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Unglücklich in der Ehe mit Kinder - bleiben oder gehen?

T
Manchmal interessieren sich ja Leute für den Verlauf einer Geschichte. Für die schreibe ich jetzt mal kurz ein paar Zeilen.
Meine Geschichte beginnt ab Seite 22.
Was mich betrifft, ist es nicht unbedingt nötig, darauf zu antworten. Wenn aber etwas von Herzen kommt, lese ich es natürlich gern, hier oder als PN. Was ich mir aber ausdrücklich nicht wünsche, sind Wertungen. Vielen Dank..

Ich habe seit meinem lezten Post, gegen Ende Januar, sehr viel gelesen. Meine Frau und ich waren auf einem Marriage-Encounter, ich habe eine Gestalttherapie begonnen, gehe zum Psychologen und habe eine Visionssuche gemacht. Die Paartherapie haben wir im Mai dann sein lassen. Meine Frau und ich streiten kaum, reden sehr wenig, aber immerhin etwas offener. Meistens sind es Problem- oder Sach-Gespräche (Kinder, etc.). Es hat sich definitiv ein wenig verbessert, wie wir nun Situationen wahrnehmen. Außerdem bin ich meinen Kindern ein großes Stück näher gekommen, glaube ich.

Leider hat dies alles aber nicht dazu geführt, dass ich meine Frau mehr liebe. Ich denke weiter sehr viel an die andere Frau, die, wie ich am Montag zufällig mitbekommen habe, sich inzwischen anderweitig orientiert hat. Ich habe sie mit einem anderen Mann händehaltend in Richtung ihres Hauseingangs gehen sehen, als ich daran vorbeifuhr. Es war kurz vor Ladenschluss, also dunkel und sie hat mich nicht gesehen.

Rückblende:
Es war Funkstille.
Im April begegneten waren wir uns dann zufällig in der Mensa und ich setzte mich ersteinmal woanders hin, ehe sie später zu mir kam. Damals war natürlich alles ungeklärt und ich bekam ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Frau, aber auch gegenüber ihr, weil ich noch immer nicht weiter wusste. Wir verabschiedeten uns nach einem kurzen Spaziergang und es blieb ein leicht ungutes Gefühl zurück. Danach tauschten wir noch ein paar Nachrichten aus, weil ich wohl etwas bedrückt gewirkt habe.
Dann wieder Funkstille.
Ende Juno kam eine Kurznachricht, in der sie mich wissen lies, dass sie mich vermisse und hoffe, es ginge mir gut. Ich antwortete, dass sie mir sehr fehlt.
Funkstille.
Im Oktober schrieb ich einen Brief anlässlich ihres Geburtstages, der aber zuletzt unbeantwortet blieb. Ich glaube ich begann mit jedem Tag, der ohne ein Zeichen von ihr blieb, mich innerlich immer mehr auf etwas Unerfreuliches vorzubereiten.

Und letzten Montag abend sehe ich sie nun mit einem Anderen. Ich habe ihr dann kurz etwas geschrieben, wo ich sie gewissermaßen wissen lies, dass ich es ihr gönne, dass sie sich, so scheint mir jedenfalls, loslösen konnte und jemanden gefunden hat. ( er scheint gut zu dir zu passen und du siehst gut aus, was ich so im Vorbeiradeln erkennen konnte)
Mir war klar, das ein Tag irgendwann neue Fakten bringen würde, aber trotzdem, bin ich erstmal innerlich zusammengefallen. Ich rechnete nicht damit, von ihr eine Antwort zu bekommen, oder vielleicht höchstens eine Floskel.
Aber sie antwortete. Dass sie noch oft an mich denke, aber dass sie eine Entscheidung treffen musste und zwar an dem Tag im April, wo ihr Verstand ihr sagte, dass wir keine Chance haben und sie für sich einen Abschluss finden muss. Es sei schlimm für sie, dass es mir nicht wirklich besser geht. Sie blieb mit der Frage, was sie mir nur wünschen solle.
Ich schrieb dann noch eine letzte längere Kurznachricht, in der ich ihr nochmal bestätigte, dass sie wahrscheinlich das Richtige für sich tue und dass unsere Zeit wohl einfach noch nicht gekommen ist. Ich wünschte ihr am Ende Alles Liebe

Ich werde jetzt eine ganze Weile brauchen, um damit klar zu kommen, denn ich habe keinen Grund anzunehmen, dass der Andere für sie nur eine kurze Ablenkung ist. Sie hat mindestens 8 Monate lang auf mich gewartet, während ich versucht habe, meine Gedanken und Gefühle zu klären, was mir aber bis heute noch nicht abschließend gelungen ist. Auf dieser Basis wäre es sowieso keine Gute Idee gewesen, eine neue Beziehung einzugehen.

Leider wird dadurch nicht automatisch meine Motivation größer, nun verstärkt an meiner Ehe zu arbeiten. (In Wirklichkeit bin ich zu Tode erschöpft mit der ganzen Lebenssituation) Aber ich denke, dass ich nun mit der Zeit wenigstens eine offene Klärung anstreben kann. Wenn am Ende doch die Trennung stehen sollte, so wäre diese insofern fair, als wir dann beide ohne Partner wären.

Meine Frau hat indes in den letzten Monaten ebenfalls angefangen, die Krise als Chance zu begreifen und hat sich sogar zwei drei mal bei mir explizit dafür bedankt. Weil sie sonst wohl immer noch in diesem Dornröschenschlaf liegen würde. Sie hat viel über sich gelernt. Anders als ich, hatte sie dazu das Glück, in ihrem Bekanntenkreis eine Tiefenpsychologin (die ihre Muttersprache spricht) zu finden, mit der sie seit einigen Monaten regelmäßig Skype-Sitzungen macht. Da kommt immer mal wieder etwas ans Licht, wodurch mir auch das ein oder andere klar wird. Das letzte größere Ding war erst jetzt am Montag, dass sie sich, aufgrund von Kindheitserlebnissen mit ihrem Vater, selbst nicht erlauben würde zu lieben. Bei mir liegen die Ursachen woanders, aber auch ich habe Probleme, mich wirklich einzulassen. Rückblickend kann ich auch nicht sagen, dass ich oft eine echte Verbindung zu meiner Frau gespührt habe. Ob das daran gelegen hat, dass sie sich nicht erlaubte, zu lieben, weiß ich aber nicht. Es ist nur ein Gedanke.

In den letzten Monaten ist besser geworden, dass ich ein wenig mehr auf meine eigenen Gefühle achten kann, die ich lange Jahre weggepackt habe (auch wegen Kindheit).
Initialzündung für das alles war die andere Frau, auf die ich mich mit der Zeit einfach einlassen konnte, weil es auf eine Art gepasst hat, die ich nicht kannte und die ich auch heute noch nicht 100%ig erfasst habe. So jemandem begegnet man nicht oft im Leben und dann hat man nur ein kurzes Zeitfenster zu reagieren. Mein Fenster scheint fürs Erste geschlossen und ich muss nun irgendwie Kräfte sammeln, um weiterzumachen.

07.11.2018 13:22 • x 2 #76


S
Das tut mir sehr leid. Mein Exmann und ich haben uns ähnlich gequält.
Ich denke deshalb nicht, dass deine Ehe dauerhaft zu retten ist.
Es sei denn, euch oder dir reicht eine Funktionsehe.

In dir wird die Sehnsucht nach dieser Frau oder das, was du hättest haben können, stets wirken.

Deine Frau ist somit in deinem Herzen zweite Wahl. Das ist keine Basis. Auch nicht für sie und sicher ist das spürbar für sie.

Mein Exmann lebt mit seiner Liebe nun zusammen. Er hat für sich die richtige Entscheidung getroffen und damit auch für mich. Er konnte mir nicht geben, was auch ich brauchte. Das tat weh. Aber ist richtig.

Ich vermisse ihn schon längst nicht mehr. Ich bedauere nur das Scheitern unserer Ehe.

Es geht uns allen aber wieder gut. Sehr gut sogar.

Trennungen sind lebbar und kein Todesurteil. Sie erfordern nur Mut.

All deine Therapien können nicht wirken, wenn du nicht ehrlich zu dir selber bist und lernst dich selber zu lieben und auch für deine Bedürfnisse einzustehen.

08.11.2018 06:16 • x 4 #77


A


Unglücklich in der Ehe mit Kinder - bleiben oder gehen?

x 3


T
Ich bin ja zur Zeit nahezu arbeitsunfähig.

Am zweitmeisten denke ich eigentlich jetzt darüber nach, wie ich es schaffen kann, mir 1. die andere Frau aus dem Kopf zu schießen und 2. eine Orientierung zu finden.

Beim Psychologen kam vor kurzem heraus, was bei mir etwas wenig vorhanden ist. Selbstbestimmung. Das ergibt sehr viel Sinn. Ich arbeite jetzt mit Hochdruck daran.



Eine Frage des Psychologen war für mich gestern aber die Zentrale: Was hat Ihnen die andere Frau GEGEBEN.
Da sind mir einige Dinge eingefallen, die für mich sehr schwerwiegende Implikationen haben können.
- z.B. das Gefühl vollwertig zu sein
- selbstbestimmt denken und handeln zu DÜRFEN
- innere Stärke zu spühren
- dass man kein Opfer sein muss
- ..

Dinge, die ich mit meiner Frau nie erfahren habe. Sie hat mich eher für selbstverständlich genommen und hat sich mit allem eingerichtet. In häuslichen Fragen auch gar nicht unengagiert. Aber solche Fragen kamen nie auf. Eigentlich eine sehr schöne Frau (nicht nur äußerlich), warmherzig, tolerant, sehr gute Mutter, aber keine Neigung zur Bewegung. In den letzten Jahren war auch mein Vorwärtsdrang mehr und mehr erloschen und das hat mich nicht glücklich gemacht. Gemeinsame Themen oder Interessen haben wir ja schon immer wenig gehabt. Natürlich Kinder und Alltagsthemen.

Und trotzdem:
Mir ist gestern erst klar geworden, dass ich meine Frau bis jetzt auch deswegen nicht verlassen konnte, WEIL da eine andere Frau als Sicherheitsnetz gewesen wäre. Ich hätte nicht gewust, ob das dann wirklich selbstbestimmtes Handeln gewesen wäre, wenn ich gehe.
Wäre ich gegangen, weil mir essentielle Dinge in der Ehe fehlen, oder nur eines Impulses wegen, weil da etwas Besseres winkt? Letzteres wäre ein Grund außerhalb meiner Beziehung gewesen und damit für mich falsch.
Nun ist diese Möglichkeit weg.
Wie soll ich nun erkennen, ob ich selbstbestimmt lebe, wenn ich bleibe?
Wenn ich bleibe, werde ich wieder nicht wissen, ob das ein Akt der Selbstbestimmung ist, oder ob es doch nur Bequemlichkeit Angst und Konformitätsdenken ist. Letzteres würde nicht aus mir selbst kommen, es wäre wieder fremdbestimmt. Bequemlichkeit oder Angst sind auch sehr schlechte Gründe. Ich könnte mir auch sagen, ich mag es, meine Kinder jeden Tag zu sehen und das Familienleben hat auch sehr schöne Seiten, was ja auch stimmt. Aber das ist Ablenkung vom eigentlichen Problem und auch wieder Kuschelmentalität und Bequemlichkeit um die eigentlichen Probleme nicht angehen zu müssen.

Nur wenn ich jetzt gehen würde, ohne das Sicherheitsnetz, wäre es ein wirklicher Akt der Selbstbestimmung. Ich kann nur aus Gründen gehen, die aus mir selbst kommen und mich und meine Familie/Ehe betreffen, also Menschen, die mir wichtig sind und denen zugute ich keine leichtfertige Entscheidung treffen würde.

Es gibt etwas, das ich will. Nicht nur für mich. Ich fühle mich im Moment nicht stark genug und will endlich weniger Angst vor den Unbillen des Lebens haben. Ich habe dieses sch. Opfer-dasein so satt. Ich weiß nicht ob meine Frau ähnlich empfindet (werde sie fragen), ob sie es überhaupt sieht. Aber mir hilft hier kein weiteres gutes Buch oder ein netter Tanzkurs.
Wenn ich wachsen will, dann wird das wahrscheinlich wieder mit noch mehr Schmerzen und Tränen verbunden sein, und leider nicht nur für mich. Auch meine Frau wird stärker werden müssen. Das will ich für uns. Ich glaube, wenn es für unsere Ehe eine Chance gibt, nicht als Funktionsehe zu enden, dann diese. Aber ich kann das meiner Frau im Moment nicht geben, und sie kann es mir nicht geben.

Das ist es was die andere Frau mir letztlich gegeben hat, was sie mich hat spühren lassen.
Und das will ich auch!



PS:
Mich würde aber z.B. interessieren, wie ihr das finanziell hinbekommen habt. Meine Frau wird Ende des Jahres keine Arbeit mehr haben und hat noch keine Aussicht auf etwas Neues. Es kommt echt alles zusammen..

09.11.2018 11:22 • x 2 #78


T
Zitat von Payne:
@ThomasS Liebeskummer ist immer Ka...e. Willst du es denn noch mit deiner Frau versuchen? Oder findest du einfach den Absprung nicht?


Ich weiß es schlicht nicht.
Erst vorgestern hat meine Frau wieder einen Schritt Richtung Ehe versucht und gewissermaßen eingeräumt, dass ich früher wahrscheinlich sehr viel von ihr auf den Kopf bekommen habe und jetzt würde sie sich selbst manchmal fragen, wie man so jemanden lieben soll.
Rückblickend ist das schwer zu bewerten. Ich habe mich oft klein gemacht gefühlt. Aber naürlich ist keiner von uns unschuldig. Meist spielen ja Hilflosigkeit und Angst verbunden mit Unkenntnis eine große Rolle.
Nach 7 Jahren gefühltem Dahinlebens trat dann eben eine Andere Frau auf den Plan und erst vor einigen Tagen ist mir wirklich klar geworden, dass es diese Frau war, die in gewisser Weise ein kleines Pflänzchen in meine Seele gepflanzt hat, welches ich versuche seit einem Jahr wachsen zu lassen.
Das Plänzchen heißt: Du bist es wert.
Wahrscheinlich kann jetzt keiner hier direkt verstehen, welche (tiefe) Bedeutung das für mich hat. Aber das verdanke ich dieser Frau und obwohl ich nicht sagen kann ob bzw. dass ich sie liebe, so weiß ich doch, dass ich sie für diese spezielle Sache tatsächlich liebe und ihr sehr dankbar bin.

Naja, seit Anfang November weiß ich ja, dass sie mit jemand anderem zusammen ist, also ... ja. Keine Anhnung, was nun. Das ist für mich bisher sehr schwer auszuhalten. Nachdem sie über ein halbes Jahr auf mich gewartet hatte, ohne zu wissen, worauf (habe ihr keine Verprechungen gemacht), ist es aber mehr als nachvollziehbar.

Meine Frau weiß, dass ich glaube ausziehen zu müssen, damit sich irgendwas bewegen kann. Zur Zeit steht aber im Raum, dass ich von Arbeit aus evtl. für 2-3 Monate nach USA gehen kann. Bevor ich das geklärt habe, kann ich nicht entscheiden, ob ich nun eine Wohnung nehme.
Habe meiner Frau auch gesagt, dass ich große Angst vor diesem Schritt habe.

Ich befinde mich in einem dunklen Loch..

27.11.2018 11:52 • x 3 #79


M
Zitat von ThomasS:
dass ich von Arbeit aus evtl. für 2-3 Monate nach USA gehen kann

Nutze dies, für Euch, für Dich, kein tägliches Nachfragen, einmal pro Woche reicht

Führe vor Abreise ein Gespräch, rede über deine Wünsche, Träume und Ziele, lasse ihr Zeit, diese wo du nicht vor Ort und frage danach ob sie mit deinen Wünschen, Träumen und Zielen konform geht oder wo man Kompromisse eingeht, oder ob gar nichts mehr möglich ist.
Carpe diem

27.11.2018 11:59 • x 1 #80


T
Das ist ja das Problem:
Außer den Kindern, teilen wir eigentlich keine Wünsche, Träume oder Ziele. Ich hatte mal welche. Aber von einigen weiß ich, dass sie mit ihr nicht in Erfüllung gehen werden.
Wichtiger ist mir aber jetzt, irgend wann eine Beziehung zu haben, zu der ich wirklich stehen will und für die ich bereit bin viel zu investieren.
In meine Ehe bin ich zur Zeit nicht mehr bereit, mehr zu investieren als über einen bestimmten Punkt hinausgeht, also z.b. guter Umgang, gute Eltern sein, etc...
Bis auf kurze flüchtige Umarmungen beim Begrüßen oder Verabschieden habe ich mit meiner Frau seit fast einem Jahr keinen körperlichen Kontakt. Ich möchte es nicht, wenn ich nicht weiß, ob ich sie genug lieben kann, um nun immernoch mein ganzes Leben mit ihr zu verbringen.

27.11.2018 12:12 • x 1 #81


M
Zitat von ThomasS:
Ich möchte es nicht, wenn ich nicht weiß, ob ich sie genug lieben kann, um nun immernoch mein ganzes Leben mit ihr zu verbringen.

dies ist doch ein Wunsch, oder? In meiner Antwort vorher stand ja nichts von -als Paar oder -als Eltern, weil als Eltern, und die bleibt ihr bis zum Ende, ist es für die Kinder immer besser, wenn ihr euch vertragt und an einem Strick zieht

27.11.2018 12:17 • #82


L
Hallo Thomas
Ich lese hier noch mit wegen früher...
Inzwischen bin ich glücklich verheiratet und versuche dir mal zu helfen falls es halt hilft

In einer Ehe muss man sich ständig um die Beziehung bemühen/Arbeiten.
Es fängt bei Kleinigkeiten an wie zb Lieblings essen kochen nachfragen wie es geht usw.
Ich und mein zb telefonieren immer in meiner Pause. Nicht weil ich anhänglich bin oder kontrollzwang hab. Meist dauern diese Gespräche nur 2 min wo wir uns gegenseitig fragen ob alles ok ist usw.
Wenn bei mir irgendwas passiert ist mein Mann der erste den ich Anrufe und dem das erzähle und umgekehrt das gleiche. Er ist nicht nur mein Mann oder Liebhaber. Er ist mein bester Freund wir können alles miteinander bereden auch wenn es in der Beziehung nicht so läuft natürlich gibts auch diese Zeiten. Aber bei uns dauert so eine Zeit nicht lange an weil wir mit einander reden. Wir überlegen nicht Tage lang was soll ich sagen soll ich überhaupt was sagen. Jeder darf sagen was er will auch wenn es nicht immer schön für den anderen ist.
Und ja ich schimpfe auch mal mit meinen Mann wenn er mal wieder was wichtiges vergessen hat oder seine Socken im vorhaus liegen lässt. Er aber auch mit mir. Aber das tun Mitbewohner Eltern mit ihren Kindern sie auch. Das gehört zum Leben. Ich finde es lächerlich wenn manche behaupten deswegen geht die Liebe. Wir können uns das sagen und dann ist wieder gut ohne endlose Gespräche zu führen. Da gibt man sich einen Kuss und gut ist.
Wichtig ist es, dass man sich vertraut. Sich mit dem anderen beschäftigt.

Du kommst mir so vor lieber Thomas, dass du gar nicht bereit bist für so eine Beziehung.
Du hast eine Frau die dich liebt und stehst dir selber im Weg. Ja du bist zufrieden aber mit der nächsten wird das wieder passieren. Du solltest an dir arbeiten. Ich denke erst dann wird es wieder besser

27.11.2018 12:59 • #83


F
@ThomasS
Ich habe leider keinen Rat für dich, stehe aber seit einigen Jahren vor derselben Situation wie du.
Ich mache eine Therapie. Entwickle mich, so gut es geht und merke, dass mein Mann nicht mitkommt. Er hat seine eigenen Baustellen und wir finden nicht zueinander.
Wie bei dir gibt es, abgesehen von der Elternschaft , keine Berührungspunkte mehr.
Auch keine körperlichen.
Ich vermisse sie nicht mal.

Ist das noch Liebe, nur verschüttet? Oder weigert man sich einfach, aus Angst, die letzte Konsequenz auch zu gehen?
Ich kann dir das leider nicht beantworten, habe für mich aber ebenfalls das Gefühl, dass es, so lange wir in der Konstellation im Haus bleiben, nichts zu retten gibt.

27.11.2018 16:35 • #84


Payne
Zitat von ThomasS:
Außer den Kindern, teilen wir eigentlich keine Wünsche, Träume oder Ziele. Ich hatte mal welche. Aber von einigen weiß ich, dass sie mit ihr nicht in Erfüllung gehen werden.

Eigentlich gibst du dir die Antwort schon selbst oder?

Zitat von ThomasS:
evtl. für 2-3 Monate nach USA gehen kann. B

Warum nicht? Denke das könnte dir auch helfen dich selbst wieder zu sortieren.

27.11.2018 17:17 • x 1 #85


T
Erst einmal Danke für eure Beiträge

Zitat von Lisssssiii:
Du kommst mir so vor lieber Thomas, dass du gar nicht bereit bist für so eine Beziehung.

Da würde ich herzlich widersprechen. Ich würde es mir sehr wünschen, mein Leben in diese Richtung zu entwickeln. Über diese Art des Zusammenseins habe ich viel gelesen und arbeite parallel natürlich an meinen Themen.
Aber einen ziemlichen Schub habe ich eben damals von der AF bekommen. Ohne sie würde ich noch ganz woanders feststecken (habe das etwas weiter oben angedeutet). Auch deswegen trauere ich ihr noch so sehr nach. Natürlich hätte ich nicht erwartet, dass sie meine Probleme für mich löst. Das kann nur ich tun. Aber sie hat es mir einfach so ermöglicht, durch die Art wie sie ist. Es war eine andere Ebene des Zusammenseins. Getragen von gegenseitiger Sympathie und Achtung. Hochachtung, was mich betrifft.
Als ich meine Frau kennenlernte waren es eher Neugier und Bedürftigkeit. Die Gefühle für meine Frau, die ich mir am Anfang unserer Ehe noch erfolgreich erhalten konnte, wurden aber stückweise abgetragen und das kann ich nun nicht mit einer einfachen Entscheidung rückgängig machen. Liebe ist ja vor allem auch eine Entscheidung. Ich könnte sie in diesem Moment treffen. Nur fehlt mir die innerere Überzeugung, es nochmal mit meiner Frau zu versuchen.



@Florentine
Das klingt vertraut. Obwohl ich schon großes Mitgefühl für meine Frau habe. Ich glaube eben auch nicht, dass wir uns das geben können, was wir brauchen. (Obwohl es ja in einer Partnerschaft nicht darauf ankommen sollte) Jeder braucht mal jemanden, der die eigene Seele erreichen und streicheln kann..
Ich habe leider manchmal große Zukunftsängste (z.B. wirtschaftliche) und meine Frau ist eher jemand, die das nicht auffangen kann. Sie braucht eher selbst einen Felsen zum anlehnen. Bis jetzt habe ich es auch noch geschafft, dass zu bringen, aber es ist eine für mich sehr große Energieleistung. Das laugt aus. Und das, was meine Frau anzubieten hat, kommt bei mir nicht an, bzw. verschafft mir keine Erleichterung. Sie schafft es z.B. nicht, mich mal zu erden..

Und wie machst Du zur Zeit weiter, Florentine?



Zitat von Payne:
Eigentlich gibst du dir die Antwort schon selbst oder?


Leider ist es aber nicht so einfach. Es gab mal eine Zeit, wo ich mehr für meine Frau empfunden habe. Das hat immerhin zu einer Familie und Kindern geführt. Ich neige nun dazu, die Gründe dafür herunterzuspielen. Es ändert aber nichts an dem Fakt, dass ich einen nicht kleinen Teil meines Lebens in diese Beziehung investiert habe.
Und leider funktioniert der Verstand eben so, dass vor einer Entscheidung immer wieder ein Wächter dazwischenspringt, der fragt: Hast Du dir das auch gut genug überlegt?
Es ist wie mit den Memoiren einer Klobürste: Es war nicht alles sch..
Die Frage ist dann: Alles wegwerfen und komplett von vorn anfangen? Wie hoch sind da die Erfolgsaussichten, wenn ich ja nebenbei trotzdem für meine Familie sorgen will/muss, selbst, wenn ich mich trennen würde. Die Verpflichtungen sind ja damit nicht aus der Welt.
Es läuft auf eine Funktionsehe hinaus (Wie hier schon mal jemand sagte), der spätestens, wenn die Kinder ausziehen, die finale Prüfung bevorsteht.
Ich muss mich fragen, ob ich so lange warten will und welche Chancen ich uns gebe. Und leider sehe ich mit meinem derzeitigen Wissen bei mir nur eine minimal kleine Chance. Und da ich Wissenschaftler bin, kommt dann die Ratio und sagt: Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Fall eintritt
Ein ständiges Oszillieren zwischen zwei Zuständen.

28.11.2018 17:57 • #86


F
Hallo,
Gerade dein letzter Absatz könnte auch von mir sein.
Das kann ich gut nachvollziehen, so fühle ich auch.
Dass es (eigentlich) zu Ende ist, sagt mir der Umstand, dass ich die Vorstellung, dass mein Mann sich trennen würde, nicht beängstigend finde.
Ich habe Sorge, ob ich es alleine schaffe mit zwei kleinen Kindern und dem Haus, den Finanzen.

Müsste ich noch ein bisschen aushalten?

Wie ich weitermache?
Ich gehe zu meiner Therapie. Ich arbeite an dem Punkt, der in mir diesen Trennungsschritt verhindert. Versuche zu ergründen, WAS das genau ist, damit ich es betrachten und bearbeiten kann.
Im Moment ist es ein diffuses Konglomerat, denke ich:
Schlechtes Gewissen, Verantwortungsgefühl, Angst vor dem Scheitern, Retten der Familie für die Kinder, das Wissen, dass mein Mann mal besser zu mir gepasst hat, das Gefühl, nicht ALLES versucht zu haben (habe ich das?) nicht lange genug gewartet zu haben...
All sowas.

Emotional bin ich allerdings sehr weit entfernt. Manchmal bedaure ich, dass ich kein Verlangen oder Bedürfnis mehr nach ihm habe, dann tut er mir leid, und ich bekomme tatsächlich eine Art Bedürfnis, ihn zu berühren, aber das ist mehr Mitleid.

Ich denke, ich werde noch Weihnachten und den Jahreswechsel abwarten und dann setzen wir uns nochmal an einen Tisch.
An sich hatte ich in Frühling schon gesagt, dass ich mich trennen möchte, wenn sich nichts ändert zwischen uns und es hat sich nichts geändert.

Aber wÄhrend ich das schreibe, überlege ich schon, ob ich ihm das wirklich antun kann bzw. uns. Ob das richtig ist usw.

Leider werde ich das nie rausfinden, wenn ich es nicht tue.

28.11.2018 18:54 • #87


T
OK, das beschreibt ziemlich genau, was auch in mir los ist. Auch den Impuls, sie aus Mitgefühl zu berühren, um ihr irgend einen Halt anzubieten.
Dazu schwirrt mir permanent noch die andere Frau im Kopf herum und ich weiß nicht, ob eine Trennung wirklich meine autonome Entscheidung wäre, oder ob ich es für einen Traum tue, der aktuell nicht mehr existiert.

Das mit dem Abwarten geht mir auch so. So kurz vor Weihnachten? Das geht ja nicht. Meine Frau wird Ende des Jahres auch noch arbeitslos. Doppelstrafe Dann kommt Ostern. Dann der Geburtstag meiner kleinen Tochter. Und und und .. es ist nie der richtige Zeitpunkt.
Einfach nie. Aber irgendwann wache ich vielleicht mit 50 oder 60 endgültig auf und stelle fest, dass das Leben, dass ich hätte haben können (mit meiner Frau oder der anderen Frau) an mir vorbeigezogen ist und ich meine Lebensjahre verschenkt habe.. und nicht minder schlimm, die Jahre meiner Angehörigen gleich mit.
Wäre nicht eigentlich DAS das eigentliche Drama?

28.11.2018 19:23 • x 2 #88


L
Du hast ihr ein eheversprechen gegeben. In guten wie in schlechten Zeiten.

Bei der nächsten werden wieder die gleichen Probleme auftreten. Arbeite an dir und eurer Ehe.

Denk nicht zuviel nach lebe im jetzt. Versuch für deine Frau der Mann zu sein der du für die andere sein wolltest.

28.11.2018 19:55 • #89


Z
Seltsame Logik..
Wieso sollte man stets zwangsläufig dieselben Probleme mit egal welchem Partner haben?

Sicherlich hilft Selbstliebe. Unbedingt sogar. Aber mit einigen Partnern wird man einfach nicht glücklich. Mit anderen eben schon.

28.11.2018 20:08 • x 1 #90


A


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