@lissssiii
Demnach wäre es aber völlig egal, mit wem man zusammen ist.
Ich kann nicht sagen, dass ich mit meinem Ex dieselben Probleme hatte, wie mit meinem Mann.
Auch halte Ich die Chance für gering, dass er bei aller Arbeit an sich selbst plötzlich morgens aufwacht und denkt: Wow, super Frau, auf die habe Ich wieder Lust!
Ich kann für meinen Teil sagen, dass die Gründe und Gefühle deretwegen ich meinen Mann damals geheiratet habe, heute einfach nicht mehr zu meiner Person passen.
@ThomasS
Die ganz kurze Version: ich habe immer unter einem sehr schwachen Selbstwertgefühl gelitten, wusste das aber selber nicht. Ich konnte nicht gut allein sein, brauchte viel Bestätigung von außen.
Mit meinem Mann war es nie das ganz große Gefühlskino. Das war mir bewusst und ich habe damals ganz entschieden gesagt: brauche ich für mich nicht, was Solides reicht mir, weil ich Angst hatte und weil ich geschmeichelt war und nicht den Mut hatte, abzulehnen.
Viele Jahre war das so. Ich habe mich sehr nach meinem Mann ausgerichtet. Wir hatten viele Probleme (Wohnsituation, Job) und diese Probleme hielten alles am Laufen.
Nach dem 1. Kind setzten Änderungen ein. Paarberatung. 2. Kind. Wieder Probleme.
Mein Mann ist ein Eigenbrödler, schwer zu motivieren, antriebslos.
Ich fühlte, wie es mich in den gleichen Sumpf aus Desinteresse und mangelnden sozialen Kontakten zog, es stimmte nicht für mich. So bin Ich doch eigentlich gar nicht?
Ich ging zur Therapie, entwickelte mich und Selbstwertgefühl.
Heute merke ich ganz deutlich: SO will ich keine Beziehung leben. Ohne Gemeinsamkeiten, ohne Zeit, die man GERNE und SINNVOLL miteinander verbringt. Ich möchte nicht für all das zuständig sein und investieren und machen und tun und ziehen.
Eine Beziehung kann und sollte meiner Meinung nach doch nicht über derart lange Zeiträume einfach nur ermüdend und still sein.
Thomas, ist es denn wirklich wichtig, ob diese Trennungsgedanken durch die andere Frau ausgelöst wurden?
Manchmal braucht es einen Impuls von außen. Jemanden, der einen mit der Nase drauf stößt. Wie der alte Kumpel, der sagt: Junge, bist du fett geworden! Tu mal was!
Bei mir ist kein anderer Mann im Spiel und ich kann dir trotzdem nicht sagen, ob es richtig ist oder falsch oder ob diese Idee einer anderen Art von Beziehung, die ich gerne führen möchte, realistisch ist oder nicht oder ob es nur eine Phase ist und wieder vorüber geht.
Ich weiß nur für mich, dass dieses hier mich unglücklich und einsam macht.
Ob etwas anderes nachkommt, ob ich irgendwann feststelle, dass dies hier doch richtig war und bereue, ob ich mich wieder in meinen Mann verlieben kann, ob ich irgendwann jemanden treffe, mit dem es leicht und glücklich wird:
Das alles kann ich nur herausfinden, wenn ich ausspreche, was ich fühle
Dazu hatte ich bisher nicht den Mut. Da bin ich wie du, schiebe, mache, tue und drücke mich vor dem Schnerz, der Auseinandersetzung. Weil es eigentlich ja nur still ist, die Orga funktioniert ja weitgehend und so...sollte ich Lust haben, die nÄchsten 30 Jahre weitgehend in Abstinenz zu verbringen, kann ich diese Ehe gemütlich durchziehen bis zum Ende.
Im Moment vermisse ich das nicht mal, ich fühle mich total a se xu ell, was an sich auch schon bitter ist
Aber ich erinnere mich, dass ich daran mal Spaß gehabt habe und dass möchte ich irgendwann doch nochmal erleben.
28.11.2018 20:59 •
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