79

Unglücklich verliebt in Kollegin

J
Ich war und bin leider immer noch unglücklich verliebt in eine Arbeitskollegin. Ich habe sie vor knapp zwei Jahren kennen gelernt und mich recht rasch und recht heftig in sie verliebt. Meine Avancen hat sie nicht erwidert, wir hatten und haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis, aber auch nicht mehr. Es gibt keine Signale ihrerseits, dass sie mehr mit mir möchte. Ich kann das akzeptieren, weiß das seit ca. einem Jahr und unternehme seit ca. einem Jahr nichts mehr, um ihr näherzukommen. Das Arbeitsverhältnis ist absolut positiv, freundschaftlich und vertrauensvoll.

Ich kümmere mich nicht darum, was sie in ihrer Freizeit macht. Ich gehe davon aus, dass sie Kontakt zu anderen Männern hat und durchaus an einer Partnerschaft interessiert und dafür offen ist, aber eben nicht mit mir. Das Wissen, dass sie sich mit anderen Männern trifft, schmerzt mich nicht allzu sehr, ich will es nicht wissen und frage nicht, auch zu meinem Selbstschutz.

Wenn ich sie nicht mehr sehen würde, bekäme ich sie recht schnell aus dem Kopf, ich kenne mich und habe so etwas schon öfter erlebt, aus den Augen, aus dem Sinn. Aus beruflichen Gründen ist das aber nicht möglich, aus beruflichen Gründen sehen wir uns an jedem Arbeitstag, und dann flammen meine Gefühle immer wieder auf, und wenn wir uns dann am Arbeitsschluss verabschieden, bleibt bei mir ein Schmerz, eine leichte Traurigkeit. Wie gesagt, allzu schlimm ist es nicht mehr. Eine Änderung der Arbeitssituation, dass ich sie nicht mehr sehe, ist nicht möglich, ich will das nicht näher erläutern, ein Wechsel ist weder für sie noch für mich möglich.

Ich - mit 62 Jahren - könnte in einem halben Jahr in den Ruhestand gehen, vorzeitig. Eigentlich arbeite ich gern, fühle mich noch nicht als Rentner, bin gern mit den Kolleginnen und Kollegen zusammen. Aber wenn ich in einem halben Jahr in den vorzeitigen Ruhestand gehen würde, wäre ich den Herzschmerz wegen der Kollegin ruckzuck los und das würde mir guttun. Ich habe viele schöne Hobbys und hätte einen absolut ausgefüllten, schönen Ruhestand. Auch finanziell gäbe es keine Probleme. Andererseits: die Arbeit war mir immer wichtig, ebenso die Kolleginnen und Kollegen mit vielen Freundschaften, und ich denke, dass ich auch gut im Beruf bin.

Aber: Jedes Zusammentreffen mit der supernetten, superattraktiven Kollegin reißt die Wunde wieder auf und ich kriege sie nicht aus dem Kopf. Gäbe es keinen Kontakt mehr, bliebe nach kurzer Zeit eine romantische Erinnerung ohne Schmerz.

Ich weiß, dass ich die Entscheidung, ob ich in einem halben Jahr in die Rente gehe, selber treffen muss. Aber es hat schon mal gut getan, dass ins Forum zu stellen. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.

09.04.2025 22:50 • x 3 #1


QueenA
@JimBob894 Pro und Contra abwägen. Hier geht es auch um eine finanzielle Abwägung, die Du Dir vor der Entscheidung ausrechnen lassen solltest.
Vor Ort: keine gemeinsame Pause und neutralisiertes verabschieden.
Super attraktiv und super nett klingt nach Superlativen. Neutralisieren wäre hilfreich. Sich nicht nur im Text notieren, dass das Nix gibt sondern aktiv verstehen! Falls du verheiratet bist (evtl. Überlesen, wende dich mental deiner frau zu), … und falls nicht, Date eine frau deiner Liga: damit gemeint - eine die ebenfalls Interesse zeigt!

Alles Gute

09.04.2025 23:02 • x 2 #2


A


Unglücklich verliebt in Kollegin

x 3


chocomoko
Zitat von JimBob894:
Wenn ich sie nicht mehr sehen würde, bekäme ich sie recht schnell aus dem Kopf, ich kenne mich und habe so etwas schon öfter erlebt, aus den Augen, aus dem Sinn.

Finde ich eine merkwürdige Formulierung. Für mich klingt das nicht so, als wärst du hin und weg, wegen ihr. Sondern als seist du hin und weg, weil sie präsent ist. Also nicht wirklich tief verliebt, sondern verknallt, weil sie halt da ist. Das einzig machbare den Kontakt dann aufs Minimum runterfahren, und andere Frauen kennenlernen.

10.04.2025 01:06 • x 4 #3


M
@JimBob894 Hey!

Also die Entscheidungen bezüglich deinem Rentenantritt würde ich auf keinem Fall von der Kollegin und deiner Schwärmerei abhängig machen, sondern von anderen Aspekten. Finanzielle oder allgemeine Umstände bei dir.

Du schreibst nicht so über sie, als würdest du permanent ganz schlimm leiden, sondern als wäre sie eine ganz nette Schwärmerei.

Und wenn du meinst, du bekommst sie schnell aus dem Kopf wenn du sie nicht mehr siehst, würde ich dem ganzen nicht soviel Raum geben.

Vielleicht könnt ihr euch auf der Arbeit etwas aus dem Weg gehen, so dass sie nicht permanent vor dir präsent ist.

Aber wenn du gerne arbeitest, würde ich da nichts überstürzen wegen deinem Gefühlschaos. Wenn du im Grunde schon weißt mit euch wird nix, vielleicht versuchst du die Schwärmerei einfach als was temporäres... als etwas schönes, aufregendes wahr zu nehmen. Und wenn du dann in Rente gehst, lässt du die Schwärmerei zurück.

Du schreibst ja selbst du hast es akzeptiert wie es ist.

10.04.2025 09:07 • x 4 #4


C
Ich würde auch auf keinen Fall so eine weitreichende Entscheidung wie einen vorzeitigen Renteneintritt von dieser Verliebtheit abhängig machen.
Entlieben geht übrigens auch, wenn man sich regelmäßig sieht - ist nur anstrengender und langwieriger als wenn ein Kontaktabbruch möglich ist.

Ich würde auch, wie meine Vorschreiber/innen schrieben, den Kontakt auf ein Minimum reduzieren, soweit halt möglich.

Ansonsten: Könntest Du mal einen längeren Urlaub machen oder so? Ein Sabbatical? Lebensarbeitszeitkonto? ... Du wirst mit dem Entlieben vermutlich auch schon ganz gut vorankommen, wenn Du Dein OdB mal ein paar Wochen nicht siehst.

10.04.2025 09:36 • x 2 #5


B
Hallo,bin in einer ähnlichen Situation wie du. Ich bin in einen 60 jährigen verliebt und wir verstehen uns auch freundschaftlich super auf Arbeit.

Bin mir unsicher bei ihm ob er einfach total nett ist oder mehr will.

Hast du mit ihr schonmal über deine Gefühle gesprochen?

10.04.2025 10:47 • x 1 #6


L
Ich denke nicht, du solltest jetzt frühzeitig in den Ruhestand gehen wegen der Kollegin.

Wie du selbst erkannt hast, hast du es akzeptiert und es ist ok für dich. Deshalb ziehe es solange durch mit deiner Arbeit wie es dir Spaß macht und notwendig ist, unabhängig von der Kollegin.

Mir ging es ähnlich. Aber auch ich habe akzeptiert: Aus uns wird nichts werden. Zumindest kein Pärchen im klassischen Sinne! Und es ist ok für mich, für uns.

Ich freue mich sogar mittlerweile wenn ich ihn sehe. Ich leider nicht mehr so sehr darunter. Ich denke, dir kann es ähnlich gehen...

10.04.2025 12:07 • x 2 #7


Wurstmopped
Wie alt ist die Frau denn?

Perspektive wechseln, du bist nicht gezwungen dich weiterhin selbst zu blockieren, warum genießt du das Drama mehr als die Möglichkeit dich auch anderen Frauen zuzuwenden?

10.04.2025 12:08 • x 1 #8


J
Hallo Ihr Lieben, besten Dank für Eure wirklich hilfreichen Antworten. Auf der Arbeit aus dem Weg gehen kann ich ihr nicht, dafür sind wir ein zu kleines Team. Sie ist 51, also 11 Jahre jünger als ich. Ihr Ex-Mann war zwei Jahre jünger als ich, ich bin fit und sportlich, also denke ich, dass es nicht am Alter liegt.

Unser Verhältnis ist total nett, sehr freundschaftlich und kollegial, auch heute wieder, der Kontakt heute kam von ihr, aber eben nicht mehr. Ich habe mich damit abgefunden und mache nichts mehr, um ihr näherzukommen.

Mein Problem ist das mühselige, langwierige Entlieben. Ich versuche das schon seit einem Jahr, komme auch voran, habe es aber immer noch nicht ganz geschafft. Die ersten paar km unserer Nach-Hause-Wege haben wir gemeinsam, da sehen wir uns mit unseren Pkw öfter, da wird sehr nett gewunken, sie hält neben mir, lässt die Seitenscheibe herunter, lächelt, sagt was nettes, … Und all das verursacht bei mir immer noch eine leichte Traurigkeit, die ich gern los wäre.

Mich in eine andere Frau verlieben - ich vergleiche alle mit ihr, da ist das Verlieben schwer.

Ich habe mit der netten Kollegin nicht über meine Gefühle gesprochen, ihr aber deutliche Signale gemacht, auf die sie nicht eingegangen ist. Ich denke, dass sie auch merkt, dass ich mich etwas zurückgezogen habe.

Sabbatical geht nicht, Urlaub natürlich schon. Im letzten Sommer haben wir uns wegen unserer Urlaube 7 Wochen nicht gesehen, aber wenn man sich dann wieder trifft, ist es wieder wie vorher.

Ich bin ihr natürlich überhaupt nicht böse, dass sie meine Gefühle nicht erwidert. Noch zu mir: ich bin Single, es ist also nicht so, dass ich jemanden hintergehe.

Das Entlieben wäre so viel leichter, wenn ich keinen oder nur ganz seltenen Kontakt zu ihr hätte, aber das geht eben auf der Arbeitsstelle nicht. Natürlich komme ich mit der ganzen Situation klar, aber es sind eben immer noch diese Gefühle da, und die wäre ich gern los.

Besten Dank fürs Lesen und Euren Zuspruch!

10.04.2025 22:24 • x 1 #9


chocomoko
Zitat von JimBob894:
Ich habe mit der netten Kollegin nicht über meine Gefühle gesprochen, ihr aber deutliche Signale gemacht, auf die sie nicht eingegangen ist. Ich denke, dass sie auch merkt, dass ich mich etwas zurückgezogen habe.

Das verstehe ich nicht. Was für wen deutliche Signale sind, ist ja relativ. Für dich kann es deutlich sein, und sie kann trotzdem ein Brett vor dem Kopf haben. (Vielleicht ist sie definitiv nicht interessiert, vielleicht hat sie auch Bedenken weil du ihr Arbeitskollege bist usw.)

Oder warte, anders gefragt: WAS hast du ihr denn für Signale gemacht ?

10.04.2025 22:34 • x 1 #10


M
Zitat von Caecilia:
Entlieben geht übrigens auch, wenn man sich regelmäßig sieht - ist nur anstrengender und langwieriger als wenn ein Kontaktabbruch möglich ist.

Ja, es geht, ist aber langwierig. Weil bei jedem Sehen die Gefühle sofort wieder anspringen und sich so was wie eine hoffnungslose Hoffnung breit macht.
Versuche, sie neutral zu sehen und gehe rein sachlich mit ihr um. Kein Rumschäkern, keine persönlichen Worte. Und dann einfach weiter gehen und das halt aushalten.

Es wird irgendwann besser. Du musst Dir halt immer wieder sagen, sie ist nur eine Kollegin und geht mich nichts an.

Und bitte mach Deine Lebensplanungen doch nicht mit 62 von einer einzigen Person abhängig. Das ist sie doch nicht wert!
Entscheide selbst und wenn Du gerne arbeitest, ist das doch super. Dein Arbeitgeber wird sich ebenfalls freuen, zumal gute Arbeitskräfte Mangelware sind.

11.04.2025 19:11 • x 2 #11


J
Das Entlieben von der Kollegin ist schwierig! Am Freitag haben wir uns höflich, freundlich ins Wochenende verabschiedet, wie es unter Kollegen völlig normal ist. Ich hab etwas länger gearbeitet als sie, so dass sie ohne mich zum Parkplatz gegangen ist und es natürlich auch keinen gemeinsamen Halt an der Ampel oder an der Tankstelle gegeben hat. Also alles ok.
Über das Wochenende habe ich natürlich komplett „Funkstille eingehalten“, wie das in meiner Bundeswehrzeit so hieß. Von ihr kam auch nichts, das war mir natürlich sehr recht.
Heute war für sie und für mich homeoffice, ich habe mich nicht bei ihr gemeldet. Ich halte es schon lange so, dass ich ihr nur schreibe oder sie anrufe, wenn es einen dienstlichen Grund gibt oder wenn sie etwas geschrieben hat, das zu beantworten ist. Ich bleibe dabei natürlich immer freundlich, höflich, so wie das unter Kollegen sein sollte.
Und wer ruft mich heute an, für eine gute halbe Stunde, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre? Sie natürlich.
Mir ist völlig klar, dass diese meine Geschichte im Vergleich zu Trennungserlebnissen, die hier geschildert werden (Verlassenwerden nach langjähriger Partnerschaft, Auseinanderbrechen von Familien mit Kindern, Haus muss verkauft werden usw.) eine Kleinigkeit ist. Aber ich merke, dass es mir gut tut, mir meine Gefühle einfach mal von der Seele zu schreiben und Eure wirklich guten Ratschläge zu lesen.
Gerade jetzt fühle ich gar keine Verliebtheit für/in sie, sonden bin eher etwas sauer, dass sie mich heute so lange angerufen hat, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Morgen treffe ich sie wieder in der Firma, ihr Büro ist direkt neben meinem.
Euch einen schönen Abend und an die von Euch, die in einer unglücklichen Situation stecken, alle guten Wünsche!

14.04.2025 21:27 • x 1 #12


Hansl
Zitat von Caecilia:
von dieser Verliebtheit

Was für Verliebtheit?

15.04.2025 06:54 • #13


M
@JimBob894 Guten Morgen.
Du schreibst von leichter Traurigkeit und dass du sie sowieso schnell vergessen wirst wenn du sie nicht mehr siehst. Und dass du gerade keine Verliebtheit spürst sondern sauer bist da sie angerufen hat.
Bist du sicher dass du überhaupt richtige verliebt bist?
Das klingt für mich eher wie eine kleine Schwärmerei, vielleicht eine spannende Abwechslung im Arbeitsalltag. Widersprich mir gern wenn ich mich täusche.

Du machst es gut wenn du den Kontakt meidest so gut es geht. Aber vielleicht akzeptierst du davon abgesehen dass du diese Gefühle hast. Du scheinst ja nicht permanent deswegen zu leiden. Wie wäre das wenn du es einfach so annimmst, das es eben gerade so ist. Und wenn du nachmittags von der Arbeit irgendwann zuhause bist dann versuchst du sie komplett auszublenden und dich abzulenken. Anstatt jetzt krampfhaft zu versuchen diese Gefühle auf der Arbeit komplett los zu werden jetzt in den letzten Jahren vor der Rente. Oder leidet deine Arbeitsqualität darunter ? Ich hab so eine ähnliche Situation durch. Und hab auch versucht es so anzunehmen und zu akzeptieren und mich abzulenken..Bei mir hat es gut geklappt. Klar manchmal gibt's blöde Situationen und manchmal fühle ich mich deswegen immer noch unwohl. Aber all in allem ist es okay. Sie sitzt auch sehr nah an meinem Büro, zwar nicht nebenan aber auf der gleichen Etage. Also laufen und auch gelegentlich über den Weg.

Gehst du in der Freizeit weg so dass du auch die Möglichkeit hast eine andere Frau kennenzulernen?

15.04.2025 07:33 • x 2 #14


Chrome
Ich würde nur zögern wenn ich es mir nicht zu 100% leisten könnte in Rente zu gehen.

Selbst bei 80% würde ich in Rente gehen. Dir schenkt nämlich niemand etwas und lieber mit Abschlägen in Rente gehen und dann kannst du ja immer noch einen 530 Euro Job bei deiner Firma annehmen und das absolut Steuerfrei. Einmal die Woche kommen und Spaß haben, vielleicht sogar in einer Abteilung wo sie nicht ist? Ansonsten ein anderen Arbeitgeber suchen wenn man unbedingt noch arbeiten möchte.

Am Ende ist es deine Entscheidung und niemand kann dir sagen was richtig ist. Jedoch sich quälen obwohl man die offene Tür sehen kann, hat auch was von Selbstbestrafung.

15.04.2025 08:21 • x 2 #15


A


Liebeskummer & Trennungsschmerz Tipps

x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Aktuelle Top Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag



Aktuelle Diskussionen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag