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Unglücklich verheiratet und hoffnungslos fremdverliebt

T
Zitat von ElGatoRojo:
Wieder so ein Emanzen-Mythos?

Ich kann das auch nicht so recht glauben.
Die Oma meiner Oma war die Familien-Matriarchin mit riesigem Grund- und Wohnhausbesitz, die das gesamte Vermögen der Familie verwaltete, die Oma eines guten Freundes (auch 1930er Jahrgang) war Professorin mit Lehrstuhl in München!
Alles nicht möglich für Frauen zur damaligen Zeit..? Ich weiß nicht... bin keine Jura Expertin für diese Jahre, aber alles, was ich aus dem realen Leben mitbekomme, widerspricht der Behauptung, Frauen hätten vor 1960 keinerlei Recht über ihr Leben gehabt.

23.05.2024 15:12 • x 1 #166


M
Zitat von ElGatoRojo:
ieder so ein Emanzen-Mythos? Warum ist denn die Werbegraphik der 1920-er Jahre voll mit Plakaten, in denen die Frau umworben wurde, ein Auto zu fahren und auch sich ein eigenes Auto zu kaufen - z.B.. den kleinen Opel, um mit der Freundin zum Schoppen zu düsen. Mach dich mal schlau und google Flapper

Ich verstehe diese ganzen Diskussionen nicht, vielleicht liegt es an mir.

Aber es ist hier nicht das erste Mal, dass Frauen fremdgehen und das Lügen und Betrügen irgendwie in Zusammenhang mit einem emanzipatorischen Akt der Befreiung stellen.

So nach dem Motto: 1930 hatten die meisten Frauen kein Auto (richtig, nur Männer eben auch nicht aber egal), also musste ich im Jahr 2024 meinen Mann betrügen, um zu zeigen, dass ich eine moderne Frau bin.

Da denke ich dann immer nur:

Dafür, sich vorher zu trennen und hoch erhobenen Hauptes aus der Beziehung zu gehen, dafür hat die ganze emanzipatorische Unabhängigkeit dann doch nicht gereicht.

Das geht dann auch 2024 nur, wenn der Next schon klargemacht ist. Was das ganze dann noch mit Starker, emanzipierten Frau zu tun hat, wenn man ohne Mann offenbar nicht leben kann, konnte mir bisher keine Warmwechslerin erklären.


Ok, das vielleicht jetzt auch eine Spur OT aber irgendwie für mich immer noch ein ungelöstes Rätsel.

23.05.2024 15:17 • x 1 #167


A


Unglücklich verheiratet und hoffnungslos fremdverliebt

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S
Ich denke, Du solltest folgendes durchdenken:

Warum vernebelt Dir ein Mann dermaßen das Hirn, den Du einmal gesehen hast? Das hat wirklich was mit Teenager-Träumereien zu tun und kann an Deiner mangelnden Erfahrung liegen. Nun bist Du aber eine erwachsene Frau und Mutter. Und ja, Hormone können einen ganz schön aufmischen. Aber uns wurde auch Ratio mitgegeben. Hormone sind keine Entschuldigung für alles.

Zum Thema Ratio: Bevor man so einem Menschen seine Gefühle gesteht, sollte man auch dorthin zurückkommen. Du siehst einmal einen Typen, gestehst ihm sofort Deine Liebe und das als verheiratete Frau und Mutter. Wenn es mir so ginge, würde ich das nie und nimmer ernst nehmen. Egal was vorher an unpersönlichen Textnachrichten ausgetauscht wurde.

Ich kann Deinen Mangel ansonsten echt gut verstehen. EIne leidenschafts- und emotionslose Beziehung ist nicht befriedigend. Nun habt ihr das aber sehr lange Zeit aus scheinbar religiösen Gründen beide so mitgetragen. Du magst Dich entwickelt haben, Dein Mann hängt hinterher. Er geht vielleicht auch nicht sehr empathisch damit um. Aber zu erwarten, dass er Dir auf den Fuß folgt, kannst Du nicht. Das braucht vermutlich Zeit. Aber Du neigst zu Impulsivität und Ungeduld (siehe Gefühle gestehen nach einer Begenung). Sei beharrlich, aber behutsam oder lasse ihn gehen.

Du legst Dir nun auch den anderen Mann zurecht, wie Du es für Dich brauchst. Erst gestehst Du ihm Deine Liebe, das will er nicht, also ruderst Du zurück auf Freundschaftsebene. Klappen wird das sowieso nie, weil Du in ihm immer unausgelebte Gefühle siehst. Aber zum anderen spielst Du ihm falsche Voraussetzungen vor. Du willst nämlich was ganz anderes und eigentlich nur gucken, wie es sich entwickelt. Entweder Du wirst unzufrieden, weil es sich gar nicht entwickelt, was er sicher bemerken und ihm nicht gefallen wird. Oder er ist am Ende der @rsch, weil es sich doch für ihn auch entwickelt und Du dann in der Ehe bleibst. Nebenher spielst Du Deinem Mann was vor, weil Du ja angeblich an der Ehe arbeiten willst, aber nebenher ganz andere Möglichkeiten auslotest. Du sagst ja selbst, dass Du beim Gedanken an den anderen Typen am Durchdrehen bist. Bisher magst Du ehrlich gewesen sein. Das hört aber mit Deiner selbsternannten Freundschaft vermutlich auf. Du hast was von normalen Freundinnen und sporadischer Kontakt ist dort auch völlig normal gesagt. Wirst Du bei diesen auch rattenscharf, wenn Du an sie denkst? Ich denke nicht.

Wenn Du daran interessiert bist, dass mit Deinem Mann hinzukriegen, dann brich den Kontakt ab. Nur das wäre fair und erfolgsversprechend. Alles andere wird euch weiter voneinander wegtreiben.

23.05.2024 15:18 • x 4 #168


unbel-Leberwurst
Zitat von Sternschnuppe24:
Ich bereue das im Nachhinein auch sehr. Ich war in diesem Moment nicht wirklich klar im Kopf. Es ist erschreckend, was Hormone mit einem machen. Ich hätte mich einfach gar nicht auf das Ganze einlassen dürfen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Wie fühlen sich Menschen, die sogar deutlich weiter gegangen sind und eine ...

Was willst Du jetzt eigentlich tun?
Eine nur Freundschaft mit dem anderen geht nicht.
Veränderungen mit Deinem Mann scheinen mir nahezu unmöglich.
Trennen willst Du Dich nicht.

Bleibt also nur, in dieser unglücklichen Situation zu verharren?
Willst Du sicher auch nicht...

Also eine Tod musst Du sterben, wenn sich für Dich was ändern soll.

23.05.2024 15:27 • x 2 #169


Wurstmopped
Liebe TE, um es klar zu sagen, Nein gehe nicht in eine Affäre.
Verbanne diesen Mann aus deinem Kopf, denn er wird dir bei deinem eigentlichen Problem nicht helfen können.

In den Umfeld in dem du anscheinend aufgewachsen bist und in dem du dich mehr oder weniger zwangsweise lebst, gelten Moralvorstellungen von vor 150 Jahren.
Das was du vermisst und benötigst, dass ist das normalste von der Welt und absolut natürlich, menschlich.

S. und Leidenschaft , diese mit einem Menschen gemeinsam ausleben zu wollen, sich auszuprobieren, kein Teufelszeug und mit das schönste von der Welt.
Du hast deinen Mann nie leidenschaftlich geliebt und umgekehrt sehr wahrscheinlich auch nicht. Diese wohl eher aufoktoyierte Ehe macht dich nicht glücklich und du bist zu jung um nicht noch dein Glück zu finden.
Wie willst du denn Deine Kinder erziehen, sollen sie einen natürlichen Umgang damit lernen oder genau so gefesselt und verkrüppelt ins Leben entlassen werden?
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen dass Du in einem so fundamentaltischtisch geprägten Umfeld Unterstützung erfährst.
Daher hole dir professionelle Hilfe um dein Problem zu lösen und eine ggf Trennung vorzubereiten.

23.05.2024 15:28 • x 2 #170


DrillingsPapa
Zitat von Martin123:
Das wird kein einziger Arbeitgeber mitmachen. Außer vielleicht ein kleiner Handwerker oder eine Dönerbude. Um so etwas zu machen, reicht es ...

Leider ist dem nicht so, ich kenne einige bekannte denen genau das passiert ist. Näher führe ich das jetzt nicht aus.
Leider funktioniert das erschreckend oft.

23.05.2024 15:29 • #171


T
Zitat von Wurstmopped:
Diese wohl eher aufoktoyierte Ehe

Zitat von Wurstmopped:
dass Du in einem so fundamentaltischtisch geprägten Umfeld


Hier muss etwas an mir vorbeigegangen sein

Wo stand etwas von Zwangsehe und davon, dass die TE in einem fundamentalreligiösen Umfeld aufgewachsen sei..?

Cave: konservativ bedeutet doch nich automatisch fundamentalistisch religiös.

Ich denke die TE steckt in der Falle in der viele frisch verliebte mit überkochendem Hormonstübchen sitzen: sie wertet die Gefühle, die sie für ihren EM hat ab - bzw. die Erinnerung an die Zeit, die sicher auch mal aufregend und romantisch war ist dadurch verblasst.
In einem Beitrag hat sie das auch selbst zugegeben!

23.05.2024 15:40 • x 3 #172


T
@Martin123 Emanzipation und Affären haben für mich nichts miteinander zu tun.
Oder galt es früher für Männer emanzipiert, Affären zu führen..?
Ich sehe da den Zusammenhang nicht.

Mir scheint manchmal, dass es eher ein ganz anderer Typus Frau ist, der gerne Affären führt und warm wechselt - der Typ Prinzesschen, der nicht alleine sein kann und von allen versorgt und umsorgt werden will.
Bei den Männern sind es auch eher die privat unselbständigen, die sich überall und auf allen Ebenen ungeniert holen, was sie brauchen. Ich sehe da auch keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Andere Typen von Affärenführern gibt es auch, aber die sind meiner Beobachtung nach und hier im Forum eher seltener.
Die allermeisten haben eins gemeinsam - sie sehen sich alle als arme Opfer ihrer schrecklichen, lieblosen Beziehung, und natürlich gibt es auch keinen anderen gangbaren Weg als diesen. Vorher trennen... ja, hätte man können, aber... man wollte ja nur schauen... und überhaupt... Gründe gibt es immer.

23.05.2024 15:45 • x 2 #173


M
Zitat von thegirlnextdoor:
@Martin123 Emanzipation und Affären haben für mich nichts miteinander zu tun. Oder galt es früher für Männer emanzipiert, Affären zu führen..? Ich sehe da den Zusammenhang nicht. Mir scheint manchmal, dass es eher ein ganz anderer Typus Frau ist, der gerne Affären führt und warm wechselt - der Typ ...

Zitat von thegirlnextdoor:
- der Typ Prinzesschen, der nicht alleine sein kann und von allen versorgt und umsorgt werden will.
Bei den Männern sind es auch eher die privat unselbständigen, die sich überall und auf allen Ebenen ungeniert holen, was sie brauchen. Ich sehe da auch keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.

Genau so empfinde ich es auch und ist hier auch immer wieder nachzulesen. Es sind selten die starken, unabhängigen Frauen, die warmwechseln oder betrügen. Sondern eher die Frauen mit geringem Selbstwertgefühl oder Selbstzweifeln, die dann auf das Love Bombing des Affärenmanns anspringen und die sich dann nicht mehr im Griff haben.

Ich stimme dir auch zu, was die Männer angeht. Klar, haben es gutaussehnde und gutverdienende Männer einfacher, fremdzugehen. Aber viele tun es nicht. Weil sie es gar nicht nötig haben. Es sind eher diese komplexbehafteten, im Innern nie richtig erwachsen gewordenen Männer, die fremdgehen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Die allermeisten haben eins gemeinsam - sie sehen sich alle als arme Opfer ihrer schrecklichen, lieblosen Beziehung, und natürlich gibt es auch keinen anderen gangbaren Weg als diesen. Vorher trennen... ja, hätte man können, aber... man wollte ja nur schauen... und überhaupt... Gründe gibt es immer.

Genau das!

Fremdgeher/Warmwechsler begründen ihr Fremdgehen meistens damit, dass sie vom Partner schlecht behandelt wurden, zuwenig 6 etc.

Ich habe hier einen ganz anderen Eindruck gewonnen. Nämlich dass das Problem sehr viel mehr mit dem Fremdgeher selbst als mit dem Partner zu tun hat.

Und ganz viele Fremdgeher nach den ersten 2 - 3 Jahren der Reboundbeziehung wieder unzufrieden werden und dann das Muster wiederholen.

23.05.2024 16:04 • x 4 #174


aequum
Zitat von Martin123:
Ich habe hier einen ganz anderen Eindruck gewonnen. Nämlich dass das Problem sehr viel mehr mit dem Fremdgeher selbst als mit dem Partner zu tun hat.

23.05.2024 16:08 • x 3 #175


Wurstmopped
Zitat von Sternschnuppe24:
@Neboolah ich bin konservativ und mit christlichen Werten aufgewachsen. In einem Elternhaus, wo S. tabuisiert wurde. Mit Eltern, die mir ...

Wie ist dein Mann sozialisiert worden und welche Erfahrungen hatte er in der Kindheit, Jugend gemacht?

23.05.2024 16:11 • #176


P
Ich bin der letzte der Affären verteidigt und ich bin auch sehr konservativ und hätte meine Ehe wohl auf ewig fortgeführt. Aber ich verstehe nicht warum die Verantwortung hier teilweise nur der Frau zugesprochen wird. Sie spricht es an macht Vorschläge und er will nichts ändern. So verstehe ich das. Wenn das seit 20 Jahren so läuft dass ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen werden ist es doch kein Wunder dass sie sich umschaut.
Damit will ich dich nicht bestärken Sternschnuppe. Versuche ruhig weiter an der Ehe zu arbeiten. Auch S. ist da sicher viel machbar. Aber dein Mann muss mitziehen.
Unglücklich da bleiben nur weil du dich vor 20 Jahren vor Gott für ihn entschieden hast ist nicht die Lösung. Übrigens auch nicht für die Kinder. Die kriegen eine ganz falsche und lieblose Form der Ehe vorgelebt.

23.05.2024 17:09 • x 2 #177


ElGatoRojo
Zitat von Portepee:
Wenn das seit 20 Jahren so läuft dass ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen werden ist es doch kein Wunder dass sie sich umschaut.

Daher muss eben auch ihr Mann sich jetzt mal bewegen.

23.05.2024 17:16 • x 1 #178


S
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich kann das auch nicht so recht glauben.
Die Oma meiner Oma war die Familien-Matriarchin mit riesigem Grund- und Wohnhausbesitz, die das gesamte Vermögen der Familie verwaltete, die Oma eines guten Freundes (auch 1930er Jahrgang) war Professorin mit Lehrstuhl in...

Ausnahmen bestätigen die Regel. Und die verbot den Frauen bis weit in die 70er z.b. ohne Einverständnis ihres Mannes zu arbeiten. Meine Mutter war z.b. Hausfrau, weil mein Vater ihr eine Berufstätigkeit verbot. Und da war sie nicht die einzige.

Zitat von Martin123:
Aber es ist hier nicht das erste Mal, dass Frauen fremdgehen und das Lügen und Betrügen irgendwie in Zusammenhang mit einem emanzipatorischen Akt der Befreiung stellen.

Na ja, nicht umsonst gibt es entsprechende literarische Klassiker. Anna Karenina, Madame Bovary oder Effi Briest sind nur 3 davon. Für mich war meine Affäre auch ein Stück weit Emanzipation. Seitdem kann ich meine S. ganz anders genießen. Und das sehr gerne auch nur für mich alleine. Das hätte ich mich als junge Frau nie gewagt.

23.05.2024 17:19 • #179


M
Zitat von Shedia_:
Ausnahmen bestätigen die Regel. Und die verbot den Frauen bis weit in die 70er z.b. ohne Einverständnis ihres Mannes zu arbeiten. Meine Mutter war z.b. Hausfrau, weil mein Vater ihr eine Berufstätigkeit verbot. Und da war sie nicht die einzige. Na ja, nicht umsonst gibt es entsprechende literarische Klassiker. ...

Nicht persönlich nehmen, aber irgendwie scheint vieles, was du schreibst irgendwie in die Zeit von vor 150 Jahren zu passen. Oder zu dem, wie sich die deutschen Großstädte teilweise wieder entwickeln.

Aber weder mein Vater (noch mein Opa) wären auf die Idee gekommen, ihren Frauen das arbeiten zu verbieten, wenn diese das gewollt haben. Und beide haben auch gearbeitet. Und bei meiner Oma reden wir nicht über 1970 sondern über 1950.

23.05.2024 17:31 • x 2 #180


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