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Unglücklich verheiratet und hoffnungslos fremdverliebt

unbel-Leberwurst
Zitat von Sternschnuppe24:
Könnte er nicht dennoch Interesse an einer Freundschaft haben, so wie er mir das in Aussicht gestellt hat? Oder gibt es das doch nicht zwischen Mann und Frau

Unter dem Begriff einer Freundschaft versteht man ja eigentlich eher etwas platonisches.
Also keine Verliebtheit, kein Begehren.

Eine normale Freundschaft zwischen Mann und Frau gibt es natürlich auch, die ist aber kein Problem für die Hauptbeziehung

23.05.2024 08:47 • #121


H
Zitat von Trey:
@Haeschen am meisten tut mir der Mann leid, anstatt mit offenen Karten zu spielen, wartet man erst ab bis alles sicher für einen selbst ist. Der Mann hat keine Chance sich vorzubereiten und ihn trifft es wie ein Schlag. Liebe TE spiel fair und weihe deinen Mann ein

Richtig, einerseits wollen die sich trennen, wenn allerdings die Affäre ( Sprungbrett!) nicht mitspielt, dann ist der Partner doch noch gut genug, weil sie einfach keinen Ar.. in der Hose haben um aus ihrem Quark zu kommen.

Würde der Lover, hier bin ich, Pack deine Sachen, mein Haus steht dir offen sagen, im Schweinsgalopp wären die weg.
Fürchterlich diese Denke.
Der Partner zu Hause ist nur 2. Wahl, jederzeit austauschbar, wenn der Richtige mit Kasse und Immobilie kommt.
NUr, darf man das nicht benennen, denn man hat ja keine Ahnung, was da für ein Leidensdruck herrscht, nur, dass man trotzdem hocken bleibt, weil man allein nicht zu Potte kommt, geschenkt.
Annehmlichkeiten des trauten Heims vs alleiniger Verantwortung und Finanzierung, upsi, läuft.

23.05.2024 08:57 • x 1 #122


A


Unglücklich verheiratet und hoffnungslos fremdverliebt

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S
Vielen Dank an euch alle für eure rege Beteiligung. Es ist genauso wie ich vor der Threaderstellung befürchtet habe: man wird auseinandergenommen, obwohl man sich selbst mit seinen Gefühlen im Wege steht. Das Thema bietet eben sehr viel Zündstoff.

Zur Beruhigung aller kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass von all den negativen Behauptungen nichts eintrifft. Ich bin weder ein Mensch, der Männer wegen einer Fremdverliebtheit ausnehmen wird und in den Ruin treiben möchte, noch geht es mir darum, dass ich mich von meiner Ehe trennen werde. Ich bin leider in diese Situation hineingerutscht und war mit Sicherheit nicht auf der Suche nach einer Affäre, die für mich ein Sprungbrett aus der Ehe darstellen soll! In meinem bisherigen Leben habe ich viel mehr darauf geachtet, ein korrekter, hilfsbereiter Mensch zu sein, der auch gerne mal auf eigene Bedürfnisse verzichtet. Mir sind Werte der Nächstenliebe wichtig, des Altruismus, der Opferbereitschaft. Das kann mir hier auch keiner absprechen und auch nicht jetzt, wo ich mich in diesem Konflikt befinde. Entschuldigt, dass ich auch mit Herz, Hirn und Geschlechtsorganen ausgestattet bin, die sich manchmal doch sehr konträr zueinander verhalten und gegenseitig ausspielen….

Nichtsdestotrotz nutze ich gerne die Möglichkeit dieses Forums, um all meine Gedankengänge mit euch zu teilen - und zwar in der Möglichkeitsform. Es geht mir schlussendlich um eine Analyse. Auch, um sich besser in die Gedanken der anderen Beteiligten (Mann, „Freund“ und ich) hineinzuversetzen .

23.05.2024 09:25 • x 9 #123


H
@Sternschnuppe24 dann konkret, dein Mann spricht dich S. nicht mehr an, warum trennst du nicht sauber,..... bleibst eine Zeitlang allein.... streckst dann die Fühler nach neuem Kontakt aus?
Wo ist dein Fehler?

23.05.2024 09:28 • #124


S
Liebe Sternschnuppe,

Ich hoffe, es geht dir inzwischen besser. Deine Geschichte erinnert mich sehr an meinen Mann und mich vor 11 Jahren. Inzwischen ist unsere Situation eine völlig andere, damals aber war ich ebenfalls Knall auf Fall fremdverliebt und leider entstand daraus eine Affäre, die ich zum Anlass nahm, mich von meinem Mann zu trennen. Kaum getrennt aber, verließ mich der AM und es folgte ein Albtraum aus Depression, Existenzangst und Leid.

Ich bin dann zurück zu meinem Mann und wir schafften es, unsere Ehe wieder zu beleben. Leider nur vorübergehend, denn inzwischen ist mein Mann schwer krank und pflegebedürftig.

Meine Affäre damals war eigentlich ein Ausdruck meiner ungestillten Bedürfnisse, die ich leider in meiner Ehe, ähnlich wie du, nie erfüllt bekam. Leidenschaft und Romantik sind für meinen Mann Bücher mit mehr als sieben Siegeln. Anders der AM, der sehr charmant und lebensfroh war. Er brachte eine Seite in mir zum Schwingen, von der ich nicht mal wusste, dass ich sie habe.

Ähnlich wie du, bin ich sehr streng erzogen worden. Liebe, Lust und Leidenschaft waren meinen Eltern ein Gräuel. Für sie zählten Disziplin, Leistung und Ordnung. Und obwohl mein Mann alles das verkörperte, lehnte sie ihn von Anfang an ab. So kam es zum Zerwürfnis zwischen mir und meiner Familie, denn meine Entscheidung damals stand fest. Ich wollte meinen Mann und ein Leben mit ihm und nach wie vor denke ich, dass das die richtige Entscheidung war.

Wir haben drei wunderbare Kinder zusammen, wir haben ein Haus mit Garten und hatten nie finanzielle Probleme. Zwar war unser Lebensstil sehr bescheiden, wir hatten nie große Ansprüche an Urlaube oder Luxus aber wir waren zufrieden. Nur die Romantik und die Leidenschaft blieben eben auf der Strecke und obwohl mein Mann ein guter Liebhaber war, konnte er in mir nie dieses Feuer entfachen, wie der AM es schaffte.

Er war mein Arbeitskollege damals und ich erinnere mich noch gut, wie ich jede Faser seines Körpers begehrte. Wie ich seinen Geruch genussvoll inhalierte, wenn er in meiner Nähe war und dass mich jede seiner Berührungen wie ein Stromschlag durchfuhr. So etwas kannte ich nicht, hatte ich nie zuvor erlebt und hielt es ehrlich gesagt unmöglich, dass so etwas existiert.

Leider erwies er sich im Bett aber als schlechter und sehr egoistischer Liebhaber. Trotzdem tat ich alles, um ihm zu gefallen und je mehr er sich entzog, desto mehr versuchte ich, ihn noch einmal für mich zu gewinnen. Das gelang mir auch, doch irgendwann war endgültig Schluss. Ich war nie die einzige Frau, die er datete und irgendwann erfuhr ich, dass es da eine gab, die er schon lange liebte und die er schließlich für sich gewinnen konnte.

Da war ich gerade frisch getrennt und eine Welt brach für mich zusammen. Völlig am Boden holte mein Mann mich zurück.

Die Aufarbeitung dieser Affäre dauerte Jahre. Eigentlich dauert sie noch immer an, auch wenn die Umstände sich inzwischen radikal geändert haben. Ich bin nun 60 Jahre alt. Damals war ich Ende 40. Und noch immer überkommt mich manchmal die Sehnsucht, noch einmal diese berauschende Verliebtheit von damals zu spüren. Noch einmal diese Leidenschaft zu erleben, die sich auf nichts gründete als auf meine eigene Sehnsucht.

Die Ereignisse von damals habe sich in meine Erinnerung eingebrannt. Auch wenn ich meine Leidenschaft wohl nie wieder ausleben werde, bin ich zwar immer noch ein wenig reumütig für das, was ich meiner Familie antat. Aber ich bin auch froh für mich selbst, das wenigstens ein mal erlebt zu haben. Ich weiß jetzt, dass ich eine leidenschaftliche Frau bin und das S. mehr sein kann als eine eheliche Pflichtübung. Dafür bin ich dankbar.

Eines weiß ich aber auch, nämlich dass man auf diesen Empfindungen kein Leben aufbauen kann. Das wäre wohl auch zu viel verlangt. Verliebtheit, Leidenschaft und Begehren sind leider nur punktuell erlebbar. Genauso wie Glück. Sie sind leider nicht von Dauer und daher nicht verlässlich. Viel wichtiger ist da die Zufriedenheit, die Geborgenheit und Sicherheit, die mein Mann mir bot. Darauf konnte ich bauen, selbst nach meiner Affäre. Und auch dafür bin ich zutiefst dankbar.

Ich durfte beides erleben und das macht mich glücklich. Auch wenn das Leid und der Liebeskummer nach der Affäre mich fast aufgefressen hätten. Ich hege keinen Groll mehr gegen meinen AM und ich hoffe, es geht ihm gut. Eines wäre aber unmöglich gewesen nach all dem, nämlich eine Freundschaft mit ihm. Ich meide ihn seither wie der Teufel das Weihwasser. Ich weiß, er hätte immer noch Macht über mich, würde ich ihm nochmal begegnen. Er ist mein Kryptonit-Mensch. Und daher bin ich froh, dass wir uns nie wieder über den Weg laufen werden.

Dir wünsche ich jedenfalls, dass du alles gut überstehst, dass du deine Ehe und deine Familie jetzt zwar anders aber auch voller Dankbarkeit und ein bisschen mehr Weisheit sehen kannst. Sei dir sicher, dass was du für deinen Mann empfindest, ist Liebe. Liebe ist wie ein ruhiger, träger Fluss, der dein Boot trägt und sicher ans Ziel bringt. Die Verliebtheit für deinen AM ist dagegen ein reißender Strom mit Untiefen, Strudeln und Strömungen, die du niemals heil überstehen würdest. Ihr beide nicht. Daher ist es gut, wenn du ihn nicht mehr siehst. Sei nicht traurig, wenn er sich nicht mehr meldet. Er tut das richtige - auch für dich.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

LG Shedia

23.05.2024 09:30 • x 5 #125


M
Zitat von Sternschnuppe24:
Vielen Dank an euch alle für eure rege Beteiligung. Es ist genauso wie ich vor der Threaderstellung befürchtet habe: man wird auseinandergenommen, obwohl man sich selbst mit seinen Gefühlen im Wege steht. Das Thema bietet eben sehr viel Zündstoff. Zur Beruhigung aller kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass von ...

Ich habe nicht den Eindruck, dass du auseinandergenommen wirst.

Die meisten raten dir, ehrlich zu deinem Mann zu sein. Und wenn du ein aufrichtiger Mensch sein möchtest, aber nicht einmal ehrlich zu dem (zumindest in der Theorie) wichtigsten Menschen in deinem Leben bist, dann ist da nun mal ein Widerspruch.

23.05.2024 09:41 • x 2 #126


M
Zitat von Trey:
@Haeschen tja Menschen die nicht loyal sind und denken sie können über andere entscheiden wie sie Bock haben. Ich liebe ihn nicht mehr, aber bleibe trotzdem da, weil ich habe noch nicht den richtigen gefunden, ich kotz im strahl.

Hart formuliert, aber in der Sache hast du (leider) recht.

23.05.2024 09:43 • #127


S
@Shedia_ ich bin gerade zu Tränen gerührt! Danke für deinen Beitrag - das ist der wichtigste bisher in diesem Thread für mich, weil du genau das beschreibst, was in mir vorgeht.

Vom Verstand her kann ich die Entwicklung einer solchen Konstellation absehen. Aber diese Macht, die ein Mensch in der eigenen Gefühlswelt ausüben kann, ist so erschütternd, dass man erstmal gar nicht weiß, wie man das einordnen soll. Wenn ich ehrlich bin, schreit jede Faser meines Körpers nach dem anderen. Ich muss nur an ihn denken und ich bin in einem Paralleluniversum. So etwas erlebt man, denke ich, nicht oft im Leben.
Man würde am liebsten dieser Flamme folgen und alles in die Realität überführen, weil man glaubt, dass dann die persönliche
Erfüllung oder gar Befreiung erfolgt, auf die man sein Leben lang gewartet hat. Dann kommt der Verstand hinzu und bremst alles aus.

Dieser Umstand bedeutet aber nicht, dass ich meinen Mann nicht mehr liebe. Sie hat sich gewandelt und ist genauso wie du sagst, ruhiger geworden. Abgesehen davon muss man auch akzeptieren, dass jeder Mensch Schwächen hat und kein Partner dieser Welt alle eigenen Bedürfnisse erfüllen kann.

Dennoch habe ich das Gefühl, diesen anderen Menschen in irgendeiner Form zu „lieben“ für das, was es in mir ausgelöst hat. Unbeschreiblich.

23.05.2024 09:45 • #128


S
@Martin123 Bin ich nicht ehrlich, weil ich ihm nicht von einem konkreten Mann berichte? Ich denke, das würde uns nicht weiterbringen. Mein Mann weiß von meinem Problem, von unseren Baustellen und wir reden darüber, obwohl ich immer diejenige bin, die das Gespräch sucht. Er ist ein Meister der Verdrängung. Man merkt seine Überforderung im Umgang mit solchen Themen.

23.05.2024 09:48 • #129


S
Zitat von Martin123:
Und wenn du ein aufrichtiger Mensch sein möchtest, aber nicht einmal ehrlich zu dem (zumindest in der Theorie) wichtigsten Menschen in deinem Leben bist, dann ist da nun mal ein Widerspruch.

Manchmal kann Ehrlichkeit aber auch zerstörerisch wirken. Ich denke, dass weiß die TE und deswegen schweigt sie und versucht lieber in der Stille mit sich selbst wieder ins Reine zu kommen.

Was würde es auch bringen? Würde sie ihrem Mann sagen, dass sie eine Leidenschaft für einen anderen hat, wäre er zu Recht tief verletzt. Diese Verletzung würde das Leben beider über viele Jahre überschatten und vielleicht sogar zur Trennung führen. Was das bedeutet, auch für die gemeinsamen Kinder, wissen wir doch alle nur zu gut.

Ich denke, die TE handelt nicht nur nachvollziehbar sondern auch genau richtig. Sie weiß, dass ihre Leidenschaft keine Tragfähigkeit für die Zukunft bietet. Und sie weiß, dass das alles eigentlich nur Ausdruck ihrer eigenen Sehnsucht und ihres neu erwachten Lebenshungers ist. Vielleicht, wenn sie klug ist, kann sie das sogar so kanalisieren, dass auch ihr Mann davon etwas hat. Sollte er so ein träger und emotionsloser Mensch sein, wie mein Mann es leider war, dann kann sie mit ihrem Feuer ihn auch ein bisschen in Schwung bringen. Das würde dann sogar beiden nutzen und beider Leben bereichern.

Das jedenfalls wünsche ich ihr!

23.05.2024 09:50 • #130


T
@Shedia_ genau sie sollte es still und heimlich für sich ausmachen, damit sie irgendwann dem Drang nicht mehr wiedersehen kann.

Kinder und eine intakte Familie können langweilen, wenn man nicht selbst Impulse fürs Glück setzt um wieder die Flamme ins lodern zu bringen.

Das was man hat wird erst bedeutend, wenn man es verliert.

Und das alles nur für S. und Begehren eines anderen Körpers.

Ich habe einige Frauen kennengelernt, die mit mir ihren Freund Mann betrügen wollten, finde das einfach nur abstoßend.
Leider ist das vielen anderen Männern oder Frauen egal.

23.05.2024 10:02 • x 1 #131


S
Noch eine Geschichte aus meinem Leben. Ich bin ja nun mit meinem Mann schon seit mehr als 40 Jahren zusammen. Mehr als 30 Jahre davon verheiratet. In so einer langen Ehe gibt es nun mal immer ein Auf und Ab. Ich habe natürlich mit meiner Affäre für das schlimmste Tief gesorgt aber ich ahne, dass auch mein Mann so seine Sehnsüchte hatte.

Ich weiß z.B. dass er eine attraktive Nachbarin lange Zeit sehr verehrte. Es ist wahrscheinlich nie etwas vorgefallen, aber ich sehe seinen Blick, der auch heute noch etwas leuchtender wird, wenn wir sie auf der Straße treffen. Einmal führten wir ein Gespräch über sie und es erschreckte mich, wie sehr mein Mann von ihr schwärmte. In diesem Gespräch spürte ich, dass da mehr in ihm vorging, als er mir verraten wollte. Und manchmal, wenn er zärtlich zu mir war, spürte ich, dass er an sie dachte. Dann war er besonders leidenschaftlich und ich durfte Dinge genießen, die wahrscheinlich nicht mir galten.

Aber ich habe sie bekommen. Und in einem Fall führten sie zu meiner dritten und letzten Schwangerschaft. Vielleicht ist deshalb unsere jüngste Tochter so eine schöne Frau geworden. . Na ja, jedenfalls ist es gut, dass diese Dinge nie ausgesprochen wurden. Nicht immer hilft es, zu reden. Manchmal ist Schweigen besser, damit das Leben, für das man sich entschieden hat, weitergelebt werden kann. Das ist vielleicht etwas, was man erst im Alter begreifen kann. Aber ich kann euch sagen, nicht alles, was in einem Menschen vorgeht, muss zwingend nach außen getragen werden.

23.05.2024 10:07 • x 2 #132


H
@Sternschnuppe24 sehr befremdlich deine Gedanken, Shedia, ist zu ihrem Mann zurückgerudert, weil ihre Affäre sie abserviert hatte, wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte sie mit ihrem Lover ihr weiteres Leben verbracht.

Na, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, so glaube ich, wurde dort gedacht.

Dass Ehepartner soetwas mitmachen, ist mir allerdings ebenfalls nicht klar.
Wer möchte denn neben jemandem liegen, der weit weg bei seiner Affäre in Gedanken ist und mich nur noch wegen der Gewohnheit akzeptiert.

Zitat von Shedia_:
es erschreckte mich, wie sehr mein Mann von ihr schwärmte

Na, du bist fremdgegangen,... zurück zu deinem Mann,..... erneut fremdgegangen ..... und wieder zurück.
Was soll man dazu sagen? Echt Frau, an deiner Stelle würde ich kleine Brötchen backen.

23.05.2024 10:15 • x 3 #133


M
Zitat von Sternschnuppe24:
Er ist ein Meister der Verdrängung. Man merkt seine Überforderung im Umgang mit solchen Themen.

das sind keine guten Voraussetzungen für die nächsten 20 Jahre, ohne Arbeit an der Beziehung.
wie wär‘s wenn er sich ein Einzelcoaching sucht?
da fühlt er sich möglicherweise weniger exponiert und verletzt.

23.05.2024 10:17 • x 1 #134


M
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich hatte eine Ehe, in der ich die letzten fünf oder zehn Jahre nicht einmal mehr mit Leidenschaft geküsst habe oder geküsst wurde. Wenn ich mir das heute vorstelle.... grausam.

Und was Hormonrausch und neurochemische Prozesse im Hirn angeht, ich glaube, das gehört dazu. Es ist ein schönes Gefühl, das man haben möchte, es fehlt einem einfach.

Wenn das für dich wichtig ist (und es ist wichtig für das eigene Wohlbefinden), dann bleiben dir tatsächlich nur zwei Alternativen.

1. Du trennst dich und suchst dein Glück woanders, musst aber wissen, dass dies nicht funktioniert, ohne Abstriche zu machen auf anderen Ebenen und bei allen beteiligten Personen. Es könnte eine harte Zeit werden.

2. Du überlegst dir, ob das wirklich noch mit deinem Mann möglich ist in der Weise, die dir genügt. Stell dir vor, was von dir und ihm nötig ist, um dies mit deinem Mann zu erleben. Völlig offen, es gibt keine Tabus. Wichtig ist: er muss mitspielen. Du hast irgendwo geschrieben, er lehnt Mitarbeit ab und das wäre Ausdruck seiner Hilflosigkeit. Dann sorry, dann braucht er die sprichwörtliche Pistole auf der Brust. Entweder er zieht mit oder du ziehst Option #1. Wichtig ist, dass du bei dieser Forderung bestimmt und unnachgiebig aber auch liebevoll vorgehst. Wenn ihr beide wieder glücklich werden könnte ist das doch eine win-win Situation. An der muss er auch mitarbeiten.

Ich nehme an, seine Hilflosigkeit ist mehr oder weniger ein Ignorieren, weil das Arbeiten sehr unbequem und fordernd sein kann, er will sich eure schlechte Ehe nicht eingestehen und hat Angst vor Konsequenzen, die aus einer Paartherapie o.ä. entstehen. Da hilft nur, ihm das noch schlimmere Schreckgespenst Trennung vor Augen zu führen und zwar glaubwürdig.

Viel Glück bei deinen Überlegungen und den Vorhaben.

23.05.2024 10:21 • x 1 #135


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