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Unglücklich fremdverliebt mit 67 Jahren

D
Ihr habt richtig gehandelt!

08.10.2019 17:59 • x 1 #676


Barnylilly9911
Zitat von Duweißtschonwer:
Ihr habt richtig gehandelt!



Ich denke es ja auch!

Trotzdem tut es auch immer noch weh. Aber der Abstand wird helfen, dass der Schmerz nachlässt... hoffe ich!

08.10.2019 18:16 • #677


A


Unglücklich fremdverliebt mit 67 Jahren

x 3


T
Zitat von Barnylilly9911:


Ja sicher ist die Frage berechtigt. Ich habe mich das ja auch immer wieder gefragt... vergeben wir eine große Chance? Ich habe mich aber auch gefragt... was zerstören wir damit und welche Chance hätten wir beide denn überhaupt? Alter, Altersunterschied und vieles mehr!
Das ist ein Drahtseilakt, ganz sicher.
Ob wir richtig oder falsch gehandelt haben, werden wir vielleicht nie erfahren.


Ich stelle diese mir auch immer wieder. Wir haben noch Kontakt recht häufig, trotzdem sind jede Menge Gefühle dabei und ich kann nachvollziehen wie es dir gerade ergeht.
Wir versuchen beide damit klar zu kommen, was jedoch nicht immer einfach ist.
Ob der Weg der richtige ist, ich weiß es für mich selber nicht wirklich. Wir haben viel zusammen darüber diskutiert und am Ende hat die Rationalität und Vernunft entschieden, das Herz sagt was anders gerade ...

08.10.2019 18:41 • x 1 #678


Barnylilly9911
Ja liebe Traumzuende,
das ist es ja... das Herz sagt halt etwas anderes als der Verstand.
Und wir hatten ja nun auch fast drei Jahre ständig Kontakt und da fehlt jetzt natürlich etwas.
Aber dieser Bruch war nötig, sonst wäre es doch noch zur Katastrophe gekommen. Ganz sicher!

Nun müssen wir beide irgendwie damit zurecht kommen. Ich versuche es mit guten Gedanken an ihn und das, was war. Und die Gewissheit, dass er auch so an mich denkt, ist dabei hilfreich.
Unsere Zeit ist nun endgültig vorbei.

Ich wünsche dir für deine Situation jedenfalls sehr viel Kraft und dass du für dich die richtige Entscheidung getroffen hast.

Fühl dich umarmt
Barnylilly

08.10.2019 19:16 • x 1 #679


Barnylilly9911
Hallo liebe S.
du hast sicher mit vielen Recht, was du schreibst.

Dass ich aber keine Lust habe, mich meinem Mann zuzuwenden, ist nicht richtig. Ich habe mich ihm schon lange wieder zugewendet und ich kämpfe täglich darum, unser Verhältnis weiter zu verbessern.
Und auch er, abgesehen von
Und wir haben schon wirklich viel erreicht. Sicher, du hast Recht, mein Freund ist in meinen Gedanken
Immer noch wieder vorhanden. Und wir haben die Notbremse nun gezogen, um es uns beiden leichter zu machen. Wenn der Kontakt ausbleibt, ist der andere ja nicht laufend präsend. Das kann doch nur helfen, oder?
Angesehen von kleinen Aussetzern bemüht mein Mann sich ja auch sehr um mich und wir lachen wieder viel zusammen. Reden konnten wir ja zum Glück immer über alles - abgesehen von unserer Krise- . Es gab und gibt aber bei uns kein Thema, über das wir nicht sprechen könnten.
Drück mir die Daumen, dass die Traurigkeit bald verschwindet.
Leider hat sich das alles momentan auch auf meine Gesundheit geschlagen und Magen und Darm spielen immer wieder verrückt und der Kreislauf hat auch das Gleichgewicht verloren.
Aber auch das werde ich wieder in den Griff bekommen.

Lieben Dank für die Einschätzung
und auf bald
Barnylilly

08.10.2019 19:48 • #680


T
Zitat von Barnylilly9911:
Ja liebe Traumzuende,
das ist es ja... das Herz sagt halt etwas anderes als der Verstand.
Und wir hatten ja nun auch fast drei Jahre ständig Kontakt und da fehlt jetzt natürlich etwas.
Aber dieser Bruch war nötig, sonst wäre es doch noch zur Katastrophe gekommen. Ganz sicher!

Nun müssen wir beide irgendwie damit zurecht kommen. Ich versuche es mit guten Gedanken an ihn und das, was war. Und die Gewissheit, dass er auch so an mich denkt, ist dabei hilfreich.
Unsere Zeit ist nun endgültig vorbei.

Ich wünsche dir für deine Situation jedenfalls sehr viel Kraft und dass du für dich die richtige Entscheidung getroffen hast.

Fühl dich umarmt
Barnylilly


Liebe Barnylilly,

Danke für deinen lieben Worte. Auch für dich alles Liebe und Gute.
Ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, ich weiß es nicht. Momentan wühlt alles sehr auf und Erinnerungen kommen hoch. Oft laufen heimlich Tränen und mein Herz ist schwer. Ich hätte nie gedacht, dass es solche Emotionen gibt. Ich habe mich völlig verändert und versuche nun irgendwie zu meiner Leichtigkeit zurückzufinden.
Uns trennen über 400 km, sehen werden wir und vorläufig nicht. Jedoch frage ich mich immer wieder, warum ist das mit so einer Heftigkeit und Intensität passiert, was verbindet uns. Er verdrängt momentan eher, ob das ein Weg ist, ich weiß es nicht.
Viele Gedanken die in meinem Kopf kreisen und ich hoffe, ich finde irgendwann Ruhe. Momentan bin ich rastlos.

09.10.2019 06:14 • x 1 #681


Melana
Liebe Barnylilly,

ich reihe mich hier auch mal ein, nachdem ich in den letzten Tagen Deinen ganzen Thread durchgelesen habe und Dir einfach sagen muss, wie gut ich alles was Du schreibst nachvollziehen kann. Ich kann es deshalb so gut nachvollziehen, da meine Geschichte relativ ähnlich ist, nur geht sie schon seit 6 Jahren und ich schaffe es bis heute nicht so wirklich da auszubrechen. Ich kämpfe seit all diesen Jahren gegen Gefühle an, die ich nicht haben darf. Mein Freund kämpft gegen die gleichen. Wir haben uns ineinander verliebt, ohne dies zu wollen und es stellte sich nie die Frage, ob wir zusammenkommen, da jeder immer den festen Wunsch hatte, in seiner Ehe bzw. Familie (wir haben beide Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren) zu bleiben. Es gab nie falsche Versprechungen oder Hoffnungen, es war immer klar, wir haben keine gemeinsame Zukunft und jeder versucht, seine Ehe wieder auf die Reihe zu bekommen. Deshalb haben wir mittlerweile auch nur noch sporadischen Kontakt, sonst eher mehr Kontaktsperren, damit man es schafft zurückzufinden, aber ohne einander geht's auch nicht, deshalb wird die Kontaktsperre immer mal kurz pausiert...... Klar ist aber auch: das ist nicht mehr als ein fauler Kompromiss.

An meiner Ehe ist all das Erlebte / Geschehene nicht spurlos vorbeigegangen. Mein Mann und ich haben uns kürzlich getrennt, gerade ist er ausgezogen. Grund war nicht meine Fremdverliebtheit, sondern vielmehr, dass wir es einfach nicht geschafft haben, wieder zueinander zu finden bzw. beieinander wieder anzukommen. Vermutlich war er einfach zu verletzt (verständlicherweise) und ich habe einen anderen Mann zu sehr geliebt. Da ging zuviel kaputt. Mein Mann und ich sind aber im Guten auseinander gegangen und ich bin sehr sehr traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Denn ich habe ihn wirklich geliebt und er war 18 Jahre lang der Mann an meiner Seite!

Den Kontakt zu meinem Freund habe ich ebenfalls abgebrochen, ob für immer, blieb offen. Dennoch ist es ein Abschied ins Ungewisse, denn eines ist klar: Es hat sich was verändert. Bisher waren wir beide in einer Beziehung. Er ist in seiner geblieben, ich nicht. Das macht es anders. Und ich sitze nun da und betrauere den Verlust beider Männer. Es waren/sind die zwei Lieben meines Lebens und da gibt es viele Wunden, die heilen müssen.

09.10.2019 08:04 • x 2 #682


D
Liebe Barneylilly, natürlich glaube ich dir, dass du dabei bist, dich deinem Mann wieder zuzuwenden. Ich denke auch, dass dir das schon wieder gut gelungen ist. Sicher könnt ihr über alles reden und seid einander gute Stützen im Leben. Aber wie sieht es denn mit der S. und Sinnlichkeit aus? Verzeih mir, dass ich so neugierig frage, ich habe dafür meine Gründe. Auch für mich war scheinbar schon längst alles wieder in guten, geregelten Bahnen und ich dachte, na ja, wir sind halt ein altes Ehepaar. So prickelnd wie am Anfang und so sinnlich wie mit dem ExAM wird es eben nicht mehr. Damit finde ich mich jetzt ab und basta! Wie du aber weißt, bin ich schon länger in Therapie und meine Therapeutin ließ in diesem Punkt einfach nicht locker. Sie betonte immer wieder, wie wichtig es sei, dass wir auch eine gute und befriedigende S. wieder leben können. So lange das noch nicht gegeben sei, wäre eben noch nichts wirklich überwunden. Sie gab mir einige gute Übungen an die Hand, die mir wirklich halfen aber so richtig frei im Kopf, um diese auch anzuwenden, war ich erst, nach der letzten großen Enttäuschung mit dem ExAM und seinem konsequenten Rückzug. Diesmal hat er da keine Kosten und Mühen gescheut. Er schaffte sich eine neue Handynummer an. (Na endlich!) Diese hab ich nun nicht mehr, kann seine wechselnden Profilbilder und seinen Online-Status also nicht mehr sehen und habe keine Chance mehr, ihn zu kontaktieren. Ebenso hat er nun ein neues Auto, dass ich unter all den parkenden Fahrzeugen vor unserer alten Arbeitsstätte nicht mehr finde. Ich weiß also nicht mehr, wann er Dienst hat. Ich weiß nicht mehr, wie es ihm geht. Alle Verbindungen, die da noch waren sind nun endgültig gekappt. Zuerst war ich darüber enttäuscht und sauer. Es war als hätte er mir noch einmal den Boden unter den Füßen weg gezogen. Wut, Hoffnungslosigkeit und ein Gefühl innerer Leere stürzten erneut auf mich ein und ich war überrascht, wie sehr mich dieser endgültige Rückzug von ihm traf. Und das obwohl wir nur noch sporadisch über WhatsApp kommuniziert hatten und uns seit 3 Jahren nicht mehr gesehen haben. Doch diesmal verflog die Enttäuschung schneller als ich gedacht hatte. Scheinbar hatte alle die Trauerarbeit und meine Therapie dann doch schon gewirkt. Und jetzt passiert es, dass ich die Nähe meines Mannes, seinen Geruch, seine Stimme und seinen Geschmack wieder wahrnehmen und sogar genießen kann. Noch habe ich Probleme damit, mich fallen zu lassen, weil ich befürchte, dass er mich nach all dem noch nicht wieder wirklich tragen kann und will. Aber mit jedem Tag der vergeht, nimmt er mir diese Ängste. Ich will nicht sagen, dass wir wieder verliebt wären, wie zu Anfang. Aus dem Teeniealter sind wir raus. Aber wir genießen wieder, ein Paar zu sein. Uns weht so leicht kein Sturm mehr um. Wir gehören zusammen und dieses Wissen genieße ich wieder mit all meinen Sinnen. Das ist wirklich wunderbar! Und so will ich dir Mut machen, dass das vielleicht auch für euch wieder möglich werden kann. Wir ändern uns und unsere Männer nicht mehr aber wir können uns wieder mit offenen Augen und offenen Armen begegnen lernen. Ich wünsche dir, dass du die Hoffnung darauf noch nicht verloren hast und dass der Schmerz und die Trauer um den Verlust deines Freundes dir nicht länger zu schaffen machen. Er hat entschieden, wo du es nicht konntest. Und er hat richtig entschieden. Sei ihm nicht böse sondern dankbar... und dann lass ihn los!

Alles Liebe
S.

09.10.2019 12:37 • x 1 #683


Barnylilly9911
Hallo liebe Traumzuende,
ich kann dich nur zu gut verstehen.... dieses Gedankenkarussell, dass nicht aufhört, sich zu drehen.
Du hast vielleicht einen kleinen Vorteil und das ist die Entfernung. Ihr könnt euch also nicht einfach mal über den Weg laufen. Mit ist es kürzlich mal so ergangen... wir standen an der Ampel nebeneinander... er mit seiner Frau, ich mit meinem Mann. Als sich unsere Blicke trafen war das sehr schlimm. Sein trauriger Blick hat mich voll getroffen. Ihm wird es ähnlich gegangen sein.
Und dann sofort wieder das schlechte Gewissen gegenüber unseren Partnern.
Ein Drahtseilakt erster Güte. Und darum ist es an der Zeit, das zu ändern und tut es noch so weh.

Ich wünsche dir weiterhin alle Kraft der Welt!

Rede für deinen Kummer von der Seele... es hilft!

Liebe Grüße
Barnylilly

09.10.2019 16:31 • x 1 #684


Barnylilly9911
Hallo liebe Melana,
erst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut, dass du nun offensichtlich vor einem Scherbenhaufen stehst. Ja und genau das ist für mich die ganze Zeit meine große Befürchtung gewesen... plötzlich allein dazustehen und alles zerstört zu haben. Meine Kampf um meine Ehe ist auf einem guten Weg und wir haben ihn fast gewonnen.
Natürlich kann ich mir die Liebe zu meinem Freund noch nicht so schnell aus dem Herzen reißen aber ich lege alle Hoffnung jetzt auf den abgebrochenen Kontakt.
Dass du schon 6 Jahre mit deinen Gefühlen kämpfst, macht mir echt Angst. Ich hoffe nicht, dass es bei mir noch weiter so bestehen bleibt. Es macht einen ja völlig fertig.

Hast du mit deinem Mann mal eine Beratung aufgesucht? Wir haben das ja damals getan und es war dich recht hilfreich. Man bekam einen ganz anderen Blickwinkel und viele gute Tipps, mit der Situation umzugehen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich die Chance erhalten habe, meine Ehe noch zu retten.
Mein Mann hat daran allerdings auch einen sehr großen Anteil. So sehr er mich damals jahrelang ignoriert und verletzt hat, so sehr bemüht er sich jetzt wieder und ich höre sehr oft: ich möchte dich auf keinen Fall verlieren, denn du bist alles für mich. Und wenn meine Liebe zu meinem Mann sich auch verändert hat, gestorben ist sie dennoch nicht.
Das ist schön, wenn man das nach 36 Jahren noch gesagt bekommt, dass man geliebt wird.

Wir werden es schaffen, du auch!

Liebe Grüße
Barnylilly

09.10.2019 17:06 • #685


T
Zitat von Barnylilly9911:
Hallo liebe Traumzuende,
ich kann dich nur zu gut verstehen.... dieses Gedankenkarussell, dass nicht aufhört, sich zu drehen.
Du hast vielleicht einen kleinen Vorteil und das ist die Entfernung. Ihr könnt euch also nicht einfach mal über den Weg laufen. Mit ist es kürzlich mal so ergangen... wir standen an der Ampel nebeneinander... er mit seiner Frau, ich mit meinem Mann. Als sich unsere Blicke trafen war das sehr schlimm. Sein trauriger Blick hat mich voll getroffen. Ihm wird es ähnlich gegangen sein.
Und dann sofort wieder das schlechte Gewissen gegenüber unseren Partnern.
Ein Drahtseilakt erster Güte. Und darum ist es an der Zeit, das zu ändern und tut es noch so weh.

Ich wünsche dir weiterhin alle Kraft der Welt!

Rede für deinen Kummer von der Seele... es hilft!

Liebe Grüße
Barnylilly


Danke für deine lieben Worte. Zur Zeit geht es mir nicht gut, ich war schon wesentlich weiter und doch hat es mich zurück geworfen. Ich merke doch, dass ich noch so viel empfinde.
Ich war damals bereit, alles aufzugeben und neu zu beginnen. Der Verstand sagt, gut dass es nicht dazu kam, es wäre völlig im Scherbenhaufen geendet. Er würde sich nie richtig loslösen und ein Warmwechsel kommt bzw. kam für mich nicht in Frage. Trotzdem erinnert gerade diese Zeit jetzt an letztes Jahr und doch rollen wieder die Tränen.
Es wird sicherlich irgendwann besser, ich weiß dass es ihm auch nicht gut geht. Er hat sich für diesem Weg entschieden, somit muss auch er damit klar kommen.
Ich hätte nie gedacht, dass mich so etwas mal so aus der Bahn wirft, bisher war ich immer gefestigt und hatte ein tolles Leben. Die Frage nach dem Warum und wieso ich das so zugelassen habe kommt immer wieder.

09.10.2019 18:06 • x 1 #686


Melana
Zitat von Barnylilly9911:
Hallo liebe Melana, erst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut, dass du nun offensichtlich vor einem Scherbenhaufen stehst. Ja und genau das ist für mich die ganze Zeit meine große Befürchtung gewesen... plötzlich allein dazustehen und alles zerstört zu haben. Meine Kampf um meine Ehe ist auf einem guten Weg und wir haben ihn fast gewonnen. Natürlich kann ich mir die Liebe zu meinem Freund noch nicht so schnell aus dem Herzen reißen aber ich lege alle Hoffnung jetzt auf den abgebrochenen Kontakt. Dass du schon 6 ...


Liebe Barnylilly,
danke für Deine lieben Worte und Anteilnahme. Es muss Dir aber nicht leid tun, wie es mir ergangen ist, ich habs ja schließlich selbst verbockt. Oder besser gesagt, wir haben es verbockt. Ich will da gar niemand die Schuld zuschieben und ja, es ist ein Scherbenhaufen, aber auch wenn ich oft sehr sehr traurig bin, so weiß ich auch, dass mir dieser auch die Möglichkeit bietet, nochmal von ganz vorne zu beginnen. Letztendlich war es die letzten Jahre nur noch ein ständiges drehen im Kreis. Mein Mann und ich haben unseren Frieden mit dieser Trennung gemacht und wir sind noch heute sehr tief und freundschaftlich verbunden.

Wir haben auch eine Eheberatung gemacht, leider war die bei uns nicht sehr hilfreich, weil sich mein Mann nicht wirklich drauf einlassen konnte. Wir haben diese gemacht, als herauskam, dass ich fremdverliebt bin. Nicht direkt, ca ein 3/4 Jahr später. Dennoch mein Mann sich dies wohl ein bisschen anders vorgestellt. Als die Therapeutin auch bei ihm ansetzen wollte (also warum es überhaupt soweit kam, dass ich aus der Ehe ausgebrochen bin), hat er dicht gemacht. Er sah sich nur noch als Opfer. Sprich: ich wurde verletzt und jetzt will mir diese Frau auch noch die Schuld in die Schuhe schieben, dabei wurde ja ICH betrogen..... Mir Zuliebe hat er das dann noch ein paar Sitzungen gemacht, aber sich fortan nicht mehr darauf eingelassen. Dann haben wir irgendwann auch wieder damit aufgehört. Mir persönlich hat das Ganze aber schon einiges gebracht, weil sie bei mir ebenfalls einiges ans Tageslicht gebracht hatte.

Und so haben wir uns eben immer weiter im Kreis gedreht mit viel Streit und vielen Schuldzuweisungen. Es ging längst nicht mehr um meinen AM, das hat er mir relativ schnell verziehen. Aber dennoch war da diese tiefe Verletzung, die ich im zugefügt habe und die ihm immer das Recht gab, mich schlecht zu behandeln. Dies soll nicht mal ein Vorwurf von mir sein, ich glaube einfach, das liegt in der Natur der Sache, zumindest dann, wenn man es nicht gescheit aufarbeitet. Mich dagegen hat dies immer weiter von ihm weggebracht und mich in Tagträume zu einem anderen versetzt und so haben wir nie mehr richtig zueinander gefunden.Dennoch hatten wir schöne Zeiten, ich bereue nichts und finde auch nicht, dass die weiteren Jahre mit meinem Mann verschwendet waren, ganz und gar nicht, aber mit der Zeit haben wir uns einfach immer mehr verloren, dass wir irgendwann zu dem Punkt kamen (beide!), dass es einfach keinen Sinn mehr macht.

Tja und mein Freund? Der bleibt in seiner Ehe - komme was wolle. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen und wir unterhalten uns auch nie darüber. Dennoch weiß ich, dass es da alles andere als Rund läuft. Aber das ist und bleibt seine Baustelle, das hab ich nicht zu bewerten.

Dir wünsche ich, dass Du weiter an Deiner Ehe arbeitest und zum alten Glück zurückfinden kannst. Eine tiefe Verbundenheit im Alter ist schließlich das Größte was es gibt. Kein Mensch braucht da mehr Schmetterlinge, da zählen (zumindest für mich) ganz andere Dinge. Bin mir bei Dir nur nicht immer sicher (aber das ist nur meine persönliche Einschätzung und ich neige oft dazu, zwischen den Zeilen Dinge zu lesen, die vielleicht gar nicht da stehen), ob bei Dir Herz und Verstand immer so konform geben. Aber wie auch in dieser Konstellation und bei den tiefen Gefühlen, die Du für Deinen Freund hattest. Es gibt halt leider keinen Gefühl-Aus-Schalter... egal wie sehr man sich den vielleicht manchmal wünscht!

Ganz liebe Grüße
Melana

09.10.2019 19:03 • x 2 #687


Barnylilly9911
Liebe Melana,
ich finde es toll und bewundernswert, dass du deine jetzige Situation als Chance auf einen Neuanfang siehst. Ich hätte damit damals dich große Schwierigkeiten gehabt. Mein fortgeschrittenes Alter und das Alleinsein hätte mir doch zugesetzt. Ich bin immer wieder froh, dass ich für Möglichkeit bekommen habe, einen Neuanfang zu versuchen.

Auch mein Mann hatte anfangs Probleme mit der Eheberatung... ich bin sogar zuerst allein hingegangen weil er sich streubte. Als es dann bei einer bösen Auseinandersetzung wieder kurz vor der Trennung stand, habe ich ihm zur Wahl gestellt: entweder gehen wir gemeinsam zur Beratung oder ich ziehe aus. Nach kurzem Zögern hat er dann zugestimmt. Er wusste ja genau, dass mein Ausbruch nicht ohne seine Vorarbeit geschehen war. Er kennt mich ja gut genug. Das Fremdverlieben wäre das eine gewesen, dem auch nachzugeben etwas anderes. Das konnte nur geschehen, weil ich damals seit Jahren einsam und verletzt war, ohne jegliche Wertschätzung durch meinen Mann. Ich bin ei sehr selbstbewusster Mensch aber das macht einen kaputt.

Und natürlich hast du auch recht mit deinem Zweifel, ob bei mir Herz und Verstand konform gehen.
Nein, das ist leider noch nicht so. Ich kann an meinem Herzen leider nicht den Schalter einfach umlegen.der Verstand muss nur die Oberhand behalten, bis das Herz etwas ruhiger wird,
Ich hoffe, dass das bald der Fall sein wird.
Und dann möchte ich weiter in Vertrautheit mit meinem Mann alt werden... oder noch älter!
Die Schmetterlinge im Bauch haben aber auch gut getan. Und die machen vor dem Alter auch nicht halt, das weiß ich nun.

Ich wünsche dir weiterhin nur das allerbeste

LG
Barnylilly

09.10.2019 20:05 • x 1 #688


Melana
Natürlich kann ich die Chance auf einen Neuanfang nur deshalb sehen, weil ich meinen Frieden mit der Trennung gemacht habe. Weil ich weiß, es hätte nicht mehr funktioniert und dass wir uns gegenseitig nur die Chance genommen hätten, nochmal glücklich zu werden, wären wir beide noch länger in dieser Beziehung verharrt. Dennoch bin ich meilenweit weg von einer Befreiung... also der Neuanfang wird sicher kommen, aber noch bin ich eher mit Trauerarbeit anstatt mit Zukunftsmalerei beschäftigt. Da ich beide Männer gleichzeitig verloren habe, tuts zudem auch noch doppelt weh. Im Prinzip betrauere ich beide abwechseln. Mal heul ich wegen dem einen, dann wieder wegen dem anderen. Manchmal ist das schon sehr schizo.

Dennoch ist Grundvoraussetzung auf nochmal glücklich werden, dass ich unter beide meinen Schlussstrich setze. Den Rest wird man sehen müssen.

Dir wünsche ich, dass Dein fester Plan, wieder bei Deinem Mann anzukommen auch irgendwann im Herzen ankommt und dass Du nicht nur deshalb bei ihm bleibst, weil Du Angst hast in Deinem Alter nochmal neue Wege zu gehen. Ich glaube, dass wäre der falsche Ansatz... Zumindest wenn es drum geht, nochmal gücklich zu werden. Und dass Du nochmal Schmetterlinge empfinden konntest, das glaube ich sehr wohl, ich wollte damit nur sagen, dass die vielleicht nicht mehr so wichtig sind, wie wenn man noch ganz jung ist.. Aber klar ist natürlich, Bauchkribbeln ist niemals eine Frage des Alters, meiner kribbelt auch noch ganz gewaltig und ich werde langsam ebenfalls schon ganz schön grau

09.10.2019 20:26 • x 2 #689


Barnylilly9911
Hallo Melana,
ja auch das kann ich mit gut vorstellen, dass du im beide Männer weinst.
Jeder Mensch, der Spuren in unserem Leben hinterlässt, ist natürlich nicht einfach wegzudenken und zu vergessen. Und wenn man lange Jahre Tag und Nacht zusammen verbracht hat, Freud und Leid geteilt hat, so verbindet das.

Nein, ich bleibe nicht nur aus Angst vor neuen Wegen bei meinem Mann. Ich bin immer ein sehr selbstständiger Mensch gewesen und würde sicher zurecht kommen. Aber etwas Unbehagen gäbe es bei dem Gedanken natürlich auch. Nein, es geht mir um unsere Ehe, unsere Vertrautheit, unseren gemeinsamen schicksalhaften Erlebnisse.

Und du bist da doch auf jeden Fall noch in einer deutlich besseren Startposition. Mit 42!
Du bist noch im Sommer und bei mir ist der Herbst fast vorbei!

LG
Barnylilly

09.10.2019 20:45 • #690


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