber jetzt sehe ich wieder klar, erkenne die mir mittlerweile bereits vertraute Handschrift.

31.08.2016 08:47 • #81


P
an deiner stelle würde ich das thema mit der ex und der kindesgeschichte ruhen lassen. was erhoffst du dir von ihren antworten? du machst sie für dein befinden/sein verantwortlich, dabei bist du es nur selbst, der die verantwortung trägt. du bist leider immer noch zu verkopft. manchmal ist es besser zu akzeptieren, dass es auf manche fragen keine antworten gibt/geben wird.

31.08.2016 11:01 • #82


V
@p86

Zitat:
manchmal ist es besser zu akzeptieren, dass es auf manche fragen keine antworten gibt/geben wird.


Mit radikaler Akzeptanz hab ich immer schon meine Probleme gehabt. In Bezug auf meinen Erzeuger hat es 40 Jahre gedauert. Das wird Dich wahrscheinlich nicht überraschen ...

Fakt ist:
Die Antwort auf diese Frage ist ein wichtiger Knoten in meinem Problemknäuel, das ich derzeit entwirre. Ist übrigens nicht nur meine eigene Meinung. Von dieser Antwort hängen nicht unwesentlich auch ein paar wichtige Entscheidungen ab, die ich kurz- und mittelfristig treffen muss.

PS:
Kennst Du Liegen lernen von Frank Goosen? - Nenn mich Helmuth Hermes ...

31.08.2016 11:28 • #83


V
What's going on around me
Is barely making sense
I need some explanations fast
I see my present partner
In the imperfect tense
And I don't see how we can last
I feel I need a change of cast
Maybe I'm on nobody's side
And when she gives me reasons
To justify each move
They're getting harder to believe
I know this can't continue
I've still a lot to prove
There must be more I could achive
But I don't have the nerve to leave

Everybody's playing the game
But nobody's rules are the same
Nobody's on nobody's side
Better learn to go it alone
Recognize you're out on your own
Nobody's on nobody's side


The one I should not think of
Keeps rolling through my mind
And I don't want to let that go
No lover's ever faithful
No contract truly signed
There's nothing certain left to know
And how the cracks begin to show

Never make a promise or plan
Take a little love when you can
Nobody's on nobody's side
Never stay too long in your bed
Never lose your heart, use your head
Nobody's on nobody's side
Never take a stranger's advice
Never let a friend fool you twice
Nobody's on nobody's side


Everybody's playing the game
But nobody's rules are the same
Nobody's on nobody's side
Never leave a moment too soon
Never waste a heiß afternoon
Nobody's on nobody's side
Never stay a minute too long
Don't forget the best will go wrong
Nobody's on nobody'side
Never be the first to believe
Never be the last to deceive
Nobody's on nobody's side
Never make a promise or plan
Take a little love when you can
Nobody's on nobody's side

Aus dem Musical Chess
(Andersson / Ulvaeus / Rice)

03.09.2016 07:12 • #84


V
Was ist passiert? Die Botschaft des Liedes: Du bist schwach geworden!?

03.09.2016 07:40 • x 1 #85


V
Die Botschaft: Ambivalenz ... ein gefährlicher Zustand, in vielerlei Hinsicht.

Hoffnung - Enttäuschung
Bestand - Neubeginn
Vergangeheit - Zukunft
Gefühl - Verstand
Euphorie - Depression
Festhalten - Loslassen
Schwäche - Kraft
Angst - Mut
Gehen - Bleiben
Leiden - Glück

Schwach war ich schon immer - zu schwach um loszulassen.
Das hat mich vielleicht bis jetzt davor bewahrt, Fehler zu machen, die später bereut hätte.
Aber es hindert mich daran, das zu tun, was eigentlich notwendig wäre.

03.09.2016 08:06 • #86


V
Heilung beginnt mit Akzeptanz.
Widerstand aufgeben – den Widerstand gegen das Geschehene, und den Widerstand gegen sich selbst.
Vollkommen akzeptieren, was IST.
Auch das mit deinem nicht geborenen Baby.
Wenn dir das gelingt, hast du keine Enttäuschungen, Depressionen, Ängste und Leiden mehr.
Das ganze Leben ist ein Weg zu sich selbst. Es gibt die Chance, sich weiterzuentwickeln.
Die innere Zerrissenheit kann ein Motor sein, sich endlich aufzumachen.

03.09.2016 08:42 • x 1 #87


Petit81
Mich würde mal interessieren, wie du deine Kindheit beschreiben würdest.

03.09.2016 11:41 • #88


V
Kurz und prägnant:

Vater: Unsicher und unselbstständig, konnte sich nur mit hilfloser Dominanz, Verboten, Kontrolle und Bevormundung durchsetzen, zeigte kaum tiefergehendes Interesse. Kinder waren eher Störfaktoren.
Mutter: heftiger Fall von Mutter-Theresa-Syndrom, hat sich zu lange kleinhalten lassen, eher überfürsorglich.
Schwester: zeitlebens eifersüchtig, weil mir vieles besser gelungen ist - hatten uns nie viel zu sagen

Kindheit: Nicht so der Bringer ehrlich gesagt
Immer der Kleinste, zeitwese Sprachfehler, Streber, eher Außenseiter, in der Schule nicht so gut integriert.
War viel allein, hab gelesen oder mich mit Musik beschäftigt. Hatte nur ein paar wirklich gute Freunde.
Ein Vater, der nur seine Ruhe wollte und eine Mutter, die sich augeopfert und dabei selbst verloren hat.
Materiell hat es an nichts gefehlt, emotional vielleicht schon eher.

Das dürfte erstmal reichen.

03.09.2016 12:32 • #89


V
Mal wieder was Neues:

Etwas mehr als 4 Wochen seit dem letzten Gespräch mit ihr. Bis auf ein paar kurze SMS in den ersten Tagen danach kein Kontakt mehr. Ich hatte Urlaub und arbeite auch nicht mehr in der Klinik, in der sie noch tätig ist. Letzten Mittwoch war jedoch der Tag, an dem ein erneutes Aufeinandertreffen in der Praxis, in der wir beide arbeiten, unvermeidlich war. Schon am Vormittag vor der Besprechung dann eine SMS von ihr: Wie es mir so gehe und dass sie sich freuen würde, die Tage nach der Arbeit mal einen Kaffee zusammen zu trinken. Hab erstmal nicht geantwortet, um ihr dann am Nachmittag persönlich Bescheid zu geben.
Die Situation bei der Team-Besprechung war letztendlich so, dass sie quasi erst auf den letzten Drücker ankam und danach auch relativ schnell wieder Richtung Klinik verschwunden ist. Wir hatten nur ein paar Minuten und haben uns schließlich für nächste Woche auf einen Kaffee verabredet.

Dem Treffen seh ich eigentlich relativ gelassen gegenüber - die Fronten sind geklärt. Mehr als Freundschaft ist da nicht drin. Zugegebenermaßen ist derzeit der Kopf schon mehr davon überzeugt als das Gefühl. Aber es hilft nichts - totale Kontaktsperre wird sich nicht realisieren lassen.

To be contiued ...

17.09.2016 07:35 • #90


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