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Unglücklich verliebt - kann man sich so täuschen?

V
Zitat:
Ich erkenne in deinen Texten wie gesagt kein Verständnis und keine Liebe deiner Frau gegenüber.


Vielleicht klappt es besser, wenn Du Deine rosarote Brille mal abnimmst.
In der Welt gibt es nicht nur schwarz und weiß - meine Beste, die Welt ist grau!

19.08.2016 08:55 • #16


E
Zitat von victim_of_love:
...die Welt ist grau!


Aber nein, sie ist kunterbunt und voller Farben 3

Ich danke dir für den Abschnitt über das Zulassen von Nähe für das man anderen Menschen erlauben muss, die eigenen Grenzen zu überschreiten.

19.08.2016 09:19 • x 1 #17


A


Unglücklich verliebt - kann man sich so täuschen?

x 3


E
So, wie du mit mir hier jetzt schreibst, ist es kein Wunder, dass deine Frau Depressionen hat...

Eiskalt wie ein Eisblock *brrrr*

19.08.2016 11:04 • #18


P
Zitat von BillePuppe:
So, wie du mit mir hier jetzt schreibst, ist es kein Wunder, dass deine Frau Depressionen hat...

Eiskalt wie ein Eisblock *brrrr*


dein verhalten ist ziemlich kindisch, hast du dich ernsthaft mal mit der thematik des TEs auseinandergesetzt?

du siehst nur seine frau, nicht ihn. er ist der jenige, der sich hier offenbart hat und um hilfe gebeten hat. retten kann sich jeder nur selbst.

die beziehung zwischen den beiden ist mMn ein abhängigkeitsverhältnis, welches aufgrund jeweiliger persönlicher defizite entstanden ist.

der TE hat sich inzwischen auf den weg begeben, genau diese abgründe zu hinterfragen, d.h. er wünscht sich veränderung/erkenntnisse, für sich selbst, und am liebsten mit seiner frau zusammen. die neue frau in dieser dynamik ist nebensächlich, denn sie hat nur die defizite des TEs offenbart, welchen er sich nun stellen möchte. allein diese erkenntnisse, die er gerade durch macht, sind besonders wichtig, denn es trägt zu seiner weiteren entwicklung bei.

ob die ehe am ende noch hält, oder er für sich, nach einer langen persönlichen entwicklungszeit erkennt, ob es liebe oder eine art kompensierung von defiziten zwischen ihm und seiner ehepartnerin war, ist jetzt noch eine andere frage, welcher er sich jetzt noch gar nicht stellen kann. der TE ist nicht bei sich selbst. da möchte und sollte er hin.

19.08.2016 11:20 • x 3 #19


E
Zitat:
dein verhalten ist ziemlich kindisch, hast du dich ernsthaft mal mit der thematik des TEs auseinandergesetzt?


Hallo p86,

für mich gibt es eben kein Zwischenweg. Entweder er ist mit seiner Frau zusammen, auch in schlechten Tagen. Oder er soll sich vorerst von ihr einfach trennen. Punkt.

Und nicht anderweitig einfach Ausschau halten nach was besseren. So kommt es mir eben rüber.

Das ganze Firlefanz des TE ist in meinen Augen einfach umschrieben für: Ich hab mich verliebt, obwohl ich verheiratet bin und möchte jetzt Verständnis dafür haben.

Ich finde einfach, man sollte doch so ehrlich zum Partner sein, sagen was los ist und nicht die Tatsachen unter dem Tisch kehren.

Ehrlich und direkt.

Das ist meine Devise. Sonst bewegt sich hier nämlich nichts.

Seine Frau hat das Recht zu erfahren, wie er sich fühlt und was er so treibt. Immerhin sind sie verheiratet. Und in einer Ehe sollte alles offen besprochen werden können. Auch wenn seine Frau an Depressionen leidet.

Er redet einfach um den heissen Brei herum.

Bille

19.08.2016 11:50 • #20


Ricky
Da ich ja hier zitiert wurde und jetzt ein wenig Zeit habe, gucke ich mir Deinen Post mal an und versuche auszuloten anhand von dem was Du geschrieben hast.

Zitat von victim_of_love:
Hallo und guten Morgen zusammen,

ich möchte an dieser Stelle meine kleine Geschichte zur Diskussion stellen - in der Hoffnung, durch Rückmeldungen jeglicher besser mit der Situation klarzukommen ...

Aber mal von Anfang an: Vor ziemlich genau zwei Jahren lernte ich (damals 42 und seit 3 Jahren verheiratet) im Rahmen einer mehrjährigen Weiterbildung eine Kollegin (damals 33) kennen, mit der ich seither in verschiedenen Kontexten gearbeitet habe. Sympathie war von Anfang an in einem Ausmaß vorhanden, das mich bereits verwirrte - auch wenn die Kontakte immer nur beruflichen Rahmen stattfanden und es vornehmlich um berufliche / fachliche Themen ging. Nach einem Vierteljahr musste ich mir schließlich eingestehen, dass ich in sie verliebt war.


Ok. Was genau führte dazu, dass Du hier von verliebt sein sprichst? Was gibt Dir da das Gefühl? Ist es einfach nur ein Gefühl oder ist es Teenie-Liebelei?

Zitat:
Zu diesem Zeitpunkt versucht ich allerdings, diese Gefühle mit moralischen Argumenten (Darf nicht sein - ich bin doch verheiratet!) zu unterdrücken - in der Hoffnung, das ganze wäre nur eine Phase. Aber die Gefühle blieben und da ich mir und anderen Menschen nicht wirklich über den Weg traue, erzählte ich niemandem davon, blieb der schwärmerische, stille Beobachter im Hintergrund und genoß im Geheimen die gemeinsamen Momente. Der Wunsch, in ihrer Nähe zu sein, beeinflusste auch einige berufliche Entscheidungen in dieser Zeit mit. Ab Mitte 2015 gab es in der Klinik, in der wir beide arbeiteten, zunehmende Konflikte mit der Leitung, in deren Verlauf ich schließlich meine freiberufliche Tätigkeit dort aufgegeben habe. Wir blieben jedoch über die gemeinsame Lehrpraxis weiter in Kontakt und es fiel mir immer schwerer, mitansehen zu müssen, wie sie durch die angespannte Situation immer mehr aufgerieben wurde. Stattdessen wahrte ich nach außen hin mein rational-analytisches und distanziertes Pokerface.


Das ist ja grundlegend erstmal nichts Falsches noch Schlechtes. Auch wenn das andere Personen nicht verstehen, kann ich das sehr gut nachvollziehen.

Zitat:
Das mag ziemlich krass klingen, liegt aber in dem Umstand begründet, dass ein wesentlicher Teil meiner wichtigen Erfahrungen von Kindheit an überwiegend negativ waren. Unter dem Strich führte dies über die Jahre hinweg zu einer ängstlich-unsicheren, pessimistischen, misstrauischen und zynischen Grundhaltung. Kontakt zu meinem emotionalen Erleben bestand hauptsächlich über negative Emotionen (Angst, Wut, Ärger, Schuld und Scham). Mitmenschen hielt ich weitgehend auf Distanz, um nicht wieder verletzt zu werden.
Bei jender Kollegin war das anders. Bei ihr hatte ich ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit durch die gemeinsame schwierige Situation innerhalb der Weiterbildung und zusätzliche ähnliche Erfahrungen. Sie war / ist auch eine der wenigen Menschen, bei denen ich Körperkontakt über ein minimales Ausmaß hinaus tolerieren kann.


In wie weit hast Du diese Form von Grundhaltung behandeln lassen? Wieviel hast Du selbst behandelt? Eine recht negative Grundhaltung führt ja gern mal ins Chaos. Deswegen frage ich...

Zitat:
Dass ich das alles jetzt so schildern kann, ist der Tatsache geschuldet, dass ich innerhalb der Weiterbildung, in der ich mich befand, nicht umhin kam, mich stärker mit mir selbst und den dunklen Ecken meiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Durch konnte ich zum einen meine moralischen Bedenken relativieren und zum anderen die Gefühle zulassen. Es blieb allerdings Unsicherheit, weil ich nicht wirklich einschätzen konnte, woran ich bei ihr war. Einen Hinweis darauf glaubte ich im Juni diesen Jahres gefunden zu haben. Es ging um eine sehr emotionale Begnung mit ihr anlässlich der Verabschiedung unseres früheren gemeinsamen Chefs. Dieser Mann war für mich eine der positiven Vaterfiguren, nach denen ich bisher auf der Such gewesen bin. Der Abschied traf daher meinen empfindlichsten Punkt. - Eine intensive Umarmung, ein länger aus gewöhnlicher Blick und ihre mehrfache Bitte, sie zu der Abschiedsfeier zu begleiten, gaben mir schließlich vier Wochen später den Mut, mich ihr zu offenbaren.


Hmm. Klingt ein wenig nach: Sinnvoll wäre eine Therapie - um ehrlich zu sein. Du projizierst evtl. zu viel auf den Chef, auf sie etc. pp. Was ich damit meine ist, wenn Du eine sehr negative Grundhaltung hast, diese dann mal durchbrochen wird, dadurch, dass Menschen einfach über einen gewissen Zeitraum nett zu Dir sind, kann es sehr wohl möglich sein, dass Du ihnen eine höhere Bedeutung zumisst, als es vllt. bei einem Menschen wäre, der eine positive oder neutrale Grundstellung hat.

Zitat:
Leider war der Zeitpunkt ungünstig und die Methode eher ungeschickt: Wenige Tage vor ihrem 3-wöchigen Urlaub schickte ich ihr eine Mail, in der ich auf lockere und flappsige Art meine Gefühle ihr gegenüber andeutete. Meine Hoffnung ruhte darauf, sie am nächsten Tag noch bei einem Treffen unseres Praxisteams zu sehen und mir ihr sprechen zu können. Dieser Termin wurde jedoch kurzfristig abgesagt und es bestand keine Möglichkeit mehr, sie zu kontaktieren. Die nachfolgenden drei Wochen waren Himmel und Hölle gleichzeitig. Zeitweise fühlte ich mich endlich wieder lebendig und inspiriert, zeitweise dann wieder unsicher und traurig, weil ich die Ungewissheit ganz schlecht ertragen konnte. Aus ihren Andeutungen wusste ich, dass sie zunächst 2 Wochen im Ausland sein wird. Aber auch danach kam zunächst keine Reaktion. Ich schrieb ihr vor dem Wochenende, an dem definitiv wieder zu Hause sein würde, eine weitere kurze Mail, in dem ich meine Bitte nach der Chance für eine Erklärung formulierte. - Die stetige Anspannung, unter der ich stand, äußerte sich nun auch körperlich. Ich war nervös, konnte mich nur noch schlecht konzentrieren, schweifte immer wieder ab, schlief schlecht und bekam Magenprobleme.


Gefangen in der eigenen Emotion. Das ist gefährlich. Du suhlst Dich zu sehr darin. Frage dazu: Gibt Dir das Energie? Ziehst Du Energie aus negativen Emotionen? Wenn ja, dann wäre JETZT der Zeitpunkt dafür damit endlich aufzuhören. Es ist häufig so, dass Menschen, die eher negative, zynische, problematische Einstellungen haben, am Ende aus eben diesen ihren Antrieb ziehen. Da solltest Du vorsichtig sein, weil eben genau diese Dich auch schnell konsumieren.

Zitat:
Nach fast 4 Wochen erhielt ich letzte Woche Dienstag schließlich eine Antwort, in der sie sich zunächst entschuldigte und ein Gespräch für den nächsten Tag nach der Teamsupervision anbot. Das Gespräch kam jedoch nicht zustande, weil sie es kurz vorher wegen zunehmender Migräne absagte. Wir einigten uns dann auf Freitagnachmittag.

Sie kam dann auch tatsächlich zum vereinbarten Treffpunkt und wir fingen an zu reden. Zunächst erklärte sie, dass sie ziemlich überrascht gewesen sei, weil sie nichts von meinen Gefühlen geahnt oder mitbekommen habe. Ich fasste kurz die Hintergründe zusammen. Schließlich sagte sie in empathisch-wertschätzender Weise (ist ne Art Berufskrankheit *gg*), dass sie meine Gefühle leider nicht erwidern könne, da ihr Herz schon seit längerem an jemand anderem hänge, der sich jedoch nicht festlegen könne bzw. wolle. Wir redeten weiter und schließlich meinte sie, ob es helfen würde, wenn sie mich drücken würde. Dieser Moment der Nähe gab mir schließlich den Rest ... Sie verabschiedete sich nach ca. 2 Stunden - vergleichsweise unverbindlich.


Also kurzum sie ist in ihrem Selbst gefangen, Du in Deinem. Du strahlst nicht genügend Anziehung auf sie aus, aber auch nicht so endlos wenig, dass da gar nichts wäre. Leider wirkt das alles nicht sonderlich aufrichtig, wenngleich sie sehr klar macht, sie kann nichts erwidern. Das heißt natürlich erstmal gar nichts. Du hast ihr das schon vor Wochen geschrieben, somit hatte sie genügend Zeit die Situation für sich zu rationalisieren und zu analysieren. Demnach kann sie sich natürlich diverse Dinge zu Recht legen. Das hier kann auch einfach eine Form des Shit-Tests sein, um zu sehen wie sehr du um sie kreist. Dieses Liebe wird nicht erwidert scheint es ja auch bei ihr zu geben. Damit Du aber schön weiterhin bleibst, wirst Du nochmal zum Abschluss gedrückt. Gut gespielt.

Zitat:
Ich fuhr nach Hause und verzog mich sofort in mein Arbeitszimmer, wo auch ein Gästebett steht. Meiner Frau, die schon die ganze Woche über der Meinung gewesen sei, ich brüte einen Infekt aus, sagte ich nur, ich würde mich grad nicht gut fühlen und dass ich mich hinlegen wolle. Der positive Effekt war nun der, dass ich in dieser Nacht zum ersten Mal sei langer Zeit wieder weinen konnte, was eine gewisse kurzfristige Erleichterung gebracht hat. Samstag und Sonntag bin ich wie mit Watte im Kopf und auf Autopilot durch die Gegend gelaufen. Solange ich abgelenkt war, ging es halbwegs - aber wenn ich wieder ins Nachdenken kam, standen mir die Tränen wieder in den Augen.


Weil Du vermutlich viel zu verkopft bist. Wie stehst Du zu Deiner Frau?

Zitat:
Mit meiner Kollegin gab es seither nur noch zweimalig kurzen SMS-Kontakt. Da ich momentan Urlaub habe, sehe ich sie vorerst auch nicht. Am Samstag habe ich ihr noch ein paar handschriftliche Zeilen geschickt, die sich mittlerweile bekommen haben müsste. Auch darauf bis dato keinerlei Reaktion. Das ist etwas verwunderlich, da sie sich am Freitag noch betont besorgt und mitfühlend gezeigt hatte. Allerdings habe ich beschlossen, mich von meiner Seite aus erstmal auch nicht mehr zu melden.


Das ist keineswegs verwunderlich. Ich weiß nicht, was Du darin geschrieben hast, aber es wird sehr wahrscheinlich nochmal in irgendeiner Form eine Betonung Deiner Gefühle sein. Die kann und will sie nicht erwidern. Du stehst in dieser Sache unter ihr. Denn Du willst zu ihr, nicht umgekehrt. Und das bringst Du nicht wieder auf Augenhöhe indem Du ihr Briefe schreibst. Das wirkt alles bedürftig und da zieht sie sich zurück, weil sie dann glaubt, dass sie Dir nur mehr weh tut. S.uell und beziehungstechnisch wirst Du natürlich sofort aussortiert, weil sie sich natürlich denken wird: Ich hab allein schon genug Probleme. ich binde mit nicht noch eins ans Bein. Wie sie zu Deiner Ehe steht, ist dann auch noch eine Sache. Nicht falsch verstehen: Wenn eine Frau wirklich Interesse hat, wird sie sich auch nicht durch eine Ehe abschrecken lassen, ABER dann will sie - sofern sie einen Selbstwert hat - eben sehen, wie sehr du bereit bist von der Sache abzurücken. Gibt dann auch genügend, die nicht Schuld sein wollen, dass Deine Ehe in die Binsen geht und/oder nur der Warmwechsel sein.

Zitat:
Mittlerweile habe ich mich zumindest von der ersten Wucht der Ereignisse wieder halbwegs erholt, aber Schmerz und Trauer sind weiterhin präsent - wobei ich bewusst versuchte, nicht zu verdrängen, sondern zu fokussieren und auszuhalten. Ein Dauerbrenner auf meiner Playlist ist immer noch Ein anderes Gefühl von Schmerz von Rosenstolz.


Hör auf den Deprimüll zu hören!

Zitat:
Während ich das hier schreibe, merke ich bereits, dass es mir gut tut, alles einmal rauslassen zu können ...
Wie würdet Ihr jetzt weiter verfahren? Da bin ich immer noch reichlich ratlos ...


Du solltest Dir mal klar werden was Du willst. Die Sache ist doch die: Du überinterpretierst hier ein Gefühl für Deine Kollegin. Zwischen euch lief nichts! Du hast sie weder geküsst, noch hattet ihr S. oder sonst etwas wirklich inniges. Du hast ein gute Verhältnis zu ihr, schätzt die Gespräche. Das setzt du in Deinem Kopf kurioserweise irgendwie automatisch mit Geborgenheit gleich. Deshalb sage ich auch: Therapie (?) Natürlich musst Du selbst entscheiden, ob eine Therapie sinnvoll ist bzw. ob Du das machen möchtest, aber irgendwie habe ich's im Gefühl, dass da was Anderes hinter schlummert. Bist Du noch glücklich in Deiner Ehe? Wird aufgrund dessen zu viel auf die Kollegin projiziert? Warum hast Du geheiratet? Gibt es Kinder?

Ich antworte BTW immer auf die Absätze wie ich sie lese. Deshalb hier jetzt noch Ergänzung zu Deinem anderen:

Zitat:
So, und was ist großartig passiert? Außer einer im Nachhinein wahrscheinlich eher geheuschelten Umarmung absolut nichts, kein Kuss, kein S. ... nüscht! - Darüber kann sich nur jemand aufregen, die / der einer absolut illusorischen Einstellung erliegt, es müsse in einer Beziehung oder Ehe immer und jederzeit absolut alles schonungslos offengelegt werden.


Du stellst Dir die richtige Frage: Was ist denn großartig passiert? Und beantwortest es sogar: Nüscht. Und genau DAS sollte für Dich auch der Aufhänger sein zu erkennen, dass da irgendwas anderes schräg liegt.

Zitat:
Stichwort Bemuttern lassen: Meine Damen, umgekehrt wird ein Schuh draus. Seit meine Frau 2010 ihre Promotion begraben musste, hat sie immer wieder mit beruflichen Schwierigkeiten wegen der dahinterliegenden psychischen Erkrankung zu kämpfen. Das bedeutete insbesondere von Ende 2013 bis Mitte 2014 ein halbes Jahr Dauerkrise - während ich selbst gerade eine berufliche Neuorientierung am Laufen hatte, bei der ich 9 Monate nur am Wochenende zu Hause war. Wenn ich hätte gehen wollen, wäre ich damals schon gegangen. Stattdessen habe ich mir gesagt, dass es nicht nur um Händchen halten in guten Zeit geht, sondern darum, nicht loszulassen, wenn es schwierig wird. Durch Therapien und Medikamente wurde es etwas besser, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass ich auch noch für ihren Kram verantwortlich bin, weil sie es oftmals alleine nicht ausreichend auf die Reihe kriegt. Nun hat sie zwar einen halbwegs vernünftigen Job, ist damit aber teilweise so überfordert, dass es zu Hause kein anderes Thema mehr gibt. Da ich auch noch dummerweise vom Fach bin, muss ich dann als Supervisor herhalten - was ich weder kann noch will.


Siehste. Diese Information von Anfang an, wäre natürlich sinnvoll gewesen. Denn dadurch ergibt sich ja ein komplett anderes Bild des Mosaiks. Du sagst es doch selbst: Ich bin der Supervisor - nicht der Ehemann. Wäre es da dann nicht vllt. mal Zeit die Konsequenzen zu ziehen?

Zitat:
Ich streite in keinster Weise ab, dass da schon seit einiger Zeit gehörig was schiefläuft. Aber: Dieser Ring, den ich seit 6 Jahren trage, bedeutet für mich auch Verpflichtung und Verantwortung, die ich in der ganzen Zeit, als sich das mit meiner Kollegin entwickelte, nie in Frage gestellt habe. Ich würde mir auch sehr genau überlegen, ob ich für ein bisschen Verliebtheit tatsächlich meine Ehe aufs Spiel setzen will.


Du solltest da definitiv drüber nachdenken. Aber ich glaube es ist auch nicht so, als hättest Du das noch nicht getan. Du hast Dich selbst schon ein ganzes Stück weit analysiert. Du traust Dich nur nicht den letzten Schritt zu gehen. Du setzt hier nicht Deine Ehe für Verliebtheit aufs Spiel, man! Du bist unglücklich! Gesteh Dir das doch mal ein! Was ist daran so schlimm?

Zitat:
Natürlich habt Ihr Recht mit dem Ratschlag, dass es hier eher darum geht, diese Geschichte als Anlass zu nehmen, die Probleme zu Hause in Angriff zu nehmen und nach konstruktiven Lösungen zu suchen. Die Aufteilung der Verantwortung für ein Bedürfnis auf verschiedene Personen ist in der Tat nur eine kurzfristig hilfreiche Strategie.


So... und da stehst Du eben nun. Was willst DU? Willst Du weiterhin den Doc für Deine Frau spielen oder schickst Du sie in Therapie, damit ihr mal wieder Ehemann und Ehefrau seid? Oder bleibt das zwischen euch so ein Pfleger - Kranke Verhältnis? Gehst Du selbst in Therapie, um mal negative Stellungen abzubauen und mal aufzuhören für andere den Problemdoc zu spielen? Das sind so eher Dinge, die Du Dich fragen solltest. Du bist schon einige unbequeme Schritte gegangen, aber jetzt bleibst Du eben auf halbem Weg stehen. Deine Arbeitskollegin hat in meinen Augen damit wenig zu tun, eher Dein Kopf ist es, der hier rumort in Verbindung mit falsch bewerteten Emotionen.

19.08.2016 11:59 • x 3 #21


Ricky
Zitat von BillePuppe:
Zitat:
dein verhalten ist ziemlich kindisch, hast du dich ernsthaft mal mit der thematik des TEs auseinandergesetzt?


Hallo p86,

für mich gibt es eben kein Zwischenweg. Entweder er ist mit seiner Frau zusammen, auch in schlechten Tagen. Oder er soll sich vorerst von ihr einfach trennen. Punkt.

Und nicht anderweitig einfach Ausschau halten nach was besseren. So kommt es mir eben rüber.

Das ganze Firlefanz des TE ist in meinen Augen einfach umschrieben für: Ich hab mich verliebt, obwohl ich verheiratet bin und möchte jetzt Verständnis dafür haben.

Ich finde einfach, man sollte doch so ehrlich zum Partner sein, sagen was los ist und nicht die Tatsachen unter dem Tisch kehren.

Ehrlich und direkt.

Das ist meine Devise. Sonst bewegt sich hier nämlich nichts.

Seine Frau hat das Recht zu erfahren, wie er sich fühlt und was er so treibt. Immerhin sind sie verheiratet. Und in einer Ehe sollte alles offen besprochen werden können. Auch wenn seine Frau an Depressionen leidet.

Er redet einfach um den heissen Brei herum.

Bille


Nein, Bille, ein bisschen Nachdenken ist da durchaus angebracht. Warum muss er jetzt der Frau wegen der falsch interpretierten Emotion irgendwas um die Ohren hauen, zumal sie noch depressiv ist. In der Situation ist das einfach kontraproduktiv für eine Falschbewertung seinerseits. Dieses Ich bin mal offen mit allem ist im Übrigen auch romantischer Käse. Du wirst in Deinem Leben auch schon Gedanken gehabt haben, die Du für Dich behalten hast, weil Du genau wusstest, es verletzt das Gegenüber. Sorry, aber dieses Man muss es erzählen, weil sie verheiratet sind ist Käse. Er kann das durchaus mit sich allein ausmachen, um nicht noch zusätzliches Drama zu generieren. Das klingt für mich gerade eher so wie die Oma, die allen von ihren Krampfadern erzählen muss. Dem ist nicht so.

19.08.2016 12:03 • x 4 #22


E
Zitat:
Das klingt für mich gerade eher so wie die Oma, die allen von ihren Krampfadern erzählen muss.



*lach*...Hey Ricky,

natürlich hast du Recht. Vielleicht seh ich das einfach auch zu eng oder zu streng.

Trotzdem ist viel Blabla vom TE.

Hm, ich lasse alles raus was mich beschäftigt, bin ein offenes Buch sozusagen. Auch wenn es denjenigen erstmal verletzt. Ich hake meistens wieder ein. Rede sehr offen über alles.

Naja, mal sehen, was hier noch so passiert ^^

L G Bille

19.08.2016 12:12 • #23


Ricky
Na ja, wenn Du Dein Herz auf der Zunge trägst, ist das ja auch vollkommen in Ordnung. Ich persönlich denke aber, dass das in dieser Situation wahrlich kontraproduktiv wäre.

19.08.2016 12:14 • x 1 #24


Embi
@BillePuppe

Was er so treibt ist in der Hinsicht nicht wirklich korrekt. Denn getrieben hat er mal noch gar nichts, außer sich verliebt. Betrogen hat er seine Frau nicht - jedenfalls nicht körperlich.
Mental sieht es natürlich anders aus, wobei das, was er empfindet, in meinen Augen nicht unbedingt Verliebtheit sein muss, sondern eine ungewollte Idealisierung, weil es zuhause eben seit einiger Zeit nicht mehr läuft.
Hierbei könnte man jetzt die Moralkeule schwingen, wenn man die Hintergründe nicht ein wenig beleuchtet hätte. Die Beleuchtung fand hierbei natürlich nur auf seiner Seite statt, weshalb nur das beurteilt werden kann.
Auf der einen Seite magst Du recht haben, auf der anderen eben nicht.

Prinzipiell hast Du Dir Deine Frage schon selbst beantwortet, @victim_of_love . (Welch treffender Name)

Du solltest vor allem erst einmal an Deinen Baustellen arbeiten, denn davon hast Du einige, die Dein Leben und daher Deine Gefühlswelt beinträchtigen.
Mit einem Menschen, der psychisch instabiler ist als man selbst, zusammen zu sein ist sehr schwer.
Mein Ex war Borderliner - ich weiß genau, wie das ist.
Wie Du selbst eingesehen hast, scheinst Du der stärkere Part von Euch beiden zu sein, was ungleich bedeutet, dass Du allein für sie und die Beziehung verantwortlich bist - sondern immer noch für Dich selbst und vor allem beide zu gleichen Teilen für die Beziehung.

Psychische Defizite sind nie zu unterschätzen, jedoch ist es nicht korrekt, die Verantwortung für alles dem Partner aufzuerlegen und ihm Lasten auf die Schultern zu legen, an denen er zu zerbrechen droht.
Hierbei ist sie mit der Beziehung nicht nachsichtig genug umgegangen und hat somit den Grundstein für eine Umorientierung gelegt.
Sie hat schlichtweg nur an sich und ihre Probleme gedacht, als sich auch Dich in den Fokus zu holen. Das war ihr Fehler.
In Guten wie in schlechten Zeiten ist in dem Fall immer noch präsent, denn Du bist nach wie vor an ihrer Seite und lässt sie nicht im Stich, obwohl deine Gefühlswelt gerade nicht das Gelbe vom Ei ist.
Du sagtest weiter: sie zu verlassen stand nie zur Debatte.

Mal angenommen, die andere Frau hätte ebenfalls Interesse an Dir bekundet - wie wärst Du vorgegangen?
Hättest Du Deine Frau betrogen oder wärst Du so fair gewesen, zuerst einen sauberen Cut zu ziehen, ehe Du Dich auf etwas einzulassen oder hättest Du generell zu Deiner Frau gehalten und hättest es gelassen?

Du musst mir diese Frage nicht beantworten, sondern tue es mal für Dich selbst und das bitte durch und durch ehrlich.
Die Antwort auf diese Frage wird dir wiederum neue Antworten auf Dein Kernproblem liefern.

Alles Gute,
Embi.

19.08.2016 12:15 • x 4 #25


S
Ich würde gerne, wenn du erlaubst, zunächst bei dir bleiben und wie ich dich aufgrund deiner Zeilen wahrnehme. Ich empfinde dich als einen Mann, der versucht sich stets zu kontrollieren. Ein rational-analytisches Pokerface gepaart mit Zynismus sind der Versuch engere menschliche Beziehungen, die Gefahren in Form von Verletzungen bringen können, erst gar nicht entstehen zu lassen. Deine enorme berufliche Herausforderung, in deiner Ehe als Supervisor agieren zu müssen (wir wissen beide, dass das in dieser Konstellation nicht funktioniert) und deine Erfahrungen aus der Kindheit ließen ein großes Vakuum in dir entstehen.
Mir kommt es vor, dass du nur noch funktioniert hast. Deine Gefühlsoffenbarung für diese Frau war ein mutiger Schritt für dich, gibst du doch dadurch einem einen anderen Menschen Gelegenheit in dich herein zu schauen. Erlebt hast du nun eine Form von Zurückweisung. Gewonnen hast du das Gefühl mal wieder zu fühlen. Du konntest mal wieder weinen.
Ich denke du solltest versuchen dich anderen Menschen, besonders deiner Frau, mehr zuzumuten. Du bist nicht aus Stahl, hast nicht immer alles im Griff. Du bist lebendig

19.08.2016 12:19 • x 1 #26


S
Und zum Thema Blabla vom TE.
Ich habe selten jemanden erlebt, der so reflektiert ist, wie der TE hier.
Also ein wenig mehr Respekt bitte.

19.08.2016 12:33 • x 1 #27


Sway82
Zitat von Sarina80:
Und zum Thema Blabla vom TE.
Ich habe selten jemanden erlebt, der so reflektiert ist, wie der TE hier.
Also ein wenig mehr Respekt bitte.


Ich gebe dir Recht. Mehr Respekt wäre angebracht und es geht um das Problem des TE und nicht um seine Frau.
Aber dann erbitte ich mir auch von dem TE an mich, die sich hier zu Beginn kurz mit ein paar Sätzen beteiligt hat, den nötigen Respekt .
Sein Angriff auf u.a. mich gleich in seinem zweiten Post war alles andere als respektvoll.

19.08.2016 12:56 • x 2 #28


E
Zitat:
meine Beste, die Welt ist grau!


DEINE Beste bin ich ganz sicher nicht!

19.08.2016 13:02 • x 1 #29


S
@Sway
Deinen Post empfand ich wie immer als respektvoll,somit gebührt dir wie immer auch Respekt.
Ich muss präziser werden.
Leider finde ich, dass @billepuppes Beiträge meiner Meinung nach über Ziel hinaus schießen. Ich nehme an, dass du selbst sehr verletzt bist. Aber diese Verletzung muss sich nicht am TE entladen.

19.08.2016 13:11 • x 3 #30


A


x 4




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