Zitat von Malena3:Aber wann kann der Mann wissen, ob das mit dem Bring mal den Müll raus! ein Shittest ist und wann nicht?
Da ist denke ich Fingerspitzengefühl gefragt. Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn der Mann sich weigert, da mitzuhelfen, sei es mit der Begründung, dass er es irgendwo gelesen hätte, oder einfach weil er es nicht als seine Aufgabe ansieht. Es kommt auf verschiedene Dinge an: Wie war die Stimmung vorher? Ist es eher eine Bitte oder mehr ein Rumkommandieren? Wer macht generell wieviel im Haushalt? Muss der Mann das für irgendwelche Gegenleistungen machen? Wer geht länger arbeiten und verdient mehr Geld? Wie sind die anderen Aufgaben sonst verteilt?
Das Problem ist, dass Frauen oft unleidlich werden, wenn der Mann ihnen jeden Wunsch erfüllt. Sie bitten zB den Mann den Müll runterzubringen - um beim Beispiel zu bleiben -, sehen aber genau, dass er gerade eigentlich andere wichtige Sachen zu tun hat. Wenn der Mann das dann macht, sind sie ihm scheinbar dankbar, werden dann aber zickig ohne zu wissen warum. Das kann dann eine Spirale in Gang setzen, im Lauf derer die Frau denkt, sie ist deshalb so unzufrieden weil der Mann zu wenig mithilft. Sie spricht das Thema dann an, und zwar voller Überzeugung (weil sie eben tatsächlich davon überzeugt ist, dass das der Grund wäre). Der Mann fängt daraufhin das Nachdenken an und kommt zu dem Entschluss, dass er tatsächlich ein bißchen mehr helfen könnte/sollte (obwohl das objektiv betrachtet vielleicht gar nicht der Fall wäre) und entschuldigt sich dann oft noch. Er macht dann auch mehr, woraufhin im Laufe der Wochen/Monate/Jahre die Frau noch unzufriedener wird. Was sie sich eigentlich gewünscht hätte wäre ein Mann gewesen, der keine Kommandos bzw Arbeitsaufträge von ihr entgegennimmt, sondern selbst festlegt, was er wann in seinem Leben macht (in Grenzen, denn in einer Partnerschaft müssen immer Kompromisse eingegangen werden). Das Problem ist, dass sie sich nicht sicher fühlen kann, wenn der Mann zu viel Dinge mit sich machen lässt, die er eigentlich gar nicht will. Sie weiß dann nicht, was passieren würde, wenn wirklich mal was Schlimmes passiert, ob er dann stark genug wäre sie und die Familie zu beschützen.
Ein Problem wird es dann, wenn der Mann sowas irgendwo liest und dann als Ausrede benutzt. Generell ist man(n) denke ich gegen solche Tests immun, wenn er hohes Selbstwertgefühl hat, die Frau nicht unbedingt braucht (sie zwar liebt, aber sich trotzdem immer darüber im Klaren ist, dass er auch ohne sie könnte) und generell attraktiv für andere Frauen ist. Dann werden solche Tests oft automatisch bestanden. Es kommt auch immer darauf an, wo der Mann im Inneren herkommt. Wenn keine innere Bedürftigkeit vorhanden ist, kann er wahrscheinlich so oft den Müll runterbringen wie er will, denn dann tut er das aus den 'richtigen' Gründen (nämlich weil er es selbst will und der Frau helfen will) und nicht weil er der Handlanger der Frau ist. Oft können genau die gleichen Dinge im Äußeren eine völlig andere Wirkung haben, weil die inneren Antriebskräfte andere sind. Und das spüren beide, Mann und Frau, instinktiv.
Generell ist es schon wichtig, dass der Mann eher traditionell männliche Aufgaben übernimmt: handwerklich aktiv sein, schwere Getränkekisten schleppen, den Rasenmäher reparieren und die quietschende Tür ölen. Wieder aus dem gleichen Grund, weil ihn das attraktiv für die Frau macht. Sie kann sich bei ihm sicher fühlen, spürt, dass er in der Lage ist, seinen Part auszuführen. Wenn er zu oft und zu viele eher weibliche Aufgaben (putzen, kochen, bügeln) macht, kann sich das denke ich schon negativ auswirken. Ich glaube, dass der Feminismus (mit guten Anfängen wie gleiche Wahlrechte für Frauen usw.) da eher der Frau einen Streich spielt, wenn er ihr vorgaukelt, sie würde den Mann nicht mehr brauchen, könnte selbst die Führungsrolle übernehmen und dergleichen. Oft führt das nämlich nur zur Unzufriedenheit der Frau, weil sie in männliche Aufgaben gedrängt wird, sich darin aber unwohl fühlt, aber nicht weiß warum. Eine Frau will sich eher führen lassen statt führen.
Eine hat mal hier im Forum geschrieben, dass sie bei sich bemerkt hat, wie die körperliche Anziehungskraft die der Mann auf sie hatte, gesunken ist, je öfter sie ihn die Küche saubermachen hat sehen. Und ich finde das durchaus plausibel und nachvollziehbar. Ich denke auch nicht, dass der Mensch das irgendwann mal 'erfunden' hat nach dem Motto 'Wir legen das jetzt mal fest, was männliche und was weibliche Aufgaben sind und ab jetzt ist das so', sondern ich glaube, dass beide Geschlechter intuitiv spüren, welches Geschlecht für welche Aufgaben zuständig ist. Das ist so ähnlich, wie wenn man kleine Kinder in einem Zimmer voller Spielsachen spielen lässt, zieht es die Mädchen eher zu den Puppen hin, die Jungen eher zu Baggern, Autos usw.
Sorry für Offtopic, das wurde jetzt leider lang.