Wir dürfen mit dem Wunsch, dass sich der Partner noch verändert, nicht vergessen, dass wir hier nicht von einem 40j odder 50j Mann sprechen! Wenn ich jetzt mal an meinen Vater denke- oder Schwiegervater... OhOh.
Meine Eltern hatten mit 45 ungefähr so eine Riesenkrise, weil meine Mutter sich völlig vernachlässigt fühlte. Damals gab es dann doch noch ein Neubeginn, dem viele viele Gespräche vorausgingen, bis mein Vater kapierte dass es nicht nur ein weibliches Generve war, sondern kurz vor dem Aus. Tatsächlich bewegte sich da noch einiges und ich erkannte zum Teil meine Eltern nicht wieder. Sie konnten vieles ansprechen und dadurch einiges füreinander ändern.
Jetzt sind sie über 70 und nun ist alles so eingefahren, dass beide eben sich ertragen aber das war es auch schon.
Was mich als Tochter mal richtig schockierte, war ein Buch meines Vaters (seit Rentner versucht er sich als Autor...) . Es
war ein Thriller, der damit begann, dass der Protagonist der Geschichte (ähnliches Alter wie mein Vater) seine Frau um die Ecke bringt und dabei beobachtet wird ...................... Man kann sich mein Gesicht beim Lesen vorstellen........
Beim nächsten Besuch habe ich meine Mutter vorsichtig um den Stand der Dinge bei Ihnen nachgefragt- und eben... Die Sache (Ehe) hat sich halt irgendwo im Sand des Lebens todgelaufen, raus kommt man nicht mehr- also macht man miteinander das beste draus. Okaaaay -.-
Versteht ihr was ich damit sagen will?
Kann/könnte sich Barnylillys Mann WIRKLICH noch ändern? Auf Dauer? Es sind über Jahrzehnte festgefahrene Strukturen. Mal ein kurzes sich zusammenreissen ist klar- schliesslich will der Mann nicht auf seine Bequemlichkeit verzichten und plötzlich alleine sein Essen kochen und die Wäsche waschen... Dann sieht er, Frauchen funktioniert wieder und weiter geht der normale geliebte Trott der Bequemlichkeit.
Ich kann mich für einen neuen Partner selbstverständlich ändern, zumindest eine Zeitlang.. weil ich den ja dann unbedingt will. Aber danach nach 30/40 Jahren Ehe? Für was? Das ist ja schon nach ein paar Jahren sehr schwierig, plötzlich ein anderer Mensch in der gleichen Beziehung sein zu sollen.
Barnylilly ist ihr eigener Mensch, ist für SICH verantwortlich. Sie lebt NICHT um in ihrer Ehe zu funktionieren, um es ihrem Mann die letzten Jahre des Lebens (egal ob es noch 10,20 oder 30 sind) gemütlich zu machen. SIE muss sich am Ende ihres Lebens dann fragen, ob es das war... Ob es das wert war! Es frägt dann sicher niemand, ob sie gut für ihren Mann war!
Ich würde mir für meine Eltern wünschen, dass jeder noch Freude an seinem Leben hat. Dass mein Vater ohne schlechtes Gewissen seine sportlichen Aktivitäten nachgehen könnte und nicht immer Rücksicht nehmen müsste bzw alles alleine machen muss, und dass meine Mutter es sich gemütlich machen könnte (krankheitsbedingt), ohne das schlechte Gewissen sich zu machen, ihrem Mann keine passende Frau mehr sein zu können, und ihm nicht mehr das geben zu können, was er sich wünscht. Am liebsten würde ich sie zu mir holen. Aber da weigert sie sich- sie kann ihn ja nicht alleine lassen. Das macht eine anständige Frau nicht.... Ihm würde es gut alleine gehen- er hat viele Freunde und viele Aktivitäten. Vielleicht hätte er dann irgendwann sogar wieder eine neue Frau an seiner Seite, er ist von Narur aus sehr gesellig.
Stattdessen festgefahrenes gemütliches Schweigen und klappern der Kaffeetassen.
Nur als Paralelle des Lebends.
Verschwende nicht DEIN Leben, Barnylilly, um eine gute Ehefrau zu sein! Du hast es lange genug versucht... Mache das, von dem du merkst, dass es sich für dich gut anfühlt. Mit oder ohne deinem Mann- mit oder ohne deinem Freund.
Bei einen muss ich den Vorrednern nämlich leider recht geben- bei deinem Freund bin ich zwiespältig! Denn wenn es ihm wirklich wert ist, dann bekennt er sich zu dir. Ansonsten bleibt es bei Ausreden. Bei heimlichen Küssen und Träumen von was wäre es doch schön ,wenn es so sein könnte- aber leider nicht darf Vor Gefühlen davonlaufen kann man nicht, die bleiben hartnäckig. Wie man damitaber umgeht und die eigene Richtung, wohin es gehen soll- das kann man bestimmen. Nur man kann es nicht alleine- der Partner muss mit. Ist er zu unsicher/feige/ängstlich/bequem, dann sitzt man da in der schwärmerischen Sackgasse. Ich habe bei Euch das Gefühl, eure Verliebtheit ist eh schon in der wir dürfen ja nicht, es kann nicht sein, ich schaffe das nicht-Ecke abgestellt. Auch eine Art Gemütlichkeit , die eigene Angst vor Änderung in das es geht halt nicht abzugeben...
Änderungen sind schwer, liebe Barnylilly. Vor allem die ersten Schritte machen Angst. Aber sie sind auch Chancen.
Mach für dich selbst die Überlegung , was genau du dir für dein Leben noch vorstellst.. Unabhängig von deinem Freund. Wie fühlt sich das Ausharren in der Ehe für dich an? Die nächsten 5 Jahre, 10 Jahre... Lebenswert? Könntest du dir das noch vorstellen, so bis zum Tod weiterzumachen? Gibt es Dinge darin, die dir schöne Augenblicke geben? Tage zum drauf freuen? Ferien, Begegnungen, Unternehmungen , Gemeinsame Zeiten mit Freunde, etc zum gemeinsam erleben?
Oder graust es dir vor den Jahren in deiner Ehe? Langweile, nicht mehr viel Gemeinsames, nur noch Gewohnheit und Bequemlichkeit...?
Über das alles musst DU dir bewusst werden- was willst DU! Nicht dein Mann, nicht dein Freund... nur DU.
Und was hättest du für Möglichkeiten.. auch ohne Mann/Freund. zB Wohngemeinschaft mit anderen älteren Leuten und was es heute so alles gibt. Zum Glück für dich lebst du ja in einer perfekten Zeit um deinen eigenen Weg zu suchen und gehen. Wenn du das willst.
15.10.2018 15:35 •
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